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B
Emotionale Abhängigkeit war früher ein sehr großer Begriff in meinem Leben. Sei es bei Freunden, oder Partnern. Bei Partnern war die Abhängigkeit jedoch noch gravierender. Ich war auf alles eifersüchtig. Wirklich auf alles. Und meine Laune war komplett davon abhängig wie seine Laune war. Und davon wie oft er sich gemeldet hat. Ich glaube mehr abhängig könnte man kaum sein, als ich es damals war. Dadurch ging es mir enorm schlecht.

Über die Jahre habe ich mehr Reife erlangt, mehr Selbstbewusstsein, mehr Eigenständigkeit. Aber das war lange nicht genug, weshalb Panikattacken in mein Leben kamen. Diese haben mich gerettet, vor mir selbst. Ich glaub das trifft es ganz gut. Ich habe durch sie gelernt noch mehr Eigenständigkeit zu erleben, Entscheidungen zu treffen zwar meine. Mutig zu sein, das zu tun was mir wichtig ist , auf meine Bedürfnisse einzugehen all das hat mich so unfassbar weiterentwickelt. Und alles in einem bin ich wirklich glücklich.

Da gibt es allerdings noch eine kleine Problematik. Und zwar merke ich dass unterbewusst noch etwas an Neigung zur EA da ist. Und das merke ich in Kennenlernphasen bezüglich Partnersuche.
Anfangs bin ich total locker merke dann dass ich mich selbst schnell einschränke aus Angst was falsches zu tun. Wahrscheinlich aus Angst vor Ablehnung. Nur dadurch wirkt man gehemmter. Naja am Schönsten ist man wohl wenn man niemanden gefallen will. Also wieso nicht einfach man selbst sein? Das Wissen ist da, aber da sind Ängste Zweifel die mich bremsen. Ich idealisiere den anderen wohl zu sehr. Und ich muss aufpassen meine Grenzen schön beizubehalten. Das sind dann restliche Selbstzweifel und Verlassensängste oder? Kann man das noch stabilisieren?

03.01.2022 17:03 • 12.01.2022 x 3 #1


8 Antworten ↓


TheNiceLife
Hi
Wie hast du es denn geschafft, dass du selbstbewusster geworden bist?

Zu deiner Frage habe ich leider keine Antwort. Soweit bin ich noch nicht.
Ich bin auch noch sehr ea

04.01.2022 00:09 • x 1 #2


A


Emotionale Abhängigkeit

x 3


zukunft-2021
Hallo Brave

Herzlich willkommen hier im Forum. Du hast dir die Antwort schon selbst gegeben. Du musst niemanden gefallen, und dich auch nicht verstellen. Sei du selbst mit all deinen Stärken und Schwächen, denn die hat jeder, Besonders hier findest du bestimmt sehr viel Verständnis.

Echte Freunde nehmen dich wie du bist.

04.01.2022 05:24 • x 1 #3


moo
@Brave

Man neigt m. E. dazu, eine vermeintlich überstandene Problematik insofern auf niedriger Hitze weiter zu erhalten, indem man sie im Nachhinein als mein großes Problem begreift. Ich kenne das von mir und rate, Dich von dieser Überzeugung etwas zu distanzieren. Du erschaffst damit nämlich einen Leuchtturm, der Dich auch in (zeitlich) weiter Ferne noch mit seinem Signal erreicht und beeinflusst.

Zitat von Brave:
Und ich muss aufpassen meine Grenzen schön beizubehalten. Das sind dann restliche Selbstzweifel und Verlassensängste oder? Kann man das noch stabilisieren?

Weder Selbstzweifel noch Angst vor Verlassenwerden können vollständig überwunden werden - dieser Anspruch ist schlicht zu hoch. Auch Dein Wunsch nach (vollständiger?) Stabilität entstammt in gewissem Maße Deinen Erfahrungen mit EA.

Wenn ich Dich so lese, bekomme ich den Eindruck einer kalkulativen Geschäftsfrau, die ständig mit der Controllerin in Verbindung steht um ja kein Risiko einzugehen, das Minimalziel eventuell nicht zu erreichen: Stabilität.

Ein gewisser Vertrauensvorschuss ist einfach notwendig, um dem Partner auch seine emotionale Öffnung zu ermöglichen. Natürlich eine Gratwanderung, aber sie ist es allemal wert, wie ich finde.

Im Übrigen würde ich mich an Deiner Stelle einfach etwas mehr auf Deine inzwischen gesammelte Lebenserfahrung verlassen. Diese sitzt nicht ausnahmslos im Hirn sondern in nicht zu unterschätzendem Maße in Bauch und Herz.

04.01.2022 17:47 • x 1 #4


B
Zitat von TheNiceLife:
Hi Wie hast du es denn geschafft, dass du selbstbewusster geworden bist? Zu deiner Frage habe ich leider keine Antwort. Soweit bin ich noch nicht. ...


Durch kaltes Wasser .. Da baut das eine auf dem anderen auf. Die Arbeit hat mich selbstbewusster gemacht, weil ich Verantwortung übernehmen musste, Entscheidungen treffen musste, ich mit vielen Menschen reden musste.
Und sonst alle Kleinigkeiten vor denen ich mich gescheut habe... Alleine shoppen gehen, mit Freunden rausgehen, neue Ärzte kennenlernen wegen der Panikstörung, Gespräche mit dem Chef führen wegen der Panikstörung, zur Post gehen, Einkaufen. Alles mögliche. Kleinigkeiten die theoretisch nicht nennenswert sind und Herausforderungen. All das hat mir Selbstvertrauen geschenkt. Immer mehr, nach und nach. Dadurch sieht man Ich kann das. Das gibt Mut man will mehr davon

04.01.2022 19:38 • x 3 #5


B
Zitat von moo:
@Brave Man neigt m. E. dazu, eine vermeintlich überstandene Problematik insofern auf niedriger Hitze weiter zu erhalten, indem man sie im Nachhinein ...


Also ist es quasi ähnlich wie bei der Panik? Es gehört zu mir dazu , aber ich sehe dass es ein Stückweit Teil von mir ist lebe dann bewusster damit? Ich hatte immer die Erwartung von mir dass die EA sich ganz verbannen lässt. Aber das hab ich nie so richtig hinbekommen. Aber im Vergleich zu damals habe ich mich so dermaßen weiterentwickelt.

Ich will die ea immer gut im Auge haben. Bzw meine denk und Verhaltensweisen wenn ich auf Männer treffe , die mir gefallen. Ich merke an einem aktuellen Beispiel dass ich mir vieles sehr zu Herzen nehme aufpassen muss, dass meine Stimmung nicht durch einen Mann beeinflusst wird. Ich denke ganz lässt sich dad menschlich gesehen nicht vermeiden oder? Aber mir ist halt ganz wichtig dass der Rahmen gesund bleibt. Für mich und auch für ihn.

04.01.2022 19:43 • x 2 #6


moo
Zitat von Brave:
Ich hatte immer die Erwartung von mir dass die EA sich ganz verbannen lässt. Aber das hab ich nie so richtig hinbekommen.

Verbannen hört sich sehr unfreundlich an für etwas, das ein Teil von Dir war und vielleicht immer noch ein klein wenig ist - findest Du nicht? Ich hatte und habe auch zahlreiche Baustellen, aber ich versuche lediglich, aus ihnen zu lernen, nicht sie zu eliminieren. Die perfekten 100% sind eine Illusion des Egos.

Zitat von Brave:
Ich denke ganz lässt sich das menschlich gesehen nicht vermeiden oder?

Richtig, sehe ich auch so. Ich würde eher in einem fraglichen Fall ziemlich bald meine Bedenken dem Partner gegenüber äußern - ihn mit einbeziehen. Sich emotional nicht abhängig machen zu wollen, ist kein Egoismus - eher umsichtige Selbstliebe.

Zitat von Brave:
Aber mir ist halt ganz wichtig dass der Rahmen gesund bleibt. Für mich und auch für ihn.

Das adelt Dich - deswegen: Reden, wenn Du es für notwendig hältst. Das ist offen, fair und gleichzeitig auch irgendwie echt liebevoll ihm gegenüber.
Denn nichts wertvolleres kann man von seiner Partnerin hören als: Ich brauche Dich nicht, denn das zeigt mir, dass sie freiwillig bei mir ist...

04.01.2022 20:09 • #7


P
Hallo,
ich würde mich auch in gewisser Weise als emotional abhängig bezeichnen. Ich glaube aber auch, dass jeder Mensch, der in einer partnerschaftlichen Beziehung steckt in irgendeiner Weise mit der Zeit emotional abhängig vom anderen wird. Ich kenn niemanden, der locker und entspannt bleibt nachdem der Partner abweisend oder auf eine andere belastende Weise reagiert oder agiert...
Meine emotionale Abhängigkeit kommt, denke ich, von einer ambivalenten Bindungsstörung. Ich reagiere auch zu stark auf den Partner, schaue ständig in mein Handy und ob in der Mail ein Herz oder ein Kussmund sind ... Ich muss allerdings auch sagen, dass mein Partner oder das, was von der Partnerschaft noch übrig geblieben ist, ein äußerst schwieriger Mensch ist der ebenfalls eine Bindungsstörung hat. Nur seine ist vermeidend. Hier ist also ein toxischer Kreislauf entstanden. Der eine läuft weg und der andere läuft nach ....
Mit dem Nachlaufen habe ich nun aufgehört!
Ich weiss (schon länger), dass ich mich an die 1. Stelle der Prioritätenliste stellen darf und da arbeite ich gerade dran. Ist nicht so einfach, wenn man immer gekämpft und gerettet hat ... Es kann das Ende der Beziehung bedueten, aber dann auch das Ende eines jahrzehntelangen geführten destruktiven Musters...
Ich lese sehr viel und mache mir sehr viel bewusst. Hilfe hole ich mir bei einer Therapeutin. Beim Erstgespräch sagte ich zu ihr, dass mein Ziel Freiheit ist, ohne dass ich es genau wusste. Frei von den Ängsten und der Unsicherheit ... es dauert und man sollte Geduld und Verständnis mit sich haben. Es gibt kein Patentrezept.
Meiner Meinung nach spielt aber auch eine große Rolle, welchen Partner man sich ausgesucht hat!
LG und schönen Mittag
Polly

06.01.2022 14:38 • x 3 #8


Hoffnungsblick
Zitat von Polly21:
Frei von den Ängsten und der Unsicherheit ... es dauert und man sollte Geduld und Verständnis mit sich haben. Es gibt kein Patentrezept.

Ja, das gibt es nicht.
In Momenten, in denen ich auch frei von Wünschen bin, bin ich wunschlos glücklich.

12.01.2022 14:49 • #9





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