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Guten Morgen zusammen.

Ich heiße Christian, habe ein paar Baustellen und weiß langsam nicht mehr weiter.

Vor ca. acht Jahren wurde ich von meiner damaligen Freundin zum Therapeuten gedrängt, da ich ständig antriebslos müde und lustlos war. Daran hat sich bisweilen nichts geändert, da ich kaum schlafen kann, aber damit komme ich halbwegs klar.
Nun ist es aber so, das meine Gefühle quasi überschäumen.
Ein Film den ich schon x mal gesehen habe ist mir plötzlich zu traurig und ich muss ihn dann stoppen. Andererseits schaue ich gerne traurige Animes obwohl diese mich teils so stark runterziehen, dass ich mich nur noch ins Bett verkriechen möchte und dies dann oft mache.
Teilweise empfinde ich diese Traurig- und Einsamkeit als, ja... fast angenehm. Horrorfilme kommen mir hingegen nicht mehr auf die Leinwand, da ich danach nur noch Angst habe und da ist es absolut wumpe, ob diese Filme verfilmt oder gezeichnet sind.

Dazu kommt, das ich kaum aufhören kann über jeden Mist nachzudenken und diese Gedanken sogar so etwas einfaches wie schreiben behindert. Ständig schweifen meine Gedanken ab und ich vergesse was ich eben noch schreiben wollte da ich schon über etwas komplett anderes grübeln muss und mir so alles sehr schwer fällt und ich es vorschreiben muss. Ich kann kaum noch bei der Sache bleiben und kann auch Gesprächen kaum noch folgen. Daher gehe ich auch nur noch sehr selten raus da ich es nur noch als nervig/unangenehm empfinde, wenn sich mehrere unterhalten und ich Bruchstücke der Unterhaltung auffange.

Gefühlt wird es immer und immer häufiger, dass ich lieber allein Daheim bleibe statt am Leben teilzunehmen.
Derzeitig setze ich mich sehr unter Druck, da ich Ende nächsten Monat untersucht werden soll und da festgesetzt wird, ob meine Erwerbsunfähigkeit endlich aufgehoben wird oder nicht. Sicher sollte und wahrscheinlich werde ich dort auch nichts von meinen Problemen sagen! Die derzeitige Situation, das Gefühl den anderen nur ein Klotz am Bein zu sein und Geld vom Staat zu bekommen, fördert nicht sonderlich meine Laune.

Daher nun meine Frage...

Was kann ich machen, damit ich nicht über alles ewig grübel und mich so selbst ins Tief ziehe?

26.03.2018 10:44 • 01.04.2018 #1


2 Antworten ↓


Mademyberg
naja... masochismus glaub ich eher nicht... gefühlslos auch nicht. trauer IST EIN GEFÜHL. vlt. hast du ja so ein traurigkeits faible.

bei deinem problem mit der erwerbsunfähigkeit: wenn du dir vorstellen kannst mit deinen problemen und deren auswirkungen, vollzeit und unweigerlich in der nähe von anderen vlt. sogar mit überstunden verbunden zu arbeiten sollteste lügen. oder es verschweigen. allerdings kannst du mit der wahrheit als bedingt erwerbsfähig eingestellt werden und nur ne 30 stunden woche belasbarkeit diagnostiziert bekomm. was dir mehr zeit verschafft deinen problemen mit lösungswegen entgegen zu treten.

wenn du auf die reize in den serien/filmen sehr stark reagierst, zeigt es nur das du ein sehr emotionaler mensch bist, und selbst gestellte emotionen wahrnehmen kannst. bei emphaten ist es sogar noch schlimmer. aber die machen das auch bei ihren mitmenschen instinktiv auf mitfühlender weise. kannst dich ja mit dem thema mal beschäftigen. auch wenn ich nich glaube das du einer bist. aber ich bin kein experte darin.

vom staat abhängig zu sein ist kacke ja... aber im endeffeckt bekommt der staat knapp 15% davon wieder zurück wegen der mehrwertsteuer auf den lebensmitteln die du kaufst... davon ist die miete allerdings (glaube ich zumindest) nicht betroffen. und die restlichen 85% darfst du dein restliches leben an steuern zurück zahlen. seh es als leihgabe für deine schlechtenzeit in der du lebst. (rechnung könnte falsch sein hatte jetz kein bock n taschenrechner rauszuhohlen.) der staht beutet uns an vielen stellen leider aus... da macht ein empfänger mehr oder eniger nichts aus.... ich finanziere lieber eine existens als eine unnötige brücke am rand einer autobahn.

gedanken auszuschalten ausm stehgreif klappt nicht. wenn dann musste dich beschäftigen. ablenken. wie musst du wissen.

zum schluss das mit den therapeuten. vlt. sollteste jetzt im vortgeschrittenen alter nochmal einen suchen. würd dir gut tun. klar dauert das, manchmal sogar 1-2 jahre bis man einen gefunden hat, den man menschlich gut leiden kann. aber ich persönlich will nicht das ein therapeut an mir verdient, der mir nicht gefällt XD

31.03.2018 20:20 • #2


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Von einer Zuneigung zur Traurigkeit höre ich nun zum ersten mal. Ich werde mich dahingegen aber gleich etwas schlau machen und schauen ob mich meine Triebe in diese Richtung steuern. Momentan ist es aber sicher kein angenehmes Gefühl. Hatte mich vor zwei Jahren von meiner damaligen Freundin getrennt und vorhin zum letzten mal mit ihr geschrieben. Ich halte es einfach nicht mehr aus mit ihr zu schreiben ohne sie bei mir zu wissen aber das geht in eine andere Richtung.

Heute glaube ich, dass der Titel einfach schlecht gewählt war.

Eine eingeschränkte Erwerbsunfähigkeit kommt für mich nicht in frage. Es ist mir einfach zu peinlich. Die derzeitige Situation ist für mich unerträglich und daher muss diese weg. Ich kann mir auch nicht vorstellen einen Therapeuten meine ganzen Sorgen zu erzählen. Ich konnte bislang nicht einmal meinen Eltern oder Geschwistern etwas davon erzählen :/
Sicher, ich habe nicht so viele Therapeuten wie andere aufgesucht und ich bezweifel nicht, dass es anderen genau so schwer fällt über sich zu reden aber es schmerzt dennoch immer aufs neue. Mein letzter Therapeut meinte im Vorstellungsgespräch zu mir, dass ich eine Behinderung hätte, nicht mehr alleine leben könnte und in die Klinik sollte. Das oder vielleicht auch nur wie er es gesagt hat, hat mich zu sehr gekränkt als dass ich dies so schnell noch einmal hören möchte.

01.04.2018 13:43 • #3





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl