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K
Hallo,

mich würde mal interessieren ab wann ihr eine Klinik für sinnvoll/ nötig erachtet? Beziehungsweise ob es hier jemanden gibt der sich aus einer sehr schweren Depression selbst holen konnte?
Bei mir ist es momentan so dass ich eh schon länger arbeitsunfähig geschrieben bin. Jetzt ist es inzwischen so dass ich obwohl früher sehr penibel und zwanghaft tagelang nicht schaffe einfachste Dinge im Haushalt zu erledige, manchmal esse ich tagelang nichts, und auch, das ist mir eine große Überwindung zu schreiben, fällt mir oft Haare waschen etc. schwer. Früher musste ich immer top aussehen aber egal wie sehr ich mich bemühe ich kann mich nicht mehr motivieren. Was kann ich noch tun? Ich fühle mich aus würde ich nur noch durch Blei laufen. Wieso schaffe ich es nicht mehr mich aufzuraffen?

27.03.2024 04:57 • 01.04.2024 x 1 #1


16 Antworten ↓


La-Rose93
An den Punkt wo du bist war ich letzte Woche auch. Nachdem ich die Abwärtsspirale seit Oktober 23 nicht mehr aufhalten konnte. Ich bin jetzt in einer Klinik für Psychosomatik, letzten Dienstag Vorgespräch und Donnerstag Aufnahme. Ich konnte kaum noch aus dem Bett aufstehen zuhause. Wie lange es nun noch braucht bis es mir besser geht kann ich gerne dann berichten. Mein Rat, warte nicht zu lange und zieh die Reißleine

27.03.2024 05:40 • x 2 #2


A


Selbst aus schwerer Depression holen?

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K
@La-Rose93 danke für deine Antwort. Bei mir gehts auch etwa seit Herbst letzten Jahres, wurde aber stetig schlimmer mit einigen Phasen wo es okay war. Aber inzwischen bin ich wie du auch an dem Punkt. Die letzte Woche bin ich gar nicht mehr aufgestanden außer mal zum duschen und hin und wieder essen. Berichte sehr gerne. Wenn du wieder zuhause bist, kannst du mir wenn du magst auch sagen wo du warst, ich habe so schlechte Erfahrungen mit Klinik gemacht. Ich drücke dir die Daumen für die Klinik dass es dir schnell helfen wird.

27.03.2024 05:45 • x 1 #3


S
@Krokodil90 habe au schlechte Erfahrungen mit psychoklinik gemacht und boxe mich alleine durch, hart manchmal. Aber ich weiß das ich in der Klinik noch mehr untergehen würde

27.03.2024 08:02 • #4


K
@Sonnenblume2012 hast du denn ambulante Therapie? Ich glaube eine gute Klinik würde mir schon helfen allerdings habe ich nach den letzten schlechten Erfahrungen etwas resigniert.

27.03.2024 08:45 • x 1 #5


S
@Krokodil90 habe in den letzten Jahren 5 mal Klinik hinter mir, mein Psychiater ist in Rente seit 2013. Mir hilft das in Kliniken nicht, das hat mehrere Gründe. Keine Lust das alles aufzuzählen, sorry.

27.03.2024 08:57 • #6


L
Du könntest es mit Tagesklinik versuchen vielleicht. Das gibt dir Struktur im Alltag, aber du bist nicht komplett weg von zuhause.
Und wenn du dich nicht wohlfühlst oder du denkst, es bringt dir nichts, kannst du die Therapie ja auch wieder abbrechen...

27.03.2024 11:05 • x 1 #7


F
@Krokodil90 So wie Du es schreibst bin ich der Ansicht, dass Du auf jeden Fall Hilfe in Anspruch nehmen und eine Klinik besuchen solltest, egal ob stationär oder Tagesklinik. Natürlich ist es schlecht, dass Du bereits negative Erfahrungen in einer Klinik gemacht hast und das kann ich auch nachvollziehen, wenn auch aus anderen Gründen. Du solltest es trotzdem machen. Wenn ich mal schlechte Erfahrung gemacht habe und dazu neige zu denken, das wird beim nächsten Mal genauso schlecht, muss ich immer an den Vater denken, der vier Söhne hat und jeder dann sagt, das fünfte Kind wird bestimmt ein Mädchen, weil Du schon vier Jungs hast. Mathematisch Schwachsinn, weil die Chance 50:50 ist. Ähnliches gilt hier auch, nur andersrum.
Was will ich damit sagen? Es gibt keine Gesetzmäßigkeit, dass eine Sache schlecht wird, nur weil die vorangegangene Sache schlecht war. Man startet von vorne und die Chancen sind genauso hoch, dass es gut wird, wie das es schlecht wird. Mit den Worten von Franz Beckenbauer „Schau mer mal!“, würde ich das angehen. So zumindest mein Rat von der Seitenlinie.

27.03.2024 11:26 • x 1 #8


N
@Krokodil90 Hörbücher,Videos,Vorträge.Schau das du dir soviel Infos wie möglich holst damit du dich selber auch besser verstehst.Für mich war es ein Krampf alles abzubimmeln um ein Therapieplatz zu bekommen.Keine Chance .Und warten kann das alles auch nicht also Must du selber da raus .Wenn du natürlich in die Klinik gehst wirst du den einfachsten Weg gehen müssen das wären Medis und ich weiß nicht ob es langfristig das Problem löst. Ich bin seud mehreren Monaten immer noch alleine mit meinem Müll aber ich hab keine Wahl . Ich bin zwar wieder aktiv aber der ganze Müll hat sich umgewandelt in Wut und ich weiß nicht ob das lange gut geht suche immer noch ein Therapieplatz . Ich wünsche dir das alles wieder bergauf geht .Geb nicht auf

27.03.2024 12:17 • #9


M
Ich würd mir auf jeden Fall versuchen eine Tagesstruktur zu schaffen und versuchen eine to do liste anzulegen sei es nur mit den kleinen Dingen wie aufstehen, Zähne putzen, Bett machen etc. und diese Punkte immer abhaken, das gibt einem ein gutes Gefühl. Und vllt. hast du ja auch Herzenswünschen die dich unterstützen können, z.B. beim rausgehen, einkaufen, kochen etc. und sonst kann ich wie Nevin44 Podcasts, Bücher etc. empfehlen
Das hier habe ich mir gerade geholt
https://bit.ly/3Tx3fzC
finde es gibt einen guten Überblick über die Depression, inklusive sinnvolle umsetzbare Tipps

31.03.2024 13:07 • x 1 #10


S
@m1211 ich nache das auch schon lange mit Robert to do Liste, das gibt Struktur und man hat das Gefühl etwas geschafft zu haben. Wie ein Std Plan quasi. Manchmal funktioniert nicht alles, aber man darf dann nicht verzweifeln.

31.03.2024 13:16 • x 1 #11


O
Ist immer so leicht gesagt ja geh doch in eine Klinik. Sofern man kein Akutfall (Stichwort Suizidgedanken/Absichten) ist gibt's da auch Wartezeiten die haben auch nicht endlos Kapazität.
Musste mal gesagt werden.

Nicht depressiv allerdings mit meinem Problem seit sehr vielen Jahren sehr alleine da es hier in der Umgebung keinen Therapeuten gibt der meinen Fall behandeln kann. Es kann klappen mal besser mal schlechter aber wenn man einmal einen Weg gefunden hat lässt der sich ausbauen wenn auch mal Umleitungen und Baustellen aber der Weg ist ja prinzipiell da.
Du musst einfach (haha ich weiß) deinen finden. Fang klein an, und wenn's nur n Zopf machen ist anstatt mit dem wirren Vogelnest auf dem Kopf den Tag zu verbringen und verbinde das mit hey ich hab's geschafft und mich dazu aufgerafft! Nach und nach steigern und mit positiven Feedback verbinden. Vielleicht klappt's ja (:

31.03.2024 13:30 • x 1 #12


B
Zitat von Oakley:
gibt's da auch Wartezeiten die haben auch nicht endlos Kapazität

Genau wie Therapeuten auch. Aber wenn man sich erst gar nicht auf die Warteliste setzen lässt, wird einem auch nicht geholfen. Umso eher man einsieht, dass man Hilfe braucht, desto eher steht man auf der Warteliste, desto eher bekommt man Hilfe.

01.04.2024 12:07 • #13


O
@Becky2024
Natürlich was anderes habe ich ja auch nie behauptet. Nur liest man hier halt immer ja geh doch in ne Klinik als wäre das gar kein Problem

01.04.2024 12:13 • #14


B
@Oakley Als Problem sehe ich eine Warteliste auch nicht an. Wenn man zu akut ist, dass man die Wartezeit nicht mehr aushält, geht man in die Akutklinik. Ansonsten wartet man.

Ich selber stehe gerade auf der Warteliste für die Klinik. Das einzige Problem was ich damit habe, ist dass man mir nur einen Tag vorher bescheid gibt, vor der Aufnahme. Und dass ich hier seit Wochen wie auf heißen Kohlen sitze und ich diese Warterei sehr schlecht ertragen kann. Aber das ist ein persönliches Problem, kein generelles.

01.04.2024 12:18 • #15


O
@Becky2024
Ja das war auch nicht speziell auf dich bezogen sondern wie gesagt liest man dauernd ja geh doch als hätten die Kliniken immer Betten frei und könnten jeden sofort immer aufnehmen.

Das mit dem kurzfristig Bescheid geben geht leider nicht anders da man nie so ganz genau wissen kann wann ein Patient wirklich entlassen werden kann. die Behandlung kann 4 Wochen lang gut gehen und einen Tag vor Entlassung passiert doch nochmal was sodass der Aufenthalt verlängert werden muss. Natürlich blöd für die die warten das verstehe ich aber eben weil die Kliniken meistens ziemlich überlastet sind geht's nur so ‍

01.04.2024 12:53 • x 1 #16


D
Zitat von Krokodil90:
mich würde mal interessieren ab wann ihr eine Klinik für sinnvoll/ nötig erachtet? Beziehungsweise

Deine Frage ist ja, „Selbst aus schwerer Depression holen?“ und im Grunde ist dass eigentlich letztendlich das was es zu erreichen gilt. Eine Klinik kann ein Vehikel dazu sein.
Daher ist die Frage, wann eine Klinik sinnvoll oder nötig sein kann, schwer zu beantworten. Denn was idealerweise zielführend ist, weiß man erst hinterher genauer. Was zielführend sein könnte, ergibt sich aus den Angeboten, die eine Klinik vorhält. Beispielsweise kann sie Struktur geben, wenn man da ein Defizit hat. Psycho-Education kann helfen, die Depression besser zu verstehen. Medikamente können Symptome lindern. Der geschützte Raum kann helfen, sich auszuprobieren. Und dann sind da ja die unterschiedlichsten Therapieformen, bei denen man feststellen kann, ob man sie als hilfreich empfindet oder eher nicht. Der Vorteil einer Klinik liegt also eher an dem „breiten“ Spektrum der Hilfsmöglichkeiten unter einem Dach, denn im Grunde kann man das alles auch ambulant in Erwägung ziehen.

Was aber ja in jedem Fall nötig ist, ist das man es tatsächlich selbst tun muss. Denn wer sonst kann es denn tatsächlich und dauerhaft, außer man selbst?

01.04.2024 13:00 • #17


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl