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B
Hallo zusammen,

Leider liege ich mal wieder wach und grübele obwohl ich eigentlich schlafen müsste, da ich früh raus muss.
Mir geht es momentan schlecht. Ich bin im letzten Jahr meiner Ausbildung zur Grundschullehrerin und wurde an eine Schule geschickt, an welcher ich mich nur noch unwohl fühle. Das Kollegium ist schrecklich und die Eltern sehr anstrengend. Zudem stehen gerade die Prüfungen an und ich merke ich kann das nicht mehr leisten. Der Druck und die Coronasituation machen das Schuljahr unerträglich. Ich zähle jeden einzelnen Schultag bis zu den nächsten Ferien. Ich werde wohl danach auch nicht im Schuldienst bleiben, weil ich für mich erkannt habe, dass ich mit dem System nicht konform bin.

Aber das ist leider nicht alles. Ich habe währenddessen noch eine Eigenbedarfskündigung erhalten, welche mir ebenso im Nacken sitzt, da ich eigentlich bis Ende Februar aus meiner Wohnung müsste. Mit dem Gehalt ist es aber schwierig etwas in meiner Stadt zu finden, da die Mietpreise horrend sind. Ich hatte nun eine Wohnung in Aussicht, welche ich nicht beziehen darf, weil ich den falschen Wohnberechtigungsschein besitze und ich minimal über der Grenze liege. Das alles hat dazu geführt, dass ich schlecht schlafe, viel weine und antriebslos bin. Das einzige was ab und zu hilft ist Alk..

Ich kann kaum einen klaren Gedanken fassen. Ich würde am liebsten nur noch schlafen aber das funktioniert durch das Grübeln nicht. Ich leide auch schon seit Jahren unter Angststörungen und Depressionen und momentan nehmen diese Überhand. Ich habe täglich mit Herzstolperern, Rückenschmerzen und Panikattacken zu kämpfen und weiß langsam nicht mehr weiter. Ich bin zwar in einer Gesprächstherapie aber habe das Gefühl diese hilft mir momentan nicht. Ich weiß leider gerade nicht wohin mit mir und wo ich zuerst anfangen soll.

Ich bin wie gelähmt und meine Gedanken kreisen durchweg. Ich habe Angst auf der Straße zu sitzen und ich habe Angst dem Ganzen nicht gerecht zu werden. Ich habe eine tolle Seminarleiterin, welche mir immer gut zuredet und mir klar machen möchte, dass ich meinen Job toll mache aber ich selber kann das nicht bei mir sehen. Ich weiß leider gerade nicht wohin mit mir und wie oder wo ich anfangen soll. Wie kann ich aus diesem Teufelskreis entkommen?

18.01.2022 05:08 • 18.01.2022 #1


7 Antworten ↓


E
Hast du evtl. an eine WG gedacht? Evtl. in eine Ferienwohnung ziehen bis du eine Wohnung gefunden hast?

Wenn es dir so schlecht geht helfen dir evtl. Medikamente um diese Zeit besser zu überstehen?

18.01.2022 09:05 • x 1 #2


A


Total überfordert mit meiner Ausbildung

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Luna70
Ist das noch die selbe Wohnung, wo du Probleme mit dem Vermietern hattest? Dann wäre es ja letztendlich auch eine Chance auf eine bessere Wohnsituation. Die Zeit wird nun natürlich recht knapp, eine neue Wohnung zu finden bis Ende Februar. Vielleicht kannst du dir eine Alternative suchen, die du im schlimmsten Fall nutzen kannst, wenn du also nichts findest und zwingend ausziehen musst.

Eine günstige Pension oder so. Die Kommunen müssen ja auch Unterbringung gewährleisten, wenn gar nichts mehr anderes geht.

Du wirst das Ganze nur Schritt für Schritt bewältigen können. Erstmal für eine Wohnung sorgen, dann die Prüfungen angehen und das Beste draus machen. Wenn die Ergebnisse nicht so gut sind, dann ist es eben so. Wenn du irgendwas nicht bestehst, gibt es sicher auch eine Wiederholungsmöglichkeit.

Und dann ganz später überlegst du dir, wie du beruflich weitermachen möchtest. Es gibt auch private Schulen, wo die Situation eine ganz andere sein kann oder andere Bereiche, wo du deine Ausbildung einsetzen kannst.

18.01.2022 09:50 • x 1 #3


Lina60
Liebe @Birdie76, bei Dir kommen zur Zeit ja zu viele schwierige Herausforderungen auf einmal zusammen. Deshalb reagierst Du in sofern angemessen, als dass Deine Seele Stopp sagt , und Dir unmissverständlich zu verstehen gibt, dass das Leben grad zu viel auf einmal von Dir fordert. Es ist gut, wenn Du diese klaren Signale ernst nimmst.

Da ich von mir selbst solche Situation leider nur zu gut kenne, möchte ich nachdoppeln, was Dir meine VorschreiberInnen empfehlen: wirklich ev. medikamentöse Unterstützung ( sie kann eine Basis dafür schaffen, Dinge gelassener anzugehen) zu holen , und dann eins nach dem anderen an zu gehen.

Das Dringendste zuerst. Da die häusliche Situation ( sich irgendwo geborgen und wohl zu fühlen, einen Rückzugsort zu haben ist so zentral in einem jeden Leben ) , dass ich denke solltest die Dir noch verbleibende Energie wenn möglich dorthin investieren. Vielleicht erlaubt Dir die Dir wohlgesinnte Arbeitskollegin sogar dazu ein paar Tage frei zu nehmen ? Oder wenigstens ein paar Stunden ?

Da ich um die Wohnungsnot in Grossstädten weiss, hatte ich die Idee, dass Du ja mal um aus dem Gröbsten zu kommen ( um die Sicherheit eines Daheims wieder zu spüren) eine Wohnung in der Agglomeration suchen könntest ? Das heisst ja nicht, dass Du dort ewig bleiben musst ( Du könntest ja dann wenn das andere einigermassen geregelt ist in aller Ruhe wieder eine Stadtwohnung suchen..), sondern einfach mal für jetzt.

Auf jeden Fall viel Kraft eins nach dem anderen zu nehmen wünsche ich Dir !

18.01.2022 10:18 • #4


S
Atme erstmal durch.

Auf der Straße wirst Du bestimmt nicht sitzen, selbst wenn Du 1 oder 2 Monate später was findest, dein Vermieter wird da bestimmt flexibel sein, da er ja Eigenbedarf angemeldet hat.

Schreib ihm am Besten eine Mail, dass Du natürlich sofort suchst aber da die Lage schwierig ist, frag nach, ob es etwas flexibel sein kann.

18.01.2022 14:19 • #5


B
Vielen Dank für eure tollen Kommentare.
Mir sind ein wenig die Tränen gekommen. Ich merke, dass der Körper nicht mehr kann und will. Ich habe die Nacht mit schlimmen Albträumen gekämpft und Appetit habe ich auch keinen. Man muss dazu sagen ich bin sehr schlank und als Kind hatte ich mal eine Phase in der ich einfach aufgehört habe zu essen bis ich irgendwann eingeliefert wurde. Genau das will ich vermeiden. Ich versuche jetzt mal eins nach dem anderen zu machen. Meine Eltern würden mich zur Not wieder aufnehmen.
Genau das ist diese Wohnung. Mein Anwalt ist dran und versucht mir Zeit zu verschaffen aber das ist ja auch immer von den Gerichten abhängig. Es ist nicht so, dass ich nicht suchen würde aber es ist schlichtweg zu teuer. Ich hätte sonst kein Geld mehr zum Leben.
Mein Vermieter ist leider keineswegs kulant. Er ekelt die Leute raus komme was wolle. Leider ein sehr unempathischer Mensch.
Ich werde bei der nächsten Sitzung mit meiner Therapeutin über Medikamente reden. Ich habe nur ein wenig Angst, dass diese mich doch sehr verändern werden. Meine Seminarleiterin stützt mich zum Glück sehr gut in der Ausbildung nur die Schule ist der reinste Horror. Hier versuche ich mich mehr auszuklinken. Ich glaube ich muss runterfahren. Danke für euer Mitgefühl und eure Ratschläge. Ich bin sehr dankbar dafür.
Ich muss sagen meine Klasse hat mich heute super abgelenkt, dafür bin ich sehr dankbar.

18.01.2022 16:51 • x 2 #6


Luna70
Zitat von Birdie76:
Meine Eltern würden mich zur Not wieder aufnehmen


Na siehst du, dann hast du ja schon einen Notfall-Plan. Und wenn du den doofen Vermieter los bist, wirst du auch froh sein. Ein WG-Zimmer ist sicher nicht so ideal, aber vielleicht für eine Übergangszeit, bis du was besseres hast? Falls sich nichts anderes findet.

18.01.2022 17:35 • #7


B
Das WG Leben habe ich abgeschlossen. Das kann ich leider nicht mehr. Aber im äußersten Notfall ist dann Plan C.

18.01.2022 22:09 • x 2 #8





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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl