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M
Hallo!
ich bin das erste Mal in solch einem Forum...Ich erhoffe mir ein wenig Hilfe, vielleicht Tipps aus diesen Themen raus zu kommen, was ihr darüber denkt, was ich tun kann...
Ich bin seit fünf Jahren in einer Partnerschaft und leide in dieser unter starkem Misstrauen. Unsere Beziehung ist davon sehr belastet...In mir finde ich immer wieder Gründe die mir Anlass geben zu misstrauen. Besonders dann wenn wir eine harmonische Zeit erleben, wenn wir uns z.B einen Abend oder ein paar Tage sehr nah waren. Dann kommt mir mit Sicherheit schon währenddessen, oder danach ein Thema in den Kopf was mir Anlass gibt aus dieser vorherigen Nähe auf Abstand zu gehen, zumindest innerlich. Es handelt sich besonders darum ob mein Freund sich andere Frauen ansieht, sich Gedanken um das Aussehen anderer Frauen macht, sexuelle Lust auf andere Frauen verspürt, auf die Reize anderer Frauen reagiert, andere Frauen vielleicht sogar toller, hübscher als mich empfindet, auf die Blicke von Frauen eingeht, aber auch Ängste generell ihm und seiner Liebe zu vertrauen....während ich hier schreibe weiß ich wie absurd oder belanglos sich diese Sorgen anhören. Mir ist es fast unangenehm solche Sorgen hier zu äußern, aber ich würde es nicht tun, wenn diese Gedanken nicht unheimlich quälend wären!Immer wieder stelle ich mir dann innerlich diese Fragen, ob es in Wahrheit so ist oder sein könnte wie ich befürchte. Ich steiger mich innerlich teils so hinnein, dass mein Inneres Grund dafür findet nicht mehr liebevoll zu meinem Freund zu sein wenn wir uns sprechen oder sehen. Ich distanziere mich regelrecht, weil mein vertrauen nicht reicht mir innerlich zu sagen das es quatsch ist was ich da denke.In mir bleibt ein Zweifel der mich fast zerfrisst. Ich weiß das diese Gedanken, diese Ängste vor Betrug und davor hintergangen zu werden von mir selber produziert werden um mich zu schützen. ich habe Angst mich fallen zu lassen, mich meiner Liebe hinzugeben. Denn das würde bedeuten verletzbar zu sein. Diese Ängste hindern mich daran mich in dieser Liebe zu verlieren, ja davor mich anzuvertrauen. Um Gottes Willen hat mein inneres Angst sich anzuvertrauen. Diese Gedanken sind ein Eigenschutz meiner Seele. Es ist mir mit diesen Gedanken nicht möglich hemmungslos zu lieben,also auch ein Schutz vor Enttäuschungen bzw fühle ich mich vorbereiteter sollte eine kommen. Ich weiß das es mein Problem ist, ich habe schon mehrere Therapien hinter mir, die letzte beendete ich vor ca einem halben Jahr und sie dauerte mehrere Jahre. Ich habe alles aus meiner Vergangenheit aufgewühlt...ich weiß also um die Hintergründe meines Problems. wie ihr wahrscheinlich eben im Text erkennen konntet habe ich mich ausführlich mit diesem Problem auseinander gesetzt. Verstanden wozu es dient...Trotzdem finde ich kein Ausweg, ich werde diese Gefühle nicht los:cry:
Ich habe in meiner Kindheit, aber vor allem frühen Jugend viele Verluste und Verletzungen erfahren müssen. nicht in Partnerschaften, sondern familiär. Besonders von Vätern, also männlichen Bezugspersonen. Meinem leiblichen und anschließend meinem adoptiv Vater. Auch die Beziehung zu meiner Mutter war mit Verletzungen und ist bis heute von Unstabilität geprägt, der Verlust meiner besten Freundin durch eine plötzliche tödliche Erkrankung hat sicherlich auch dazu beigetragen davor Angst zu haben zu verlieren. Ich fürchte aber vor allem den Betrug und belogen zu werden,hinterganden zu werden. das sich mein Partner anders verhält als wie er mir vorgibt zu sein. Ich muss mal dazu sagen das ich einen sehr liebevollen Freund habe, er ist 34, also wirklich in einem Alter in dem man meinen könnte er sei wirklich soweit sich für eine Frau entschieden zu haben. Dieses Gefühl vermittelt er mir auch, er kommt aus Serbien, ist emotional mit mir und gibt sich seit Jahren alle Mühe mir zu zeigen das es keine andere neben mir gibt. Er nur Augen und Gedanken für mich hat. Gerade weil er mir keinen Anlass gibt so zu fühlen ist diese Situation umso schrecklicher für ihn. Er leidet sehr darunter das ich immer wieder kühl und distanziert bin. Er meint es so nicht mehr auszuhalten,weil ihm oft meine Liebe fehlt und ich ihn häufig mit diesen Fragen u Ängsten belaste....--

16.11.2012 21:35 • 03.01.2013 #1


6 Antworten ↓


M
nun folgt noch ganz kurz der Rest,2. Teil meines Beitrags...

-- Ich habe große Angst ihn deshalb zu verlieren. Ich liebe ihn sehr und wünsche mir mit ihm eine Zukunft.Wir wollen nächstes Jahr eigentlich zusammen ziehen, wünschen uns eine Familie zu gründen...
aber unter diesen Umständen habe ich Angst das wir uns vorher verlieren werden weil es zu belastet ist. Mein Freund weiß schon seit bestimmt drei Jahren nicht mehr wie er das aushalten soll, aber er ist bisher bei mir geblieben weil er mich liebt. Ich weiß das er es tut aber trotzdem kommen immer wieder diese schrecklichen Ängste!
dazu habe ich viele Jahre,über zehn, an Bulimie gelitten...Das ist jetzt nur nebenbei erwähnt um deutlich zu machen was mein Freund schon mit mir durch gemacht habe. Diese Krankheit habe ich weites gehend besiegt...es ist immer wieder in meinen Gedanken ein Thema und wird immer kritisch bleiben aber viel,viel besser als noch vor einiger Zeit...

So ich danke wer diesen Text gelesen hat. Ich habe einfach drauf los geschrieben und es tat schon gut zu schreiben...
Vielleicht kennt jemand von euch ähnliche Gefühle, oder hat sogar einen Weg aus diesem Problem zu vertrauen raus gefunden...bitte schreibt mir wie ihr es geschafft habt!gibt es Bücher?Selbsthilfegruppen?Beratung?eigene Strategien?
Ich bin offen für alles...auch bin ich bereit direkten Kontakt zu jemandem von euch aufzunehmen um sich über ähnliche Probleme auszutauschen und Tipps auszutauschen...Ich bin wirklich verzweifelt,denn eine weitere Therapie ist mir nicht möglich...
Danke im vorraus!!

16.11.2012 23:16 • #2


A


Tipps um unbegründetes Misstrauen zu besiegen!?Bitte Hilfe!

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felice87
Hallo Mariechen!

Ich will dir nur kurz schreiben, was ich gedacht und gefühlt habe, als ich eben deinen Text las.

Deine Gedanken sind vollkommen ernst zu nehmen, das zum einen.
Ich denke, dass deine Situation, wie du auch schon geschrieben hast, grundsätzlich mit deinem Umgang mit der Liebe zu tun hat. Nicht nur die Liebe zu deinem Partner sondern insbesondere die Liebe zu dir selbst. Die Liebe zu sich selbst ist essentiell, sie bestimmt inwieweit du Liebe zulassen und geben kannst.

Deine schlimmen Gedanken sind das Gegenteil von Liebe - Angst und Selbstangriff. Auch deine frühere Bulimie weist darauf hin, dass du gegen dich selber Kämpfst, dich unterschwellig bestrafst. Genauso wie du es durch deine Gedanken tust. Sie sind das Resultat, dass du dich noch nicht so Lieben kannst, dass du die Liebe deines Partners zweifellos annehmen kannst. Deine Reaktion darauf ist Angst.

Liebe ist eine Entscheidung, die immer wieder aufs neue getroffen werden kann und sie fängt immer bei jedem selbst an. Wichtig ist außerdem die Arbeit mit deinen unterdrückten Ängsten sowie Schattenseiten. ...das war nur eine mini Interpretation meinerseits...
Ich wünsche dir alles Gute und ganz viel Kraft und Mut!

17.11.2012 16:12 • #3


J
Hallo Mariechen,

dein Text könnte auch von mir sein, bei mir spielen sich auch solche Gedanken in Kopf sobald es gut läuft in der Beziehung,auch aus der Erfahrung sobald was gut lief in meiner Vergangenheit kam kurz drauf ein Dämpfer der mich aufwachen lies das es doch nicht so toll zusein scheint.Zumindest wurde es von mir so gedacht.
Sobald es bei mir so anläuft das ich mal wieder fantasiere höre ich auf zuessen, verspüre keinen Hunger mehr, muß deshalb auch sehr aufpassen das es nicht ganz nach hinten losgeht.

Es ist schwer was zuraten was man tun könnte um es einfach mal zugenießen, dieses Gefühl sich fallen zulassen ohne angst zuhaben was morgen kommt .Ich hab es noch nicht geschafft, manchmal leb ich einfach in den Tag aber ich merke auch die diztanz die ich zu meinem Partner aufgebaut habe, weil wenn ich so bin wie ich eigentlich bin und mich wohlfühlen täte kriege ich leider von meinem partner ne Abweisung wenn ma dieses so sagen kann , also verhalte ich mich anders und hmm ob des dazu führt nicht verletzt zuwerden , ich weiß es nicht.

17.12.2012 13:00 • #4


P
Hallo Mariechen

Deine Gefühle und Ängste könnten von mir sein! Genau so geht es mir mit meiner Freundin, mit der ich seit 3 Jahren zusammen bin. Mit folgenden Unterschieden zu Deiner Situation:

Ich habe nicht das Glück, dass sie, so wie Dein Freund, nur Augen für mich hat. Sie schaut ständig nach anderen Männern, erwähnt sie auch oft und lässt Fragen von mir teilweise unbeantwortet oder zweideutig, sodass ich keine wirkliche Klarheit über den Grund ihres Verhaltens bekomme. Und sie ist eine generell enorm offene und sozial interessierte Person, alles rund um sie herum ist ihr wichtig und wird von ihr beachtet (vor allem Männer), sodass ich mir oft als ein Idiot neben ihr vorkomme.

Auch ich bin in einer Therapie, wir wohnen auch noch getrennt (die nächsten 2 Jahre keine Aussicht auf ein Zusammenziehen), und auch sie gibt mir viel Liebe. Während unseren Zeiten der Zweisamkeit ist wirklich alles wundervoll, aber kaum sind wir unter Leuten...

Du hast einen Freund, der Dir offenbar ALLES (!) schenkt, was Du von einem Partner bekommen kannst, um glücklich mit ihm zu sein. Wenn meine Freundin so wäre wie Dein Freund, nur Augen für Dich und Dir solch eine Sicherheit vermittelnd, könnte ich endlich glücklich sein.

Ich bin überzeugt, dass es Dir viel helfen würde, wenn ihr zusammen wohnen würdet. Vielleicht kannst Du das Zusammenziehen etwas beschleunigen?

Trage Sorge zu Deinem tollen Freund! Und viel Glück und Kraft wünsche ich Dir

lg
Piano

29.12.2012 13:52 • #5


Z
Hallo Mariechen,

heute ists bei mir mal wieder ganz schlimm...deswegen dacht ich mir, suche ich im Internet mal nach irgendetwas. Irgendetwas, das mich endlich mal weiter bringt. So bin ich auf deinen Beitrag gestoßen. Mir gehts leider genauso...ich trage so ein starkes Misstrauen in mir, dass sich gegen die Treue meines Freundes bzw gegen ihn richtet. Und das macht mich kaputt. Es gab bisher keine wirklich begründeten Situationen, die es rechtfertigen würden, dass ich so fühle. Aber ich tu es trotzdem und ich glaube, ich pack das mit der Beziehung nicht mehr lange. Ich will diese Gefühle nicht ewig mit mir rumtragen. Wir sind jetzt seit über einem Jahr zusammen, kannten uns vorher schon recht gut und seit ca. einem dreiveirtel jahr verspüre ich dieses krasse misstrauen. ich denke auch, dass es bei mir aus der Kindheit kommt...aber gut, auch wenn, das ändert ja nichts an dem, was ich jetzt fühle.
Ich würde da auch so gern raus. Aber ich weiß auch nicht, wie!
Um meinen Freund kurz zu beschreiben: Er gibt mir so viel Liebe und Aufmerksamkeit, sagt immer wieder, dass er mich trotz des Misstrauens, dass ich ihm entgegen bringe, mit mir zusammen sein will, dass er mich so nimmt, wie ich bin...und ich hab Angst, dass der Tag kommt, an dem er sagt, dass er das alles nicht mehr kann.
Aber klar, in erster Linie gehts mir darum, dass ICH endlich damit klar komme...denn ich weiß langsam nicht mehr, ob ich mir und meinen Gefühlen trauen kann oder nicht. Es besteht ja natürlich die Möglichkeit, dass ich mit meinem Misstrauen recht habe. Dann wünsch ich mir, dass ich es endlich rausbekomme. Meinetwegen, dass er mich betrügt. Dann hätte ich endlich Ruhe. Und die andere Seite wäre, dass ich mich täusche, übertreibe, nicht mehr die Wahrheit sehe. Das finde ich, ist ein schreckliches Gefühl.

Wenn du willst, können wir uns gern mal näher darüber unterhalten.

Gruß

03.01.2013 02:12 • #6


G
Hallo Mariechen,

zunächst mal: Du wirkst mit der Art, wie du schreibst, auf mich sehr sympathisch. Willkommen im Forum.

Und zu deinem Problem: Du hast natürlich aus deiner Vergangenheit einen ordentlichen Rucksack mit Steienen mitbekommen.

Aber: Wenn man eine Zeitlang besonders innig-nah zusammen war, dann ist es eigentlich für die meisten Menschen normal, dass man sich dann wieder einen gewissen Rückzug mit mehr Distanz wünscht. Ich denke, das solltest du also nicht allzu sehr dramatisieren und es dir nicht übelnehmen, sondern es dir einfach gestatten. Je selbstverständlicher du es für dich annimmst und gegenüber deinem Freund verteiidigst, desto weniger wirst du es nötig haben, dich mit Wahn-/Zwangsvorstellungen zu quälen, es liege an deinem Freund, dass du plötzlich so auf Abstand gehen willst. Verstehst du, was ich damit meine? Diese Vorstellungen sind vielleicht nur Rechtfertigungen dafür, dass du nach der großen Nähe einfach etwas Abstand brauchst. Erst durch die Wiederherstellung eines ausreichenden Abstands entsteht wieder die Anziehung.
http://de.wikipedia.org/wiki/Riemann-Thomann-Modell

Mein Rat daher: Mach dir und deinem Freund keine Schuldgefühle und steh einfach zu deiner Art. Wenn dein Freund dich liebt, wird er das akzeptieren -. solange du ihm nicht irgendwas unterstellst und einfach für deine Wünsche stehst.

03.01.2013 15:04 • #7





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