Pfeil rechts

L
Hi,

ich stell mich mal kurz vor: Bin weiblich (wie man sicherlich an meinem Nicknamen erkennt ) und 29 Jahre jung.

Zur Zeit befinde ich mich in einem seelischen Tief…..
Ich frage mich eigentlich jeden Tag ob es sich überhaupt noch lohnt aufzustehen, um den immer gleichen Tagesablauf zu ertragen…..

Seit ca. 3 Jahren bin ich ohne Freunde und sitze jedes Wochenende zuhause. Das war leider nicht immer so. Früher war ich ständig unterwegs in Clubs auf Geburtstagspartys, mit Freunden im Urlaub u.s.w. Bis das Jahr 2007 kam und es in meinem Leben immer mehr bergab ging. Das einzige was mir geblieben ist, ist meine Familie (Eltern und Geschwister) und mein Job (der mich aber auch nicht wirklich erfüllt).
Ich bin so was von unzufrieden und weiss gar nicht wohin mit der ganzen negativen Energie. Mir fehlen so sehr die sozialen Kontakte, aber von meinen damaligen Freunden ist keiner geblieben. Meine beste Freundin ist ins Ausland gezogen, meine anderen Bekanntschaften sind in der BRD verstreut und wie es nun mal so ist: aus den Augen aus dem Sinn!
Dann war da noch mein bester Freund, der aber immer nur sich gesehen hat und es dadurch ständig zum Streit kam. Letztendlich war es dann für uns beide besser so, dass wir einen Schlussstrich gezogen haben, weil wir uns einfach in verschiedene Richtungen entwickelt haben und es nicht mehr funktioniert hat.
Tja und plötzlich hat man niemanden mehr mit dem man ausgehen könnte. Hab auch schon versucht mit einer Arbeitskollegin ins Kino zu gehen, aber Sie hat Familie und Kind und dadurch keine Zeit.

Ich komme nicht aus dieser Einsamkeit heraus…. Natürlich habe ich auch schon gesagt bekommen: Geh doch in einen Verein oder such Dir ein Hobby. In was für einen Verein soll ich denn gehen?! Und vor allem hab ich das Problem, wenn ich keinen kenne und da ganz neu bin, fällt es mir sehr schwer zu kommunizieren. Bin da sehr schüchtern, was natürlich auch nicht gerade förderlich für neue Kontakte ist. Und ein Hobby kostet immer Geld, zumindest das was mir Spaß machen würde und da ich nicht gerade Geld im Überfluss habe scheidet das aus.

Das einzige was ich mir gönne ist das fast tägliche Fitnessstudio, aber ich finde es sehr schwierig da ins Gespräch zu kommen. Sicherlich ist mir auch meine Schüchternheit im Weg, da dort alle fremd sind. Und bei Männern ist es ganz schlimm, da bekomme ich fast keinen Ton heraus. Liegt wohl daran dass ich mir schon seit einer Ewigkeit eine Beziehung wünsche und auf diesem Gebiet noch total unerfahren bin. Ist auch ein weiteres Problem mit dem ich umgehen muss.
So langsam glaub ich auch nicht mehr daran, dass ich jemals einen Mann finde der mich kennen lernen will.
Einerseits bin ich selbst schuld, dass ich mir diese Chance vor Jahren verbaut habe, weil ich meinem besten Freund zu liebe nur in gleichgeschlechtlich Discos unterwegs war und da natürlich kein Hetero-Mann auf mich gewartet hat.

Vor lauter Frust hab ich die letzten Jahre alles in mich hineingeschaufelt, vor allem Schokolade und die Quittung hab ich natürlich bekommen. Ich wurde immer Dicker!!
Wenigstens habe ich im Bezug auf die Kilos die Notbremse gezogen und bin seit November letzten Jahres dabei, mit Sport wieder alles runter zu bekommen. Zum Glück sind 15 kg wieder weg….
Ich bin so unzufrieden mit meinem jetzigen Leben, dass ich mich sogar gerade um eine neue Stelle 350 km von zuhause weg beworben habe. Irgendwie hoffe ich dort auf einen Neuanfang, zumindest was neue Kontakte betrifft. Ich hoffe dass ich vielleicht in meiner neuen Arbeitsstelle (wenn ich den Job bekommen sollte) nette Kontakte knüpfen kann und zumindest mal wieder am Wochenende raus komme.

Ich leide so unter dieser Einsamkeit, weil ich jemand bin, der gerne in Gesellschaft ist und auch sehr gerne feiert. Wenn man mich so kennen lernen würde, dann könnte man nie vermuten dass ich zuhause hocke und keinen Menschen um mich herum habe, weil ich eine total quirlige und liebe und lustige Person bin ……..

Wenn ich auch in einem gewohnten Umfeld bin, tue ich mich auch nicht schwer neue Bekanntschaften kennen zu lernen, aber so ganz alleine in einem fremden Umfeld tue ich mich sehr schwer, da kommt dann wieder meine Schüchternheit zu tage.

Ganz schlimm wird es, wenn ich wieder an meinen kommenden Geburtstag denke. Da hocke ich wieder zuhause rum und vor lauter Verzweiflung gehe ich weg und kaufe mir selbst eine Geschenk um nicht in Tränen auszubrechen, weil ich an diesem Tag so sehr Freunde vermisse……
Außerdem denke ich jetzt schon darüber nach was ich an Silvester mache. Die letzten Jahre habe ich mich an Silvester in meiner Wohnung verbarikatiert und alle Fensterläden zu gemacht um mich einfach ins Bett zu legen und den Countdown zu verschlafen.

Es ist so traurig, weil ich keinen Ausweg finde um aus dieser Einsamkeit zu entkommen……..
[/color]

29.03.2010 19:37 • 26.04.2010 #1


12 Antworten ↓


S
Hey,

auch wenn du dich momentan in einem Tief befindest wird das irgendwann vorbeigehen und danach kommt zum Glück auch immer wieder ein Hoch.

Feiertage sind leider immer ein spezielles Problem, wenn man niemand bei sich hat aber vorallem Silvester ist noch so weit entfernt, dass du dir darüber jetzt wirklich noch keine Gedanken machen solltest. Wer weiß schon, ob du dann immernoch so einsam bist wie jetzt gerade und was sich bis dahin alles verändert hat. Zuviele Gedanken können einen manchmal mehr belasten, als die eigentlichen Probleme.

Und du arbeitest ja bereits an dir, indem du Fitness machst und das ist ein richtig guter Weg, denn je zufriedener man mit sich selbst ist, umso leichter fällt es einem auf andere zuzugehen und Kontakte zu knüpfen.

Wie ist das denn auf deiner Arbeit? Das ist doch immer ein guter Ort um zumindest mit anderen ins Gespräch zu kommen und selbst wenn keine Freundschaften daraus entstehen könntest du dort immerhin üben deine Schüchternheit abzulegen.

Ich glaube ein neuer Job in einer neuen Umgebung kann vieles verändern und ich wünsch dir ganz viel Glück damit es klappt. Man lernt viele neue Menschen kennen und man kommt gezwungenermaßen aus dem Alltag raus und das kann eigentlich nie verkehrt sein.

29.03.2010 21:04 • #2


A


Der Einsamkeit entfliehen

x 3


M
hallo lady,

ein trauriger zustand in dem du dich befindest....

du kannst es lernen deinen lebenstraum zu erfüllen, auf menschen zugehen, freunde haben, deine einsamkeit besiegen..... auf jeden fall brauchst du ein wenig hilfe um dich zu befreien.

was würde dir den helfen oder wäre der idealzustand um den anfang zu machen?

michel

29.03.2010 21:12 • #3


D
Hallo lady1980,

das klingt ja ganz schön traurig

Aber aussichtslos? Du hast immerhin Deine Geschwister und Deine Eltern, gut ein paar Leute außerhalb der Familie braucht man schon, aber immerhin gibt es eine Familie im Hintergrund.
Und es gibt ja anscheinend mehrere Dinge in Deinem Leben, mit denen Du nicht so zufrieden bist: Dein Job, Deine Einsamkeit, ein bisschen Hadern mit den Hobbies.

Vielleicht solltest Du Dir mal überlegen, worauf Du richtig Bock hast, was würde Dich reizen zu machen, als Hobby, als Job, vielleicht findest Du ja so etwas raus, was Du als Herausforderung und als Ziel hast. Dann kannst Du darüber auch Leute kennenlernen oder aktiv anch Leuten suchen, die das mit Dir zusammen machen. Und wieso sind Hobbies immer teuer? Das verstehe ich nicht ganz, es sei denn Hobby=Shoppen.
Dein Fitnessstudio ist doch schon mal gut, klar da lernt man nicht unbedingt Leute kennen (die Erfahrung mache ich auch schon seit x Jahren), aber vielleicht findet sich ja ein Bereich wo Du noch mehr machen willst, vielleicht ja sogar den Trainerschein, spinn einfach mal rum, was Du machen möchtest. Du bist jetzt 29 und hast alle Freiheiten, stell Dir vor Du könntest in 5 Jahren verheiratet sein und ein Kleinkind haben, dann hast Du keine Zeit mehr das zu machen wofür Du Dich interessiert, dann hast Du nur noch Verpflichtungen (das kann natürlich auch Spaß machen, wenn es soweit ist ...).

Und: dadurch dass Du es Dir zum Ziel genommen hast abzunehmen und dieses Ziel auch erreicht hast - auch ohne Freunde - hast Du doch schon mal bewiesen, dass Du Deine Ziele auch erreichen kannst.

Viel Glück Sonnige Grüße

29.03.2010 21:27 • #4


S
Zitat von lady1980:
Notbremse

Bremse 1: Du willst eine Partnerschaft
Bremse 2: Du gehst wegen dem Freund hauptsächlich in eine ungeeignete Lokalität
Bremse 3: Du gehst ins Fitnessstudio mit einem Negativziel (Kilos runter)

Das löst im Gegenüber unbewusst Stress aus, als Reaktion auf Deine nonverbalen jetzt-aber-mussesgelingen-Signale.

Was zur Auflockerung: Wer einsam ist, der hat es gut, weil keiner da, der ihm was tut. Wilhelm Busch

29.03.2010 23:17 • #5


E
Hallo Lady,

du schreibst
Früher war ich ständig unterwegs in Clubs auf Geburtstagspartys, mit Freunden im Urlaub u.s.w. Bis das Jahr 2007 kam und es in meinem Leben immer mehr bergab ging.

Was ist passiert in diesem Jahr? Warum ist gerade ab da alles bergab gegangen? Du bist noch so jung und es ist sehr ungewöhnlich, ohne dramatische Lebenseinschnitte von einem bewegten sozialen Leben plötzlich in die Einsamkeit zu rutschen. Gab es ein Erlebnis, das alles verändert hat?
Ich habe ein wenig den Eindruck, als hätte es einen Verlust gegeben, der schwerer wog, als dir vielleicht klar ist und der sehr viel verändert hat. Und der viel mit deinem positiven sozialen Leben zu tun hatte. Als wäre etwas weg gefallen, das dir dieses ausgefüllte Sozialleben überhaupt erst ermöglicht hat.

Und danach bist du auf deine Schüchternheit und Probleme zurück gefallen.

Es gibt Menschen, die tun sich mit Kontakten von Kindheit oder Jugend an schwer und andere wiederum, die durch ein Zusammentreffen verschiedener Umstände in Einsamkeit geraten (Krankheit, Alleinerzieherleben, Arbeitslosigkeit usw.), aber einfach so, dass sich alles einfach auflöst, ohne dass es einen Grund dafür gibt - das ist sehr ungewöhnlich.

Das sind meine Gedanken dazu. Ich möchte sie dir nicht aufdrängen, aber ich glaube ganz einfach, dass da etwas war. Es ist nicht einfach eine Vermutung ins Blaue hinein, denn ich war als Kind auch äußerst kontaktfreudig und lebhaft, aber als sich mal meine beste Freundin mit anderen gegen mich gestellt hat (zum Glück nur kurz), dachte ich, mir zieht es den Boden unter den Füßen weg und ich fühlte mich gar nicht mehr lebendig und kontaktfreudig. Alleine fühlte ich mich ganz anders als mit meiner besten Freundin.

Evelyn

30.03.2010 01:07 • #6


L
Danke für die vielen Beiträge

Würde gerne zu einigen Stellung beziehen:

@ SunnyRain
Bei mir im Geschäft habe ich keine Probleme das ein oder andere Gespräch mit Kolleginnen und Kollegen zu führen, also von Schüchternheit ist da keine Rede. Selbst wenn der ein oder andere Kollege mit mir flirtet mache ich mit, wahrscheinlich liegt es aber daran, dass ich eh nichts ernstes von ihnen wollte (sind entweder viel älter oder verheiratet, was ein k.o. Kriterium ist). Bloß das private weggehen gestaltet sich schwierig. Die meisten Kolleginnen in meinem Alter sind entweder verheiratet oder haben einen Partner und an den Wochenenden verbringen sie die meiste Zeit zu zweit oder mit anderen Paaren. Da wird man als Single irgendwie links liegen gelassen.


@michel
Mir würde es schon sehr helfen, wenn ich einfach diese Blockade und das Misstrauen fremden gegenüber abbauen könnte. Das Misstrauen entstand leider durch die vielen Enttäuschungen die ich schon im Bezug auf Freundschaften erlebt habe.

@ diesonnescheint
Musste erst mal lachen weil Du geschrieben hast ob denn shoppen ein Hobby von mir ist
Naja shoppen gehe ich auch gerne, aber als Hobby würde ich es nicht bezeichnen.
Ein Hobby das für mich wirklich interessant ist, wäre Reiten zu lernen. Aber dieses Vergnügen ist nicht ganz billig und im Moment nicht finanzierbar.

@ Evelyn
Du hast recht, das Jahr 2007 war ein schwarzes Jahr für mich. Durch eine sehr große Enttäuschung und psychischer Terror wurde mir mein ganzes Selbstwertgefühl und Selbstbewusstsein zerstört. Die Folge dadurch war, dass ich mich total verkrochen habe und es sehr lange gedauert hat bis ich überhaupt wieder unter Menschen gegangen bin. Eine Zeit lang konnte ich nicht mal meiner Arbeit nachgehen, weil ich ständig Weinkrämpfe bekam. Ich habe mich soweit wieder gut gefangen und bin auch der Meinung dass ich es verarbeitet habe, aber meine sozialen Kontakte sind nach 3 Jahren nicht mehr vorhanden und mit denjenigen die mir nicht gut getan haben, will ich keinen Kontakt mehr.
Auch habe ich gemerkt wie allein man doch ist, wenn es einem schlecht geht und nicht mal die engsten Freunde einem beistehen. Bis auf meine beste Freundin (und natürlich meine Familie) die im Ausland wohnt, stand mir niemand bei….. Im Gegenteil mir wurde sogar vorgeworfen dass ich mich nicht mehr melde und die ein oder andere Freundschaft nicht ernst nehme… Da hatte ich schon genug Probleme und dann bekam ich noch zusätzliche von sogenannten Freunden hinzu. War für mich einfach zuviel! Habe dann versucht zu erklären wie dreckig es mir doch geht und ich einfach nur ein wenig Beistand von meinen Freunden brauche, aber den bekam ich nicht…….
Ich war so angeknaxt, dass ich über 2 Jahre gebraucht habe um wieder einen Sinn im Leben zu sehen. Im Endeffekt habe ich mich alleine wieder ins Leben zurück gekämpft.

30.03.2010 08:45 • #7


E
Hallo Lady,

jetzt kann ich verstehen, warum alles so gekommen ist. Es ist etwas geschehen, das dich völlig aus der Bahn geworfen, zutiefst verletzt hat und nahezu unerträglich war. In dieser tiefen Krise haben sich die unechten Freunde von dir abgewandt (ich kenne diese Erfahrung nur zu gut) und du bist alleine mit deinem Schmerz geblieben.

Auch wenn es brutal ist, aber in solchen Phasen hat kein Mensch mehr viele Freunde. Die meisten können oder wollen damit nichts zu tun haben, der Kontakt war auf einer ganz anderen Basis aufgebaut, in der diese Wendung nicht einkalkultiert war. Erlebt man das zum ersten Mal, tut es ganz besonders weh. Aber es ist nicht nur Ablehnung, auch wenn es so aussehen mag, dahinter steckt auch viel Unsicherheit. Wer mit eigenen Krisen nicht umgehen kann oder selbst noch keine durchlaufen hat, dem fehlt die Empathie dafür, er weiß einfach nicht, was er damit anfangen soll. Und selbst wenn es eine nahe Beziehung war, kann es sein, dass sich manche in Hilflosigkeit abwenden. Nur auf Freunde zu setzen, wenn man selber eine existenzielle Krise erlebt, gleicht dem Versuch, Freunde zu Therapeuten zu machen, die sie nicht sind. Sie können das gar nicht leisten.

Natürlich gibt es auch jene, die wirklich ohne jedes Einfühlungsvermögen und Verständnis sind und sich unbarmherzig verhalten. Aber ich glaube wirklich, dass das nicht die Mehrheit ist, auch wenn es für den Betroffenen so aussieht. Wem es unendlich schlecht geht, der wird überempfindlich, kann keine weiteren Belastungen mehr aushalten und wertet daher jede Zurückweisung und Distanzierung als Kälte und Gleichgültigkeit.

Vielleicht hast du verarbeitet, was damals passiert ist und der Auslöser für deine Krise war. Aber hast du durch das Erleben der Zurückweisungen, die darauf folgten, nicht weitere Verletzungen erlitten? Und eben diese noch nicht verarbeitet?

Krisen bergen immer eine große Chance zu Entwicklung. Wer nach eine tiefen Krise genau so weiter machen möchte wie vorher - möglichst noch mit denselben Personen - wird merken, dass das nicht mehr gelingt. Es wäre besser, zu verstehen, was passiert ist und auf keinen Fall in das übliche Wem es schlecht geht, der hat keine Freunde mehr einzustimmen, sondern zu erkennen, dass diese Freundschaften nie für Krisen gedacht waren.

Es gibt ganz unterschiedliche Arten von Beziehungen - angefangen von seichten Alltagsbeziehungen über nicht allzu tief gehende Freizeitbeziehungen bis hin zu wirklich nahen persönlichen Beziehungen. Wird man in letzteren enttäuscht, ist das ganz besonders schmerzhaft. Trotzdem sollte man nicht den Blick dafür verlieren, wie die anderen Beziehungen beschaffen waren, die in der Krise auch verloren gingen.

Es ist utopisch, sich von allen Kontakten und Beziehungen tiefe persönliche Beziehung mit grenzenloser Loyalität zu erhoffen. Jeder hat ganz unterschiedliche Bedürfnisse und jede Beziehung ist etwas Eigenes. Es gibt keine zwei Beziehungen, die sich vollkommen gleichen.

Ich verstehe schon gut, dass du dir besonders die tiefe, loyale Beziehung wünscht - das ist der Wunsch aller Menschen. Aber wenn du dich umschaust, wirst du erkennen, dass es nur wenige davon gibt. Einerseits liegt es daran, dass in unserer Gesellschaft sehr viel verdrängt wird und jeder, der durch sein Leiden daran rührt, verbannt wird, um das eigene intakte Selbstbild zu wahren, andererseits wird durch Begleitung in einer Krise ein Maß an Nähe gefordert, das weitgehend auch schon vorher da gewesen sein muss. War sie das nicht, ist sie in dieser Situation nur in den seltensten Fällen herzustellen.

Eigentlich kann ich mir für dich sehr gut vorstellen, dass ein Neuanfang wichtig und gut wäre. Jedoch solltest du dich davor mit dem Erlebten aussöhnen, denn wenn du mit dem inneren Groll und der Verletztheit ins Neue gehst, wirst du deine Einstellung dahin mit nehmen. Ein Neuanfang sollte immer ein Aufbruch in etwas Besseres sein und da man seine Gefühle mit nimmt, ist es nötig, mit diesen zuerst ins Reine zu kommen.

Evelyn

30.03.2010 10:14 • #8


A
Hallo Lady!

ich bin selber ganz neu hier und hab gerade deinen Text gelesen. Vieles von dem, was du schreibst, kenne ich, als hätte ich es selbst geschrieben.
Darf ich fragen, wo genau du herkommst?

LG

Arsinoe

21.04.2010 11:59 • #9


L
@Evelyn: Was du geschrieben hast, ist wirklich sehr einfühlsam und tiefgründig analysiert. Ich muss gestehen, dass ich an das Lied In der Not sind alle Freunde tot glaube, weil ich diese Erfahrung so gemacht habe. Du hast darüber hinaus recht, viele Freundschaften sind einfach nicht für eine Krise gemacht. Sind es dann überhaupt Freundschaften oder nicht eher Bekanntschaften? Gibt es in unserer Gesellschaft überhaupt tiefgehende, persönliche Beziehungen, wie du sie beschreibst?...

25.04.2010 16:33 • #10


I
hallo Lady
Das kam mir auch alles bekannt vor was du so schreibst.
Schüchternheit ist auch mein Problem. Ich habe mal eine Gruppentherapie gemacht wegen sozialer Phobie. Die hat mir auch in vielen Hinsichten die Augen geöffnet, und man hat echt viel gelernt. Leider hat es aber auch nicht mein Einsamkeitsproblem gelöst. Aber ich kann so eine Therapie nur empfehlen.

Da ich aber gerade selbst überhaupt nicht auf der seelischen Höhe bin, hör ich jetzt mal lieber auf mit meinen Ratschlägen

25.04.2010 19:12 • #11


L
Hi italia1,

habe auch schon mal daran gedacht eine Therapie zwecks sozialer Phobie zu machen.
Musstest du die Therapie selbst zahlen?

Viele Grüße

25.04.2010 20:43 • #12


I
Hallo lady,
Nein, ich habe die Therapie über ges.Kasse gemacht. Vielleicht kannst du dich mal in einer größeren Klinik in deiner Umgebung informieren, ob die ambulante Gruppentherapien anbieten. Oder eben auch bei einem Therapeuten anfragen, die haben meistens Ahnung wo es so etwas gibt. Auf jeden Fall ist da eine Therapie in der Gruppe sinnvoll, das ist ja quasi der Zweck der Sache

Mir hat es viel gebracht, auch wenn es nicht die Lösung zu allem ist, aber ich bin echt stolz auf die Kleinigkeiten, die ich da gelernt hab!

Viel Glück bei der Suche.

26.04.2010 19:48 • #13


A


x 4





Auch interessant

Hits

Antworten

Letzter Beitrag


Dr. Reinhard Pichler