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PatriarchJosef
Mir fällt auf (ich bin früher sehr viel gereist), das in Kulturen, in denen sich der wissenschaftliche Materialismus in Form von Medien Kapitalismus oder den linken/rechten Ideologien des 20. Jahrhunderts noch nicht vollends ausgebreitet hat, die Menschen glücklicher sind und das trotz größerer Armut, Krankheiten und Lebensrisiken als bei uns. Da wo uralte Religionen noch mit der Kultur und Gesellschaft verwoben sind, scheint das Leben der Menschen mehr Sinn zu haben. Die immer stärker grassierenden Stresskrankheiten wie Depressionen, Ängste, Persönlichkeitsstörungen, psychosomatische Beschwerden usw. sind in diesen alten Kulturen deutlich geringer. Es scheint als wenn diese alten Weisheitslehren, Rituale, heilige Plätze und Bauten, Gebet oder Meditation, gemeinsame Jahreszeitenfeste und Werte, Pilgerstätten- und wegen tiefer und stärker wirken als das Wissen/Bildung, Verstand, Intelligenz da mithalten könnten. Bemerkennswert dabei ist, das die durch Führungs - und Orientierungslosigkeit erzeugte Verhaltensunsicherheit und Überindividualisierung ebenso wie die Vorliebe der Medien für die negativen Seiten unseren Daseins bis hin zu sensationslüsternen Auswalzung eventueller künftiger Gefahren nur zu eine geringen Teil von unseren Bewußtsein defensiv oder aggressiv verarbeitet wird; vielmehr werden die damit heraufbeschworenen ungelösten oder gar unlösbaren Probleme in das Unterbewußtsein verdrängt, wo sie dann im endokrinen Bereich der Psyche unkontrolliert weiterwirken. Eine solche Schwächung läßt sich beispielsweise in Tierversuchen dadurch auslösen, das man die Tiere stresst, sie also einer auswegslosen Situation aussetzt, aus der sie sich dann über Krankheit zurückziehen. Ihr Leben ist sinnlos geworden.

12.05.2021 17:03 • 13.05.2021 x 3 #1


9 Antworten ↓


K
Wer sich natürlich dem Medienmist und der Werbung und dem Internet hingibt und das alles glaubt, was in den Nachrichten gebracht wird, ich glaube so jemandem kann man auch nicht mehr helfen.

12.05.2021 17:15 • x 1 #2


A


Grassierende Angststörungen und Depressionen im Westen

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K
Selbst denken und ohne ansehen urteilen ist das was einen gesunden Menschenverstand, ausmacht. Wer sich auf andere verlässt, ist meistens verloren.

12.05.2021 17:28 • x 2 #3


Calima
Zitat von PatriarchJosef:
Die immer stärker grassierenden Stresskrankheiten wie Depressionen, Ängste, Persönlichkeitsstörungen, psychosomatische Beschwerden usw. sind in diesen alten Kulturen deutlich geringer.

Das glaube ich nicht. Ich denke eher, dass sich keiner die Mühe macht, diese Dinge zu untersuchen bzw. überhaupt zu erkennen und zu diagnostizieren, weil man schlicht deutlichere Probleme hat.

12.05.2021 17:54 • x 2 #4


S
Zitat von PatriarchJosef:
Da wo uralte Religionen noch mit der Kultur und Gesellschaft verwoben sind, scheint das Leben der Menschen mehr Sinn zu haben.

Beispiel?

12.05.2021 17:58 • #5


PatriarchJosef
Zitat von portugal:
Beispiel?


In einige asiatischen Staaten.

12.05.2021 18:05 • #6


moo
@PatriarchJosef

Willkommen und danke für Dein Statement. Als überzeugter Lehrenanhänger einer der von Dir wohl im Sinn geführten Religionen empfinde ich ähnlich wie Du.
Die Religionsstifter, obgleich ich den Begriff nicht ganz ideal finde, hatten aber m. E. nie im Sinn, die Menschen zu beruhigen, sondern sie wachzurütteln, eine Lösung für das existenzielle Problem des Daseins zu vermitteln. Es ging und geht in manchen (sehr wenigen) Gemeinschaften auch heute noch ums Ganze. Darum kann man sich auch hier und heute noch kümmern - inklusive dem uns umgebenden Fortschritt.

Ich bin zweifelsohne dankbar für die Möglichkeiten, die wir Abendländer heute haben und gleichzeitig leide ich darunter. Es gibt für alles einen kausalen Zusammenhang und somit immer eine Kehrseite. Ich möchte diesen Umstand bewusst nicht beurteilen, lediglich stets berücksichtigen. Jede Kultur hat ihr Vermächtnis und ihre Auswirkung auf andere Kulturen.
Die östlichen Weisheitslehren leisteten z. B. unterm Strich (und ohne Absicht) keinen geringen Beitrag zur Digitalisierung. Die alten Griechen setzen heute immer noch ethische Maßstäbe, an denen sich die europäische Politik und Wissenschaft zumindest (noch) halbwegs orientiert.

Die offensichtlich zeit- und raumunabhängigen Grundprobleme des Menschen bleiben Gier, Hass und Verblendung. Dass eine Kultur wie die unsrige zahlreiche Therapien und Theorien für psychische Erkrankungen entwickelt, ist karmisch folgerichtig. Vielen Menschen kann so geholfen werden. Das finde ich persönlich immer noch deutlich besser, als die Verantwortung über mein Seelenheil an den in unserem Kulturkreis bis vor wenigen Jahrzehnten gut etablierten Schöpfer und deren Fürsprecher abzugeben.

In der Summe bin ich also mit unserem System recht zufrieden und würde z. B. nicht in Thailand oder Burma leben wollen. Ein befreundeter Mönch der thailändischen Waldtradition (Theravada) sagte kürzlich zu mir, dass der Verfall der ursprünglichen Buddhalehre in den südostasiatischen Ländern unübersehbar und die ernsthafte Beschäftigung der Westler mit derselben die große Chance und Hoffnung der wenigen hochangesehenen Lehrer dort drüben ist.
Die Entscheidung, sich damit zu befassen, ist für und Westler heute erst möglich. Ein großes Glück, das man nutzen darf.

13.05.2021 07:30 • x 3 #7


Donnervogel
Zitat von PatriarchJosef:
in denen sich der wissenschaftliche Materialismus in Form von Medien Kapitalismus oder den linken/rechten Ideologien des 20. Jahrhunderts noch nicht vollends ausgebreitet hat, die Menschen glücklicher sind und das trotz größerer Armut, Krankheiten und Lebensrisiken als bei uns


Und das glaubst Du wirklich ?

13.05.2021 12:50 • #8


PatriarchJosef
Zitat von rero:
Und das glaubst Du wirklich ?


Gutes Beispiel ist die Überzeugung des Moslems: Inch Allah oder wie es im Christentum heißt Dein Wille geschehe


Das mag dumm und ungebildet klingen, macht aber glücklicher als unserer Machbarkeitswahn. Vieles im Leben ist halt doch Schicksal.

13.05.2021 15:02 • x 1 #9


Donnervogel
Hab es nicht so mit den Religionen ..... im Name irgend eines Gotte wurden schon ganze Völker geknechtet - oder bekehrt tönt ein bisschen netter.

Von den s e x -uellen Übergriffen von denen die Katholische Kirche es unter den Teppich kehrt oder der Unterdrückung der Frauen im Name Allah ganz zu schweigen.

Klar wenn Du irgendwo in einem Slum wohnst und absolut NICHTS hast greifst Du gern nach jedem Strohhalm ....
Wenn die Kirche oder sonst ein Institution Hoffnung und Glück verspricht wenn man nur daran glaubt bleibt denen ja nicht viel andere übrig.


Geld regiert die Welt nicht ein Gott

13.05.2021 16:41 • #10


A


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl