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L
Hallo erstmal an alle und gleich ein Entschuldigung, ich bin es einfach nicht gewöhnt über meine Gefühle zu schreiben oder gar zu reden und daher könnte das hier etwas durcheinander werden.
Ich höre immer wieder des öfteren ich solle mich doch einfach mal zusammenreißen und an die Gesellschaft bzw. anderen Leute in meinen Alter anpassen, doch ist das wirklich der richtige Schritt?

Also ich erzähle erstmal:
Ich bin zurzeit Lehrling im 3. Lehrjahr und möchte nach dieser Ausbildung das Kolleg besuchen um das Abitur in Ganztagsschulform nachzuholen um danach zu studieren, meine berufliche Zukunft macht mir nicht so die Sorgen, das bin ich immer recht locker angegangen ... also nicht zu locker, aber ich hier habe ich genug Selbstvertrauen das ich sagen kann ich schaffe das.

Aber Privat bzw. im Umgang mit anderen Menschen läuft das einfach naja... schlecht bzw. sogar sehr schlecht.
Ich hab zwar noch ein paar Freunde aus der Schulzeit aber wir treffen uns nur noch selten-eigentlich gar nicht mehr, jedesmal wenn wir uns trafen gings nur um Saufen oder um Mädels, alle Versuche mal ein paar Gespräche anzukurbeln die über den Bildniveau liegen wurden sofort torpediert, es ist ja nicht so das ich was gegen Alk. habe oder gegen Frauen aber ich finde Freundschaft solle mehr sein als sich regelmäßig zu treffen um zu sehen wer am schnellsten blau ist. Nunja mittlerweile bin ich sogut wie ausgegrenzt da ich der Spielverderber bin und nicht immer schön Hacke bin oder zumindest ordentlich mitmache.
Das Problem hatte ich schon in der Schule, ich vertrage zwar relativ viel, oft sogar mehr als die die ganz vorne dabei sind, aber mir macht das einfach keinen Spaß.
Während der 5-8. Klasse hatte ich einen Freund mit den ich auch mal andere Dinge machen konnte, wir waren Zelten, Segeln, oder haben sonst irgendwelche Dinge unternommen, leider ist dieser dann bei einem Autounfall verstorben ... ich weiß das klingt jetzt wahrscheinlich total altmodisch, aber es war wie im Bilderbuch
Bei meiner aktuellen Azubi Gruppe bin ich zwar integriert aber auch wieder nicht, wir reden viel miteinander aber sobald es an die Geschichten geht was am Wochenende los war ich hab 3 Stunden bis nach Hause gebraucht, das Wochenende hat mich 200€ gekostet klinke ich mich aus.
Neue Leute kennenlernen fällt mir aber auch verdammt schwer, ich geh nicht gerne in die Discos, ist einfach nicht meine Musik. Meine letzte Freundin hatte ich auch schon vor einen Jahr, aber das hatte andere Gründe, mir fällt es auch sehr schwer Gefühle und Emotionen zu zeigen, egal ob gegenüber Frauen oder Männer, das habe ich von zu Hause. Bei uns gab es keinerlei Gefühle, in den ganzen Jahren die ich zu Hause gewohnt habe konnte ich keinen einzigen Kuss oder eine Umarmung zwischen meinen Eltern beobachten, das ist nicht gelogen, ich glaube sie haben sich nie wirklich geliebt, es war eher eine Zweckehe wegen der Kinder ... mein Vater hat öfters gesagt wären die Kinder nicht wäre er schon lange weg, ich hab auch nicht mehr wirklich Kontakt mit denen beiden.
Auch Beziehungstechnisch habe ich das selbe Problem, ich hätte zwar sehr gerne eine aber wie oben schon beschrieben scheitert das an den einfachsten Dingen, ich kann keine Gefühle zeigen, eine Umarmung wird für mich sehr schwer und ein Kuss in der Öffentlichkeit? Unmöglich ..., ich fühle es zwar aber ich kann es einfach nicht zeigen.
Mittlerweile besteht mein Alltag eigentlich nur noch aus Arbeiten nach Hause kommen und auf den nächsten Tag warten und wenn Wochenende ist warte ich auf Montag, lange Zeit (mindestens 6 Jahre) gings gut, mittlerweile deprimiert mich das aber schon etwas.

Viele geben mir den Tipp, geh öfters weg, werd´ lockerer ... aber ich kann und eigentlich will ich so nicht werden, ich muss dabei immer an jemand von meiner Ausbildung denken. Kein Benehmen, immer feiern am Wochenende und sehr viele Freunde und verdammt oberflächig und arrogant.

Wie gesagt verzeiht mir das Durcheinander, wen ihr noch was wissen wollt fragt, ich wollte nicht gleich zuviel schreiben.

04.08.2011 00:39 • 10.08.2011 #1


7 Antworten ↓


Marta
Hallo,
leider wird der Wert der Freundschaft heute völlig unterbewertet, es dreht sich alles um die große Liebe bzw. Beziehungskisten. Alk. ist auch oft ein Muss, beides musste ich auch schon feststellen. Es ist halt nicht viel los mit der heutigen Gesellschaft, aber Anpassung bringt hier nicht viel. Ich finde es auch gut, dass du dich nicht einfach nur volllaufen lassen willst. Ein Patentrezept gibt es nicht, du musst die richtigen Leute kennenlernen, die zu dir passen. Vielleicht hilft eine Kontaktanzeige?

05.08.2011 18:00 • #2


A


Bin wirklich ich das Problem? Ist Anpassung die Lösung?

x 3


G
Über was möchtest du denn mit anderen sprechen?

Was interessiert dich?

05.08.2011 18:44 • #3


H
hallo lui!

anpassung ist in meinen augen überhaupt nicht die lösung...denn voll laufen lassen am wochenende und auf teufel komm raus mädels abschleppen ist absolut nichts, worauf man stolz sein könnte..und wenn du das dann auch nur tun würdest um dazu zu gehören? nee, das würd ich lassen...

was sind denn deine interessen? sport?
vielleicht gibts ja einen verein,dem du dich anschließen kannst und auf gleich gesinnte treffen könntest?

06.08.2011 13:16 • #4


P
Hallo,

Ich würde dir nicht dazu raten dich an die jetzigen Gruppen anzupassen die dir sowieso nichts geben. Wenn's dir nüchtern zu blöd ist über Frauen und Saufen zu reden wird's nach ein paar Cocktails auch nicht besser werden vermutlich. Wenn man Anderen nichts zu sagen hat hilft es auch nicht sich anzupassen und mitzugehen. Ich war letztens mit Leuten weg die ungefähr 10 Jahre älter waren als ich, alle. Die Kneipe in der wir waren war ganz nett, die Getränke waren auch lecker, aber ich hab trotzdem nichts mit Gesprächen um Diplomarbeit oder Wohnungssuche für bessere Aussicht anfangen können, von den Beschwerden über die Chefs ganz zu schweigen. Die Leute waren alle lieb, aber das ist halt nicht meine Welt. Ich studier noch und ich hab von Diplomarbeiten, Promotion und bösen Chefs keine Ahnung. Und ich finde man muss sich nicht mit Gesprächsthemen quälen die einem nicht zusagen nur um überhaupt was mit Anderen zu unternehmen. anstatt mich 5 Stunden lang passiv mit an nen Tisch zu hocken und Cocktails zu schlürfen mach ich lieber Zuhause was Sinnvolleres.
(Es gibt aber auch Leute die mögen das, sich passiv berieseln lassen. Ich gehör bloß nicht dazu.)

Ich denke also Anpassung wird dir nichts nutzen, wohl aber die Suche nach einem passenderen Umfeld. Die Sache mit dem Studium (find ich gut!) kann schon mal dabei helfen, aber auch an der Uni gibt's Grüppchen die sich gern über Alk. und Weiber unterhalten. Ich glaube du musst einfach die richtige Umgebung finden, dann findest du auch Freunde und bessere Bekannte. Wenn man gemeinsame Interessen und Anschauungen hat dann bestehen auch größere Chancen dass aus einer oberflächlichen Bekanntschaft mal eine Freundschaft oder eine Beziehung wird. Die Anderen merken sicher dass du wenig zu sagen hast bei ihren Themen, und verlieren dadurch auch rasch das Interesse an dir. Geht dir ja genau so weil du ihre Interessen nicht teilst.

Ich würde an deiner Stelle mal sehen ob du andere Hobbies findest oder neue Arten des Weggehens. Disco ist z.B. auch nicht meins, Kneipen find ich dafür richtig gemütlich. Oft trink ich dann nur ein Glas Saft, das ist dann auch okay und nicht uncool so wie bei dir. Früher hatte ich aber auch wohl Gruppen wo das total blöd gewesen wäre wenn ich nur nen Apfelsaft bestellt hätte.
Überleg dir worüber du in Wahrheit gerne reden würdest und dann such dir Menschen mit denen du auch darüber reden kannst. Überleg dir was dich faszinieren könnte und such dir eine Gruppe Menschen die das Gleiche mag. Nichts schweißt so sehr zusammen wie ein gemeinsames Interesse.
Man muss schon ein Weilchen suchen bis man Jemanden findet mit dem man auch mal was Anderes unternehmen kann. Wenn Segeln und Zelten dich interessieren sieh dich doch mal nach einem Verein um der eben genau sowas macht. Wenn man schon mal die selben Interessen teilt geht der Rest meist ganz von allein.

Ich glaub nicht du bist das Problem. Das ist wie das berühmte Beispiel mit dem Pinguin. An Land watschelt er dämlich durch die Gegend, in der Luft kann er sich obwohl er ein Vogel ist gar nicht bewegen, aber im Wasser sieht es aus als könnte er fliegen und ist geschickt und wendig. Dir fehlt nur die richtige Umgebung/das richtige Element, dann wird das Alles was.

Liebe Grüße,
Bianca

P.S.: Freu dich schon mal auf die Uni. Da gibt es Sport-Kurse und gemeinsame Unternehmungen zum Fast-Null- oder Ganz-Umsonst-Tarif. Ich geh an eine große Uni und hier gibt es echt Alles was das Herz begehrt. Kampfsport, Meditation, gemeinsames Walken, Schwimmen, Sprachkurse, Wandertouren, Zelten, Tanzkurse, und das Meiste kostet nur 5-10€ pro Halbjahr oder überhaupt nichts. Und alles ist irgendwo an der Uni, man muss also nicht mal noch extra Weg auf sich nehmen um zu seinem Hobby und den dazu gehörigen Leuten zu kommen. An meiner alten kleineren Uni gab's sowas aber nicht. Mein Freund hat sogar einen Mathe-Stammtisch aufgetrieben. Das ist das freakigste das ich jemals gesehen habe. Treffen sich einmal die Woche in der Kneipe und reden über Zahlen und Formeln, aber sie haben ihren Spaß und keiner ist allein.

06.08.2011 15:50 • #5


L
Hallo erstmal an alle und danke für die Antworten
also ich habe recht breit gefächerte Interessen, ich mag Sport, bin Fußballfan (hier aber eher passiver Zuschauer

Zurzeit wird es schwierig einen Verein beizureiten, ich wohne in einer Kleinstadt, eigentlich noch kleiner, nur halt noch kein Dorf und hier gibts eigentlich sogut wie gar nichts, nicht mal eine Disco Fußballvereine haben wir zwar, aber die nehmen mich nicht mehr auf mit meinen Alter, sonst nur noch einen Fotostammtisch und das ist nicht so mein Ding.
Das Zelten und Segeln haben wir regelmäßig in den Ferien gemacht mit seinen Eltern, nur das geht ja jetzt nicht mehr und einen Verein dafür gibts hier nicht.
Naja, ich freue mich schonmal auf die UNI/FH, mal sehen was es da so geben wird, zumindest eine neue Stadt mit vielen neuen Gesichtern, wobei ich glaube das ich da nicht soviel Zeit haben werde ... ich werde bestimmt genug Zeit damit verbringen mit Mathe zu kämpfe, vielleicht komme ich mal bei den Mathestammtisch vorbei und lasse mir helfen
Ich werde aber trotzdem mal die umliegenden Städte absuchen

07.08.2011 20:18 • #6


P
Huhu Lui!

Och, neben der Uni/FH ist immer irgendwie Zeit, das lernt man dann schon
Du musst bedenken dass man auch Lernen als gemeinsame Aktivität nutzen kann. Wenn du Schwächen in Mathe hast wird dir Jemand helfen und im Gegenzug dazu hilfst du dann ihm. Eine Hand wäscht die Andere. Es gibt auch Einzelkämpfer an der Uni, aber ich hab mich in der heißen Prüfungsphase oft mit anderen Mädels durch den Stoff gewurstelt. Selbst wenn das in der Prüfung nichts hilft, so schafft es doch ein gewisses Gemeinschaftsgefühl und man lernt sich besser kennen und findet Verbündete im Kampf um die Credit-Points. Das ist ein starkes Gefühl wenn man weiß dass man sich auf Jemanden verlassen kann finde ich.
Neue Stadt und neue Gesichter sind auch immer gut. Ich bin selber erst von Daheim ausgezogen und das erweitert den Horizont doch enorm. Schade dass du in einem Dorf fest sitzt. Mit den Öffentlichen sieht es da wahrscheinlich auch mau aus, oder? Sonst könntest du ja wo anders hinfahren, in die nächstgrößere Stadt zum Beispiel. Ich hab unsere Dorf-Vereine aber auch nie gemocht, ich hab dann lieber AGs und AKs in der Schule genutzt, das war irgendwie offener, zwangloser. Nicht so ne Vetternwirtschaft mit Zickenkrieg. An der Uni geh ich total gern in die diversen Gruppen weil da so bunt gemischt ist, da finde ich fast immer Jemanden mit dem ich mich verstehe, und wenn nicht dann geh ich halt nicht mehr hin Das ist nicht so ein Drama wie im Verein wo man ja meist auf 24 Monate oder 12 Monate fest vertraglich gebunden ist.
Wenn du ne spezielle Musikrichtung magst wären vielleicht auch mal online-Foren was für dich. Dann gemeinsame Treffen bei Konzerten und so Als ich noch am Dorf fest saß und in der Schule der Außenseiter war hab ich viele liebe Leute durch gemeinsame Interessen in Foren gefunden (bei mir waren das damals Tiere, RPGs und Manga/Anime) und bin dann auch regelmäßig in den Ferien zu denen zu Besuch gefahren oder gemeinsam mit ihnen auf diverse Treffen gegangen. Da hatte ich auch immer Jemanden zum reden wenn ich Heim kam. Zwar nur über ICQ, aber mir hat das getaugt. Vielleicht wär das eine Lösung für die Zeit bis zum Auszug?

Liebe Grüße,
Bianca

08.08.2011 19:11 • #7


L
Jupp, ICQ nutze ich schon stark, und mit manchen Onlinebekanntschaften (aus Foren) habe ich mich schon öfters getroffen, aber am Ende ist das alles nicht das gleiche wie wenn der Kumpel um die Ecke wohnt, das war schon cool, weil die treffen können wir meistens nur einmal im Jahr abhalten.

Nunja, ich habe schon ein Auto, aber bei den Spritpreisen nutze ich das am liebsten nur um zur Arbeit zu fahren und dann nicht mehr

10.08.2011 21:01 • #8





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