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S
Hallo

kennt das jemand, dass die Depression, Sorgen und Ängste morgens am schlimmsten sind?

Ich wache an vielen Tagen schon mit einem schlechten Gefühl im Bauch auf. Es ist, wie wenn mich was bedrücken würde und mir schwer im Magen liegt. Oft bin ich auch unruhig und traurig, weiss aber gar nicht warum. Ich komme auch nicht richtig in die Gänge, bin müde und antriebslos und muss mich teilweise selbst dazu zwingen, raus zu gehen oder Dinge zu erledigen. Morgens ist mir auch sehr oft übel und ich kann schlecht was essen. Tagsüber werden die Sorgen und Ängste weniger und abends geht es mir meistens besser, ich bin positiv gestimmt und kann auch sehr gut essen. Ich plane Dinge für den nächsten Tag und freue ich teilweise auch drauf. Und wenn ich dann am nächsten Morgen aufwache, fängt alles wieder von vorne an. Die positiven Gedanken sind weg, ich bin wieder unruhig und habe Ängste und Sorgen und die Pläne, die ich mir für den Tag gemacht habe, scheinen für mich wie ein riesiger Berg, den ich nicht erklimmen kann.

Was kann ich tun, damit ich nicht jeden Tag wieder von vorne anfange mit schlechten Gefühlen und Ängsten und Sorgen? Wie kann ich die positiven Gedanken vom Vorabend mit in den nächsten Tag nehmen? Es kommt mir so vor, wie wenn nachts ein Reset-Knopf gedrückt wird und alle positiven Gedanken und Gefühle vom Vorabend gelöscht werden

26.11.2023 10:22 • 26.11.2023 x 2 #1


10 Antworten ↓


F
Bei mir ist es nachts am schlimmsten und morgens am zweit schlimmsten.

Was du tun kannst? Wie wäre es mit einem guten Frühstück, eventuell warmer Dusche, Kaffee, Musik hören.

Ich kann auch schlecht etwas essen und darum mache ich mir, was ich wirklich gerne esse. Ich mache mir manchmal beispielshalber kleine Pizzas zum Frühstück, mit selbstgemachter Hefeteig. Diese friere ich ein und mache sie mir morgens warm. Gerne gebe ich dir das Rezept.

Dazu gönne ich mir eine halbe Tasse sehr guten Kaffee. Ich trinke nicht mehr Kaffee, weil ich Schlafprobleme habe. Um so mehr genieße ich die halbe Tasse.

26.11.2023 11:33 • x 1 #2


A


Depression und Ängste morgens am schimmsten

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MariaManchester
Ich kenne das genau so. Abends könnte ich Bäume ausreißen, während ich mich morgens Frage wie ich den Tag überstehen soll.
Man hat mir Mal den Tipp gegeben das Morgenritual abzuändern. Nur eine Kleinigkeit, dass signalisiert dem Gehirn eine Veränderung und bewirkt vielleicht auch gedanklich eine.
Hab es bis jetzt aber noch nicht probiert.

26.11.2023 11:37 • x 1 #3


H
@Sanne2001 Guten Morgen. Das was Du beschreibst ist das typische Morgentief einer Depression/Angststörung. Ich plage mich schon seit einem Jahr damit rum. Morgens werd ich sehr früh wach, direkt setzen Schwindel und Übelkeit ein und das Gefühl Ich kann nicht mehr, brauche ewig bis ich das Bett verlasse und kann maximal eine Banane frühstücken. Wie bei Dir ist es abends dann besser und ich überlege mir was ich am nächsten Tag machen oder erledigen könnte. Am nächsten Morgen geht alles von vorne los.
Bist Du in Behandlung? Machst Du eine Therapie oder nimmst Du Antidepressiva?
Bei einer depressiven Verstimmung kannst Du vielleicht noch alleine gegensteuern: Bewegung an der frischen Luft, Meditation,Achtsamkeit,soziale Kontakte usw. Bei einer mittelschweren oder schweren Depression solltest Du Hilfe in Anspruch nehmen. Und da ist es auch erstmal schwer die richtige Hilfe zu finden. Leider vertrage ich die ganzen AD nicht und eine Gesprächstherapie hat mir auch nicht weitergeholfen. Aber das ist natürlich alles sehr individuell.....

26.11.2023 11:47 • x 1 #4


Fred68
@Sanne2001 Mir geht es leider auch so am morgen. Seit gestern wieder Depressionen nach dem aufstehen und die Angst steht mit mir auf. Ich nehme jetzt seit fast einen Monat das AD Duloxetin. Da ich anfangs starke Nebenwirkungen hatte habe ich fast keine Physio Übungen mehr gemacht und meine Schmerzen im Fuß sind jetzt auch wieder mehr geworden.
Ich kämpfe jetzt seit vorigen Jahr Juni mit meinen Schmerzen und im August auch 2022 bekam ich zum ersten Mal meine Panikattacken dazu.
Habe auch schon das vierte AD da ich die ersten drei auf Rat meiner Ärztin wieder abgesetzt habe wegen verstärkter Angst. Mein Bruder hat mich mit seinen PKW umgerissen und seitdem ging alles bergab, zuerst die Schmerzen dann die Panikattacke. Jedes Mal wenn ich mit ihm telefoniere bekomme ich von ihm zu hören die Schmerzen sind nicht von dem Unfall ich hatte vorher auch schon Probleme. Was soll man sagen wir haben uns früher gut verstanden aber das finde ich einfach gemein und rücksichtslos von ihm. Ich müsste wahrscheinlich akzeptieren das mein Fuß verletzt worden ist und mein Leben nicht mehr so verläuft wie zuvor.
Einen Rat kann ich dir leider nicht geben da ich mich mit meinen Problemen leider auch im Kreis drehe.

26.11.2023 12:19 • x 1 #5


Reconquista
Zitat von Sanne2001:
Hallo kennt das jemand, dass die Depression, Sorgen und Ängste morgens am schlimmsten sind? Ich wache an vielen Tagen schon mit einem schlechten Gefühl im Bauch auf. Es ist, wie wenn mich was bedrücken würde und mir schwer im Magen liegt. Oft bin ich auch unruhig und traurig, weiss aber gar nicht warum. Ich komme ...

Es scheint an den Hormonen und Botenstoffen zu liegen, die im Körper abends anders verteilt sind als morgens. Abends neigt der Körper zur nervlichen Ruhe, morgens zur Aktivität. Leider bringt das mit sich, dass Unruhe, Ängste und Depressionen morgens meist am schlimmsten sind. Ich wache oft ganz entspannt auf und sofort schießen Gedanken und Ängste ein - anstatt, dass ich entspannt bleibe.

26.11.2023 12:37 • x 2 #6


Tintan
In den frühen Morgenstunden ist der Energiehaushalt des Körpers am Tiefpunkt, vielleicht auch zu vergleichen mit der Temperatur draussen, die vor der Dämmerung am kühlsten ist. Dementsprechend hängt auch die Psyche im Keller und das Treppensteigen beginnt von neuem.

26.11.2023 12:46 • x 2 #7


S
@Tieftraurig17

Ja, ich bin in Behandlung (ich habe eine mittelschwere Depression und eine Angst- und Panikstörung), aber erst seit 4 Wochen und nehme seitdem auch Medikamente. Da es mir seit Anfang der Woche deutlich schlechter geht als letzte Woche, hat mir meine Psychiaterin empfohlen, meine Medikamente leicht zu erhöhen. Das habe ich auch gemacht. Aber bis die Wirkung einsetzt, dauert es ja immer eine Weile. Durch die Erhöhung bin ich jetzt wieder sehr müde und schwach, wenn ich morgens aufstehe. Das hatte ich bei Beginn der Medikamenteneinnahme auch. Das hat sich aber nach ca. 2 Wochen gegeben. Ich bin auch am Überlegen, ob ich in eine Klinik gehe, weil ich Bedenken habe, dass ich das alleine nicht schaffe. Ich möchte mich nicht monate- oder jahrelang alleine rumplagen und kostbare Lebenszeit vergeuden, um dann irgendwann zu erkennen, dass ich es alleine nicht schaffe. Ich denke, dass es besser ist, sich schnellstmöglich professionelle Hilfe zu suchen. In 3 Wochen habe ich eine Vorgespräch in einer Klinik, da wird der Arzt dann entscheiden, ob ich stationär aufgenommen werde oder ob ich in die Tagesklinik aufgenommen werde, wo ich abends und am Wochenende wieder nach Hause darf. Dadurch, dass ich momentan nicht arbeiten gehe, bin ich natürlich sehr oft alleine, was es nicht leichter macht.

26.11.2023 13:02 • x 1 #8


S
@Fred68
Trotzdem vielen Dank für Deine Antwort, auch wenn Du mir keinen Tipp geben kann. Es ist gut zu wissen, dass ich nicht alleine bin mit meinen Symptomen.
Ich weiss, wie Du Dich fühlst, wenn man Dir sagt, dass Du vorher schon Schmerzen hattest und das nicht von dem Unfall kam. Mir ging es ähnlich. Aber wenn Dein Bruder keine Einsicht hat, ist es wohl auch sinnlos, weiter mit ihm darüber zu sprechen. Das schadet Dir selbst wahrscheinlich noch mehr.

26.11.2023 13:07 • #9


S
@Reconquista
Ja, das habe ich auch schon gelesen, dass es an den Hormonen liegen kann.

@Tintan
Das ist ein gute Vergleich mit dem Treppensteigen. Abends ist man oben angelangt und morgens muss man wieder von ganz unten anfangen ... das ist so frustrierend.

26.11.2023 13:10 • #10


H
@Sanne2001 Ich finde Dein Weg hört sich recht hoffnungsvoll an. Du hast schon einmal Glück,dass Du das AD verträgst und vielleicht greift die Wirkung ja in 2 Wochen.
Ich war im Mai für 6 Wo in einer Tagesklinik. Für viele ein guter Weg. Leider war ich zu schwach und konnte dort nicht mithalten. Im Endeffekt hab ich dort noch mehr abgebaut und man hat mich nicht ernstgenommen. Viele sind aber begeistert von einer TK...
Ich wollte es dann ersteinmal alleine schaffen und hatte noch 12 Std Verhaltenstherapie. Ab und an gab es bessere Phasen aber dann gab es wieder unschöne Vorfälle und die dunkle Jahreszeit dazu, sodass ich mich stationär angemeldet habe. Das dauert aber wohl noch bis Januar und ich habe eine Riesenangst davor - Horrorvorstellung. Muss aber einsehen,dass ich es alleine nicht schaffe und mich schon viel zu lange rumquäle.
Du stehst noch ziemlich am Anfang. Mach Dir keinen Druck. Du hast schon jetzt alles getan und eingeleitet was andere erst nach Jahren in Erwägung ziehen. Das ist der erste Schritt zur Heilung...

26.11.2023 13:20 • #11


A


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl