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Hallo,

gibt es hier Leute, die etwas in Ihrer Kindheit erlebt haben, was total schön war oder vielleicht sogar regelmäßig getan wurde (zB. Jährlich mit der Familie inden Urlaub gefahren o.Ä), welches nun aber nicht mehr funktionieren wird, weil zB ein fester Bestandteil davon verstorben ist?

Wenn ja, wie geht Ihr damit um?

Liebe Grüße

07.09.2016 00:55 • 07.09.2016 #1


7 Antworten ↓


Klar gibt es diese Erinnerungen. Ich bin Jahrgang 1962 und damals hatten meine Eltern, wie die meisten, wenig Einkommen obwohl mein Vater Vollzeit Beschäftigt in einer 48 Stunden Woche war mit Regelsamstag in Früh und Spätschichten. Wir hatten damals eine Laube (Parzelle) ziemlich groß mit allem was angepflanzt und verwertet werden konnte. Obst und Gemüse jeder Art halt.

Da wurde in jeder freien Minute gearbeitet wenn das Wetter und die Jahreszeit es zuließ. In den Ferien waren wir dauerhaft dort und für uns Kinder war es ein Paradies. Ich erinnere mich immer wieder gern daran zurück, bin froh dass es damals noch keine Handys und PC`s gab, der Fernseher war uninteressant (schwarzweiß und nur drei Programme) aber man hatte reale und echte Freundschaften und einen ganz besonderen Zusammenhalt der Familie.

Ich vermisse diese ruhigen und geordneten Zeiten. Im Sommer war ich jeden Tag von früh bis spät unterwegs mit meinen Freunden. Am Abend oben auf dem Heuboden zum schlafen mit einer kleinen Petroleum Lampe mit meinen Geschwistern. Es gibt davon aus dieser Zeit noch viele alte Bilder, auch noch schwarzweiß, die schaue ich mir alle Jubeljahre mal an wenn ich meine Schwester oder meinen Bruder treffe.

Meine Eltern wären heute, insofern sie noch Leben würden, beide 94 Jahre alt. Auch wenn nicht immer alles rund lief und mein Vater Alk. war, diese kurze Zeit damals bis 1969 war eine super schöne gewesen. Viele Erinnerungen, damals noch richtig gute, werden mich bis zu meinem Ende begleiten.

A


Ein schönes Erlebnis nie wieder erleben

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Ich bin auch Jahrgang 62. Es gibt aus meiner Kindheit sehr viele schöne Erlebnisse, die so nicht mehr stattfinden, aber nicht unbedingt (nur) wegen dem Tod von Personen.
Ich bin als Kind immer mit meinem Opa bzw. Vater (oder beiden zusammen) immer zum Angeln gegangen. Das war für mich die absolute Erfüllung. Ich könnte das jetzt auch noch alleine machen, aber ich geniere mich als Frau. Außerdem muss man dafür einen Angelschein machen.
Eine weitere tolle Sache war für mich den ganzen Winter über Schlittschuh zu laufen. Ich bin in Rumänien aufgewachsen, wo die Winter immer sehr kalt und schneereich waren und man konnte überall Schlittschuh laufen, weil der Schnee nicht von den Bürgersteigen und Straßen weggeräumt sondern festgetreten bzw. gefahren wurde und alles eisglatt war. Das habe ich aber immer alleine gemacht.

Wie geht Ihr denn mit solchen Dingen um, wenn Ihr wisst, das es so nicht mehr stattfinden kann. Einfach damit abfinden?

Zitat von Sekura:
Hallo,

gibt es hier Leute, die etwas in Ihrer Kindheit erlebt haben, was total schön war oder vielleicht sogar regelmäßig getan wurde (zB. Jährlich mit der Familie inden Urlaub gefahren o.Ä), welches nun aber nicht mehr funktionieren wird, weil zB ein fester Bestandteil davon verstorben ist?

Wenn ja, wie geht Ihr damit um?

Liebe Grüße


Hallo Sekura

ich weiß was du meinst .Bei mir gabs früher auch immer tolle Erlebnisse .Wir waren jedes Jahr 2 mal im Urlaub ( meistens Kanaren) daran erinner ich mich sehr gerne vor allem an die Urlaube in Lanzarote.Auch Weihnachten war immer sehr schön mit Rituale das mein Vater nur den Baum schmückt und ich ihm die Sachen dafür angereicht habe .Und meine Mutter am heiligen Abend um punkt 18 Uhr mit der Glocke geläutet hat so wussten wir das wir runter gehen können .Das man immer gemeinsam am Tisch gegessen hat .Oder an den Weihnachtsfeiertagen war meine Oma aus Wuppertal immer da da haben wir bis morgens Karten gespielt alle zusammen das war eine schöne Zeit .Oder im Winter sind wir immer Schlitten gefahren -mein Vater hat mir das Fahrrad und Rollschuh fahren beigebracht....ich muss dazu sagen das meine Eltern noch leben aber seit 98 ist Funkstille.
Wie man damit umgeht ...ne gute Frage ich denke jeden Tag dran besonders schlimm ist es an Geburtstagen Feiertagen Silvester .Ich kann eigentlich damit nicht leben das es so ist wie es ist aber ich muss.Was anderes wird mir nicht übrig bleiben.Aber wenigstens hat man schöne Erinnerungen an diese Zeit .Ich hätte ja lieber noch zusätzlich Bilder dazu aber meine Eltern sind halt komisch...

Hatte eine schöne Kindheit, aber denke fast gar nicht daran. Finde die jüngere Vergangenheit viel schöner, weil man da selber entscheiden kann was man macht, und es nicht von den Eltern vorgemacht wird.

Zitat von Sekura:
Wie geht Ihr denn mit solchen Dingen um, wenn Ihr wisst, das es so nicht mehr stattfinden kann. Einfach damit abfinden?


Natürlich, was soll man denn sonst machen? Man kann zeitweise an die alten Zeiten zurückdenken, die schönen Gefühle in die Gegenwart holen und sich daran erfreuen, aber man muss akzeptieren, dass das Leben weitergegangen ist und man sich für die Gegenwart andere schöne Dinge bereiten muss.

Ich bin auf dem Land aufgewachsen.
Meine Großeltern mütterlicherseits wohnten mit meinen Eltern und mit uns
Kindern unter einem Dach.
Es gab beim Haus ein Stück Land, auf dem meine Großeltern Obst und Gemüse
anbauten. Das war das reinste Schlaraffenland. Es gab von der Kartoffel bis zur
Erdbeere jede Menge Obst- und Gemüsesorten. Ich habe meinen Großeltern dort
sehr oft geholfen. Das hat mir immer Spaß gemacht.
Oder wenn wir alle zusammen im Garten gegrillt haben, das war auch immer toll.
Wir hatten einen großen gemauerten Grill, und ich habe dann immer Kartoffelsalat
gemacht. Dann saβen wir alle zusammen und wenn es dunkel wurde, hat mein Vater
ein kleines Lagerfeuer gemacht.
Meine Großeltern sind lange verstorben, auch meine Mutter lebt nicht mehr, und mein
Elternhaus wurde verkauft.
Ich erinnere mich, wie unbeschwert ich damals war.
Das sind schöne Erinnerungen, und es ist nun mal Vergangenheit, die Zeit kann
niemand zurückholen.





Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl
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