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Hey, kurze Beschreibung zu mir, ich leide seit Jahren schon an Depressionen, wie Glück sich anfühlt, kenne ich schon lange nicht mehr. Ich kam schon immer mit meinen Depressionen zu recht. Kann sie auch gut verstecken und rede mir jeden Tag auch ein, dass ich eigentlich nicht depressiv sei. In therapeutischen Behandlung, war ich auch vor 2 Jahren ungefähr, hielt zwar nicht lange, da ich mich einfach nicht wirklich öffnen konnte.
Ich schätze oder denke eher, dass ich aufgrund meiner Depressionen, mich anderen gegenüber, vor allem meinen Mitmenschen, echt daneben und eklig verhalte. Sei es meiner Familie gegenüber, Freunden oder auch eventuell neuen Partnerschaften, ich benehmen mich ihnen gegenüber sehr aggressiv und abweisend. Nicht immer, aber ich verfalle trotzdem in diese Verhaltensmustern. Kleines Beispiel am Rande, ich verschlimmere Streitigkeiten, mit Provokationen oder ziehe sie in die Länge. Lasse mich schnell von meinen Gefühlen und Impulsen leiten und sage sehr oft Dinge, für die ich mich nie entschuldige, also kaum. Falls jemand nicht mal meine Meinung vertritt, fühle ich mich verstoßen und nicht verstanden. Wenn ich weiß, jemanden geht es schon schlecht, kläre ich die Streitigkeit nicht, sondern reite noch mehr drauf rum, um den Menschen noch mehr zu verletzen, obwohl ich nicht möchte, dass andere wegen mir leiden.


Kennt das jemand, vielleicht auch ?

02.10.2022 18:40 • 25.10.2022 #1


6 Antworten ↓


TheViper
@anonymmm Du solltest nochmals eine Therapie anfangen, auch wenn die erste dir nichts gebracht hat. Manchmal bricht man mehrere Anläufe, bis was klappt. Das du Menschen nicht mit Absicht verletzen möchtest glaube ich dir sogar. Du musst anfangen an dich selber zuglauben, und deine innerliche Wut Trauer usw die du sicherlich in dir trägst, nicht damit eventuell kompensieren in dem du andere menschen verärgerst oder sonst was. Versuch menschen mit Respekt zubehandeln, den dann kommt auch positives im Leben zurück.

02.10.2022 18:50 • x 2 #2


A


Nicht verstanden fühlen

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S
Vielleicht fehlt dir das Gefühl für dich selbst. Das, was du anderen Menschen entgegenbringst, komnt vielleicht eher von deinem Verstand. Depressionen entstehen, wenn du deinem Inneren keine Aufmerksamkeit schenkst. Vielleicht ist etwas in dir, was du nicht fühlen möchtest. Auch traurige Gefühle können angenommen werden, indem man sie fühlt, was vielleicht auch schmerzhaft ist, und dann dankbar verabschiedet werden. Vielleicht ist es Zeit für dich dieser Traurigkeit, tief in dir, Raum zu geben. Es zu ignorieren bringt dir nur Schwere. Vielleicht kannst du auf die anderen zugehen und ihnen sagen, dass du sie nicht verletzen wolltest. Vielleicht ist das ein Anfang dir selbst näherzukommen, und dem Gefühl in dir Raum zu geben. Ich habe den Eindruck, dass Gefühle verdrängt, ja fast ignoriert werden, sie zuzulassen bedeutet oft auch sich damit auseinanderzusetzen. Warum ist diese Schwere in mir, sind vielleicht wichtige Fragen. Gefühle zuzulassen bedeutet auch sich verletzbar zu machen. Aber wie lebendig und zufrieden und gesund sind wir, wenn wir dies nicht zulassen.

03.10.2022 07:38 • x 5 #3


moo
Hi,
Du versteckst die Depression vor anderen und verleugnest sie angeblich auch vor Dir selber. Die Aggression gegenüber anderen gilt eigentlich Dir selber. Das unbehandelte Thema bricht sich Bahn nach außen, weil der Zugang nach innen versperrt ist.

Zitat von Sonnenblume343:
Gefühle zuzulassen bedeutet auch sich verletzbar zu machen. Aber wie lebendig und zufrieden und gesund sind wir, wenn wir dies nicht zulassen.

03.10.2022 07:57 • x 5 #4


Obstsalat
Hi, ich kenne das. Ich hatte das mehrmals. Aber dann zum Glück nur für einen kurzen Zeitraum. Ich habe mich da ebenfalls sch. gefühlt. Mir waren die Gefühle anderer egal. Ich war eiskalt. Wenn es Streit gab, war mir auch das egal. Ich war sogar an besonderen Tagen zb. an Geburtstagen oder irgendjemand hat etwas gewonnen oder etwas tolles erreicht, echt kalt. Und unbewegt. Freude empfinden für den Menschen ging nicht. Ich habe mich nur zurückgezogen. Selbst Dinge, die mir sonst Freude bereitet haben, haben es dann nicht mehr. Ich war nur noch wütend. Unternehmungen wollte ich schonmal gar nicht machen.

Dieser Zustand hat mir solche Angst gemacht. Ich habe es versteckt. Zum mindest versucht. Abends habe ich nur geweint weil ich nicht wusste was mit mir los war. Diese Phasen gingen Wochen. Und irgendwann wurde es besser. Aber, wenn die Familie einen kennt, dann merken sie schnell, wenn etwas nicht stimmt.

Da hilft nur die Therapie. Versuche es doch nochmal. Damit du dich öffnen kannst, muss die Chemie zwischen beiden Menschen stimmen. Manchmal dauert das, bis man diesem Menschen oder diesen Therapeuten gefunden hat.

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass du dann auch Termine beim Psychiater bekommst. Es gibt für Depressionen Medikamente. Ich hab damit keine Erfahrungen. Aber weiß von anderen, dass sie helfen. Aber vielleicht wird es ja auch schon besser, wenn du drüber spricht.

Und deinen gefühlen Raum gibst. Es bringt nämlich nichts, wenn man sie verdrängt oder loswerden möchte. Dieses Verhalten kann ich verstehen. Habe ich auch oft gemacht. Aber mit der Zeit lernt man wie man anders damit umgehen kann. Wie man sie akzeptiert.

Das kostet am Anfang Mut, Kraft und Vertrauen. Aber ich bin mir sicher, dass du das schaffen kannst.

03.10.2022 08:24 • x 2 #5


MaKaZen
Zitat von anonymmm:
Kleines Beispiel am Rande, ich verschlimmere Streitigkeiten, mit Provokationen oder ziehe sie in die Länge. Lasse mich schnell von meinen Gefühlen und Impulsen leiten und sage sehr oft Dinge, für die ich mich nie entschuldige, also kaum. Falls jemand nicht mal meine Meinung vertritt, fühle ich mich verstoßen und nicht verstanden. Wenn ich weiß, jemanden geht es schon schlecht, kläre ich die Streitigkeit nicht, sondern reite noch mehr drauf rum, um den Menschen noch mehr zu verletzen, obwohl ich nicht möchte, dass andere wegen mir leiden.

Was du da beschreibst erinnert mich stark an eine Borderline Persönlichkeitsstörung. Da gibt es auch Typen, die Depressionen beinhalten. Die Impulsivität kenne ich von mir. Meine BPS ist eher von der stillen Art, mit der Tendenz, Aggression gegen mich selbst zu richten. Allen gemein ist, dass da bewusst oder unbewusst starke Verlustängste vorhanden sind. Die BPS wurde bei mir lange nicht erkannt. Ich hatte ADS in meiner Kindheit und Jugend, die nie wirklich ganz weg geblieben ist. Wie die anderen hier, empfehle ich dir, einen neuen Versuch zu starten. Eine Diagnose wäre schon sinnvoll.

03.10.2022 11:58 • #6


C
Hallo anonymmm,
Ich bin Streetworkerin für junge Menschen und habe mir gerade deinen Post durchgelesen.
Du schreibst von Depressionsproblemen und einer für dich enttäuschenden Therapieerfahrung.
Auf der einen Seite bringst du deinem sozialen Umfeld immer wieder negative Gefühle entgegen und andererseits willst du nicht, dass sich andere Menschen durch dich schlecht fühlen.

Was hat dir denn bei deiner letzten Therapie gefehlt, dass du dich hättest öffnen können?
Würdest du wieder eine Therapie machen wollen?

Falls du weiter darüber reden möchtest melde dich gerne bei uns, wir hören dir gerne weiter zu.

Liebe Grüße
ConAction Streetwork

25.10.2022 15:45 • #7





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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl