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S
Hallo zusammen,
seit meiner Kindheit habe ich durch meinen Vater lernen müssen, dass man als Frau nichts wert ist und nichts zu sagen hat.
Er schlug meine Mama und war Alk..
Ich bin jetzt 18 und merke immer mehr, wie ich bei anzüglichen Sprüchen real oder im Internet in mir zusammen Sacke. Es bringt mich dazu, mich wieder minderwertig zu fühlen. So als ob eine Frau nur auf den Körper reduziert wird.
Ich habe derzeit jemanden den ich sehr gerne habe und mit dem ich mir auch durchaus mehr vorstellen könnte, wäre da nicht die Angst, irgendwann ersetzt zu werden.
Meine Mutter selbst hat nur schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht und meint, es seinen alle gleich und würden betrügen.
Auch wenn er mich niemals Minderwertige behandelt hat, kommen manchmal diese Gedanken.
Ich weiß nicht was es tun soll, es zieht mich so runter.
Ist es zu naiv, noch auf wahre Liebe zu hoffen und zu glauben?

08.12.2022 20:13 • 19.12.2022 x 2 #1


5 Antworten ↓


I
Zitat von Stardream:
Ist es zu naiv, noch auf wahre Liebe zu hoffen und zu glauben?

Du bist 18. Also eigentlich noch ein Teenager und sicher in einer Findungsphase, auf dem Weg zur Frau.
Zitat von Stardream:
Meine Mutter selbst hat nur schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht und meint, es seinen alle gleich und würden betrügen.

Was interessieren die Erfahrungen deiner Mutter ? DU bist nicht SIE.
Mache deine eigenen Erfahrungen. Dafür ist das Leben da.
Zitat von Stardream:
wäre da nicht die Angst, irgendwann ersetzt zu werden.

Diese Angst können Männer auch durchaus haben.
Lass dich mal auf etwas ein, ohne schon vorher etwas kaputt zu reden.

08.12.2022 20:57 • x 3 #2


A


Ich fühle mich als Frau minderwertig

x 3


Acipulbiber
Meiner Meinung nach gibt es in einigen Deiner zahlreichen Threads zu diesem Thema viele hilfreiche Antworten, z.B. in diesem

beziehungsaengste-bindungsaengste-f64/glaubt-ihr-noch-an-liebe-fuer-immer-t115733.html

08.12.2022 23:21 • x 4 #3


C
Hey Stardream,

du hast in deiner Kindheit und Jugend einiges mitansehen müssen und jetzt fällt es dir schwer, Männern noch vertrauen zu können. Hattest du bezüglich deiner schlimmen Kindheitserfahrungen bereits therapeutische Unterstützung? Ich denke das könnte sehr sinnvoll sein, um deine Vergangenheit aufzuarbeiten und dir selber die Möglichkeit zu erweitern, andere Erfahrungen zu machen als deine Mutter.

Viele Grüße,
ConAction Streetwork

14.12.2022 16:03 • #4


Theophanus
@Stardream : Ich möchte gar nicht viel dagegen anschreiben, weil es würde sowieso nur an eine Mauer zerbrechen, aber ich möchte dir gerne etwas kundgeben. Unsereins ist in einer Familie hineingeboren worden, wo die Frau Mutter das letzte Wort hatte. Sie war das Oberhaupt, ich weiß nicht, ob es bei allen Hugenottenfamilien gang und gäbe ist, bei uns kam noch hinzu, dass wir es den Frauen überhaupt zu verdanken haben, dass unsere Familie nicht ausgelöscht wurde im 16. Jahrhundert in der Bartholomäusnacht, sie haben die Falle gerochen und sind rechtzeitig aus Frankreich geflohen, so konnten wir den Pogrom entfliehen. Bei uns werden die Frauen weidlich verehrt, aber nur ganz selten mal ein Mann, es liegt an der familiären Erfahrung.

Ich bin Jungfer und Treue ist mir so wichtig, dass ich lieber erst nach gar keine edlen Dame Ausschau halte, weil ich es etwas anders betrachte wie deine Frau Mutter, nämlich mit wem gehen die Männer eigentlich fremd, es wird ja nicht immer nur eine Person sein, oder?

Man denkt dieser Aristoteles Irrglauben hört irgendwann Mal auf. Seine widerliche Betrachtung der Frau ist einfach nur abartig, aber spukt wohl immer noch in vielerlei Köpfe herum. Seine These, dass die Frau zwar auch alles machen kann, aber niemals in der Qualität eines Mannes, ist auf gar keinen Fall würdig, dass man heute noch darauf eingehen sollte, weil es einfach nur verrückt ist.

Jeder Mensch ist wertvoll und es gab so viele tolle Frauen, in jeder Epoche etliche, die so bewundernswert waren und dementsprechend wertvoll. Nur ein Beispiel: Die Tafelrunde unter Artus gab es nie, aber wir haben in Frankreich und Deutschland nur von Frauen geführte Tafelrunden. Die Weimarer Tafelrunde ist am bekanntesten, sie wurde eingeführt von Herzogin Anna Amalia von Sachsen-Weimar-Eisenach, nur durch sie sind die bedeutendsten Dichter und Denker sowie Musiker nach Weimar gekommen.

Ein anderes Beispiel ist Kaiserin Theophanu, sie war die erste Frau, die Gesetze als Imperator unterschrieb mit männlichen Namen Theophanius. Sie war damals die mächtigste Person in ganz Europa und die mutigste regierende in diesem Land. Kein anderer hätte gewagt ohne Schutz (ohne Ritter) über die Alpen zu ziehen in jener Zeit, um noch einmal bei dem Grab ihres Mannes Otto II. in Rom zu sein, ich rede hier vom 10. Jahrhundert (Mittelalter), vorher hat sie den Zänker bildlich betrachtet einen Zahn gezogen zusammen mit zwei anderen edlen Frauen von den Ottonen, weil er an die Macht wollte und ein Kindraub (Otto III.) beging, als er um Gnade bat, vergab sie ihn und machte ihn vom Feind zum Freund. Nur den französischen König, der noch als letzter auf die Seite vom Zänker stand verzieh sie nicht, sie sorgte mit dafür das sein Geschlecht die Karolinger keine Könige mehr in Frankreich stellten.

14.12.2022 21:29 • #5


Achtsamkeit
Liebe Stardream

Nach allem was Du erlebt hast und erleiden musstest ist es leicht nachvollziehbar wenn Du Dich minderwertig fühlst. Ganz einfach weil Du das an Deinen wichtigsten Bezugspersonen, der missglückten Beziehung von Vater und Mutter, hautnah erlebt hast.
Doch: Wie konnte es geschehen, dass Du dieses Erlebte auf die ganze Spezies Frau generalisierst/pauschalisierst?

Ist es nicht vielmehr so, dass jeder Mensch grundsätzlich erst einmal als wertvoll zu betrachten ist?
Und wo fängt das an? Sicher erst einmal bei uns selbst.
Denn wenn wir uns selbst nicht als das annehmen was und wie wir sind, uns als wertvoll betrachten, wie sollen es dann erst die anderen?
Betrachten wir doch einmal diesen Begriff das zusammengesetzte Adjektiv wertvoll. Im Prinzip deutet und dieses Wort an, dass ein Mensch den wir als wert-voll betrachten, voller Werte ist.
Nicht irgendwelchen Werten, sondern voller Werte die wir mit ihm teilen.

Auch Du hast diese Werte in Dir. Auch Du bist daher voller Werte und damit wert-voll.
Das einzige was Dich von vielleicht anderen, die selbstbewusster sind oder auftreten, unterscheidet ist, dass Du Dir noch nicht so klar darüber geworden bist was Dir wirklich wichtig ist, welche lebendigen/gelebten Werte in diesem Deinem Sortiment aus Deiner Sicht unverzichtbar sind, um so etwas wie Glück zu erfahren.

Da Du in Deinem jungen Leben schon viel Gewalt/Brutalität, physisch wie psychisch, erleben musstest, so dürfte doch das Gegenteil dessen, eben hohe humanistische Werte wie Würde, Verständnis, Güte, Sanftmut u./o. Zartheit/Zärtlichkeit in Dir vorhanden sein.
In dem Maße wie Du diese der erlebten Gewalt entgegengesetzten Werte selbst gegenüber anderen lebst im selben Masse werden diese Werte zu Dir zurückfliessen. Ganz einfach weil dieses sichtbare und spürbare an Dir von den Menschen reflektiert wird die diese Werte mit Dir teilen und Dich als einen wert-vollen Menschen betrachten und erleben.

Aus diesem Teilen von gemeinsamen Werten entsteht oft tiefe Freundschaft und in seiner noch tieferen Form die Liebe/innige Verbundenheit zu einem Menschen nicht nur diese Werte sondern sein weiteres Leben mit ihm zu teilen.

Ohne Dich auf einen anderen Menschen wirklich Schritt für Schritt einzulassen, mit ihm zu sprechen, zu erfühlen und zu spüren was ihm wirklich wichtig ist, seine Werte, und ob diese Wertewelt zu der Deinen passt, wirst Du nie erfahren ob dieser Mensch als Partner zu Dir passt oder auch nicht.

Sprich offen mit Deinem Partner darüber was Du erlebt hast und was Dir daher in einer Partnerschaft wichtig ist.
Alleine dieser Austausch auf Augenhöhe wird Dir viel über Deinen Partner wie auch Dich selbst offenbaren.
Es wird Dich auch aus den gedanklichen Fesseln der schlimmen Erlebnisse Zuhause befreien.

Liebt Dich Dein Partner so wird er Dir von sich aus die Sicherheit, Zärtlichkeit und Geborgenheit geben die Du Dir so sehr wünscht und bislang vermisst.
Bist Du das kostbarste in seinem Leben. Das wird er Dir mit jeder Faser immer und immer wieder zu spüren geben.
Wenn nicht, so bist Du immerhin um eine Erfahrung reicher, welche Werte und Charaktereigenschaften am Besten zu Dir passen und welche eben nicht.

Ich lass das mal so stehen und hoffe Dir damit ein sanftes Licht in Deiner (noch) dunklen Nacht gespendet zu haben.

Ganz liebe Grüsse
Achtsamkeit

19.12.2022 11:13 • x 1 #6





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