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Habe vor ein paar Tagen endlich mal mein Erstgespräch gehabt mit einem Verhaltenstherapeut.
Habe ihm meine Situation geschildert und das ich diese Symptome schon seit langem habe.

Nun meinte er so wie sich das anhört bei mir, könnte das schon eine chronische Depression sein.
Ich habe über Google ein paar Artikel gelesen und das hört sich ja gar nicht gut an was Behandlung angeht.
Wünschte ich hätte da jetzt nichts darüber gelesen.

Habe jetzt natürlich etwas Panik und weiß nicht so Recht wie ich darüber denken soll.

Ist sonst noch wer mit einer chronisch Depressiven Diagnose und konntet ihr es behandeln?

08.07.2023 00:23 • 11.07.2023 #1


11 Antworten ↓


U
@ThE-Joker

Hallöchen,

ich bin zwar keine Ärztin oder Ähnliches, aber ich versuche mal darauf zu antworten.
Zitat von ThE-Joker:
Habe vor ein paar Tagen endlich mal mein Erstgespräch gehabt mit einem Verhaltenstherapeut.
Habe ihm meine Situation geschildert und das ich diese Symptome schon seit langem habe.


Also erstmal finde ich es fragwürdig, dass Dein Verhaltenstherapeut bereits in der 1. Sitzung á 50-55 Minuten, einfach anhand vom Gespräch rausgefunden hat, dass es sich direkt um eine chronische Depression handelt. Das bedarf nämlich mehr als ein Gespräch um das sicher sagen zu können.

Zitat von ThE-Joker:
Ich habe über Google ein paar Artikel gelesen und das hört sich ja gar nicht gut an was Behandlung angeht.
Wünschte ich hätte da jetzt nichts darüber gelesen.


Ein kleiner Tipp am Rande:
Finger weg von Google! Das tut nicht gut, denn Google ist kein Doktor.
Klar, dass es für Panik sorgt, aber spricht lieber mit Deinem Therapeuten darüber bzw. hol Dir eine zweite Meinung ein, wenn Du unsicher bist.

Zitat von ThE-Joker:
Habe jetzt natürlich etwas Panik und weiß nicht so Recht wie ich darüber denken soll.

Ja, das ist verständlich.
Depressionen sind nicht einfach zu behandeln, aber dafür ist sie auch einfach zu komplex.
Was sagt denn Dein Therapeut was Du machen kannst oder woran ihr arbeiten könnt?


Liebe Grüße,
Unruhe_in_Person

08.07.2023 09:35 • #2


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Was machen bei einer chronischen Depression?

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Zitat von Unruhe_in_Person:
Also erstmal finde ich es fragwürdig, dass Dein Verhaltenstherapeut bereits in der 1. Sitzung á 50-55 Minuten, einfach anhand vom Gespräch rausgefunden hat, dass es sich direkt um eine chronische Depression handelt. Das bedarf nämlich mehr als ein Gespräch um das sicher sagen zu können.

Er meinte nur es könnte sich schon um eine chronische Depression handeln, wegen meiner Schilderung das ich damit schon seit 10 Jahren zu kämpfen habe, eine direkte Diagnose hat er nicht gegeben.
Das heißt das die Diagnose nur im Raum steht aber noch nicht gefestigt ist.
Natürlich hoffe ich im Verlauf das es sich nicht bewahrheitet.


Zitat von Unruhe_in_Person:
Ein kleiner Tipp am Rande:
Finger weg von Google! Das tut nicht gut, denn Google ist kein Doktor.
Klar, dass es für Panik sorgt, aber spricht lieber mit Deinem Therapeuten darüber bzw. hol Dir eine zweite Meinung ein, wenn Du unsicher bist.


Das musst du mir nicht erklären. Das mache ich schon lange, nur von einer chronischen Depression habe ich nur ein paar mal was gehört gehabt und wollte es dann mal genauer wissen, sonst hat es mich davor nie interessiert.
Ich werde ihn beim nächsten Gespräch auf jeden Fall nochmal darauf ansprechen und das es mir Sorgen bereitet.


Zitat von Unruhe_in_Person:
Ja, das ist verständlich.
Depressionen sind nicht einfach zu behandeln, aber dafür ist sie auch einfach zu komplex.
Was sagt denn Dein Therapeut was Du machen kannst oder woran ihr arbeiten könnt?


Wir sind noch am Anfang, zuallerst muss ich erstmal einen Fragebogen ausfüllen und dann wird geschaut wie man die Sache angehen kann.

08.07.2023 13:48 • #3


D
Was genau hört sich für Dich nicht gut an, was die Behandlung von chronischer Depression angeht? Ich habe eine Dystymie und obendrauf noch mittelgradige bis schwere Episoden und bin seit nunmehr 12 Jahren in Behandlung.

08.07.2023 14:05 • #4


T
Hi Disturbed,

Ja das man es so gut wie gar nicht behandeln kann, das nimmt ja einen jegliche Hoffnung auf Heilung.
Man möchte ja irgendwann mal wieder am Leben teilnehmen können und nicht Abseits zuschauen.
Ich dachte immer meine Anhedonie resultiert daraus das ich an einer starken Angststörung leide und wenn diese beseitigt ist, sich auch die Anhedonie verabschiedet.

Mit welchen Symptomen hast du am meisten zu kämpfen?

Du sagst du bist seit 12 Jahren in Behandlung gab es denn mal eine Verbesserung?
Wie ist es mit deinen Emotionen hast du Zugriff darauf?

08.07.2023 19:13 • #5


D
@ThE-Joker
Ja es gab auch mal Verbesserungen. Die hielten nur eben nicht ewig an.
Die Symptome sind unterschiedlich stark ausgeprägt aber umfassen das typische Spektrum. Mal eher körperlich spürbar, mal kognitiv. Auch die Leere macht sich bisweilen bemerkbar.
Wenn es zu heftig wird, half bislang ein Aufenthalt in einer Klinik. Und Medikamente taten ihr übriges um zu stabilisieren. Ich kann damit leben und habe mich daran gewöhnt, nicht mehr die Bedürfnisse zu haben, die ich früher hatte, Stichwort Hedonismus.

09.07.2023 02:11 • #6


T
Zitat von Disturbed:
Die Symptome sind unterschiedlich stark ausgeprägt aber umfassen das typische Spektrum. Mal eher körperlich spürbar, mal kognitiv. Auch die Leere macht sich bisweilen bemerkbar.


Was war denn zuerst da bei dir, die Angststörung und dann die Depression oder umgekehrt?
Und hast du dir schon gleich von Anfang an Hilfe gesucht oder die Depression erstmal hingenommen, da du sie vllt. gar nichts als solche wahr genommen hast?


Zitat von Disturbed:
Wenn es zu heftig wird, half bislang ein Aufenthalt in einer Klinik.


Dann wenn du aus dem Tief nicht mehr herausgekommen bist? Wie äußert sich denn so ein Tief bei dir? Stark bedrückte Stimmung, Freudlosigkeit, Interessenverlust oder eher starke Trauer, Melancholisch, Wütend?
Ich frage deshalb weil ich mal ein Vergleich ziehen möchte und die Diagnose auch nicht als 100% sicher gilt und umso mehr Infos ich habe umso besser kann ich herausfinden was ich vllt. in Wirklichkeit haben könnte.


Zitat von Disturbed:
Und Medikamente taten ihr übriges um zu stabilisieren.


Welche Medikamente waren das?

Zitat von Disturbed:
Ich kann damit leben und habe mich daran gewöhnt, nicht mehr die Bedürfnisse zu haben, die ich früher hatte, Stichwort Hedonismus.


Hat dich denn das auch mit runter gerissen? Wenn ja warum?

09.07.2023 21:18 • #7


D
Meine Ängste sind schon in der Kindheit aufgetreten und die ersten depressiven Episoden hatte ich wohl schon als Heranwachsender. Damals aber nicht als solche wahrgenommen.
Letztlich ist es aber auch nicht wirklich wichtig für mich, wann genau alles begann.
Dysthymie bezeichnet ja ein dauerhaftes Tief und wenn irgendwann ein Punkt kommt, bei dem mir jegliche Struktur verloren geht und ich mich zu einfachen alltäglichen Dingen zwingen muss, was auch nicht immer gelingt, sehe ich die Zeit gekommen eine Klinik aufzusuchen. Meistens habe ich mich da dann auch auf ein anderes Antidepressivum einstellen lassen, was aber halt auch nicht immer nachhaltig gewirkt hat. Momentan habe ich eins, das recht gut stabilisiert.
Wie schon gesagt, die Symptome sind unterschiedlich, aber die die Du genannt hast, sind da alle vorgekommen.
Was meine Bedürfnislosigkeit angeht, ich vermisse nichts was mir früher mal etwas gegeben hat. Ist ja auch nicht so, als könnte ich einiges davon nicht wieder aufleben lassen.
Ich habe einfach tatsächlich nicht das Bedürfnis danach.

10.07.2023 01:09 • x 1 #8


S
Zitat von ThE-Joker:
Ja das man es so gut wie gar nicht behandeln kann, das nimmt ja einen jegliche Hoffnung auf Heilung.

Wie kommst du darauf, dass man eine chronische Depression gar nicht behandeln kann, wer sagt sowas?

10.07.2023 23:25 • #9


T
Zitat von silberauge:
Wie kommst du darauf, dass man eine chronische Depression gar nicht behandeln kann, wer sagt sowas?


https://www.aargauerzeitung.ch/verschie...ld.2070843

https://www.uniklinik-freiburg.de/press...elbar.html

11.07.2023 16:05 • #10


D
Zitat von ThE-Joker:
Hi Disturbed, Ja das man es so gut wie gar nicht behandeln kann, das nimmt ja einen jegliche Hoffnung auf Heilung. Man möchte ja irgendwann mal wieder am Leben teilnehmen können und nicht Abseits zuschauen. Ich dachte immer meine Anhedonie resultiert daraus das ich an einer starken Angststörung leide und wenn diese ...

Vielleicht doch noch mal was hierzu. Behandlung ist das eine, Heilung was ganz anderes. Auch ohne beides, ist ja ein Teilnehmen am Leben deswegen nicht ausgeschlossen. Depression ist eine Erkrankung. Dadurch ist ja niemand automatisch von Allem ausgeschlossen, selbst wenn es in Teilen so sein könnte. Bei anderen Erkrankungen ist das auch nicht anders. Ein wenig hängt das auch mit einem selbst zusammen und dem Umgang mit der Erkrankung und das ist umso wichtiger, wenn es eine ist, die nicht heilbar ist.

11.07.2023 16:46 • x 2 #11


S
@ThE-Joker
In den von dir angegebenen Links steht doch, dass chronische Depressionen behandelbar sind, insbesondere mit der Therapiemethode CBASP (Cognitive Behavioral Analysis System of Psychotherapy)

11.07.2023 17:15 • #12


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl