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P
Guten Abend ihr Lieben,
ich glaube das Thema hängt den meisten zu den Ohren raus, aber ich weiß gerade wirklich nicht was ich tun soll.

Ich weiß zugegeben nicht, ob ich wirklich Depressionen habe, aber den Verdacht schon länger. Gerade die letzten Monate war ich zu nichts in der Lage, außer gerade mal arbeiten. Ich habe mir viel vorgenommen und dachte, jetzt geht es bergauf. Eine Reise war geplant und noch andere Sachen, habe außerdem jemanden kennengelernt usw. Und jetzt, aus meiner Sicht von einem Tag auf den anderen, ist plötzlich alles eingestellt. Auf die Arbeit kommen soll ich nicht mehr und zuhause allein im Home Office fühle ich mich nicht wohl. Die Reise kann ich nicht mehr antreten, alles andere fällt auch ins Wasser, meine Freunde sehe ich auch nicht mehr.

Nachdem ich so lange aufgrund meines mentalen Zustandes nur zuhause war und eigentlich nichts außer Schlafen gemacht habe, nicht mal am Wochenende, bin ich jetzt praktisch dazu gezwungen nur hier rumzusitzen. Habe zwar die Motivation mal was zu lesen o.Ä. aber. Ich glaube, ich werde bald verrückt. Ich versuche wirklich, es positiv zu sehen, Home Office ist ja eigentlich ganz entspannt und es gibt auch vieles was man zuhause machen kann, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, die nächsten Monate so zu verbringen. Ganz allein, kaum etwas was mir Freunde bereitet und vor allem jeden Tag dasselbe.

Wie soll man denn dabei noch bei Sinnen bleiben?

17.03.2020 20:35 • 02.02.2021 x 2 #1


26 Antworten ↓


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In dem man sich vorher offline und online ressourcen geschaffen hat.

Ich kann Radfahren, das auch alleine. Bei Netflix und Prime mal wieder ein paar alte Serien ausgraben. Mir viel Zeit nehmen beim Kochen. Spiele auf der Playstation und PC Zocken. Offline wie online MMORPGs. Telefon, Video und Voíce chat mit meinen Freunden.

Mir wird definiitv nicht langweilig.

17.03.2020 21:01 • x 3 #2


A


Wie bei Corona nicht depressiv werden?

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P
Langweile ist auch nicht das Problem, aber wie soll ich die Motivation für irgendwas finden, wenn ich praktisch zuhause eingesperrt bin? Ich saß doch schon seit Silvester nur in meiner Wohnung rum, ich kann sie einfach nicht mehr sehen. Und jetzt gibt's ja praktisch auch keine sozialen Kontakte mehr

17.03.2020 21:21 • #3


E
Ja dafür haben wenige Verständnis, das die Isolation fpr voele schlimmer ist, als eine mögliche infektion.

Und mal wieder diese Doppelmoral einiger Menschen. Irgendwie auffällig das gerade die Keute die sich sonst kaum bis gar nicht solidarisch zeigen jetzt nach Veramtwortungsgefüfl und Solodarität schreien, jetzt da sie ihre eigene Gesundheit bedroht sehen.

17.03.2020 21:23 • x 2 #4


4_0_4
Das kann ich durchaus verstehen, das das hart ist, wenn man von einem aktiven Leben so in die Isolation kommt.
Diese Lektion habe ich schon sehr früh lernen müssen und mich halt angepasst, bzw. anpassen müssen. Nach dem Motto friss oder stirb. Daher fällt es mir halt leichter.

Aus gesundheitlichen Gründen bin ich seit Mitte 2019 fast nur noch zu Hause. Ein soziales Umfeld vor Ort habe ich auch seit 2018 nicht mehr. Die Freunde sind über Europa verteilt, Online-Freunde noch weiter. Die Motivation etwas zu tun muss aus mir kommen.

In seiner Situation ist es sicher schwer sich da wieder herauszuholen. Klar erzeugt das Leidensdruck, Frustration, Depressive Verstimmungen.
Von dem wenigen Geld was ich habe ich einiges Wartung meines E-Bikes gesteckt um damit mal was anderes zu sehen als die selben vier Wände, die selben vier Bäume oder die selben vier Spiele.
Ohne die Ressourcen wäre es auch knackehart für mich.

Dee einzige, sinnvolle Weg den ich sehe ist sich selbst oder mit Hilfe von anderen zu Motivieren. Optionen zu erschaffen, Wege zu gehen. Auch dieses Forum kann eine Ressource sein.
Was aber letzten Endes bei anderen zu einer Ressource wird, kann ich leider nicht wissen.

17.03.2020 21:48 • x 2 #5


P
Ich komme einfach gar nicht mit der Situation klar. Von außen betrachtet, habe ich jetzt weniger Stress, mehr Zeit für Hobbies und mich zum Beispiel auch mal um meine Wohnung zu kümmern. Meine Freunde sind ja online auch noch erreichbar. Also streng genommen hat sich außer der Home Office Sache ja nichts geändert.

Nur hätte ich eben jetzt endlich mal Lust rauszugehen, zu feiern, mit meinen Kollegen live zu reden etc. Ich kann mich ja auch allein beschäftigen, habe ich schließlich die letzten drei Monate auch gemacht, aber wenn das nicht aus eigenem Willen bzw. Unwillen passiert, dann kann ich nicht damit umgehen. Gerade jetzt ist mein Freiheitsdrang so groß, dann die Enttäuschung darüber, dass meine Reise und noch viele andere Dinge ausfallen und natürlich auch die Angst, dass das noch lange so bleiben wird.

Klar ändern meine Gedanken nichts an der Lage. Ich kann nur abwarten und das beste draus machen. Aber es ist so schwer, wenn ich nicht weiß was passiert und wie lange ich hier noch festsitze

17.03.2020 22:08 • #6


4_0_4
Ich kann das ja alles nachvolziehen und auch das grob nachempfinden.

Leider ist es halt nun einmal wie es ist momentan. Du kannst Dich nur anpassen. Und klar, wenn das fremdbestimmt ist, kommt man damit weniger klar.

Aber so gesehen kann ich dir nicht wirklich helfen oder dich motivieren.
Das einzige was ich dir Raten kann ist geh einfach raus. Spazieren, Joggen, Radfahren. Haste kein Rad, kauf dir eines. Magste Musik, dann beim Joggen Musik auf die Ohren. Im Straßenverkehr nicht xD

Das folgende soll keine Kritik sein, sondern ich möchte nur etwas ausdrücken was ich mich gerade frage.
Mir stellt sich die Frage, in wie weit Du das Gefühl von Freiheit, Spaß, Freude von anderen Abhängig machst. In dem Sinne das Du das nicht alleine für dich erleben kannst. Damit meine ich dich selbst zu erleben, auszuleben, wahrzunehmen. Ohne den Input von Dritten.

17.03.2020 22:18 • #7


P
Na ja, macht das nicht jeder? Also das liegt doch irgendwie in der Natur des Menschen, dass man auch soziale Kontakte usw. braucht. Und ich bin am meisten frustriert darüber, dass eben meine Reise usw. flach fällt und das wären ja alles Aktivitäten die ich sowieso allein gemacht hätte

Ich meine, vor ein paar Monaten oder Jahren wäre ich noch froh gewesen, zuhause sitzen zu dürfen. Da mochte ich meine Arbeit nicht, hatte keine Freunde und alles was mich praktisch am Leben hielt waren Dinge zuhause. Jetzt ziehe meine Energie und meinen Lebenswillen eher von Sachen draußen oder Sozialkontakten. Und es fühlt sich einfach schlimm an von einem Tag auf den anderen so komplett abgeschottet zu sein und nichts mehr tun zu können

21.03.2020 11:52 • x 1 #8


klaus-willi
Zitat von phi:
Nur hätte ich eben jetzt endlich mal Lust rauszugehen, zu feiern, mit meinen Kollegen live zu reden etc. Ich kann mich ja auch allein beschäftigen, habe ich schließlich die letzten drei Monate auch gemacht, aber wenn das nicht aus eigenem Willen bzw. Unwillen passiert, dann kann ich nicht damit umgehen. Gerade jetzt ist mein Freiheitsdrang so groß, dann die Enttäuschung darüber, dass meine Reise und noch viele andere Dinge ausfallen und natürlich auch die Angst, dass das noch lange so bleiben wird.

Gerade jetzt merken viele Menschen das sie nicht selber Leben sondern gelebt werden.
Ohne Urlaub Partys oder Handy geht es kaum noch.
Ich habe ja meine Probleme schon sehr lange und ohne Hobbys oder einen struckturierten Tag geht es nicht.

21.03.2020 12:06 • x 2 #9


4_0_4
Zitat von phi:
Na ja, macht das nicht jeder? Also das liegt doch irgendwie in der Natur des Menschen, dass man auch soziale Kontakte usw. braucht.

Da bin ich voll bei dir das das in der Regel so ist, mal abgesehen davon das der eine sich das mehr wünscht als der andere.
Das mir der Reise verstehe ich auch. Aber auch hier gibt es welche die Reisen wollen, genau so wie es welche gibt die lieber in der Nähe bleiben.

Das meine ich nun nicht auf dich speziell, sondern allgemein:
Was ich vermitteln wollte ist, das ich denke und es auch für sinnvoll halte das man sich nicht komplett von dem Input von aussen abhängig machen sollte. Ich-Sein zu können halte ich für essentiell. Ohne ich ist man einsamer als alles andere - zumindest wenn das projezierte ich wegfällt.

Mir ist auch sehr viel weggefallen in den letzten 4 Jahren. Wenn meine sozialen Aktiviten nicht so strukturiert wären und ich eine andere Einstellung hätte, würde mich das auch sicher belasten.

Denke immer daran, was Du gesagt hast habe ich verstanden. Auch das es dich belastet. Was ich transportieren will ist, das man mit guten Strukturen und einer angepassten, eigenen Einstellung besser damit umgehen könnte.

Da gibt es ein Meme, was das (etwas sarkastisch) gut ausdrückt. Kann das aber wegen Urheberrecht nicht hier posten.

21.03.2020 12:37 • x 1 #10


E
Hallo,
Das heraus gehen alleine ist ja für einen Spaziergang nicht verboten. Und wenn es doch so kommen sollte dann Versuche dich Mal in Akzeptanz zu üben.

Das gerade jetzt keinen Sinn macht feiern zu gehen du kannst ja feiern mit dir alleine wenn du dein Leben feiern möchtest.
Nut im Moment ist es besser diese Dinge zu vermeiden.
Wenn du durch Aktionismus etwas verdrängen muss oder möchtest dann ist es besser wenn du die Sache die dich beschäftigt erstmal auf igno setzt.
Zum späteren Zeitpunkt wenn du dann bereit bist das Problem zu lösen dann wird du es sicherlich machen.
Jetzt ist aber erstmal zu sorgen das wir alle zusammen arbeiten ,dass heißt , feiern zu meiden und sich auf andere schöne Dinge sich erfreuen

21.03.2020 15:01 • #11


Icefalki
Ist auch ja nichts anderes, als vorher mit den eigenen Einschränkungen. Jetzt haben die eben alle.

Unsere Krankheiten haben viel damit zu tun, dass wir tief im Innersten sehr freie Menschen sein möchten, und daran scheitern, es wirklich zu sein. Nur wer erkennt, dass Freiheit etwas ist, das nicht von anderen diktiert werden kann, wird gelassener. Akzeptanz ist der Schlüssel, mit Widrigkeiten im Leben umgehen zu lernen.

Gut therapierte Angstpatienten wissen das. Natürlich hört sich das einfach an, ist es aber nicht. Kann man aber lernen, setzt aber voraus, sich damit intensiv zu beschäftigen. Und natürlich hängt man auch mal im Loch.

Jetzt kannst du damit beginnen, dich darin zu üben. Müssen gerade beinahe alle Menschen tun.

21.03.2020 15:44 • x 3 #12


E
Ich bin ja nicht allein, ich habhe ja noch meine Depression

https://www.zeit.de/zeit-magazin/leben/...ket-newtab

24.03.2020 17:02 • #13


Darcyless
Hallo Leute,

ich denke für manche ist die Isolation schlimmer als für andere.
Ich z.B. bin seit Jahren fast nur noch zuhause und sehr isoliert, habe auch kein soziales Umfeld außer meinem Freund und bin seit Jahren an die Einsamkeit gewöhnt und komme gut damit klar, so gut sogar dass ich eigentlich kaum noch Kontakte brauche und sehr gern mit mir und meinem PC allein bin. Für mich ist das was grade passiert Alltag.
Doch für andere sieht der Alltag ganz anders aus und besteht aus sozialen Kontakten und das muss man auch respektieren.
Jedoch sollte man sich über Folgendes klar werden: Weder soziale Kontakte noch Bewegung sind uns verboten. Du kannst jederzeit in den Park und dich draußen bewegen, wo du andere Menschen und ein anders Umfeld siehst.
Deine sozialen Kontakte kannst du über digitale Medien pflegen, es gibt doch sogar Videochats heutzutage.
Klar ist es was anderes wie face to face Interaktion, das ist verständlich. aaaaber man darf doch sogar draußen sich zu zweit treffen laut der Merkel, und einen Spaziergang oder so machen, und die anderen Menschen sehnen sich auch nach Kontakten.

Was ich damit sagen will: Es gibt noch immer so viele Möglichkeiten. Schalte doch einfach mal die Tagesschau ein oder schau auf Youtube Videos zur aktuellen Debatte und allen News. Mir persönlich gibt allein das schon ein Gefühl von gemeinschaft und dass was passiert.

24.03.2020 23:18 • #14


Calima
Du gehörst nicht zur Risikogruppe? Prima! Dann geh raus und mach dich nützlich. In jeder Stadt gibt es organisierte Hilfen, für Leute, die sie brauchen.

Kauf für jemanden ein, der es nicht kann oder darf - das gibt deinem Tag Struktur und dem Leben Sinn.

24.03.2020 23:28 • x 2 #15


E
Ist ne Idee. Morgen mache ich mit einer älteren Nachbarin zusammen Yoga, die nun nicht zur Mass. kann.

24.03.2020 23:29 • #16


S
Mir macht die Situation auch massiv zu schaffen und frage mich, wie man es schaffen soll dabei nicht depressiv zu werden. Bei mir triggert das v.a. meine Zwangsneurose extrem stark und das geht echt an die Psyche und Substanz. Weiß aktuell absolut nicht, wie damit umgehen.

Hatte durch die Therapie so viele Fortschritte gemacht und bin am 5. März eigentlich mit einem positiven Gefühl aus meiner letzten Therapiestunde rausgegangen. Und jetzt das. Bin wieder total rückfällig und alles ist schlimmer als je zuvor.

24.03.2020 23:36 • #17

Sponsor-Mitgliedschaft

BellaM85
Ich finde es zzt sehr schlimm. Bin ein sehr aktiver Mensch und ständig unterwegs. Arbeiten gehe ich weiter, einkaufen ( fast täglich ) ebenfalls aber vieles fällt einfach weg was mich persönlich sehr stört. Bekomm meine Möbel geliefert ( natürlich was auch sonst gegen höheren Aufpreis) da man sie nicht mehr im Lager abholen darf bis mind. Ende April ( zieh nämlich gerade um). Ich kann nicht auf Spielplätzen, Schwimmen gehen mit den kleinen usw. Finde diese Einschränkungen schon sehr hart und eigentlich weiß ja keiner wirklich wie lange es so bleiben soll! Das macht mich noch wahnsinniger! Den einzigen Vorteil den ich persönlich zzt daraus ziehe ist, kann dann erstmal Geld sparen! Kann man ja eh außer für Lebensmittel momentan nicht ausgeben! Weil von Onlineshops halte ich persönlich nicht so viel. Muss Ware anfassen usw!

24.03.2020 23:37 • x 1 #18


Schlaflose
Für mich macht es keinen großen Unterschied. Das einzige, was mir fehlt ist, dass ich nicht wie üblich durch Kaufhäuser und Geschäfte ziehen kann und dass mein Fitnessstudio geschlossen ist. Es gibt sogar etwas sehr Positives: ich kann für ein paar Wochen zuhause arbeiten und brauche nicht ins Büro. Das war schon immer mein Traum. Ansonsten mache ich alles wie immer: zweimal die Woche einkaufen und draußen Joggen. Wenn der fiese Wind nachlässt, werde ich mein Fahrrad aktivieren.

25.03.2020 08:31 • #19


B
Für mich persönlich ist es aktuell auch nicht unbedingt toll. Auch ich bin nach jahrelanger Isolation gerade erst endgültig im sozialen Leben angekommen. Und auch ich empfinde es so, dass mir das von jetzt auf hier geraubt worden ist.
Ja, ich verstehe auch den Sinn und Nutzen der aktuellen Maßnahmen, so ist es nicht.
Aber in mir löst es blanke Panik und Verzweiflung aus, da ich mich der Kontrolle über mein eigenes Leben beraubt fühle und bei jeder neuen Meldung (digitale Überwachung sollte rechtens gemacht werden) immer weiter meines Vertrauens in die Politik und den Rechtsstaat beraubt werde.
Klar, das ist unsinnig, bestimmt. Trotzdem schlafe ich kaum noch, weil ich extrem unter Alpträumen leide seitdem, und meine Gedanken kreisen viel zu oft in beinahe schon suizidalen Gefilden, da ich noch keinen Weg gefunden habe, langfristig mit dieser Situation fertig zu werden. Onlinekontakte, Beschäftigungstherapie u.ä. sind eben nur eine zeitlich sehr befristete Linderung/Hilfe. Nützlich machen kann ich mich auch nicht, obwohl ich das gern wollte, da es von meinem Chef strikt untersagt worden ist, außerhalb meiner Arbeit irgendwelche Menschen zu sehen... Wie gesagt, das ist schlimm, auch für mich.

06.04.2020 19:53 • #20


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl