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Hallo zusammen,

normalerweise lese ich das Forum nur gelegentlich still mit. Aber zu dieser Frage habe ich sonst wenig gefunden und mich würde wirklich interessieren: Kündigt sich eine depressive Episode bei euch mit bestimmten Vorboten an? Und wenn ja: Welche sind es? Habt ihr eine Art Notfallplan; einen Modus, in den ihr dann schalten könnt, der euch hilft?

Ich bin noch immer dabei, mich da zu beobachten und versuche, das über mich herauszufinden. Was mir aber schon aufgefallen ist: Ein untrügliches Zeichen scheinen bei mir meine Augen zu sein. In schlechten Phasen fühlen sich meine Augen ständig dick, geschwollen und trocken an, sie brennen und sind wahnsinnig müde, sodass ich sie kaum offenhalten kann. Auch die Muskulatur um die Augen fühlt sich dann sehr beansprucht an. Das klingt nach einer Kleinigkeit, kann aber sehr belastend sein. Außerdem scheint sich mein Schlafverhalten zu verändern. Ich glaube, ich werde dann sehr müde und habe ein erhöhtes Schlafbedürfnis, aber das muss ich noch weiter beobachten und herausfinden.

Ich würd mich freuen, von euch zu hören, wie es euch da so geht!

27.12.2018 19:10 • 30.12.2018 #1


18 Antworten ↓


Hi Faye
So ähnlich kündigt sich bei mir eine Panikattacke an

A


Vorboten einer depressiven Episode

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Hallo Soulfighter,

das finde ich interessant. Zumindest mit Panikattacken habe ich selbst nicht so sehr zu kämpfen, aber es erstaunt mich immer wieder, wie die Psyche sich so bemerkbar macht. Deshalb wollte ich die Frage auch stellen, um zu sehen, ob sich die Vorboten ähneln. Und ob daraus dann eine depressive Phase oder eine Panikattacke wird, ist ja dann auch schon irgendwie egal.

Ja da hast du recht
Die Symptomatik ähnelt sich sehr finde ich
Hast du das schon länger? Ist dir noch etwas aufgefallen?

Zitat von Soulfighter:
Hast du das schon länger? Ist dir noch etwas aufgefallen?


Vor ziemlich genau einem Jahr ging es mir über Wochen richtig mies; da hat der Mist bei mir praktisch angefangen. Seitdem habe ich aber schon vieles über mich herausfinden und dadurch die Situation im Ganzen verbessern können. Im Laufe dieses Jahres ist mir besonders stark diese Augen-Sache aufgefallen. Das Schlafproblem hat sich dagegen sehr gewandelt: Früher hatte ich extreme (Durch-)Schlafprobleme. Auch die haben sich mit viel Arbeit gebessert; in letzter Zeit habe ich mehr das Gefühl, viel mehr zu schlafen, wenn eine schwierige Phase bevorsteht, und trotzdem müde zu sein.

Körperlich fallen mir gerade sonst keine auffälligen Vorboten ein. Allerdings habe ich beim Sport festgestellt, dass mein Puls dann auch immer deutlich höher ist als in normalen Phasen. Ich werde weiter beobachten...

Schön wäre es halt, wenn man die Vorboten nicht nur erkennt, sondern sie auch nutzen könnte, um die folgende schlechte Episode (oder Panikattacke) zu verhindern.

In gewisser Weise lassen sich Panikattacken und depressive Phasen beeinflussen das erfordert Übung . Mir helfen Entspannungsübungen ganz gut , Sport ist auch ideal

Das ist gut, dass du da schon Strategien gefunden hast! Ich suche noch. Sport mache ich ohnehin und Entspannungsübungen helfen gelegentlich, manchmal nerven sie aber auch nur.

Neigst du denn zu Psychosomatischen Erkrankungen ? Sonst ist ja alles top bei dir

Hallo Faye,

ja hab ich auch ein erhöhtes Schlafverlangen, schlapp und kraftlos fühle ich mich.
Dann auch achte ich auf meine Atmung und jedes ziehen überlege ich, ob es sich um eine Krankheit handelt.
Komischerweise denke ich über Sachen nach z.B Universum, dass wir Menschen auf der Erde ganz klein sind und wie das sein kann ,so leer fühlt sich das an ...(Existenz usw)...und dann zeig ich mir innerlich selbst den Vogel....aber so fängt das immer an...
Aber wenn die Gedanken auch über den Tod kommen, dann bewege mich in Richtung Arzt und werde nicht wie beim ersten Mal Monate lang abwarten...weil es immer nur schlimmer wird mit der Zeit....

Bei mir ist es auch so, dass ich da sehr reizbar werde. Hinzu kommt der Gedanke, dass mir alles zu viel ist und ich fühle mich wertlos.

Zitat von Soulfighter:
Sonst ist ja alles top bei dir


Das wäre ein Traum! Nein, ganz so top ist es nicht, hat sich nur so angehört. Ich leide hauptsächlich an einer generalisierten Angststörung. Glaub mir, was psychosomatisch bedingt Symptome angeht, bin ich Expertin. Inzwischen bin ich mir ziemlich sicher, dass die depressiven Episoden hautsächlich nach einer Phase intensiver Angst auftreten. Wobei mir irrsinnigerweise meistens erst im Nachhinein auffällt, dass ich eine Weile besonders starke Ängste hatte. Aber während der Depressionen habe ich kaum psychosomatische Symptome. Also die Symptome der Depression, klar, aber diese ständig abwechselnden körperlichen Beschwerden sind dann eigentlich nicht da.


Zitat von kirasa:
Dann auch achte ich auf meine Atmung und jedes ziehen überlege ich, ob es sich um eine Krankheit handelt.


So geht es mir auch häufig. Allerdings habe ich gedacht, dass dieses ständige darauf Achten und die dadurch hervorgerufenen Ängste die Depression auslösen. Aber du hast recht, man könnte sie auch als einen Teil davon oder eben ihre Vorboten betrachten. Das wäre für mich nochmal ein anderer Ansatz, damit umzugehen. Hast du denn irgendwas, was dir hilft, wenn du merkst, es ist mal wieder soweit?


Zitat von Marie1981:
Bei mir ist es auch so, dass ich da sehr reizbar werde.


Darauf muss ich unbedingt auch mal achten, danke für den Hinweis!

@Faye09
Du bist ja expertin , hattest du schon mal Grippe ähnliche Symptome?

Zitat von Faye09:

So geht es mir auch häufig. Allerdings habe ich gedacht, dass dieses ständige darauf Achten und die dadurch hervorgerufenen Ängste die Depression auslösen. Aber du hast recht, man könnte sie auch als einen Teil davon oder eben ihre Vorboten betrachten. Das wäre für mich nochmal ein anderer Ansatz, damit umzugehen. Hast du denn irgendwas, was dir hilft, wenn du merkst, es ist mal wieder soweit?


Versuchen aktiv zu bleiben und mir was gutes zu gönnen z.B Wellness ,Kino...
Wenn man nicht mehr raus möchte und sich nur noch verkriecht, ist es meistens schon zu spät....dann wird es schwierig und dauert seine Zeit bis man da wieder raus kommt, so ist es bei mir....

Zitat von Soulfighter:
Du bist ja expertin , hattest du schon mal Grippe ähnliche Symptome?


Einzelne schon. Hast du das? Psychosomatische Gliederschmerzen kenne ich zum Beispiel gut und habe ich relativ häufig. Oder auch Kopf-/Geschichtsschmerzen, die man bei starker Erkältung oder Grippe auch hat.

Zitat von kirasa:
Versuchen aktiv zu bleiben und mir was gutes zu gönnen z.B Wellness ,Kino...
Wenn man nicht mehr raus möchte und sich nur noch verkriecht, ist es meistens schon zu spät....dann wird es schwierig und dauert seine Zeit bis man da wieder raus kommt, so ist es bei mir....


Ich glaube tatsächlich, dass das exakt richtig ist: Aktiv sein, aber mit Dingen, die einem gut tun. Sich Ruhepausen gönnen, aber darin nicht nur rumhängen. Dann bemerke ich die extreme Müdigkeit auch nicht die ganze Zeit so stark, die mich sonst völlig runterzieht. Und DAS Geheimnis nach dem Motto Sobald ich X an mir bemerke, mache ich immer Y und schon hab ich die Phase abgewendet und es geht mir gut gibt es halt nicht, sonst ginge es uns allen besser.

Hallo, ich leide an generalisierter Angst, hypochondrie und dysthymia. Alles fing an mit Depressionen, und die haben sich mit einem Schatten angekündigt. Schwer zu erklären, es war einfach ein dunkles Gefühl im Rücken. Ich war bis heute nie einen Tag krankgeschrieben oder ähnliches, aber mir nahestende Personen konnte ich vor meiner Depression immer warnen

@Faye09
Die psychosomatischen Kopf und Gliederschmerzen machen mir am meisten Probleme , hast du da eventuell einen Tipp für mich?

Zitat von Mel2403:
Hallo, ich leide an generalisierter Angst, hypochondrie und dysthymia. Alles fing an mit Depressionen, und die haben sich mit einem Schatten angekündigt. Schwer zu erklären, es war einfach ein dunkles Gefühl im Rücken. Ich war bis heute nie einen Tag krankgeschrieben oder ähnliches, aber mir nahestende Personen konnte ich vor meiner Depression immer warnen


Ich glaube, so etwas Ähnliches kenne ich auch. Ein ganz komisches Gefühl, das sich gar nicht beschreiben lässt. Eine Art Nebel, der regelrecht Panik verursacht, weil ich ihn nicht verstehe und er so gar nicht greifbar ist. Das ist eigentlich das Schlimmste, total beängstigend. Muss mich dann echt immer anstrengen, das nicht Überhand nehmen zu lassen. Können die Personen in deinem Umfeld dir denn dann helfen? Hast du ihnen irgendwas an die Hand gegeben oder so, das sie machen können und dir hilft?

Zitat von Soulfighter:
@Faye09
Die psychosomatischen Kopf und Gliederschmerzen machen mir am meisten Probleme , hast du da eventuell einen Tipp für mich?


Die Gliederschmerzen habe ich immer in den Beinen, da helfen mir Mass.. Beispielsweise die Beine auf ein Mass. legen. Außerdem nehme ich dann Magnesium, weiß aber nicht, ob das wirklich hilft. Gegen die Kopfschmerzen hilft mir Wärme am besten, zum Beispiel durch so eine Rotlichtlampe. Was hast du denn bisher schon versucht?
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Zitat von Faye09:

Ich glaube, so etwas Ähnliches kenne ich auch. Ein ganz komisches Gefühl, das sich gar nicht beschreiben lässt. Eine Art Nebel, der regelrecht Panik verursacht, weil ich ihn nicht verstehe und er so gar nicht greifbar ist. Das ist eigentlich das Schlimmste, total beängstigend. Muss mich dann echt immer anstrengen, das nicht Überhand nehmen zu lassen. Können die Personen in deinem Umfeld dir denn dann helfen? Hast du ihnen irgendwas an die Hand gegeben oder so, das sie machen können und dir hilft?



Die Gliederschmerzen habe ich immer in den Beinen, da helfen mir Mass.. Beispielsweise die Beine auf ein Mass. legen. Außerdem nehme ich dann Magnesium, weiß aber nicht, ob das wirklich hilft. Gegen die Kopfschmerzen hilft mir Wärme am besten, zum Beispiel durch so eine Rotlichtlampe. Was hast du denn bisher schon versucht?


Hab's bis jetzt mit Bewegung versucht , spazieren, radfahren , aber mit mäßigem Erfolg

Zitat von Soulfighter:

Hab's bis jetzt mit Bewegung versucht , spazieren, radfahren , aber mit mäßigem Erfolg


Wenn ich die Beine massiere und davon am nächsten Tag spürbaren Muskelkater habe, weiß ich, dass die Gliederschmerzen mal wieder hauptsächlich Verspannungen waren. Dann hab ich zumindest eine Erklärung.

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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