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Hey zusammen.

es geht um den Spruch, der im Betreff steht. „Glücklich sein ist eine Entscheidung.
Ich habe mir diesen Spruch in einer schwierigen Zeit an meine Wand gehängt als ich davon überzeugt war, dass dieser Spruch einfach Fakt ist…
Nun habe ich mich aber immer wieder dabei erwischt, wenn es mir schlecht ging und ich den Spruch gelesen habe, dass ich den dann doch nicht so unterschreiben würde.
An manchen Tagen hat er mir geholfen Und an manchen Tagen habe ich darauf gesch…., was dort stand.
Jetzt habe ich mir die Frage gestellt, entscheide ich mich also oft einfach wirklich dafür, unglücklich zu sein? Oder ist der Spruch einfach Schwachsinn
Mich würde gerne eure Meinung zu den Spruch interessieren.

Gestern 18:34 • 30.12.2025 #1


9 Antworten ↓


Gibt ja auch den Spruch Jeder ist des eigenen Glückes Schmied.

Also in bestimmten Hinsichten stimmt das sicherlich, aber nicht verallgemeinernd. Es gibt einfach Umstände die es einem schwierig machen glücklich zu sein. Krankheit, Tod oder Existenzangst z.b.

Aber ich bin dennoch der Meinung, dass man ganz viel für sich und seine Zufriedenheit/Glück zutun kann. Vieles beginnt im Kopf mit der Einstellung. Wenn ich pessimistisch durchs Leben gehe, wird es schwieriger Glück zuzulassen oder zu erkennen als wenn ich optimistisch durchs Leben gehe, z.b.

A


Glücklich sein ist eine Entscheidung

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Was ist glücklich sein,doch eher eine Momentaufnahme.
Zufrieden sein kann man langfristig.

Ich finde das Ziel glücklich sein zu utopisch und das Risiko ist viel zu groß in dieser Zeit, in diesem Leben, nicht daran zu knibbeln.

Vllt wäre Zufriedenheit realistischer

Danke für eure Antworten. 3 der Spruch bleibt nun hängen, weil ich ihn jetzt anders definiere.

@Hope25
Ich glaube, der Spruch ist zu vereinfacht – und genau das macht ihn manchmal so schwer auszuhalten.

Gefühle entstehen nicht immer aus einer bewussten Entscheidung. Es gibt Zeiten, in denen man einfach nicht frei darüber verfügen kann, wie man sich fühlt.

Vielleicht ist Glück eher etwas, das sich an manchen Tagen einstellen darf – und an anderen eben nicht. Und beides sagt nichts darüber aus, ob man „richtig“ oder „falsch“ entscheidet.

Ich schließe mich an. Ich halte glücklich sein auch nicht immer für realistisch, dafür ist das Leben selbst zu vielschichtig und es können ja auch mehrere Gefühle gleichzeitig existieren.
Was ich als hilfreich empfinde ist, dass das Leben 10% ist was dir passiert und 90% wie du darauf reagierst. Das ist leichter und individueller umsetzbar

Zitat von Hope25:
es geht um den Spruch, der im Betreff steht. „Glücklich sein ist eine Entscheidung.
...
Mich würde gerne eure Meinung zu den Spruch interessieren.

Ich glaube, dass man diesen Spruch auf mehreren Ebenen verstehen kann.
Einerseits hat man bestimmte genetische und soziale Mitgaben, die man sich - zumindest nach unserem Weltbild - nicht aussuchen kann. Das muss man irgendwie sehen und einbeziehen, vor allem, wenn man nicht die besten Startbedingungen hatte.

Plumpe Affirmationen, die meinen inneren Zustand nicht abbilden, tragen da m.E. nicht sehr weit.

Auf der anderen Seite habe ich immer wieder beeindruckende Menschen kennengelernt, die sich irgendwann in ihrem Leben bewusst dafür entschieden haben, ihr Leben zu gestalten, nicht passiv zu bleiben, obwohl ihre Startbedingungen nicht gut waren.

Man hat die Möglichkeit die eigene Lebensgeschichte, nicht nur das, was passiert, sondern auch und vor allem, wie man es deutet, mitzuschreiben. Ob ich etwas als Sieg oder Niederlage werte, oder ob ich aus diesen Kategorisierungen irgendwann aussteigen und die sozialen Rollen und Erwartungen hinterfrage, liegt bei mir.

Auf einer weiteren Ebene kann man unser Leben und unsere Gesellschaft auch aus einer breiten, analytischen Perspektive sehen. Kann man glücklich sein, in so einer verrückten Welt? Liegt auch hier ein wenig daran, worauf man den Fokus richtet.

Die Erzählung von Christentum und Aufklärung ist eine des steten Fortschritts, mit Dellen, aber dann soll es doch weiter gehen. Für den spiritueller Osten ist der Keks gegessen und hier in Samsara ist Glück nicht zu erreichen. Es gibt sicher schöne, erfüllende Momente der aufkeimenden Hoffnung, Empfindungen, dass es sich ja doch lohnt, aber der Ausweg hier, liegt in der Erkenntnis, dass Ich und Glück unvereinbare Größen sind. Das Glück lässt sich jedoch dennoch finden, wenn man das Ich überwindet.

Für mich ist Glücklichsein keine Entscheidung die ich selbst treffen kann.
Wenn etwas passiert das mich vielleicht belastet kann ich mich nicht dazu Entscheiden Glücklich darüber zu sein.
Das Glück kann man auch nicht suchen oder finden. Glück und Unglück sind Phasen im Leben die jeder Mensch hat.
Und aus diesen Phasen resultiert meiner Meinung nach die allgemeine Lebenszufriedenheit.
Manchmal klappt es vielleicht bei Dingen die einen Unglücklich machen was positives rauszuziehen.
Und Dinge die einen vielleicht erstmal total Glücklich machen führen nicht unbedingt zu einer zukünftig besseren Lebenszufriedenheit.

Zitat von Hope25:
Jetzt habe ich mir die Frage gestellt, entscheide ich mich also oft einfach wirklich dafür, unglücklich zu sein? Oder ist der Spruch einfach Schwachsinn

Er ist weder noch.
Wenn es einem wirklich dreckig geht, gibt es keine Entscheidungsmöglichkeit, dann wird das Programm gefahren, das gerade ansteht.
Wenn es so wackelig ist, man noch entscheidungsfähig ist, kann man sich natürlich für das glücklich sein entscheiden.

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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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