Das kommt mir sehr bekannt vor aus meiner Vergangenheit.
Jeder Mensch ist individuell und jeder Mensch sollte auch als Individuum betrachtet werden.
Das Denken funktioniert nun mal nicht bei jedem gleich. Ich denke, dass das auch in Therapien oft vergessen wird.
Jemand, der schlimme Dinge erlebt hat, schafft es, wieder ein für sich normales Leben führen zu können. Ein anderer jemand, der weniger schlimme Dinge erlebt hat, kommt aus der Schleife nicht heraus.
Dann stellt sich wieder die Frage: was ist denn schlimm?
Als Beispiel fällt mir gerade ein: Ich kann den Schmerz nicht fühlen, wenn jemand ein gebrochenes Bein hat, auch dann nicht, wenn ich selbst mal ein gebrochenes Bein hatte, ich kann mir den Schmerz des anderen vorstellen, aber niemals fühlen.
Deshalb finde ich es so schwer, wenn Therapeuten, Psychiater denken, sie könnten fühlen, was der Patient fühlt...nein...die meisten haben nur studiert. Es sei denn, es ist jemand dabei, der selbst unter Angst- und Panikattacken und/oder Depressionen litt, dem würde ich zumindest mehr Vertrauen als allen anderen, die eigentlich keine Ahnung haben, was es bedeutet, dermaßen in einem Leid zu stecken.
Zitat von Ciwi:Wenn eine Methode nicht zu einem passt, sollte man sich keinen Ast abringen, um der Methode zu entsprechen. Sie passt halt einfach nicht. Dann muss man weiter schauen, bis man so seine Werkzeuge gefunden hat.
Genau das ist das, was ich dazu denke. Leider habe ich oft eine andere Erfahrung gemacht, weil Therapeuten einen Erfolg verbuchen wollen, dass sie es geschafft haben, den Patienten zu heilen, was Quatsch ist, denn der Patient heilt sich immer selbst (ohne Medikamentenzugabe auf Vorschlag des Psychiaters, wobei es hier auch wieder Unterschiede gibt, ob AD tatsächlich helfen oder ob man nur denkt, dass sie einem helfen, dazu gab es auch mal eine Erklärung, muss mal schauen, ob ich sie noch finde). Aber es gibt tatsächlich welche, die das wohl glauben aus meiner letzten Erfahrung und auch einigen davor. Und wenn einer von denen nicht weiter weiß, dann heißt es durch die Blume, man will nicht oder es würde mal Zeit, nach so langer Behandlung, dass es einem besser gehen sollte.
Die einzige, die das kapiert hatte, war meine damalige Psychiaterin und sie meinte, irgendwann kommt der Punkt, an den man einfach akzeptieren sollte, dass manche Dinge nicht mehr gehen und die nur noch mehr mit Stress verbunden seien, das wiederum kann zu einer erneuten Krise führen.
Sorry für den langen Text. Das sind gerade meine Gedanken und meine Emotionen dazu.
10.09.2022 07:08 • x 5 #21