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N
Hallo,

viele von Euch haben mir ja schon in vorherigen Threads geantwortet.

Ich bin mein halbes Leben schon an Angststörung und Depressionen erkrankt.
Irgendwie therapieresistent. Hab fast 20 Jahre Therapie gemacht, Tabletten vertrage ich nicht. Einmal stationär und einmal Tagesklinik.

Ich gehe seit anderthalb Jahren Vollzeit arbeiten, was mich anscheinend völlig überfordert.

Im Sommer war ich deshalb krank geschrieben und seit ich wieder arbeite, scheint mein Körper durchzudrehen.

Ich habe seit einer Woche Hexenschuss. Orthopäde sagt Blockade im ISG. Es wird überhaupt nicht besser, eher schlimmer (AU nur noch bis morgen, deshalb?). Mein Rücken ist von oben bis unten verspannt, ich habe ständig Kopfschmerzen, Herzflattern, Angst.

Da ich der Alleinverdiener bin, macht mir das höllischen Stress und Angst. Meine Depression ist relativ stark, ich esse zu wenig und langsam geht die Spirale richtig abwärts.

Nein Mann ist ebenfalls schwer depressiv, arbeitsunfähig und ich kann schlecht offen reden da er es auf sich bezieht und ihn weiter runter reißt. (fühlt sich nutzlos, da seine Frau arbeitet und daran kaputt geht).

Bitte, was soll ich tun? Komplette Reißleine, erneuter Klinikaufenthalt? Ich kann es mir nicht leisten meinen Job, der uns ernährt, zu verlieren. Und ich kann ihn auch nicht alleine lassen.

Mein Leben besteht aus arbeiten, zu Hause erwartet mich dann ein verzweifelter depressiver Mann, schlafen, arbeiten.

Es gibt niemals Spaß, Freude, Leichtigkeit in diesem Leben. Ich habe keine Freunde.

LG Nicky

09.09.2023 07:01 • 09.09.2023 #1


7 Antworten ↓


Moelli80
Hallo,
Ich würde mich wegen den Hexenschuss nochmal krankschreiben lassen.
Eventuell holst dir Physiotherapie noch dazu.

Ist der Hexenschuss vorbei, versuchst wieder zu arbeiten.
Klappt alles nicht, musst dich vielleicht doch nochmal für eine Klinik entscheiden.
Das heisst aber nicht, dass du gekündigt wirst. Kommt immer auf den Arbeitgeber drauf an.

Ist dein Mann in Therapie?


Ohne Spass und Freude sind die Depressionen schnell vorprogrammiert.
Versucht was zutun, was ihr gerne mögt. Auch wenn es am anfang sehr schwer ist.

Ich denke du brauchst auch einfach mal Zeit für dich.
Mach was, was dir sonst immer spass gemacht hat oder dich beruhigt hat.
Alleine für dich.

Freunde finden ist schwer, vielleicht mit einem Sportverein.

09.09.2023 07:13 • x 1 #2


A


Keine Freude mehr im Leben / fühle mich hilflos

x 3


S
@Nicky78 Hallo , das ist natürlich ei enormer Druck den du da hast.
Du merkst ja sehr gut das die Spirale sich runter dreht.
Ich würde es auch anraten solange dir der Rücken noch so schmerzt , dich noch weiter AU zu melden.
Wenn du dich dann nochmal für eine Klinik entscheidest, ist das ein anderer Schuh wegen de Krankengeld.
Die Sorge als Alleinverdienerin seine Arbeit zu verlieren , tragen viele mit sich.
Das sollte dich , aber nicht davon abhalten deinen aktuellen Gesundheitszustand hinten anzustellen.
Ich hoffe das dein Mann , eine Therapeutin hat und ggf Gesprächsgruppen wo er sich austauschen kann.
Die Finanzielle Sorge kann ich nachvollziehen, wenn dein Mann schwer Depressiv ist kannst du auch ein Pflegegrad beantragen, das unterstützt Finanziell und es gibt Beratung , allerdings weiss ich nicht wie es da aussieht da du ja selber Gesundheitslich angeschlagen bist.
Ich hoffe du findest einen guten Weg
So seit ihr Euch keine grosse Stütze, vieleicht könnt ihr euch kleine gemeinsame Aktivitäten suchen die nicht überfordern?

09.09.2023 07:53 • x 1 #3


NG1966
Zitat von Nicky78:
Ich bin mein halbes Leben schon an Angststörung und Depressionen erkrankt.


@Nicky78 Hallo Nicky! Also ich möchte nun nicht allzu lange was dazu sagen, da ich momentan eigentlich nicht die Kapazität habe und mich um mein eigenes Leben kümmern muß (zeitlich), aber ich kenne mich in diesen Thematiken etwas aus (inkl. eigener Erfahrungen) und mir sprang eben dein obiger Satz direkt ins Auge.
Und ich glaube (nehme an), da liegt bei dir, wie auch bei vielen anderen direkt der Knackpunkt, samt deiner Beschreibung und sog. Therapieresistenz...

Wer das so sagt, liegt meistens falsch in der Herleitung und im eigenen Wahrnehmungs- und Denkprozeß. Zwar gelten natürlich Angststörungen und Deppressionen als Krankheit und sind im Katalog gelistet, jedoch sind das ja meistens nur SYMPTOME (wenn nicht durch Defizite im Stoffwechsel bedingt durch Mangelerscheinungen des Körpers, was gar nicht so selten vorkommt und sich beheben lässt).
Diese Symptome eines inneren Ungleichgewichts im Gemüt sozusagen, sagen dir, dass etwas nicht stimmt - z.B. mit dir, deine innere Sortierung, dein Selbstwertgefühl, deine Wünsche differieren mit den Gegebenheiten, durch Schicksalsschläge oder aus diversen anderen Gründen ergeben sich diese Zustände. Manchmal geht man auch sein ganzes Leben lang mental falsch mit sich um oder verwechselt Denken mit Fühlen und kann dann nörige innere Sortierungen nicht vornehmen und innere Entscheidungen nicht treffen.
(Weil man schlicht nicht weiß, wie das geht.) Kommt dann noch Streß und mangelnde Lebensfreude im Außen hinzu, hat man schnell ein Problem bis hin zum Burn-out...
Du müsstest also theoretisch erstmal in dich hineinhören, und sämtliche Ursachen, Gründe, Gefühle analysieren und die Differenz ausmachen zwischen deinen Wünschen und den Tatsachen deines Lebens und woran die Trauer liegt (ursächlich) oder auch Ängste. Das ist Innenarbeit, die einem aufgetragen wird, durch solche Symptome - nichts, was im Außen jmd. anders für dich reparieren kann, das muß man selbst tun! Im Außen kann man höchstens benötigte Hinweise erhalten - die innere Arbeit jedoch wirst immer du selbst leisten müssen, damit es besser geht. Und realistisch alles angleichen in dir, was im äusseren Leben nicht zu ändern ist - und flexibel nach Lösungen suchen, wenn etwas doch änderbar ist. So oder so muß eine Anpassung erfolgen - du dich an Lebensumstände oder die Lebensumstände an dich, in dem du sie änderst. Was NICHT hilft: innerlich in der Opferrolle bleiben! Und genau das tust du leider mit deinen obigen Sätzen bzw. sichtbar gemacht im zitierten Satz, der passiven Opferrolle. Und deswegen hilft dir weder Therapie, noch KH-Aufenthalte oder sonstwas von AUẞEN. Du hast deine harte, anstrengende, innere gedankliche Arbeit einfach nicht gemacht und auch keine inneren Entscheidungen getroffen - und so können sich weder Gefühle ändern, noch unangenehme Lebensumstände, die nach Lösungen der Probleme rufen. Nun fühlst du dich völlig überfordert (verständlich) und unglücklich und weisst keinen Ausweg.
Untersuche also deine Baustellen, die offensichtlichen und die weniger offensichtlichen!

Klingt also, als würde es bei dir in die Richtung Burn-out gehen und der Körper ist der erste, der darauf natürlicherweise reagiert. In dem Fall mit Hexenschuß. Spirituell gesehen könnte man sagen, man läuft innen und außen in zwei unterschiedliche Richtungen und kann 'nicht mehr gerade sein' oder macht sich selbst was vor und ignorierte zu lange Divergenz...
Oder auch biologisch gesprochen: durch Streß braucht der Körper mehr Nährstoffe, die er nicht hat und sich daher muskulär und nervlich leichter verspannt. Magnesium, Vit. B6 und auch andere B-Vitamine könnten da vllt. helfen? Iß vllt. mal tgl. gekochte Haferflocken mit Prise Salz bzw. Schmelzflocken mit Milch, Pflanzenmilch oder Wasser - sehr gut für die Nerven und den Körper - enthält ALLE Aminosäuren und vieles, was deinem Körper gerade gut tun kann. Auch ein heisses Wannenbad mit Badezusatz gegen Muskelverspannungen oder etwas Salz könnten entlasten.
Warst du mal beim Chiropraktiker? Die kriegen manches in null-komma-nix wieder auf die Reihe, besonders im Rücken!

So, genug Stoff erstmal zum drüber nachdenken und sacken lassen für dich - und vllt. sogar für deinen Mann?
Verlänger' die Krankschreibung, wenn nötig, falls das mit deinem Rücken und der Arbeit noch gar nicht geht...
LG, N.

09.09.2023 09:39 • x 2 #4


NG1966
Natürlich Depressionen, ein p weniger!
Hat ja nix mit Deppen zu tun!

09.09.2023 09:40 • #5


N
@NG1966 Hallo und danke.

Haferflocken esse ich fast täglich und ich nehme sogar B Vitamine zusätzlich ein. Sowie Magnesium.

Was meinst du mit offensichtlich und weniger offensichtlichen Baustellen?

LG Nicky

09.09.2023 09:49 • #6


N
Danke für die Antwort.
Ja mein Mann ist in Therapie.
LG Nicky

09.09.2023 09:50 • #7


NG1966
@Nicky78 Liebe Nicky, ich kann deine diversen Baustellen nicht kennen, da ich dich hier auch vorhin zum ersten Mal gelesen habe.
Gemeint sind die jeweiligen Probleme, die offensichtlichen, wie auch die weniger offensichtlichen, die bei dir im Inneren schon seit 20 Jahren diese Symptomatiken machen...dafür gibt es ja Ursachen - und die müss(t)en von dir eruiert werden. Alles, was ich oben beschrieben habe, ausklamüsern und auf einem Block vllt. Spalten schreiben, was woran liegt oder liegen könnte. Wann welche Ängste hochkommen und aus welchen Gründen (Analyse). Wann welche Gefühle der Machtlosigkeit und Ohnmacht auftreten und ob dir einfällt, was du dagegen für dich tun könntest - z.B. etwas dauerhaft in drinem Leben zu verändern. Solche Sachen. Eben alles, was dich innerlich betrifft und was die Auslöser für diverse Gefühlszustände sein könnten und dann alles erstmal sortieren...einen Überblick verschaffen über Gründe, Ursachen und evtl. Lösungsmöglichkeiten die dir einfallen, im Inneren, wie auch im Außen. Schlußfolgern. Vllt. gute Bücher über Thematiken dabei zu Rate ziehen. Ideen aufschreiben. Und dann versuchen, etwas umzusetzen. Die Ohnmacht loswerden, handlungsfähig werden.

Leichtes Beispiel: keinerlei Spaß mehr im Leben durch mangelnde Lebensfreude?
Pack' deinen Mann ein und unternehmt ab und an was Schönes (Vorsicht vor Covidviren, grassiert wieder stärker!), anstatt depressiv daheim zu bleiben, z.B. am Wochenende oder wann man Zeit abknapsen kann. Und zwar auch dann probieren, wenn einem vllt. nicht gleich gefühlsmässig danach ist.

Zum Thema Magnesium:
Wenn du das als einem nimmst, dann könntes auch daran liegen, dass ein Hexenschuß provoziert wird, da blöderweise die Elektrolyte vllt. nicht optimal ausgeglichen sind - da jedes Elektrolyt auch einen Gegenspieler hat. Z.B. Calcium zu Magnesium und das zu Kalium, dies zu Natrium...d.h. dein Rückenproblem könnte auch mit selbst fabriziert sein, wenn der Streßlevel hoch ist und deine Nebennnieren vllt. ein wenig erschöpft. Was ich meine: Haferflocken haben schon genug davon und wenn du die bereits tgl. isst, könnte ein zuviel an Mg Mangel an anderer Stelle hervorrufen. Versuch's mal mit Käse, Gouda oder Parmesan, falls dir danach ist und guck' ob es deinem Rücken wohl tut.

09.09.2023 10:19 • x 1 #8





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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl