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Hallo, ich bin neu hier
Ich bin Vanessa, 27 Jahre alt und aus Bayern.
Wie bekomme ich wieder meine Lebensfreude zurück? Mir ist es egal ob ich sterbe oder lebe.
Wieso bin ich depressiv? Ich habe einen tollen Job, eine gute Familie und ein gutes Leben.
Ich fühlte mich eine Zeitlang sehr verwirrt im Kopf, vielleicht war das schon das erste Anzeichen? Irgendwann später, wachte ich auf und weinte nur, ich weinte den ganzen Tag durch, niemand verstand mich.
Ich ging zum Hausarzt, er stellte fest Depressive Verstimmung. Lange Zeit verging bis ich die erste Hilfe bekam, zu eine Psychiater und keine Psychologe, na super. Erstmal probieren wir Escitalopram, erst halbes und dann ganzes, naja nutze eben nichts. Wir stellten auf Venlafalxin, nach und nach mehr, bis ich die Höchstdosis einnahm. Nebenbei suchte ich einen Psychologen, kam nur zum Erstgespräch oder die wimmelten mich sofort ab, wegen den Wartezeiten.
Nach einer Zeit brach ich die Therapie bei dem Psychiater ab, Sie meinte zu mir Lass dich am besten einweisen
- Ja nett, danke für nichts. Außerdem hörte sie mich nie richtig an und wollte immer nur Tabletten erhöhen. Seit dem habe ich keinen Betreuer mehr, ist ca 2 Jahre her. Ich kam sehr gut klar, aber seit paar Wochen ist alles wieder so grau und anstregend.
Ich habe eine Druck im Kopf, ich beschreibe es so, da ich nicht weiß wie ich es sonst beschreiben soll. Ich fühle mich oft verweint obwohl ich nicht geweint habe. Ich fühle mich nicht gut genug. Mein Herz tut ständig weh. Ich kann mich niemanden drüber reden.
15 Minuten nach dem aufstehen geht's mir gut, bis ich wieder ins down komme.
Ich gehe vollzeit arbeiten, da kann ich alles gut verdrängen außer das ich mich verweint fühle, aber nach der Arbeit kommen die Gedanken wieder. Hab mich zusätzlich in Fitnessstudio angemeldet für Ablenkung, aber wenn ich daheim zu ruhe komme, bin ich wieder in meinen down oder will nur schlafen. Natürlich gibt es gute und schlechte Tage, aber ich bin so leer, fühle nichts und manchmal sehe ich auch so komisch.
Hab mich echt bemüht einen Psychologen zu bekommen, aber die Warteliste ist sehr lange.
Was kann ich tun?

Gestern 10:31 • 08.09.2025 #1


14 Antworten ↓


Zitat von Vanessaaic:
Wieso bin ich depressiv? Ich habe einen tollen Job, eine gute Familie und ein gutes Leben.


Depressiv zu sein, obwohl alles gut ist, ist nicht gut - es ist anstrengend, das Gegenteil präsentieren zu müssen.

Zitat von Vanessaaic:
Ich habe eine Druck im Kopf, ich beschreibe es so, da ich nicht weiß wie ich es sonst beschreiben soll.


Das ist schon ok. Was uns bedrückt, ist manchmal schwer in Worte zu fassen.

Zitat von Vanessaaic:
Ich gehe vollzeit arbeiten, da kann ich alles gut verdrängen außer das ich mich verweint fühle, aber nach der Arbeit kommen die Gedanken wieder.


Die Verdrängung von Dingen ist mMn bedrückend. Wer drängen will, muss auch drücken ️

Zitat von Vanessaaic:
Was kann ich tun


Du tust ja bereits was, weil du dich mit dir selbst auseinandersetzt.

Ein Therapeut reflektiert deine Sichtweise. Aber du bist ja auch noch da.

A


Gehen Depressionen jemals weg?

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aber wenn ich nicht mal weiß, wieso ich erkrankt bin?

@Vanessaaic Du redest sehr viel über rein körperliche Sacheen, irgendwelchem Medikamentengedöhns und ansatzweise deinem Umfeld (Tolle Famikle, Arbeit und Leben), also wirklich allem was aussen ist.

Hast du auch nur mal ansatzweise in dich geschaut unddeine eihenen Emotionen und Gefühle gespürt und da mal dich hinterfragt warum die gerade da sind? Niemand wacht zB einfach so auf und fängt an aus dem Nichts zu weinen - dasalleine hat schioneinen Leidensweg hinter sich. Und den kannst du im Endeffekt nur selbst herausfinden indem du dich, dein Umfeld und Vergangenheit kritisch hinterfragst und schaust wo was wann und warum schiefgegangen ist (sowas nnnmt mal allgemeinläufig auch Reflektion)

Dann erübrigt sich auch die Frage
Zitat von Vanessaaic:
aber wenn ich nicht mal weiß, wieso ich erkrankt bin?

@Marc_Sky
Ich spüre dadurch eben körperliche Symptome.
Das mit dem Medis gehört eben zu meiner Geschichte.
Mit der Vergangenheit gibt's eben ein Problem, ich kann mich kaum an etwas erinnern, wenn kommen mal Bruchteil aber sonst ist schwarz.

@Vanessaaic Das Körperliche nennt sich Psychosomatik und ist nur das Schlusslicht der ganzen Geschichte. Ohne dich emotional mit dir auseinanderzusetzen wirst du deine eigenen Fragen nicht beantworten können und Medikamente alleine werden dir auf Dauer auch nichts (gutes) bringen sondern bestenfalls das ganze Problem verschleiern. Bis es in ein paar Jahrenmit mindestens doppelter Wucht wieder zurück kommt.

Deine Erinnerungen werden sicherlich wieder zurück kommen - das was du gerade da durchmachst nennt sich Verdrängung.
Solange du keinen Unfall oder schwere KRankheit hattest die dein Langzeitgedächtnis ausradiert ist immernoch alles irgendwo da. Der Kopf vergisst so leicht nichts

Zitat von Vanessaaic:
Hallo, ich bin neu hier Ich bin Vanessa, 27 Jahre alt und aus Bayern. Wie bekomme ich wieder meine Lebensfreude zurück? Mir ist ...

Wie hoch ist dein Ferritinwert? Dein Selen, dein Vitamin D3, dein Magnesium, dein B12? Wie geht es deiner Schilddrüse und wie ist dein Zyklus?

Wenn du keine Traumata/schlimmen Unfälle/Verluste erlebt hast, dich bis zur angeblichen Depression frei und zufrieden gefühlt hast, in keinem Lebensbereich unterdrückt wirst oder überfordert bist, würde ich auch nicht an eine Depression denken, sondern an etwas Körperliches. Im ersten Schritt: Nöhrstoffmangel und/oder hormonelle Störungen.

Vielleicht auch Nebenwirkungen eines Medikaments. Nimmst du da irgendetwas regelmäßig, was so etwas auslösen könnte?

Zitat von Vanessaaic:
Mit der Vergangenheit gibt's eben ein Problem, ich kann mich kaum an etwas erinnern, wenn kommen mal Bruchteil aber sonst ist schwarz.


Vermutlich sollte das mal geklärt werden.

Zitat von Tekton:
Vermutlich sollte das mal geklärt werden.


Oh, das stimmt. Den Post von ihr habe ich überlesen.
@Vanessaaic was war denn da los? Was sagen deine Eltern? Wenn es da doch ein Trauma gegebe. Hat, solltest du eine spezielle Traumatherapie machen. Da können Tabletten nicht wirklich helfen.

@Pauline333 wie gesagt, ein Arzt hat deprissionen diagnostiziert. Ich hatte auch eine Zeit lang Selbstmord Gedanken, aber die sind Gott sei Dank wieder weg.
Vielleicht sollte ich mich doch mal testen lassen und evtl paar Vitamine einnehmen. Vielen dank

@Pauline333 ich verstehe mich mit meinen Eltern super. Dennoch weiß ich von früher noch, dass ich immer an allem schuld war und in meiner Kindheit, dass sich alles um meine Schwester gedreht hat, aber wie gesagt das sind nur Bruchteile. Im Endeffekt hab ich mich überall als zweite Wahl gefühlt, schule, Freunde und Familie Vergleich zu meiner Schwester.
Aber genau die Schwester, ist meine beste Freundin seit Jahren. Wir erzählen uns alles und machen viele Dinge zusammen.

Aber woher stammen die Lücken in deinen Erinnerungen? Das ist schon merkwürdig
Klar, kann man sich nicht an alles aus der Kindheit erinnern, wahrscheinlich sogar nur an einige besondete Umstände. Aber vei dur klingt es so, als sei da mehr weg bzw nicht abrufbar als üblich.

Wenn dem so ist, muss man sich fragen, ob du evtl etwas verdrängst.

Hallo Vanessaaic,

es tut mir sehr leid für dich, dass es dir so schlecht geht.

Ursachen kann es dafür ganz viele geben. Ich würde dir auf jeden Fall empfehlen, dich auf mehrere Wartelisten von Psychologen setzen zu lassen. Auch wenn es dann noch vielleicht eine Zeit dauert, bis es losgehen kann, gibt dir das schonmal eine Perspektive. Wenn das mit den lebensmüden Gedanken nochmal zurückkommt, würde ich über einen Klinikaufenthalt nachdenken, da kommt man oftmals schneller an einen Platz. Und gerade, wenn deine Gedanken nochmal in diese Richtung gehen, wäre das ein wichtiger Schritt.

Die Sache mit den Wartelisten ist wirklich anstrengend, ich weiß, aber ich kenne nicht wenige Leute, die sich nicht auf die Wartelisten haben setzen lassen und dann nach einem Jahr noch keinen Schritt weiter waren, denen es dann immer noch schlecht ging und sie dadurch dieses Jahr an Wartezeit verloren haben. Ein Jahr geht manchmal schneller vorbei als man denkt, und manchmal werden auch früher Plätze frei. Auf je mehr Wartelisten du stehst, umso größer deine Chancen.

Gibt es in deiner Familie Depressionen? Da gibt es auch einen erblichen Faktor, der auch eine Rolle spielen kann. Oftmals geben Eltern so etwas ja nicht zu oder reden nicht darüber, aber vielleicht weißt du ja etwas darüber, ob es das in deiner Familie schon gegeben hat.

Ich würde auch auf jeden Fall das Körperliche abklären lassen, wie @Pauline333 vorgeschlagen hat. Sollte es z.B. ein Problem mit der Schilddrüse geben, kann das ganz erhebliche Auswirkungen haben.

Sich eine Perspektive zu schaffen ist meiner Erfahrung nach ganz wichtig und holt dich schon einmal etwas aus dem dunklen Loch heraus. Darum sind die Wartelisten auch so wichtig. Dann die körperliche Abklärung, auch das kann eine Perspektive schaffen. Und vielleicht ein offenes Gespräch mit deiner Hausärztin, ggf. einen neuen Psychiater und du könntest auch schonmal ganz unverbindlich im Internet nach Kliniken schauen, die vielleicht für dich in Frage kommen, wenn es doch nochmal ernster werden sollte mit den lebensmüden Gedanken.

Du kannst dir von deinem Hausarzt ambulante psychiatrische Pflege verschreiben lassen, da kommt dann jemand zu dir nach Hause und spricht mit dir. Du kannst vielleicht mal nach Selbsthilfegruppen in deiner Umgebung schauen, vielleicht gibt es auch eine psychiatrische Institutsambulanz in deiner Nähe. Du kannst bei deiner Krankenkasse nach Hilfe fragen, ob die Programme zur Unterstützung bei psychischen Problemen haben oder vielleicht auch Online-Therapie vermitteln können.

Jeder Schritt, den du unternimmst, um dir Hilfe zu holen, hilft. Jede Perspektive, die du dir schaffst, hilft dir weiter, dich aus dem dunklen Loch zu holen. Wartezeiten sind zwar schwierig, aber zumindest bieten sie schonmal ein Licht am Ende des Tunnels, und dieser kleine Hoffnungsschimmer kann manchmal schon einen großen Unterschied machen.

Alles Gute für dich !

Gehen Depressionen jemals weg?
Ja das tun sie. Depression verlaufen meist in Schüben/Episoden und verschwinden dann auch wieder. Können aber auch wieder auftreten. Das kommt ganz auf die zugrunde liegenden Ursachen an.
Um die Wartezeit für einen Therapieplatz zu überbrücken könntest du dir auch so eine digitale Gesundheitsapp verschreiben lassen. Diese ersetzt natürlich keinen Therapeuten aber da bekommst du erste Hilfestellungen um vielleicht einen besseren Umgang mit deiner Erkrankung zu erlernen. Deprexis ist z.B. so eine App, die empfehlenswert ist.
Sollte das Thema Suizid wieder im Raum stehen dann hole dir bitte sofort Hilfe.

Zitat von Vanessaaic:
@Pauline333 ich verstehe mich mit meinen Eltern super. Dennoch weiß ich von früher noch, dass ich immer an allem schuld war und in meiner Kindheit, ...


Dass dem so war, wird auch einen Einfluss auf Heute haben - es steht auch im Eröffnungsbeitrag. Nur verschlüsselt

Das Gefühl zu verdrängen, immer die zweite Geige zu spielen und auch noch Schuld daran zu haben (weil es nicht anders verdient wird) kann und wird unglücklich machen.

Insbesondere dann, wenn es sich nicht mehr verdrängen lässt, ohne dass der Körper sagt, jetzt reicht's mir aber mal. Ich bin auch noch da.

A


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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