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L
Hey Leute,

ich habe mir mal überlegt, ein paar Charaktereigenschaften von mir aufzulisten, um eure Meinungen dazu zu hören. Ein paar Informationen über mich vorab: ich bin 17 Jahre alt, mein Vater verstarb bereits, als ich sehr jung war und ich habe Depersonalisation. Bisher habe ich diese Charaktereigenschaften nur meiner Therapeutin und einem guten Freund erzählt, daher interessieren mich eure Anregungen dazu sehr.

Mich interessiert vor allem, ob es Leute gibt, bei denen dieser Charaktereigenschaften ebenfalls zusammen auftreten. Ich bitte darum, rücksichtvoll mit den Informationen über mich umzugehen. Ich weiß, dass es allerhand negative Charaktereigenschaften sind, daher bin ich bereits dabei, an diesen zu arbeiten viele konnte ich schon reduzieren.

Dikatorisch: Ich dulde keinen Widerspruch: Wenn mir Leute in Gesprächen widersprechen, reagiere ich meist hitzig.

Empathielos: Ich weiß nicht, ob man es bei mir empathielos nennen kann. Bei mir ist es so, dass ich zwar Mitgefühl habe und mich z.B. in Personen, die fertiggemacht werden, hineinversetzen kann, jedoch das ich nicht handel, da mir es egal ist.

Sadistisch: Mir geht es einfach besser, wenn ich Leute schlechtmache. Es reicht schon, wenn ich Leute sehe, denen es offensichtlich nicht gut geht dann wird mir klar, wie gut es mir doch eigentlich geht.

Narzisstisch: Ich denke von mir, dass ich besser als alle anderen bin und erachte mich als äußerst gutaussehend.

Egoistisch: Mir sind andere Menschen egal, selbst Freunde und teilweise die eigene Familie, solange es mir gut geht und ich meinen Vorteil daraus ziehe.

Sehr sensibel: Nach außen hin gebe ich mich immer selbstsicher und so, als würde mich nichts treffen, dabei treffen mich Kleinigkeiten teilweise schon zutiefst und werfen mich aus der Bahn.

Eher introvertiert: Sind Leute außerhalb meines Freundkreises anwesend verhalte ich mich meistens schüchterner und bin eher in mich gekehrt.

Größenwahn: Ich erwische mich immer wieder bei Gedankengängen, bei denen ich mir vorstelle, ein großer, mächtiger Herrscher zu werden. Außerdem denke ich dann, dass ich zu Größerem bestimmt bin.

Gefühlslos: Ich empfinde einfach nichts und bin gefühlskalt.

Keine Dankbarkeit: Ich empfinde keine Dankbarkeit, jedenfalls keine, die wirklich von Herzen kommt. Ich bedanke mich zwar bei Leuten und weiß es auch auf meine Art und Weise zu schätzen, allerdings empfinde ich keine Dankbarkeit, nicht mal gegenüber meiner Mutter, die mich und meinen Bruder alleine aufgezogen hat.

18.10.2020 02:14 • 15.03.2021 #1


14 Antworten ↓


Calima
Für mich liest es sich so, als hätte ein unsicheres, verletztes Seelchen einen Haufen Schutzmechanismen um sich herum installiert, um einigermaßen überleben zu können.

Ungewöhnlich finde ich das nicht.

18.10.2020 07:02 • x 4 #2


A


Sadistischer & egoistischer Charakter / suche Austausch

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L
Sehr wahrscheinlich, ja, daher auch die Depersonalisation.

18.10.2020 13:45 • #3


Icefalki
Ja, das lese ich auch heraus, zumal du beinahe schon darum bettelst, dich an den Pranger stellen zu dürfen, weil diese Charaktereigenschaften natürlich negativ bewertet werden.

Allerdings würde das ein kalter Hund überhaupt nicht gross mitteilen, sondern wär zufrieden damit.

Klingt ziemlich nach Eigenschutz, um bloss nicht enttäuscht zu werden. Man kann viel Mauern errichten um zu überleben.

18.10.2020 14:06 • x 3 #4


K
Kenne einige Menschen die so sind...

Aber gut ,dass du das selbst an dir erkennst, ein gutes Zeichen besser mit deinen Mitmenschen zukünftig umzugehen...

18.10.2020 18:26 • x 4 #5


Hoffnungsblick
Da denke ich auch, dass deine Verhaltensweisen erst mal notwendige Schutzmaßnahmen sind.

Du bist auch noch jung und kannst noch viele Erfahrungen machen, auch viele positive.

Dankbarkeit z.B. lernt man besser, wenn man Entbehrungen erlebt hat. Dann weiß man, dass absolut nichts, das man hat, selbstverständlich ist. Es gibt ja auch Weltgegenden, wo das reine Überleben wesentlich schwieriger ist.

Ganz sicher hast du positive und negative Charakterzüge, wie jeder Mensch.
Es ist gut, dass du dich auch kritisch betrachten kannst. Dann hast du die Chance, dich zu verändern.

21.10.2020 19:13 • x 2 #6


F
In der Jugend strotz man vor Kraft und der Einbildung, etwas Besonderes im Vergleich zu anderen zu sein. Das ist völlig normal. Je mehr du dir jetzt einbildest, desto wertvoller wird für dich Demut werden. Du reflektierst, damit bist du schonmal vor Psychosen sicher. Keine Ahnung, welche Art Beschäftigung für dich gut ist, du wirst es wissen. Mein Tipp ist: beschäftige dich nebenher mit Buddhismus und Wissenschaft. Reihe dich mit den Jahren ein in die Gemeinschaft aller Wesen und lass ab von den Einbildungen. Lass dich berühren. Gehe Risiken ein, du wirst alles, auch Verletzungen, überleben, und erkennen, dass du einer von allen bist: wie jede/r andere und doch anders. Wenn du deine Talente und Fähigkeiten zum Wohl aller einsetzt, wirst du erfolgreich sein.
Liebe Grüße

08.03.2021 22:47 • x 4 #7


Hoffnungsblick
Zitat von Fauda:
Mein Tipp ist: beschäftige dich nebenher mit Buddhismus und Wissenschaft. Reihe dich mit den Jahren ein in die Gemeinschaft aller Wesen und lass ab von den Einbildungen. Lass dich berühren. Gehe Risiken ein, du wirst alles, auch Verletzungen, überleben, und erkennen, dass du einer von allen bist: wie jede/r andere und doch anders. Wenn du deine Talente und Fähigkeiten zum Wohl aller einsetzt, wirst du erfolgreich sein.


Das ist wirklich sehr schön gesagt! Das kann man nicht schöner sagen!

13.03.2021 14:43 • x 2 #8


C
Wenn ich das so lese, erinnert mich das ganz stark an das, was ich zum krankhaften Narzismus weiß. Ich selbst bin nicht betroffen, aber war schon mal in Beziehungen mit solchen Charakteren (was leider wirklich gar nicht schön war und ziemlich tiefe Narben hinterlassen hat). Soweit ich weiß, lässt sich das auf starke Kränkungen und ein eigentlich sehr geringes Selbstwertgefühl zurückführen, das überkompensiert wird. Wie die anderen schon geschrieben haben, ist es ein Schutzmechanismus vor weiteren Kränkungen.

Ich finde es aber super, dass du offenbar reflektierst, dir diese Dinge auffallen und du eine Therapeutin hast.
Die krankhaften Narzissten, denen ich bisher begegnet bin, hätten nie diese Einsichten gehabt oder sich ernsthaft Gedanken über ihren Charakter gemacht.

13.03.2021 15:09 • x 3 #9


L
Danke für deine Antwort!
Ich habe mir gerade einen Artikel zu krankhaftem Narzissmus durchgelesen und es stimmt alles mit meinen Problemen überein.
Was kann ich dagegen tun? Ich bin mittlerweile bei einem anderen Therapeuten, vielleicht spreche ich das Thema da mal an.
LG Lukas

15.03.2021 21:42 • x 1 #10


J
Ich finde das du noch sehr jung bist, und auch das du eine Mauer um dich aufbaust um nicht verletzbar zu sein oder verletzt zu werden. Es ist super das du hier bist und dir Hufe beim Therapeuten suchst. Ich frage jetzt was was ich nxibt böse meine...... nimmst du chemische Substanzen. ? Dro. ? Oder hast mal welche konsumiert

15.03.2021 21:51 • #11


L
2019 3 mal M*MA in einem Abstand von 3 Monaten. Dezember 2020 dann wieder, auch mit nachschmeißen.

15.03.2021 21:53 • x 1 #12


J
Das kann sehr gut daran liegen. Menschen die Substanzen zu sich nehmen; fühlen sich wie Gott in Frankreich denken sie sind die besten und die schönsten.... nimm so was bitte nxijt mehr es tut Dir Nicht gut, aber das musst du und wirst du auch selbst wissen.

Sonst finde ich machst du ein sehr selsbtreflektierenden Eindruck (

15.03.2021 22:31 • x 2 #13


L
Ja, mache ich auch nicht mehr. Hatte auch eigentlich damit aufgehört, aber letztes Jahr dann wieder gemacht, einfach dumm.

15.03.2021 22:33 • x 1 #14


C
Zitat von LukasLukas:
Danke für deine Antwort! Ich habe mir gerade einen Artikel zu krankhaftem Narzissmus durchgelesen und es stimmt alles mit meinen Problemen überein. Was kann ich dagegen tun? Ich bin mittlerweile bei einem anderen Therapeuten, vielleicht spreche ich das Thema da mal an. LG Lukas


Ja, sprich das ruhig mal an. Ich schätze mal, wenn es sich bei dir tatsächlich um krankhaften Narzissmus handelt, könnte Tiefenpsychologie geeignet sein, um den Ursachen auf den Grund zu gehen. Würde ich vermutlich für sinnvoller halten als eine Verhaltenstherapie. Aber wie gesagt, das ist nur meine laienhafte Sicht
Und ganz bestimmt wäre es hilfreich, die Finger von den Dro. zu lassen, wenn du das Thema angehen willst, aber das weißt du ja sicher selbst

15.03.2021 23:57 • x 2 #15


A


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl