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Ich habe lange überlegt mich zu sowas zu äußern, da ich Angst habe mich zu öffnen vor Menschen die ich sehen und anfassen kann. Daher Versuche ich es hier mal, in der Hoffnung daß es Anonym bleibt.


Wie oben im Titel weiß ich nicht wo ich anfangen soll. vorab ich war noch nie bei einem Fachmann und setzte draußen eher eine Maske auf das niemand Verdacht schöpft.

Eltern sind getrennt, neuer Partner war lange zeit gewalttätig gegen mich wo ich kleiner war. Zum leiblichen Vater kein großen Kontakt, bin mittendrin der sich immer wieder alles anhören darf und angestachelt wird. Zwei Langzeit Beziehungen die bei mir in die Brüche gegangen sind. Von der ersten habe ich mich nie wirklich erholt. (2x schwerwiegend Fremdgegangen, nicht ich).
Und viele andere Dinge die einen halt Mental und psychisch nicht gut tuhen sind vorgefallen.

Ich habe schon sehr lange mit gewissen Gedanken zu kämpfen auch während der Beziehung damals. Es wird immer schlimmer bei mir, obwohl ich mich nicht im Freundeskreis zurück ziehe und eigentlich auch ganz erfolgreich bin.
Es fällt mir sehr schwer über Gefühle oder Zustände zu reden, also garnicht und nicht noch mehr verletzt zu werden.
Mittlerweile verfalle ich oft in so einem Stand By Modus wo ich einfach in die leere gucke und meine Gedanken sonst wo kreisen. Spitze oder Scharfe Gegenstände sind schon sicher verstaut und wenn man was davon in der Hand hat. wird es schwierig. Beim Autofahren sitzt wer auf der Schulter und spricht der nächste Baum.ist deiner
Ich schlafe sehr schlecht seit Jahren, die Gedanken kreisen überall und schaffe es nicht abzuschalten.

Mir ist mal aufgefallen das ich ganz krasse höhen und tiefen habe. Es passiert teilweise direkt nach einem Gespräch oder während drin. Ich bin dann nur noch optisch da, die Gedanken werden so laut das ich nicht mehr aufnehmen kann.
Bisher trage ich keine Narben und passieren wird das auch nicht, weil wenn dann richtig. Ich glaube meine Familie ahnt davon nichts, meine Schwester schreibt mir aber öfter ob es mir gut geht (alle 2-3 Tage im Abstand) das macht mir Sorgen das was durchsickern tut.

Es fällt mir sehr schwer das hier nieder zu schreiben und habe sehr sehr lange überlegt das überhaupt nieder zu schreiben. Nur ist langsam der Punkt erreicht wo ich mir selber Sorgen mache.

Ich kann es nicht einschätzen was es ist, mein Schamgefühl ist einfach zu groß um proaktiv auf jemanden zuzugehen um über sowas zu reden.

Vielleicht bin ich ja im passenden Forum gelandet wo jemand auch diese Erfahrung machen durfte und einen Weg heraus gefunden hat.

Gestern 22:41 • 19.09.2025 x 2 #1


3 Antworten ↓


Zitat von 00Xilef00:
. vorab ich war noch nie bei einem Fachmann

Hallo,

das ist sehr mutig das Du es hier schreibst. Hat dich sicher viel kraft gekostet.

Wenn ich schon lese, das man schon in der Kindheit Gewalt angetan hat, wundert mich nichts mehr.
Auch wenn ich kein Doc bin und keine Diagnosen stellen kann, würde ich dir dringend raten Hilfe zu suchen.
Denn das was Du erlebt hast ist vermutlich ein Langzeittrauma und das kann eine PTBS oder eine kPTBS auslösen.

Es gibt in jedem Landkreis eine sog. PIA, eine psychiatrische Intitutionsambulanz. Es ist eine Beratungsstelle für Menschen mit Seelischen Problematiken. Hier kann man dich evtl. an eine Traumaambulanz vermitteln.

Auch wenn Du das vermutlich in deiner Sitzation vermutlich nur schwer glauben kannst, es gibt heutzutage viele Möglichkeiten dies zu behandeln.
Und ich weiß wovon ich spreche - nach 20 Jahren schwerster Gewalt von ab dem 1. Lebens MONAT.

Diese Mitarbeiter sind in der Regel gut geschult, einfühlsam und kennen vermutlich viele Fälle wie deinen.

Vllt schaffst du das irgendwann dort anzurufen und einen Termin auszumachen.

A


Ich weiß nicht wo ich anfangen soll

x 3


Vielleicht ist die PIA noch zuviel für dich, weil die meistens in Krankenhäuser sind und du von Scham schreibst und von der Hoffnung das es anonym bleibt.

Kenne das was du meinst, denn wenn man es aufschreibt oder sagt wird es wahr so richtig und man kann es nicht mehr leugnen, nicht mehr ungeschehen machen. So sind es nur Gedankenfetzen und Erlebnisse aus vergangenen Tagen, aber wenn man es aufschreibt oder schlimmer - sagt, ist es in Stein gemeißelt und die ganze Welt wird es wissen und was wird dann mit einem passieren..

Vielleicht wäre es leichter sich erst an einfache Beratungsstellen was psycholisches angeht zu wenden, wie dem SPDi. Oder vielleicht sogar der Caritas. Hab ich auch gemacht einst und wir haben wöchentlich über 2 Jahre nur geredet und noch nichtmal über das eigentliche Problem, sondern über vieles andere. Hatte auch noch andere Schwierigkeiten, wie die Angst, deshalb ja auch dieses Forum.

Wofür schämst du dich denn?
Kannst du das sagen?

Hast du aggressive Gedanken gegen dich selber gerichtet? Weil du sagst, dass du alles was scharf und spitz ist weggeräumt hast oder geht es um Suizidgedanken?

Zitat von 00Xilef00:
Beim Autofahren sitzt wer auf der Schulter und spricht der nächste Baum.ist deiner

Denkst du das dann *nur* oder hörst du das tatsächlich auch, als wenn jemand zu dir spricht?

Oh...lauter Fragen. Du musst sie auch nicht beantworten oder kannst dir dabei Zeit lassen.





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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