@Nf1115
Ooohja, das mit dem Abnehmen kommt mir auch bekannt vor. Hab in meiner schlimmsten Zeit bei einer Größe von 1,85m (ja, bin leicht groß geraten) noch 70 Kilo gewogen. Ist zwar nicht krankhaft untergewichtig, sah aber an mir schon nicht mehr schön aus! Hat gereicht, dass ich diverse Male mit “Du liebe Zeit, iss mal was!“ begrüßt wurde. Essen war aber nicht drin. Es ging einfach nicht, habe nie Appetit gehabt und auch nichts runtergekriegt. Und geschmeckt hat es auch nicht. Selbst die Dinge, die ich am liebsten esse, haben zu der Zeit alle gleich fad geschmeckt.
Das mit dem “wie benebelt sein“ kommt mir auch bekannt vor. Manchmal war ich wie in Trance, als sei ich gar nicht ich selbst. Als führte ich das Leben einer anderen Frau, aber nicht mehr mein eigenes. Ich fühlte mich von allem und jedem irgendwie abgeschnitten. Mochte meine Lieblingmusik und Lieblingsklamotten nicht mehr...? Und eines Abends ging ich von der Arbeit nach Hause und blieb stehen, weil ich nicht mehr wusste, in welche Richtung ich gehen muss. Ich stand einfach da und hab' ins Leere gestarrt. Völlig apathisch. War vermutlich nur ne Minute, fühlte sich an wie eine Ewigkeit! (... bin aber heil nach Hause gekommen. XD)
Ich mag gar nicht mehr an diese Zeit denken, so schrecklich war sie für mich. Aber wenn ich es tue, merke ich auch, wieviel ich eigentlich schon geschafft habe!
Bei Mama geht's mir grad ganz prima und mein Freund freut sich für mich, dass ich sie noch mal besuchen kann, bevor ich nächsten Monat wieder vollzeit arbeiten gehe und das dann zeittechnisch wieder schwieriger wird.
Er will eigentlich nur, dass es mir wieder besser geht und hat unfassbar viel Geduld. Ich muss dazu sagen, dass ich ihm nie vom -gesamten- Umfang der Situation erzählt habe. Ich habe nach reichlichem Hin- und Her-Überlegen entschieden, dass er das alles einfach nicht bis ins letzte Detail wissen muss, weil das in der Form einfach nur wehtun würde und für mich und meine Heilung auch nicht konstruktiv wäre. Er weiß, dass ich mit einer Depression kämpfe, dass ich schlimme Gedanken habe, die sich mir einfach aufdrängen und dass ich da meistens machtlos bin. Er weiß auch, dass diese Gedanken auch ihn betreffen, bzw sie meine Liebe, meine Gefühle und meine Lebensfreude überlagern.
Ich habe ihn von Anfang an behutsam darauf vorbereitet, dass ich vielleicht viel Zeit für mich brauchen werde, dass ich zur Zeit nur schwer Nähe ertragen kann, dass ich ihm nicht wehtun will und es nicht böse meine, aber auch nicht ihm zuliebe so tun will als sei mit mir alles prima. Das waren die schlimmsten Gespräche für mich, mir hat es bei jedem Mal das Herz zerrissen.
Aber er versteht es und lässt mich machen. Es war nie alles perfekt zwischen uns, wird es auch nie sein, aber er ist der beste Mensch den ich kenne und er hat in meinen schlimmsten Stunden einfach immer unfassbar toll reagiert. Das, und so vieles anderes, lässt mich allen bösen Gedanken zum Trotz bleiben. Und der Rest wird sich irgendwann finden, da bin ich mir sicher. Ich merke gerade in diesem Moment, wie weit ich seit dem letzten Sommer schon gekommen bin... da werde ich doch jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken!
Therapie mache ich auch (wieder)! Das erzähle ich aber nächstes Mal, ich hab' hier gerade nur meinen Kindle Fire zur Verfügung und die Schreibfunktion knockt sich bei längerer Benutzung irgendwie immer selber aus... ääätzend!
Also, erst mal ganz ganz liebe Grüße an dich, bzw euch, und bis bald! 3
05.03.2016 18:15 •
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