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TomaKuroneko
Hallo liebes Forum,

Ich habe schon häufiger im Forum gelesen, aber immer Angst gehabt mich anzumelden.

Mein Name ist Toma und ich bin 31 Jahre alt. Beruflich bin ich nun 11 Jahre Ausbilder in der Krankenpflege.

Nun hat es mich zum zweiten Mal so richtig erwischt.
Vieles habe ich versucht. Ich bekomme Unterstützung durch eine psychiatrische Organisation, die mir von der Krankenkasse empfohlen wurde. Ich bin wieder Mal in Neurologischer und Psychiatrischer Behandlung.
Zudem gehe ich am Montag nun endlich stationär.
Ich nehme seit 2016 ein Medikament hochdosiert ein, aber es greift wohl nicht mehr.

Nun habe ich durch diese Organisation wieder alles versucht was ich noch kannte, wusste. was weiss ich
Ich habe natürlich geschlafen, versucht Entspannungsübungen gemacht, dann mich im Fitnessstudio gemeldet, aber dann kam ja die Pandemiezeit und da konnte ich nicht mehr hin.

Dem Hausarzt habe ich auch gewechselt, da die Dame mich als beschränkt und faul bezeichnet hatte.
Ich habe versucht einen geregelten Tagesablauf zu gestalten, aber das konnte ich nicht lange aufrecht halten, weil ich nur zwischen 4 Uhr und 10 Uhr etwas leisten kann. Sprich: Haushalt, Einkauf.
Danach bin ich extrem müde. Kognitiv wie körperlich.

Dann lege ich mich 2,5 Stunden hin, aber anstatt zu schlafen, greifen weitere Faktoren der Depression. Grübeln, ect.

Dann habe ich versucht zu Handwerken, aber sofort das Interesse verloren. Dann habe ich mir Ton geholt und Figuren gebastelt, Interesse verloren. Zurzeit zeichne ich, aber weil es alle zu viel ist, merke ich dass es auch Mal in Desinteresse endet.

Tagebuch geschrieben mit wie wann was wo!? Also wie es mir geht und warum das so ist.

Das einzige was ich tue ist das, dass den Schein bewahrt. Ich zwinge mich im Haushalt zu helfen. Wäsche, Backen, kochen, saugen. Meine Fische versorgen. Aber auch danach bin ich matschig.

Das geht nun seit Anfang August so.
Ich sollte nun schon drei Mal in ein Krankenhaus, aber dank Covid würde es immer abgesagt.

Habt ihr vielleicht Ideen was ich noch machen kann?
Diese Müdigkeit die ich habe, schmerzt mich so furchtbar und kein Schmerzmittel hilft. Schmerzen im Sinne von Schmerzen am Körper. Es ist für mich unerträglich.
Schlafe ich dann Mal die Nacht 3 Stunden, trete ich und rede laut. Ich weiss aber nicht was und warum.
Meine Schienbeine sind übersäht mit blauen Flecken, wegen des Treffens.
Zudem schlafe ich nun in einem getrenntem Zimmer zu meiner Partnerin, weil es zu heftig ist.

Ich schweife schon ab, Entschuldigung.

Also habt ihr eine Idee was ich gegegen diese Müdigkeit machen kann?

Wenn ich etwas getriggert haben sollte oder etwas falsch gemacht habe, bitte ich um Nachsicht.

Dankeschön und ich hoffe auf Antworten.

Bleibt Gesund.

Toma

25.02.2021 23:19 • 24.03.2021 #1


11 Antworten ↓


4_0_4
Hallo,

das was Du beschreibst sind schon einige deutliche Symptome und dysfunktionale Dinge.
Das Aushalten dieser Dinge in Kombinaton mit dem beschriebenen Schlaf, halte ich für herausfordernd.

Im Schlaf wird der Körper eigentlich davor bewahrt, das man geträumte Bewegungen in der Realität umsetzt.
So was in der Ausprägung kenne ich z.B. von Menschen mit Traumafolgestörungen.

Deine Frage kann ich dir zwar mit allgemeinen Tipps beantworten. Ob dir das hilft weiß ich jedoch nicht.
Dies sind Themen wie Schlafhygiene und Tagesrythmus, die aber für dich eine Herausforderung zu sein scheinen.

Definitiv solltest Du versuchen, das was Du an Struktur hast aufrecht zu erhalten. Diese Struktur bestimmt auch mit deinen Tages-/Nachtsythmus und so mit auch deine Schlafhygiene.
Deine Leitsungsfähigkeit ist gerade jetzt halt so wie sie ist. Es mag sein das Du nach dem Haushalt müde und erschöpft bist, dennoch ist das eine Leistung in so einer Situation. Sich denwegen schlecht zu fühlen halte ich für falsch und dir selbst gegenüber unfair.
Solche Symptome auszuhalten kann so anstrengend sein wie ein körperlich herausfordernder Vollzeitjob.

Ich hoffe für dich das die Klinik am Montag dir weiterhelfen kann.

Gruß
Cube

25.02.2021 23:46 • x 2 #2


A


Burnout/Depression - Schmerzende Müdigkeit

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TomaKuroneko
Hallo Cube und auch die Anderen

Als allererstes, danke für die Antwort.

Und ja, du hast Recht, und das sehe ich auch alles ein und verstehe es auch.
Nur ist es sehr quälend und ich hab Bedenken, dass ich es bis Montag nicht mehr schaffe oder durchhalte.

Ich bin wirklich müde. Nun habe ich 45 Minuten geschlafen.
Und wie, alsob einer mir mit einem Balken vor den Kopf geschlagen hätte.

Naja ich mache Mal n Fußbad, vielleicht hilft das ja etwas.

Und was ich sagen wollte, organische Untersuchungen sind durch.

Danke nochmals für die Antwort

26.02.2021 02:54 • x 1 #3


moo
Hi Toma, hört sich nach Akku tiefentladen an. Wenn Antidepressiva nicht helfen, könnte das auf eine Nebennierenschwäche hinweisen. Kannst mal googeln oder Dir Bücher dazu kaufen. Die Behandlung erfordert aber ordentlich Eigeninitiative.

26.02.2021 08:26 • x 1 #4


4_0_4
Zitat von TomaKuroneko:
Und wie, alsob einer mir mit einem Balken vor den Kopf geschlagen hätte.

Dinge die man grundlegend tun kann um seine eigene Stabilität verbessern sind mit bekannt. Nur ist ein Thread ungeeignet um diese Menge an Informationen zu transportieren.

Was ich schon einmal gut finde ist, das Du einen Schreibstil hast der überwiegend Achtsamkeit vermittelt und wenige Punkte hat wo negativ programmierend sind.
Daher verwundert mich dein o.g. Satz.

Eine fundierte Diagnose halte ich für sinnvoll. Denn für eine Behandlung ist das wichtig.

Wenn Du magst kannst dir meinen Therapieblog durchlesen. Evtl. findest Du Dinge mit denen Du etwas anfangen kannst.

tagebuecher-f97/mein-leben-mit-einer-kptbs-meiner-patchworktherapie-t103295-10.html#p1933083

26.02.2021 11:29 • x 2 #5


Flousen
Grüße Dich,

habe mir mal alles ganz genau durchgelesen und versucht mich hineinzuversetzen..
Also wenn ich mal kaum Schlafe könnte ich schon durch drehen das tut mir richtig leid für dich.
Nix desto trotz geht es ja Montag bei dir endlich los und es ist Wichtig den Fokus komplett auf dich zu Richten.
Ich kenne natürlich deine Hintergründe nicht, klingt für mich aber definitiv nach Burnout möchte da aber keine Prognose stellen dafür sind Ärzte da und du weißt ja am besten bescheid.
Wichtig ist wie beschrieben das du eine Struktur aufrecht hältst, Sport machst, und trotzdem versuchst dinge zu tun die dir Spaß machen / gemacht haben. Ich weiß es ist unheimlich Schwer gerade bei Depressionen wieder aus diesem Tief heraus zu kommen aber das wirst du Schaffen!
Und da bekommst du ja Super Hilfe.
Vielleicht sollte auch mal ein anderes Medikament in Angriff genommen werden wenn es so nicht mehr Hilft.
Ich bin zwar kein Fan von Medikamenten (nehme seit 12 Jahren überhaupt nix) aber manchmal braucht man sowas als Stütze!
Ebenso WICHTIG ist es das du auch Komplett Körperlich Untersucht wirst von Kopf bis Fuß, was denke ich vor Ort aber eh geschehen wird!

Ich Wünsche dir Alles Kraft der Welt!

26.02.2021 13:00 • x 1 #6


S
Zitat von TomaKuroneko:
Diese Müdigkeit die ich habe, schmerzt mich so furchtbar und kein Schmerzmittel hilft. Schmerzen im Sinne von Schmerzen am Kör


Ich kann das alles so nachfühlen. Den Schmerz und diese Müdigkeit.

Ich finde, Du machst das alles ganz toll, ich konnte gar nichts mehr machen.

Wenigstens hast Du nun Aussicht auf Hilfe und das ist schonmal ein Schritt Vorwärts in die richtige Richtung.

Sport und Spaziergänge sind wichtig, wenn Du das noch machen kannst, dann wär das super. Ansonsten setz Dich bitte nicht unter Druck, drin Körper hat stop gesagt.

Ich habe mir Kleinigkeiten vorgenommen, die ich machen konnte, und an denen ich mich langsam hochziehen konnte.

26.02.2021 13:10 • x 3 #7


TomaKuroneko
Hallöchen und danke für die lieben Antworten.

Ja, das ist wirklich bei mir so.
Denn die erste Episode die ich hatte, wo ich mich selbst eingewiesen hatte, wegen doofer Erschöpfungsgedanken, - war mir gar nicht so bewusst.

Aber rückblickend habe ich zu dem Zeitpunkt auch sehr lange gebraucht bis mir letztendlich nur die Einweisung geholfen hat 2016.
(Habe 4 Jahre alle möglichen Dinge versucht).

Jetzt kam der Schlag ja erst in August. Und ihr habt Recht!
Ich mache bereits schon viel, zu Beginn war ich nicht Mal mehr duschen ( sorry)

Ich danke Euch wirklich mir den kleinen 'Fortschritt' vor Augen geholt zu haben.
Ich war nur massivst angespannt gestern und musste das loswerden mit der Müdigkeit und dir Schmerzen waren extrem gestern.

Zu der Sache mit der Nebennieren habe ich mich auch informiert. Danke dafür auch.

Wenn ich darf, kann ich gerne über Fortschritte schreiben.
Aber bitte teilt mir mit wenn ich etwas falsches mache hier.
Ich habe einige Foren kennengelernt in der Jugend und da war es nicht so nett, wie bis jetzt hier.

Tausend dank Euch und bleibt und werdet gesund.

Herzliche Grüße
Toma

26.02.2021 21:46 • x 3 #8


S
Das wär klasse, wenn Du uns auf dem laufenden hältst.

Jeder, der Depressionen durchgemacht hat, weiß, was leidet und zu kurz kommt, mach dir da keine Gedanken. Es geht ums bloße Überleben von Tag zu Tag.

Nimm Dir nur ganz kleine Aufgaben vor, sonst bist du sauer und gefrustet, wenn Du die nicht schaffst.

Du musst jetzt erstmal wieder heilen ..... und dann die Lösung finden, woher die Depressionen kommen.

Und gerade auch zur Zeit ist alles no heal so schwer .... ein falsches Wort und es wird zurückgefeuert .... alle sind sehr dünnhäutig..

27.02.2021 00:00 • x 4 #9


TomaKuroneko
Ja, Portugal

Mit der Dünnhäutigkeit kenn ich zu genüge. Normalerweise macht mir so eine Zeit nichts aus, da wir auch bei anderen infizierenden Erkrankungen mit Schutzmaßnahmen wie Mundschutz, Haube, Anzug, Schuhschutz ect. Arbeiten.

Aber mitmal war mein 'Freund' wieder da. Aus dem Stehgreif, auf dem Weg zur Arbeit kam der Gedanke Mal einen Abstecher vom Bürgersteig auf die Straße zu machen, aber ich habe zu der Zeit einen Menschen betreut der im Sterben lag und habe es dann doch nicht getan.

Aber allein das! Und das es so plötzlich war hat mich sehr verunsichert.

Aber egal. Ich habe meinen Fortschritt, jetzt geht es in den Feinschliff. Und anschließend zur Reha zur Festigung.

Ist hier jemand der auch von Burnout mit Depressionen ect ist, der in der Pflege war und umgeschult hat?

Das ist meine größte Angst bei dem ganzen. Ich liebe meine Arbeit und habe bedenken, dass ich nun in die Straßenreinigung muss. Nicht wegen der Arbeit, sondern wegen der Fehlenden Arbeit mit den Menschen.

Bleibt alle Gesund und danke für die netten Antworten.

27.02.2021 18:36 • #10


TomaKuroneko
guten Tag ihr Lieben.

Es war keine Fehlentscheidung in die Klinik zu gehen.
Zum Thema 'Schmerzende Müdigkeit': es wird vermutet, dass es wirklich nur somatische Symptome sind, da Schmerzmedikation auf jeder Potenz nicht gegriffen hatten.

Ich werde hier auf den Kopf gestellt, habe mehrere Herzuntersuchungen gehabt, da ich hier zu Beginn das Gefühl hatte, dass mir das Herz stehen blieb.

Bisher konnte aber nichts gefunden werden. Das gute ist, sie zeigen einem die ermittelten Daten und dann kann man es auch nachvollziehen, wenn einer sagt ' nö, is nix'. Man fühlt sich ernster genommen als in anderen ärztlichen Einrichtungen.

In der Ergotherapie wurde mir meine Diskalkulie erneut bestätigt, dafür habe ich einen gewaltigen Bezug zu Namen, und anderen Schriftlichen Sachen. Habe volle Punktzahl in einem Gedächtnistest, wobei ich mir manchmal noch immer vorkomme wie ein Sieb. Dass die Infos einfach dadurch sickern.

Die Psychologen haben 8 Traumata bei mir festgestellt, die aber aufeinander aufbauend sind.

Nun muss ich diese noch bearbeiten und WtH das aufarbeiten ist so krass und anstrengend, dass ich am liebsten in der Zeit Sport machen würde und zum Zahnarzt gehen Würde!

Aber was muss das muss.

Das Gehirn ist schon etwas erstaunliches.

Vorgestern Nachmittag haben wir über Traumata gesprochen und endlich habe ich je einem Menschen gesagt, das ich den Wunsch habe nicht mehr zu sein.

Es tat sehr gut es hervor zubringen,a aber gestern war ich wie gelähmt. Und zwar an den Stellen, die mir sonst Schmerzen bereitet hatten.

Ich bekam etwas zur Beruhigung. Das paradoxe daran ist, ich wirke äußerlich wie ein kleiner, leiser Fluss und innerlich tobt Tsunami, Orkan und Wirbelwinde. Aber diese Symptome wurden gemildert. Ich war nicht sediert, aber ich musste nicht mehr an meinen Wunsch des Ablebens denken, oder besser...ich konnte nicht.

Mal gucken was noch so passiert.
Ich habe meinen inneren Negativkritiker in den Urlaub geschickt.

Habt eine gute Zeit. Ich hoffe, dass viele ihre nötige Hilfe bekommen. An den Rest, bleibt ebenso gesund.

Wenn gewünscht berichte ich gerne mehr

Herzliche Grüße
Toma

24.03.2021 07:00 • x 1 #11


moo
Hallo Toma,

es ist schön, dass Du eine Rückmeldung gibst. Freue mich sehr für Dich und dass Du aktiv bist! Bleib dran und berichte gerne mehr.
Ich habe den Eindruck, dass insbesondere das Sprechen über Deine Gefühle sehr heilsam für Dich ist. Sollte Dich in diesem Zuge mal das Gefühl überkommen, Dich selbst zu mögen, gib ihm nach...
Weiterhin alles Gute und bis bald!

24.03.2021 07:18 • x 2 #12


A


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Prof. Dr. med. Ulrich Hegerl