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Hallo Allee,

zum Thema Schönheitschirurgen: Ist dieser Hype nicht einfach nur krank? Besonders krass ist es in Japan, wo es schon normal ist, dass sich junge Japanerinnen die Augen nach westlichen Maßstäben operieren oder die Haut bleichen lassen! Dass letzteres daneben gehen kann, habe ich mal in einer TV-Reportage gesehen, in der einer Frau die Haut von einem kosmetischen Mittel verätzt wurde. Meine Güte, es gibt so schöne Japanerinnen, warum lassen die sich einreden, dass ihre Augen hässlich sind?

Ich kenne dich zwar nicht, aber meinst du, wenn ich dich kennengelernt hätte und wertschätzen würde, dass irgendwelche Falten daran etwas ändern könnten? Wenn ja, würde es sich dann wohl nur um eine sehr oberflächliche Bekanntschaft handeln.
Frauen mögen mit Falten mehr Probleme haben als Männer, aber es gibt natürlich auch Ausnahmen wie Mickey Rourke, der es mit Botox bekanntermaßen so übertrieben hat, dass sein Gesicht überhaupt keine Mimik mehr zeigt.

Grüße

Loneman73

03.09.2008 23:18 • #41


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Hallo Jens,

nun ja, ich nehme Fluoxetin erst wieder seit einigen Tagen, nachdem ich immer wieder längere Pausen machte. Deshalb würde mich ja interessieren, welche Erfahrungen andere damit mach(t)en. Ich erhoffe mir davon kein Wunder, und eigentlich war ich anfangs negativ dazu eingestellt, weil ich keine Chemie schlucken wollte. Fluctin hast du mal beiläufig erwähnt, ja.
Johanniskraut ist mir natürlich bekannt; hatte ich früher auch genommen und wird ja bekanntlich als Mittel bei leichten bis mittleren Depressionen empfohlen. Mir hats nicht geholfen, was aber natürlich abhängig vom Typ ist und von der Art der Depression. Ich kann mir vorstellen, dass das K-raut bei Winterdepressionen gut hilft.
Von Tiefenpsychologie halte ich eigentlich auch nicht (mehr) so viel, weil es ja dann auch immer wieder neue Fragen gibt, wenn einige geklärt wurden. Und würde dies dann etwas an der eigenen Einstellung (der Welt und den Menschen gegenüber) ändern? Mal ganz davon abgesehen, dass man ja auch von der Welt ganz allgemein und der aktuellen Lage depressiv werden kann, in der man sich als Gegen-den-Strom-Schwimmer verloren vorkommt.
Klar, es kommt hier - wie so oft - auch auf den Therapeuten an. Denn wenn man mit ihm nicht klarkommt, dann ist die Therapie eh zum Scheitern verurteilt.

Verhaltenstherapie ist mir natürlich bekannt - ich bin im Rahmen meiner aktuellen Therapie letztes Jahr mal mit meinem Therapeuten durch die Stadt gelaufen. Natürlich nicht ohne irgendeine Aufgabe - und mit offenem Reißverschluss, aus dem ein Teil meines Hemdes ragte!
Hinterher sollte ich dann zu einem Stand gehen, wo ein Mann Schokoladeneier zum Probieren anpreiste, mir eins nehmen und ihm dann sagen, dass es mir nicht schmeckt und zu süß ist. Das fand er lustig, weil er wohl mit so einer Reaktion nicht gerechnet hat. Und er bot mir nach einem kurzen Wortwechsel sogar einen Job an, weswegen ich mich melden sollte. Und dreimal dürft ihr raten, ob ich mich gemeldet habe...
Dann ging ich in ein Café - mein Psychologe immer einige Schritte hinter mir - wo ich einen Kaffee bestellen, es mir dann aber anders überlegen sollte, wenn die Dame ihn gerade macht. Ich hatte meinen Psychologen aber falsch verstanden und dachte, dass ich ihr sagen sollte, ich will den Kaffee nicht mehr, nachdem sie ihn gebrüht hat. Naja.
Doof fand ich die Vorgabe, den Busfahrer und Verkäufer in Supermärkten zu grüßen. Das empfand ich schon als Zwang und nicht natürlich. Da finde ich dein Beispiel mit dem abgewogenen Hackfleisch schon viel sinnvoller.
Jedenfalls finde ich eine Verhaltenstherapie generell nicht verkehrt, zumal ich auch unter Konfliktangst leide und ich deswegen ebenfalls Situationen meide, die einen Konflikt heraufbeschwören könnten. Selbst wenn ich im Recht wäre, weiß ich nicht, ob ich was sagen würde, wenn sich z. B. jemand an der Kasse vor mir vordrängeln würde. Aber ich weiß, dass ich lernen muss, mit Konflikten umgehen zu können, sonst komme ich nie weiter. Insofern ist der Sprung ins kalte Wasser sicher ein guter Rat.
Und jetzt bin ich es hier, der einen wunderbaren Ratschlag gibt, den sich alle notieren können: Du kannst es nicht allen Menschen recht machen, aber warum verbirgst du dich vor dem anderen Teil? Hat irgendwas von buddhistischer Weisheit, finde ich.

Es gibt fast nichts einfacheres, als einen Therapeuten aufzusuchen. Das kannst du mir glauben, Jens. Ich hatte meinen ersten schon mit 13 oder 14 Jahren in Anspruch genommen.
Du kannst immer Probestunden machen und dir einen ersten Eindruck verschaffen. Ist dieser gut, bleibst du, wenn nicht, gehst du zum nächsten Psychologen.


@Iris:
Also, ich kann mir schon vorstellen, dass du wegen des Absetzens von Fluoxetin umgefallen (sinnwörtlich, denke ich mal) bist. Dein Körper bzw. dein Gehirn hat sich ja daran gewöhnt. Aber wenn du sonst keine Nebenwirkungen gehabt hast (muss man sich nicht eh jedes halbe Jahr wegen den Lebewerten untersuchen lassen?), hört sich das schon mal gut an.

Grüße

Loneman73

03.09.2008 23:52 • #42


A


Einsamkeit belastet auch mich

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I
@ Fränk:

... ich freue mich auch riesig, dass wir alle wieder beisamen sind und Helpi auch gleich seine Lektion bekommt. Ach wie schön, die guten alten Zeiten. Ich denke den letzten Schliff im guten Benehmen werden wir noch erleben dürfen, Soli? Ich drück´dir die Daumen!

04.09.2008 00:59 • #43


H
Jetzt bekomme ich langsam wieder Angst

04.09.2008 01:20 • #44


I
Hi Helpness,

halt durch, wir üben doch nur für den Ernstfall...

Isis

04.09.2008 09:06 • #45


I
Hallo Loneman,

hoffe du hast die Beiträge von gestern Nacht überlesen... ansonsten hat es mit der Forum-Geschichte zu tun. Ja, damals, als die Sitten hier rauh geworden sind und man hier ein mentales Training für den realen Nahkampf geübt hat... eine Nostalgie, die man nicht unbedingt verstehen muss.

Floskeln.. oft läuft man die Gefahr sich nicht anders ausdrücken zu können, für so manche Gedanken fehlen im virtuellen Bereich die Ausdrucksmöglichkeiten und jeder hat die Wahl Botschaften so bewerten, wie es für ihn am besten passt, weil anonyme Gespräche doch auch ein bisschen ein Ratespiel sind. Jedenfalls habe ich versucht das klassische Spektrum an Gut Gemeinten Ratschlägen zu vermeiden, nämlich solche nach dem Muster Schau nach vorne, gehe nach vorne, es wird schon wieder.... lach, lach.

Für Religion ist man nicht immer empänglich, so geht es mir auch. Wobei vielleicht noch gesagt werden sollte, dass Buddhismus eigentlich keine klassische Religionslehre ist, man muss sich nicht klein fühlen oder dogmatisch werden und an Mächte glauben, die über sein Leben bestimmen, Buddhismus und verstärkt Zen sind nur eine Lehre, die im im eigenen Denken und Fühlen die Wurzeln hat. Autogenes Training wäre auch ok, doch seit es in den 80-ern in Mode gekommen ist habe ich mich gleichfalls noch nicht dazu aufraffen können... es wird vermutlich auch dabei bleiben, denn... gibt es bestimmte Einleitungen dafür, was man sich sugerieren soll? Was passiert, wenn das was falsches war? Dann ist man ja so zu sagen für den Rest des Lebens dazu verdonnert im Irrtum zu leben!

Wenn ich am Anfang gewußt hätte, welche Art von Therapien du schon mitgemacht hast hätte ich auf deiner Seite keine Werbung für Psychologen gemacht, wie hast du das denn ausgehalten, ich glaube das Heldentum müssen wir heute neu definieren... Eigentlich müsstes du mich bei deinem Pensum an Erfahrungen in die Therapie schicken... ich gehe aber schon freiwillig, hoffe in den nächsten zwei Jahren grundsätzliche Änderungen hinsichtlich des Blickwinkels vornehmen zu können.... lach. Beinahe kam ich bei diversen Anläufen zu dem Punkt, an dem mein ausgeprägtes Fluchtverhalten mal wieder die Lage für sich selbst entschied, aber irgendwann mal hatte ich dann doch wieder die Gelben Seiten in die Hand genommen. Es ging damals bei mir darum, dass man mich davon überzeugen wollte, dass für mich nur eine einzige Therapie wirkungsvoll sein kann, und zwar die, dem Therapeuten minutenlang tief in die Augen zu schauen... ehm... ja, richtig, der Mann war im heiratsfähigen Alter, aber Zweifel kamen wir auch aus anderen Gründen, zumal er mir erzählt hat, dass diese Methode in den geschlossenen Anstalten angewendet wird, wobei der Patient für diese Behandlung ein Tuch um den Hals gewickelt bekommt, da der Speichel unkontrolliert fließen kann... Auf jeden Fall mit diesem oder auch ähnlichem Typus durch die Stadt zu laufen wäre für mich eine Katastrophe, ich glaube ich würde mich bemühen ihn gleich an der nächsten Straßenecke abzuhängen!

Mir ist bei dir ein Satz aufgefallen, den ich hier schon öfter mal gelesen habe, es geht um die Bemühungen der Männer bei Frauen zu punkten... habt ihr wirklich so einen Streß... süß, lach. Nein, ich glaube das könnte eine weitere buddhistische Weißheit sein, wer nichts anstrebt bekommt das meiste und es gibt nicht nur Liebe auf den ersten, sondern auch auf den zweiten oder tausendsten Blick und die hält erfahrungsgemäß länger. Ich laufe auch regelmäßig, den Fluß entlang und habe mir dafür ein Rambo-Spiel ausgedacht. Da ich früher immer schüchtern war und an Leuten vorbei geschaut habe, mache ich jetzt genau das Gegenteil, ich schaue sie freundlich an, klar, irgedwo freue ich mich auch da unten in der Prärie nicht ganz allein zu sein. Es gibt nur einen kleinen Teil der Leute, die das übersehen, die meisten lächeln oder grüßen oder beides und das ist wirklich ein schönes Gefühl, ein kleiner Schritt richtung seelisches Gleichgewicht.

Der Spruch Warum beschäftigt man sich nicht lieber mit Leuten, denen man es recht machen kann passt gut hierher, also ich gehe gerne ins Forum, ihr auch?



Euch einen schönen Tag!

@ Jens:

Merci fürs Kompliment, ich denke das Thema ist jetzt durch, zumindest mir fällt dazu nichts mehr ein...

@ Iris:

Den Adrenalin-Junkie lasse ich mir trotzdem nicht weg nehmen falls du weißt was ich meine - klar, das kofpeigene Labor, praktisch und günstig!


Ciao, Isis

04.09.2008 10:22 • #46


H
Hallo !

Ich habe mir in den letzten Tagen noch einmal sehr viele Gedanken über das (mein) Thema Einsamkeit gemacht, und dabei auch versucht, alles was ich dazu hier im Forum gelesen habe, mit einzubeziehen.

Es gibt das Alleine sein, aber nicht die Einsamkeit. Einsamkeit ist ein Gefühl, das man zu sich selbst, und zu seiner Lebenssituation verspürt.
Das Einsamkeitsgefühl hat etwas mit den persönlichen Bedürfnissen und Wünschen eines jeden Einzelen zu tun, es ist also bei jedem anders ausgeprägt. Auch das Lebensalter spielt bei diesem Empfinden eine grosse Rolle.

Bis vor etwa 10 Jahren war für mich Einsamkeit eher ein Fremdwort, dann wurden, aus verschiedenen Gründen, die sozialen Kontakte immer weniger. Ich habe meine jetzige Lebenssituation aber immer wieder mit der aus meiner Vergangenheit verglichen, das Ergebnis war, ich wurde immer unzufriedener und am Ende Depressiv.
Heute weiss ich, man wird eben älter und die Zeiten ändern sich. Ich versuche nun, dies anzunehmen und zu akzeptieren, mit dem Ziel zufriedener zu werden, und meine Depressionen abbauen zu können.

Eine völlig andere Sache ist die mit Partnerbeziehungen, Familie und Kinder. Bedürfnisse wie Nähe und Liebe möchte ich hier einmal ausklammern, aber wohl jeder hat das natürliche Bedürfnis, etwas in seinem Leben zu hinterlassen, seinem Leben damit (über den Selbstzweck hinaus) einen Sinn zu geben.
Ab einem bestimmten Lebensalter wird einem klar, dass man dieses Ziel nicht erreicht hat, und auch nicht mehr erreichen wird. Hier beginnt dann eine andere Form und Qualität der Einsamkeit und Leere. Gegen dieses Gefühl habe ich bisher noch kein neues Denkmuster entwickeln können, ich werde aber versuchen, auch hier eine Akzeptanz zu finden, und vielleicht einen Ausgleich in anderen Lebensbereichen zu suchen.

So, das waren jetzt einmal ein paar Gedanken, und auch eine Momentaufnahme von mir.

@isis-z:
So eine Augenkontakt- und Speichelflusstherapie hatte ich auch einmal in einer Anstalt, das kann fürchterliche Nebenwirkungen haben.

Liebe Grüsse,

Helpness

04.09.2008 13:06 • #47


J
@isis und Loneman:
Ohje, was es doch für Therapien bzw. Therapeuten gibt, meine Güte.
Aber der größte Held ist, was Therapien und Therapeuten betrifft, vermutlich Loneman. Ich möchte Dich für diesen ehrwürdigen Titel inoffiziell nominieren.
Ich gehe auch gern ins Forum. Zur Zeit wieder.
@helpness:
Bei mir war es glaub ich auch so, dass das Erleben der Einsamkeit und das Darunter-Leiden mit steigendem Alter eher schlimmer wurde. Dabei kenne ich Alleinsein schon seit frühester Kindheit, also mit weniger als 10 Jahren. Vielleicht konnte ich es früher irgendwie besser kompensieren oder verträumen... mich mehr oder besser mit mir selbst beschäftigen...
Vielleicht, weil ich viele Jahre studiert habe, mit dem Erfolg, dann noch eine erneute Ausbildung machen zu müssen. Nachdem ich aber nun endlich im Berufsleben stehe, ging es mir fast noch schlechter. Möglich, dass ich seitdem eine andere Bodenhaftung bekam und gleichzeitig auch verstärkt sah, wie andere Leben. Mit glücklichen Familien, vielen Freunden usw. (jedenfalls denkt man das ja von anderen immer, wenn man hinter die Kulissen schaut, muss das nicht mehr so toll aussehen).
Du schreibst:
...wohl jeder hat das natürliche Bedürfnis, etwas in seinem Leben zu hinterlassen, seinem Leben damit (über den Selbstzweck hinaus) einen Sinn zu geben.
Ab einem bestimmten Lebensalter wird einem klar, dass man dieses Ziel nicht erreicht hat, und auch nicht mehr erreichen wird. Hier beginnt dann eine andere Form und Qualität der Einsamkeit und Leere.
Eine Art Torschlußpanik also, der man irgendwann immer mehr und immer schmerzhafter unterliegt? Mir ist dies bisher nicht bewusst gewesen, habe mir auch über mein Alter und die verbleibende Lebenserwartung noch wenig Gedanken gemacht.
Gut, diese Frage nach dem Sinn des Lebens kann einen in jedem Lebensalter überkommen. Mir wurde aber noch nicht klar, dass ich dieses Ziel nicht erreicht habe und auch nicht mehr erreichen werde. Vielleicht umso besser für mich? Keine Ahnung. Ich weiß ja nicht mal das Ziel. Etwas in seinem Leben hinterlassen, was denn? ein Häuschen bauen, einen Apfelbaum pflanzen, einen Sohn zeugen? Muß ich nicht haben.
Helpness, sind Dir denn Ziele bewusst, die Du nun nicht erreicht hast, und warum kannst Du sie nicht mehr erreichen?
LG Jens

04.09.2008 15:27 • #48


I
Hallo Helpness,

ich kenne einige Männer, die um die 50 eine (weitere) Familie gegründet haben, diese Panik musst du nicht haben.

Auch die Einsamkeit als Gefühl (nicht das Alleinsein) ist keine Pest, sondern gehört zum Leben wie die anderen Gefühle auch und muss nicht zwangsläufig Panikzustände oder Verzweiflung hervorrufen.

Im aktuellen Spiegel (Titelthema Schmerz) findest du ein Bild von normalen Nervenbahnen eines gesunden Menschen, die nur als Alarmsystem funktionieren und die du mit den erweiterten Nervenbahnen eines chronisch Kranken vergleichen kannst, wobei dieses Sich-Verselbstständigen der Symptomatik eine Rolle spielt. Der Fall ist mit dem Entstehen der chronischen Einsamkeit identisch... und Depressionen plus Einsamkeit bzw. Depressionen und Einsamkeit sind ein Kreis, der von innen nicht aufzubrechen ist. So wie die Rückbildung des Nervensystems nur durch die konsequente Unterbrechung der Schmerzimpulse erfolgen kann, kannst du die chronische Einsamkeit und Depressionen nur dadurch heilen, dass du das negative Denken abstellst. Durch Therapie und ggf. Medikamenteneinnahme.

Was meinst du mit Depressionen abbauen? Im Hobby-Keller?.... sorry, lach, ist wieder nur mein schwarzer Humor und diese Vorstellung finde ich so witzig dass ich es rein schreiben muss...

Der wünschenswerte Zustand ist doch auf Dauer ein selbständiger Mensch zu sein, der sich sowohl in einer Partnerschaft oder im Familienleben zurecht findet als auch vorübergehende Phasen des Alleinseins unbeschadet überstehen kann.

Nur hat es mit chronischer Einsamkeit und Depressionen nicht zu tun, sie sind die verselbstständigte Symptomatik und behandlungsbedürftig.

In diesem Fall ist der Held nur derjenige, der sich überwinden kann und den Arzt aufsucht... bist du einverstanden, ja oder ja!?

Lieben Gruß

Isis

P.S.: Die Nebenwirkungen der Augenkontakt-Therapie sind welche? (Ich denke gerade an die Lamas... lach!)

04.09.2008 15:36 • #49


I
@ Helpness und Jens:

P.P.S.: Ja, es ist wahr, dass es mit den Jahren zunehmend schlimmer wird und dass es so viele alte, einsame Menschen gibt, für die wir eigentlich ein bisschem mit da sein sollten. Andererseits gibt es auch glückliche alte Leute, die sich gerne mit ihren Büchern daheim verkriechen, mit dem Hündchen mal eine kleine Radtour machen, mit den Kollegen mal zu einer Theatervorstellung aufbrechen und ihre Sonderposition, sich an dem aktuellen Geschehen in der Welt nicht mehr beteilligen zu müssen und die Verantwortung an die jüngeren abgeben zu dürfen, geniessen. Die zweite Kindheit quasi... ich gehe übrigens jetzt schon Entchen füttern... lach, macht Spaß, die Viecher sind so was von dankbar und zutraulich!

04.09.2008 15:51 • #50


H
Hallo !

@Jens:
Als Kind und als Jugendlicher war ich zwar oft in einer Aussenseiterrolle aber nie alleine oder gar einsam. Ich habe problemlos immer Gleichgesinnte gefunden. Das Alleine sein, und damit die Einsamkeit kam erst ab etwa dem 40sten Lebensjahr.

Ich habe mit Zielen (auch dem Sinn) eher natürliche Ziele gemeint, und weniger Gut und Geld (Häuschen etc.). Es ist nun mal so, das Menschen nicht unsterblich sind, und die Zeit (für bestimmte Dinge) irgendwann abläuft. Wenn man dies realistisch so sieht, dann ist man nicht krank oder depressiv, sondern eben nur realistisch. Dies habe ich so für mich erkannt. Böse Zungen, ohne Verständnis für menschliche Bedürfnisse, dürfen dies auch gerne Torschlusspanik nennen, das ist in Ordnung.

@isiz-z:
Ich bin seit meinem 14ten Lebensjahr selbstständig und unabhängig, das sind jetzt über 35 Jahre. Weitere Jahrzehnte muss ich mir diese Fähigkeit nun aber auch nicht mehr beweisen, und dem Genuss an Freiheit ist auch irgendwie genüge getan.
Nein, ich denke zum Arzt gehen ist nur dann nötig, wenn man den Leidensdruck, die Depressionen, nicht selbst durch Umdenken in den Griff bekommt. Oder vielleicht auch zur medikamentösen Unterstützung, um überhaupt Denken/Umdenken zu können.
Der Hobbykeller zum Depressionsabbau ist gar nicht so falsch, ich hatte ja geschrieben, andere Lebensinhalte (Ziele) suchen, und das können natürlich auch neue Hobbys oder Interessen sein.

Liebe Grüsse,

Helpness

04.09.2008 17:44 • #51


H
Hallo nochmal !

Noch ein kurzer Nachtrag und Gedanke von mir:

Alte Menschen, die ihr Leben gelebt haben, mit allem was dazu gehören sollte, mit den Menschen zu vergleichen, die ihr Leben niemals leben konnten oder durften, ist sehr fragwürdig. Obwohl die Situation beider Menschengruppen vielleicht im Moment völlig gleich ist, ist das Erleben, das Bewusstsein und die mögliche Zufriedenheit beider Gruppen doch sehr verschieden.
Solche Vergleiche machen den Betroffenen eher noch viel mehr bewusst, wie wenig sie in das Bild dieser Welt passen (oder gepasst haben).

Liebe Grüsse,

Helpness,

04.09.2008 17:58 • #52


I
Helpness,

sorry, was du schreibst klingt nicht schlüssig.

Du hast also bis zum 40. Lebensjahr sozial integriert gelebt, was ist es gewesen, was dich aus der Bahn gebracht hat?

Und einerseits bezeichnest du dich als Betroffener... lass mich mal nachrechnen - das sind genau 9 Jahre seitdem du keine zufriedenstellende Lebensqualität hast und 9 Jahre sind keine Ewigkeit... andererseits hast du dich mit dem Schicksal alleine zu leben abgefunden und lehnst jede Hilfe und Hoffnung auf eine andere Zukunft ab. Du sagst du kannst im Alter nicht zufrieden sein, unternimmst aber nichts dafür, dass sich dein Leben ändert. Interessen und Hobbys sind kein Lebensinhalt!

Ich sehe bei dir nur Widersprüche, gestern und heute auch. Überleg doch mal woran das liegt. Heute Mittag hast du eine Gedankenkonstruktion vorgestellt, nach der die Einsamketi zu ertragen wäre. Aber jetzt am Nachmittag tut es dir doch leid nicht anders leben zu können. Wie gesagt, mit 50 ist keine Torschlusspanik berechtigt, mit 65 vielleicht, aber nicht mit 50.

Tut mir leid, dass ich doch so quäle, aber du musst versuchen einen Weg aus dieser Widersprüchlichkeit zu finden - und du bestätigst nur meine Argumente, die ich dir schon die ganze Zeit hier erkläre. Depression ist ein Kreis, der sich von innen nicht unterbrechen lässt und die Gedankenumkehr kann nichts bringen, weil der Gedankenrahmen immer gleich bleibt. Und der muss weg - und das geschieht nicht durch Gedanken und auch nicht durch Hobbies.

Uf. Habe fertig.

04.09.2008 19:04 • #53


M
Also ich finde, dass Interessen und Hobbies sehr wohl Lebensinhalt sein können oder zu Lebensinhalten führen können.
Ich bin auch der Meinung, dass man Depressionen ausschließlich von innen durchbrechen kann (wie gesagt, durch Unterstützung in Form von Meds, Thera...)
Und Vergleiche mit anderen (in unserer Gesellschaft unter der Bezeichnung Normale bekannt) sind der Anfang allen Übels.

MissErfolg

04.09.2008 19:08 • #54


H
Hallo isis-z !

Ich habe niemals gesagt, dass ich vor meinem 40sten Lebensjahr sozial intergriert war. Ich hatte bis dahin wechselnde Wohnsitze und wechselnde soziale Kontakte. Ich habe nur geschrieben, dass bis dahin Einsamkeit kein Problem für mich war.
Natürlich hat sich auch nichts genau an meinem 40sten Geburtstag schlagartig verändert. Es war ein schleichender Prozess, zu etwa dieser Zeit, den ich auch schon mehrfach hier im Forum beschrieben habe.

Ich bemühe mich schon jetzt, manche Vokabeln in Anführungszeichen zu setzen, um extreme Interpretationen im Vorfeld zu vermeiden.

Der Ausdruck Torschlusspanik ist auch nicht von mir, ich habe ihn nur der einfachheit halber von Jens übernommen. Darüber hinaus bestand mein Beitrag aus viel mehr als nur diesem Wort, ich habe da wirklich versucht etwas von meinen Gedanken und Gefühlen zu erklären. Was ist daraus geworden?

Auch wenn ich eine Therapie mache, so wird die wohl nicht dazu dienen meinen derzeitigen Status zu verankern.
Hobbys, Interessen, eine neue Arbeit und viele andere Dinge muss ich dann ja wohl auch tun. Es kann also nicht allzu falsch sein, damit jetzt schon einmal anzufangen.

PS: Ich lehne auch keine medizinische Hilfe ab, ebensowenig sehe ich völlig hoffnungslos in meine Zukunft. Nur meine genauen Zielvorstellungen für diese Zukunft sind noch etwas unklar.
Glaubst du, ich gehe zum Arzt, und wenn ich heimkomme sind alle meine Träume in erfüllung gegangen? Wer zu hoch fliegt, der fällt sehr tief. Und genau diesen tiefen Fall möchte ich mir durch realistische Ziele ersparen.

Liebe Grüsse,

Helpness

04.09.2008 21:25 • #55


L
Hi isis-z,

ich habe schon kapiert, dass es sich um innere Angelegenheiten handelte.

Die Floskel bezog sich ganz konkret auf das positive Denken, schrieb ich ja auch. Die netten Ratschläge sind natürlich gut gemeint, klar.

Also, ich bin Christ und glaube daher schon an Gott. Aber mit dem Dalai Lama als Repräsentant des Buddhismus kann ich nicht viel anfangen - das ist für mich ein Mensch wie jeder andere auch, ein besonderes Charisma kann ich an ihm nicht erkennen.
Bei Suggestionen weiß ich, dass es eine Regel gibt, nichts zu verneinen. Falsche Suggestionen? Hm, da fällt mir spontan nur sowas wie Du bist kacke! ein, aber das wird man sich wohl nicht freiwillig anhören wollen.

Ich habe Werbung für Psychologen gemacht? Wie meinst du das? Es gab nicht viel auszuhalten, ich wurde ja nicht gefoltert.
Früher dachte ich auch, dass es für mich nur eine richtige Therapieform geben würde, von der ich mir viel erhoffte: die Hypnose. Ich war auch mal in einer Klinik, in der vor der Mittagspause die Klienten hypnotisiert wurden. Allerdings fand ich das häufig so lustig, dass ich mein Lachen nur schwer unterdrücken konnte, was mir für meinen Zimmernachbarn natürlich irgendwie leid tat.
Hypnose wird in den geschlossenen Anstalten angewandt? Ich dachte, die Leute dort werden mit Medikamenten ruhiggestellt.

Frauen wollen doch erobert werden, oder nicht? Jedenfalls wollt ihr starke Männer und keine Weichlinge.
Ich weiß nicht, ob ich Leute überhaupt direkt anschauen wollte (ok, bei manchen verbietet es sich von selbst, um vor blauen Augen verschont zu bleiben). Was würde mir das konkret bringen? Ein Gruß hat mir bisher kein schönes Gefühl gebracht, aber meist ist das Grüßen eh ein Zwang.

Grüße

Loneman

04.09.2008 21:26 • #56


L
Hallo Helpness,

natürlich gibt es Einsamkeit, sonst gäbe es ja auch nicht das Gefühl der Leere, das mit Einsamkeit gleichzusetzen ist. Einsamkeit ist nicht nur ein Gefühl, sondern ein objektiver Zustand.
Dass Einsamkeit bei jedem unterschiedlich ausgeprägt ist, ist sicherlich richtig, allerdings kann jemand schon in jungem Alter genauso einsam sein - wenn nicht noch einsamer - wie ein alter Mensch.


@Jens:

Och nee, bitte keine Nominierung als Therapie-Held. Damit muss man sich echt nicht schmücken.

Grüße

Loneman

04.09.2008 21:36 • #57

Sponsor-Mitgliedschaft

I
Hallo Helpness,

wir machen ein Kompromiss wenn du willst.

Ich sage jetzt, dass:

a) ... Depressionen nicht durch eine zusätzliches Hobby geheilt werden können
b) ... es wenig Sinn hat Depressionen behandlen zu lassen und daheim untätig die Decke anzustarren

.... und du bist damit einverstanden!

Dann hoffe ich noch, dass du mir bald was tolles für Weihnachten basteln kannst?
Und wir sehen uns bald beim... ehm... Psychiater

Und wer zu hoch geflogen ist, hat die Welt von oben gesehen und tiefer als die anderen kann er am Schluß auch nicht liegen... lach, weißt du, so wie es uns oft geht - was kann denn noch schlimmeres kommen?

Wünsch´dir einen friedlichen Tag!

Isis

05.09.2008 13:52 • #58


J
Hallo Helpness,
na das ist doch mal ein Angebot zur Güte, das eben von isis-z, nicht wahr?
Aber ich sehe es auch so:
a) noch ein Hobby mehr oder ein schon vorhandenes vertiefen mag ab und an mal ein bißchen ablenken, sofern Du vor Einsamkeit und Depression überhaupt noch was davon genießen kannst;
b) Behandlung von Depressionen durch Nervenärzte (mit Medikamenten oder ohne) und / oder Therapeuten sind gut und wichtig und sinnvoll, aber alleine bringt das alles auch nicht viel. Es sind nur ein oder zwei Bausteine, vieles muß auch von Dir bzw. aus Dir kommen. Das sagst Du ja selber, dass Du nach dem Arzt- oder Therapeutenbesuch (und übrigens auch nicht nach der Einnahme diverser Tabletten) nicht gleich und schon gar nicht dauerhaft auf Wolke 7 schweben wirst.
Ansonsten tut es mir leid, dass Dir mein Wort Torschlusspanik reichlich sauer aufgestossen ist. Mag sein, dies Wort klingt ein bißchen wie alternder Playboy, der merkt, dass er nicht mehr ein halbes Dutzend junger Mädels pro Tag abschleppt oder so. Aber im Grunde ist doch klar, was ich meinte, nicht? Und mir war schon ziemlich bewußt, dass Du wohl nicht die materiellen Dinge meinen wirst. Aber was ist es denn nun, was Dir vor oder seit 10 Jahren aufgefallen oder widerfahren ist? Was Du hinsichtlich des Sinnes Dines Lebens, so wo Du ihn verstehst, nicht erreicht hast und auch nicht mehr erreichen wirst, wie Du schreibst? Denn daran krankt doch bei Dir alles, so wie ich Dich verstanden habe. Kannst Du es überhaupt benennen oder bist Du Dir selber darüber (noch) im Unklaren?
Jens

05.09.2008 14:40 • #59


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Hi Loneman,

dem Dalai Lama sind ohne Frage keine Flügel gewachsen und weder wurde er vom Papst heilig gesprochen, noch trägt er einen Heiligenschein. Deshalb sieht er wie ein normaler Mensch aus - und er ist es auch. Wahr ist, dass viele Christen Crash-Kurse in den Meditationszentren belegen, weil man eben die Meditation mit Gebet sehr gut verbinden kann. In meiner Stadt findet ein Zen-Kreis im Gebäude der Katholischen Gemeinde an der Uni statt und seine Leiterin ist eine Frau, die sowohl in der Katholischen Kirche selbst als auch im Vorstand eines kath. Wohlfahrstverbandes tätig ist. Fazit: das eine schließt das andere nicht aus.

Ihr Frauen... Wie viele - prozentuell gesehen - von den Männern das Köpfen der Drachen und den anschließenden Kniefall erwarten oder auf den kraftvollen Rambo warten kann ich nicht beurteilen. Ich denke mal ohne Klischees und auf der Augenhöhe ist die bessere Alternative, damit verbiegt man weder sich selbst noch die anderen.

Du hast vor 2 Tagen geschrieben:

Es lodert immer ein Stück Hoffnung in mir, aber so richtig Hoffnung schöpfen werde ich wohl erst, wenn mich z. B. eine hübsche junge Frau einfach so anlächelt - und nicht, weil sie mir ein Zeitschriften-Abo verkaufen will. Genau das ist es doch, was wir alle wollen - ein Zeichen der Wertschätzung unserer Person ohne Hintergedanken.

... und gestern:

Ich weiß nicht, ob ich Leute überhaupt direkt anschauen wollte (ok, bei manchen verbietet es sich von selbst, um vor blauen Augen verschont zu bleiben). Was würde mir das konkret bringen? Ein Gruß hat mir bisher kein schönes Gefühl gebracht, aber meist ist das Grüßen eh ein Zwang.

Wenn du die Prinzessinnen nicht anschaust, kannst du gar nicht wissen ob sie dich schon angelächelt haben!

Dir lieben Gruß,

Isis

05.09.2008 15:09 • #60


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