Zitat von Nicky89:Das ist ein ganz toller Text von Dir @zero1916
Ich glaube trotzdem, bzw. bin an dem Punkt, wo ich mich wohl doch besser trenne. Ich quäle mich zu sehr damit. Ich habe ein ununterbrochenes Angstgefühl. Ich komme einfach nicht über dieses Gefühl hinweg, dass er sich von mir distanziert. Er war bis vor vier Wochen noch so wahnsinnig lieb zu mir. Immer gestreichelt, immer mal ein ich liebe Dich. Und jetzt? Er findet selbst das nichts anders ist. Ich hätte am liebsten ein Video das ich zurück spulen könnte um zu sehen wie es wirklich vor vier Wochen war. Er streichelt mich weniger. Plötzlich steht er früh auf treibt Sport. Kauft sich ein Hantelset, ist total schnell genervt. Das kann doch nicht alles an meinem Zwang liegen das ich sowas sehe. Das ich mich nicht mehr geliebt fühle. Das ich Ihm gleichgültig bin. Ich bin wirklich total perplex. Immer wieder versuche ich mich aufzubauen und falle wieder. Trotz eurer tollen Texte. Trotz erst vor zwei Tagen der Aussage von meinem Partner das er ja auch keine Trennung will.
Hör auf über eine Trennung nachzudenken! Das wird dich keineswegs glücklicher machen und erst recht nicht heilen und fit machen, für eine neue Beziehung irgendwann.
Ich habe auch Zwangsgedanken, aber an denen lässt sich arbeiten. Die sind behandelbar, man braucht nur Zeit und die Hilfe und Unterstützung eines Therapeuten, sowie die eigene Motivation, daraus kommen zu wollen.
Eben am Telefon (ich weiß, jetzt im Nachhinein betrachtet, kann ich das so sagen) habe ich zu meinem Freund gesagt: Danke, dass du fast jetzt einen Schlussstrich gezogen hast. (Aber eben nur fast!)
Dieses fast hat in mir so eine große Panik ausgelöst, ich habe jetzt 4 Tage kaum gegessen, mich übergeben, konnte nicht schlafen und vieles mehr, sodass ich jetzt mehr denn je bereit bin und mit voller Intensivität, an mir zu arbeiten. Ich gehe bald in eine Tagesklinik, wo ich die Tage angerufen habe, gehe 2, statt 1 Mal die Woche in die Therapiestunden momentan und gebe meinem Freund den Freiraum zum Atmen, was bis vor einer Woche noch unmöglich für mich war.
Aber es muss! Es muss so sehr! Jeder ist für sein Leben selbst verantwortlich und ich habe mein Glück immer von seinem abhängig gemacht. Er gab mir die Sicherheit, die ich ohne ihn nicht hatte und damit soll jetzt Schluss sein. Was nicht heißt, dass ein Partner nicht trotzdem Sicherheit geben soll, aber man selbst muss eben auch standfester werden und sich als individuum ansehen und nicht nur als Paar.
Ich danke ihm dafür wirklich sehr! Er hat mich mit seiner Entscheidung, die bei mir Panik ausgelöst hat, weitergebracht, fast unsere Beziehung gekostet, aber jetzt schauen wir nach vorne.
Ich kann und will so nicht mehr weiterleben.
Das ist keine gesunde Beziehung so.
Also nochmal:
Wir können das Ruder rumreißen und nur wir, haben diese Gedanken! Es ist alles normal, nur wir basteln es uns so, wie wir meinen.
Ich sage ja auch immer genau deswegen: psychische Erkrankungen sind meines Erachtens mindestens genau so schlimm, wie körperliche.
Aber psychische kannst du oft sehr gut behandeln und es liegt in der eigenen Hand, mit diesen umzugehen. Wenn du Krebs hast, hast du Krebs. Entweder du hast Glück und besiegst diesen, oder du stirbst daran. (Will keinem zu nahe treten)
Du packst das!