Pfeil rechts
8938

W
Zitat von Pauli123:
Danke Rosenroth! Daran sieht man mal, wie schnell die Gedanken ihr Thema wechseln können! Wenn man mal alle Erfahrungsberichte gelesen hat und über alle Symptome Bescheid weiß, kommen die bei einem selbst aufeinmal von ganz allein.
Das beunruhigt so unfassbar.
Vor allem diese unkontrollierbaren Stimmen heute Nacht haben mich in extreme Panikattacken schlittern lassen.

Ja, manchmal wenn ich allein auf der Straße. In und mir ein fremder Mann entgegenläuft, dann habe ich angst, dass er mich angreifen könnte, weiss aber, dass das irreal ist. Manchmal kommen auch bei Bekannten solche Gedanken hoch, aber ich weiss, dass es quatsch ist, nur gruselt es mich jetzt gerade bei der Angst vor der Schizophrenie besonders.

Ich hoffe, dass es euch gut geht und ihr dem kobold im kopf die Stirn bietet!


Hey.
Schön dass du es geschafft hast.
Ich hab auch Zwangsgedanken von Kindheitstagen an. Allerdings weiß ich manchmal nicht, ob es echt nur ein Gedanke ist. Weil das gefühl ihn nicht zu lieben oft bzw irgendwas fehlt, ist ja da und real.
War das bei dir auch so?
Und wie lange hat es bei dir gebraucht? Bis du ihn wieder lieben konntest

12.11.2018 20:24 • #14841


P
Also bei mir ging das 3 Monate nach unserem Kennenlernen los. Relativ schnell habe ich verstanden, dass es wieder nur Zwangsgedanken sind. Ich habe seitdem jeden Tag in diesem Forum gelesen und hatte teilweise echt schlimme Phasen hinter mir.
Panik ihn nicht zu lieben, völlige Resignation, die mir dann irgendwo wieder doch Angst gemacht hat, stundenlange Gespräche mit ihm, Weinen, dringendes Gefühl es sofort zu beenden, ganz oft Angst vor seinem geburtstag oder vor dem urlaub, dass ich es davor beende und es peinlich wird, Angst gleichgeschlechtlich zu sein oder in Kollegen verliebt zu sein...
Niemals ist irgendwas davon eingetreten, nur meine Zwänge haben sich verlagert...ich hab irgendwann einfach gemerkt, dass die Ängste mir nichts anhaben können und es irgendwie schlimmeres gibt. Dann hat sich meine Angst auf ein anderes Thema verlagert.

Glaub mir, du liebst deinen Freund, auch wenn du das gerade null wahrhaben kannst. Würdest du gehen wollen wärst du schon längst gegangen. Es würde dich nicht quälen, du würdest nicht zögern, du würdest es auch nicht hinterfragen und in dieses Forum reinschreiben. Du würdest einfach dein zeug packen und mit deinen mädels feiern gehen. Man merkt dir aber sehr an, dass dies nicht so ist, also entspann dich und lass die Gedanken zu. Wenn du dies tust, werden sie sich von allein verflüchtigen.

Nimm das Risiko in Kauf, dass sie dann wahr werden können und gib Kontrolle ab. Du wirst merken, dass die Gedanken/Gefühle dann ihre Macht verlieren und von allein verschwinden

12.11.2018 21:17 • x 3 #14842


A


Angst den Partner nicht zu lieben

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S
Zitat von Pauli123:
Also bei mir ging das 3 Monate nach unserem Kennenlernen los. Relativ schnell habe ich verstanden, dass es wieder nur Zwangsgedanken sind. Ich habe seitdem jeden Tag in diesem Forum gelesen und hatte teilweise echt schlimme Phasen hinter mir.
Panik ihn nicht zu lieben, völlige Resignation, die mir dann irgendwo wieder doch Angst gemacht hat, stundenlange Gespräche mit ihm, Weinen, dringendes Gefühl es sofort zu beenden, ganz oft Angst vor seinem geburtstag oder vor dem urlaub, dass ich es davor beende und es peinlich wird, Angst gleichgeschlechtlich zu sein oder in Kollegen verliebt zu sein...
Niemals ist irgendwas davon eingetreten, nur meine Zwänge haben sich verlagert...ich hab irgendwann einfach gemerkt, dass die Ängste mir nichts anhaben können und es irgendwie schlimmeres gibt. Dann hat sich meine Angst auf ein anderes Thema verlagert.

Glaub mir, du liebst deinen Freund, auch wenn du das gerade null wahrhaben kannst. Würdest du gehen wollen wärst du schon längst gegangen. Es würde dich nicht quälen, du würdest nicht zögern, du würdest es auch nicht hinterfragen und in dieses Forum reinschreiben. Du würdest einfach dein zeug packen und mit deinen mädels feiern gehen. Man merkt dir aber sehr an, dass dies nicht so ist, also entspann dich und lass die Gedanken zu. Wenn du dies tust, werden sie sich von allein verflüchtigen.

Nimm das Risiko in Kauf, dass sie dann wahr werden können und gib Kontrolle ab. Du wirst merken, dass die Gedanken/Gefühle dann ihre Macht verlieren und von allein verschwinden



Super geschrieben.... kann ich nur bestätigen.

13.11.2018 11:54 • #14843


D
Hallo.
Ich muss auch mal wieder schreiben.
Ich verstehe nicht was mit mir nicht stimmt.
Bei mir ging es ja auch nach 3 Monaten los mit der Angst, den Gedanken und der Abwertung.
Ich habe davor aber nie Zwangsgedanken gehabt . Lediglich in die Angst krank zu sein konnte ich mich immer schon gut reinsteigern.
Ich hab in der Therapie dann schon Fortschritte gemacht..aber die Angst es müsste in Beziehungen alles ganz anders sein, bin ich nie ganz losgeworden. Urlaube oder zuviel Zeit nur zu zweit haben mich auch immer etwas gestresst. Oder eine Veränderung (neue Wohnung, Hochzeit...)
Aber ich wollte halt auch nicht ohne ihn..deshalb hab ich darüber nicht mehr weiter nachgedacht.
Jetzt nach fast 11 Jahren Beziehung windet sich alles in meinem Hirn wieder. Ich erinnere mich nur an zweifelhafte Dinge. Als hätte ich mir immer alles schön geredet und ich hätte den größten Fehler meines Lebens gemacht.
Aber die Trennung, die letzte Woche im Raum stand, hab ich auch nicht gewollt bzw. geschafft.
Das Gefühl ohne ihn zu sein, hat mich fast ohnmächtig gemacht.

Unsere Vergangenheit kommt mir so merkwürdig vor...als hätte er immer gestört. Das kann doch auch nicht sein oder?
Ich zerdenke mir die letzten jahre..gehe gedanklich immer alles durch. Ich weiß nicht mal mehr wie sich liebe eigentlich anfühlt. Ob ich das jemals schon gefühlt habe.
Ich wollte ihn halt nie verlieren. Er ist ein echt liebenswerter Mensch.
Aber was ist wenn ich ihn nicht lieben kann?

Ich habe mir nun beide Bücher von der Zuhorst reingezogen. Hat die jemand von euch gelesen?
Sie wurden hier öfter empfohlen. Aber ich kann das so schwer auf meine Situation umwälzen.
Auf diese ganzen Zweifel.
Ich wünschte mein Hirn würde mal aufhören alles zu zerdenken. Ständig kommen Erinnerungen, die mich auf das falsch sein unserer Beziehung hinweisen und so ein ungutes Gefühl im Bauch auslösen.
Ich will ihn nicht verlieren.
Aber was hilft mir diese Einsicht, wenn ich die Zweifel und ihn nicht mehr ertrage: (

13.11.2018 13:36 • x 1 #14844


L
Zitat von Dysthymie34:
Hallo. Ich muss auch mal wieder schreiben. Ich verstehe nicht was mit mir nicht stimmt. Bei mir ging es ja auch nach 3 Monaten los mit der Angst, den Gedanken und der Abwertung. Ich habe davor aber nie Zwangsgedanken gehabt . Lediglich in die Angst krank zu sein konnte ich mich immer schon gut reinsteigern. Ich hab in der Therapie dann schon Fortschritte gemacht..aber die Angst es müsste in Beziehungen alles ganz anders sein, bin ich nie ganz losgeworden. Urlaube oder zuviel Zeit nur zu zweit haben mich auch immer etwas gestresst. Oder eine Veränderung (neue Wohnung, Hochzeit...) ...


Hi, eigentlich schreibe ich nicht mehr ins Forum, weil ich selbst auch nicht mehr das Bedürfnis habe ständig reinzuschauen.

Bei deinem Text würde ich aber gerne etwas sagen.
Ich bin ebenfalls eine von den alten Hasen, zumindest geht es mir gut und ich habe das ganze nun auch schon 3,5 Jahre.

Ich wage zu behaupten, dass du dich noch nicht wirklich mit dem Thema Zwang auseinandergesetzt hast, zumindest lese ich es so heraus. Es ist ganz normal in dieser Akutphase/Zwangsphase, dass nur die schlechten Erinnerungen von unserem Gehirn abgerufen werden. Das Gehirn möchte dir ja, weil du Angst davor hast, sagen Da gibt es Beweise, da gibt es Probleme, schau gefälligst hin! Das ist aber letztlich nur der Troll, der dir da einen ganz miesen Streich spielt. In meiner Akutphase, konnte ich nur noch schlecht über die Beziehung und über ihn denken. Ich hatte keinerlei schönes Gefühl ihm gegenüber, höchsten eine Sekunde, bis der Troll das schöne Gefühl zerschmettert hat. Das ist der Kreislauf. Du steckst mittendrin.

Es gibt nur eine Möglichkeit, den Troll wieder unter Kontrolle zu bringen. Akzeptiere die Gedanken und Gefühle, lasse sie zu! Rede nicht gegen an, versuch keine positiven Gefühle zu erzwingen, ich leg meine Hand ins Feuer, so wirst du sie nicht spüren. Das macht Angst, das weiß ich. Du fühlst dich ohnmächtig und verzweifelt, aber gebe dem Troll quasi recht! Wirklich recht geben.

Gedanke: Ich liebe ihn nicht mehr Reaktion: Dann ist das eben so Dein Kopf wird nämlich 10000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000 Dinge finden, was an deinem Mann oder an eurer Beziehung nicht stimmt. Wenn du die Beruhigung von außen suchst, oder dir selbst beruhigende Beispiele suchst, bist du ganz kurz entspannt und dann kommt der nächste Gedanke. Es bringt dir nichts.

Was mir stark hilft, wenn ich nur einen Anflug der Gedanken mitbekomme, ablenken! Ich gehe dann raus, treffe mich mit Freunden, mache etwas für mich. (kochen, backen, lesen, Sport) Alles möglich, für MICH. Ich glaube die Gedanken machen mich immer wieder darauf aufmerksam, Mach wieder was für dich, vergiss dich nicht dabei! Und das ist eigentlich auch etwas positives. Wenn ich zufrieden mit mir selbst bin, dann haben die Gedanken kaum eine Chance, Macht über mich zu haben. Bin ich in einer trägen Phase und tue wenig für mich, steigt die Unzufriedenheit und die Gedanken/der Zwang haben eine wunderbare Angriffsfläche.

Es tut mir sehr leid, dass es dir so geht. Ich hoffe du hältst durch. Ich kann dir nur sagen, auch ich nach 3,5 Jahren erlebe noch Tiefphasen, längst nicht mehr so intensiv und schlimm, aber es gibt sie noch und ich bin trotzdem mit meinem Freund zusammen, weil du schönen Zeiten überwiegen. Wir führen ein tolles Leben und ich weiß, ich kann mich auf diesen Mann zu 100% verlassen. Er ist da und bleibt, das ist das schönste Geschenk! Wir stehen alles gemeinsam durch. Führen wieder eine normale Beziehung mit den üblichen Höhen und auch Tiefen, nur macht es mir eben keine Angst mehr. Mal lieben wir uns, mal finden wir uns doof, mal streiten wir uns, mal gar nicht. Das alles gehört dazu und ist auch gut so.

Langjährige Beziehungen sind auch immer harte Arbeit, aber das wissen hier alle.

Ihr schafft das, du schaffst das!

13.11.2018 14:11 • x 7 #14845


Sesa1988
Zitat von L und L:

Hi, eigentlich schreibe ich nicht mehr ins Forum, weil ich selbst auch nicht mehr das Bedürfnis habe ständig reinzuschauen.

Bei deinem Text würde ich aber gerne etwas sagen.
Ich bin ebenfalls eine von den alten Hasen, zumindest geht es mir gut und ich habe das ganze nun auch schon 3,5 Jahre.

Ich wage zu behaupten, dass du dich noch nicht wirklich mit dem Thema Zwang auseinandergesetzt hast, zumindest lese ich es so heraus. Es ist ganz normal in dieser Akutphase/Zwangsphase, dass nur die schlechten Erinnerungen von unserem Gehirn abgerufen werden. Das Gehirn möchte dir ja, weil du Angst davor hast, sagen Da gibt es Beweise, da gibt es Probleme, schau gefälligst hin! Das ist aber letztlich nur der Troll, der dir da einen ganz miesen Streich spielt. In meiner Akutphase, konnte ich nur noch schlecht über die Beziehung und über ihn denken. Ich hatte keinerlei schönes Gefühl ihm gegenüber, höchsten eine Sekunde, bis der Troll das schöne Gefühl zerschmettert hat. Das ist der Kreislauf. Du steckst mittendrin.

Es gibt nur eine Möglichkeit, den Troll wieder unter Kontrolle zu bringen. Akzeptiere die Gedanken und Gefühle, lasse sie zu! Rede nicht gegen an, versuch keine positiven Gefühle zu erzwingen, ich leg meine Hand ins Feuer, so wirst du sie nicht spüren. Das macht Angst, das weiß ich. Du fühlst dich ohnmächtig und verzweifelt, aber gebe dem Troll quasi recht! Wirklich recht geben.

Gedanke: Ich liebe ihn nicht mehr Reaktion: Dann ist das eben so Dein Kopf wird nämlich 10000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000 Dinge finden, was an deinem Mann oder an eurer Beziehung nicht stimmt. Wenn du die Beruhigung von außen suchst, oder dir selbst beruhigende Beispiele suchst, bist du ganz kurz entspannt und dann kommt der nächste Gedanke. Es bringt dir nichts.

Was mir stark hilft, wenn ich nur einen Anflug der Gedanken mitbekomme, ablenken! Ich gehe dann raus, treffe mich mit Freunden, mache etwas für mich. (kochen, backen, lesen, Sport) Alles möglich, für MICH. Ich glaube die Gedanken machen mich immer wieder darauf aufmerksam, Mach wieder was für dich, vergiss dich nicht dabei! Und das ist eigentlich auch etwas positives. Wenn ich zufrieden mit mir selbst bin, dann haben die Gedanken kaum eine Chance, Macht über mich zu haben. Bin ich in einer trägen Phase und tue wenig für mich, steigt die Unzufriedenheit und die Gedanken/der Zwang haben eine wunderbare Angriffsfläche.

Es tut mir sehr leid, dass es dir so geht. Ich hoffe du hältst durch. Ich kann dir nur sagen, auch ich nach 3,5 Jahren erlebe noch Tiefphasen, längst nicht mehr so intensiv und schlimm, aber es gibt sie noch und ich bin trotzdem mit meinem Freund zusammen, weil du schönen Zeiten überwiegen. Wir führen ein tolles Leben und ich weiß, ich kann mich auf diesen Mann zu 100% verlassen. Er ist da und bleibt, das ist das schönste Geschenk! Wir stehen alles gemeinsam durch. Führen wieder eine normale Beziehung mit den üblichen Höhen und auch Tiefen, nur macht es mir eben keine Angst mehr. Mal lieben wir uns, mal finden wir uns doof, mal streiten wir uns, mal gar nicht. Das alles gehört dazu und ist auch gut so.

Langjährige Beziehungen sind auch immer harte Arbeit, aber das wissen hier alle.

Ihr schafft das, du schaffst das!

Super beschrieben!

13.11.2018 14:28 • x 2 #14846


W
Zitat von L und L:

Hi, eigentlich schreibe ich nicht mehr ins Forum, weil ich selbst auch nicht mehr das Bedürfnis habe ständig reinzuschauen.

Bei deinem Text würde ich aber gerne etwas sagen.
Ich bin ebenfalls eine von den alten Hasen, zumindest geht es mir gut und ich habe das ganze nun auch schon 3,5 Jahre.

Ich wage zu behaupten, dass du dich noch nicht wirklich mit dem Thema Zwang auseinandergesetzt hast, zumindest lese ich es so heraus. Es ist ganz normal in dieser Akutphase/Zwangsphase, dass nur die schlechten Erinnerungen von unserem Gehirn abgerufen werden. Das Gehirn möchte dir ja, weil du Angst davor hast, sagen Da gibt es Beweise, da gibt es Probleme, schau gefälligst hin! Das ist aber letztlich nur der Troll, der dir da einen ganz miesen Streich spielt. In meiner Akutphase, konnte ich nur noch schlecht über die Beziehung und über ihn denken. Ich hatte keinerlei schönes Gefühl ihm gegenüber, höchsten eine Sekunde, bis der Troll das schöne Gefühl zerschmettert hat. Das ist der Kreislauf. Du steckst mittendrin.

Es gibt nur eine Möglichkeit, den Troll wieder unter Kontrolle zu bringen. Akzeptiere die Gedanken und Gefühle, lasse sie zu! Rede nicht gegen an, versuch keine positiven Gefühle zu erzwingen, ich leg meine Hand ins Feuer, so wirst du sie nicht spüren. Das macht Angst, das weiß ich. Du fühlst dich ohnmächtig und verzweifelt, aber gebe dem Troll quasi recht! Wirklich recht geben.

Gedanke: Ich liebe ihn nicht mehr Reaktion: Dann ist das eben so Dein Kopf wird nämlich 10000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000000 Dinge finden, was an deinem Mann oder an eurer Beziehung nicht stimmt. Wenn du die Beruhigung von außen suchst, oder dir selbst beruhigende Beispiele suchst, bist du ganz kurz entspannt und dann kommt der nächste Gedanke. Es bringt dir nichts.

Was mir stark hilft, wenn ich nur einen Anflug der Gedanken mitbekomme, ablenken! Ich gehe dann raus, treffe mich mit Freunden, mache etwas für mich. (kochen, backen, lesen, Sport) Alles möglich, für MICH. Ich glaube die Gedanken machen mich immer wieder darauf aufmerksam, Mach wieder was für dich, vergiss dich nicht dabei! Und das ist eigentlich auch etwas positives. Wenn ich zufrieden mit mir selbst bin, dann haben die Gedanken kaum eine Chance, Macht über mich zu haben. Bin ich in einer trägen Phase und tue wenig für mich, steigt die Unzufriedenheit und die Gedanken/der Zwang haben eine wunderbare Angriffsfläche.

Es tut mir sehr leid, dass es dir so geht. Ich hoffe du hältst durch. Ich kann dir nur sagen, auch ich nach 3,5 Jahren erlebe noch Tiefphasen, längst nicht mehr so intensiv und schlimm, aber es gibt sie noch und ich bin trotzdem mit meinem Freund zusammen, weil du schönen Zeiten überwiegen. Wir führen ein tolles Leben und ich weiß, ich kann mich auf diesen Mann zu 100% verlassen. Er ist da und bleibt, das ist das schönste Geschenk! Wir stehen alles gemeinsam durch. Führen wieder eine normale Beziehung mit den üblichen Höhen und auch Tiefen, nur macht es mir eben keine Angst mehr. Mal lieben wir uns, mal finden wir uns doof, mal streiten wir uns, mal gar nicht. Das alles gehört dazu und ist auch gut so.

Langjährige Beziehungen sind auch immer harte Arbeit, aber das wissen hier alle.

Ihr schafft das, du schaffst das!



Danke für diesen Beitrag.
Das liest sich so toll. Gerade glaube ich dir alles, was da steht. Und morgen, wenn ich ihn sehe, wird es bestimmt wieder anders sein. Dann werde ich morgen mal mir sagen bzw es versuchen zu sagen : Egal, dann ist die Liebe eben gerade nicht da. Danke

13.11.2018 18:22 • #14847


Frozen93
Hallo ihr Lieben mir geht es seit gestern richtig schlecht. Es gibt kein bestimmtes Thema aber ich brauche für alles eine richtige Antwort die nicht gefährlich ist. War heute in einem Tbk und dort war ich schon öfter und habe damals Lose gekauft und habe nicht mit Absicht mehr in der Hand gehabt wie ich angegeben bzw . bezahlt habe. So gut dann sehen ich heute die Lose und dann kam mir der Zwangsgedanke was sonst noch so gewesen sein könnte wo ich mich vllt nicht gewollt strafbar gemacht habe. Das lässt mir keine Ruhe. Ich beschäftige mich nur noch mit dem Haushalt was ich morgen alles machen MUSS. Ob das Gefühl was ich gerade habe ich überhaupt haben darf oder ob es was schlimmes bedeutet. Ob mich meine Therapeutin richtig verstanden hat und kein falsches gutes Bild von mir hat. Jeder einzelne Gedanke muss ich abrufen können da ja sonst irgendwas passieren könnte oder es irgendwas zu bedeuten hat. Ich bin im Moment auch ziemlich vergesslich. Dazu noch mein Eisprung der ja auch die Hormone verändert. Nur noch krank werde nicht mehr fit. Einfach alles kacke

15.11.2018 19:27 • #14848


W
Zitat von Frozen93:
Hallo ihr Lieben mir geht es seit gestern richtig schlecht. Es gibt kein bestimmtes Thema aber ich brauche für alles eine richtige Antwort die nicht gefährlich ist. War heute in einem Tbk und dort war ich schon öfter und habe damals Lose gekauft und habe nicht mit Absicht mehr in der Hand gehabt wie ich angegeben bzw . bezahlt habe. So gut dann sehen ich heute die Lose und dann kam mir der Zwangsgedanke was sonst noch so gewesen sein könnte wo ich mich vllt nicht gewollt strafbar gemacht habe. Das lässt mir keine Ruhe. Ich beschäftige mich nur noch mit dem Haushalt was ich morgen alles machen MUSS. Ob das Gefühl was ich gerade habe ich überhaupt haben darf oder ob es was schlimmes bedeutet. Ob mich meine Therapeutin richtig verstanden hat und kein falsches gutes Bild von mir hat. Jeder einzelne Gedanke muss ich abrufen können da ja sonst irgendwas passieren könnte oder es irgendwas zu bedeuten hat. Ich bin im Moment auch ziemlich vergesslich. Dazu noch mein Eisprung der ja auch die Hormone verändert. Nur noch krank werde nicht mehr fit. Einfach alles kacke



Mit dem Zwang sich strafbar gemacht zu haben wegen irgendwas, hatte ich auch schon ganz oft und schlimm.

15.11.2018 19:53 • x 1 #14849


L
Zitat von Frozen93:
Hallo ihr Lieben mir geht es seit gestern richtig schlecht. Es gibt kein bestimmtes Thema aber ich brauche für alles eine richtige Antwort die nicht gefährlich ist. War heute in einem Tbk und dort war ich schon öfter und habe damals Lose gekauft und habe nicht mit Absicht mehr in der Hand gehabt wie ich angegeben bzw . bezahlt habe. So gut dann sehen ich heute die Lose und dann kam mir der Zwangsgedanke was sonst noch so gewesen sein könnte wo ich mich vllt nicht gewollt strafbar gemacht habe. Das lässt mir keine Ruhe. Ich beschäftige mich nur noch mit dem Haushalt was ich morgen alles machen MUSS. Ob das Gefühl was ich gerade habe ich überhaupt haben darf oder ob es was schlimmes bedeutet. Ob mich meine Therapeutin richtig verstanden hat und kein falsches gutes Bild von mir hat. Jeder einzelne Gedanke muss ich abrufen können da ja sonst irgendwas passieren könnte oder es irgendwas zu bedeuten hat. Ich bin im Moment auch ziemlich vergesslich. Dazu noch mein Eisprung der ja auch die Hormone verändert. Nur noch krank werde nicht mehr fit. Einfach alles kacke


Was tust du dafür, dass es dir besser geht?

16.11.2018 10:15 • #14850


Frozen93
Zitat von L und L:

Was tust du dafür, dass es dir besser geht?

Ja da liegt ja so das Problem. Ich habe so lange damit zutun das ich oft gar nicht dran denke daran zu arbeiten. Am liebsten würde ich einfach eine Lösung haben. Ja ich weiß ich kann weiter träumen. Ich versuche nun mir immer zu sagen das wenn mir zb. nix einfällt was der Gedanke war und deswegen nix passiert. Aber ich merke dadurch keine Erleichterungen deshalb denke ich daran auch oft nicht. Möchte einfach wissen warum ich das und das denke oder fühle. Ich brauche eine Antwort.

16.11.2018 10:58 • #14851


L
Zitat von Frozen93:
Ja da liegt ja so das Problem. Ich habe so lange damit zutun das ich oft gar nicht dran denke daran zu arbeiten. Am liebsten würde ich einfach eine Lösung haben. Ja ich weiß ich kann weiter träumen. Ich versuche nun mir immer zu sagen das wenn mir zb. nix einfällt was der Gedanke war und deswegen nix passiert. Aber ich merke dadurch keine Erleichterungen deshalb denke ich daran auch oft nicht. Möchte einfach wissen warum ich das und das denke oder fühle. Ich brauche eine Antwort.


Ich glaube du hast meine Frage falsch verstanden...
Was genau tust du, um aus dem Gedankenkreislauf auszubrechen? Ich habe das Gefühl, du lässt dich immer weiter in den Sog des Zwanges hinunterreißen.
Wenn ich das so lese und auch dein Beitrag vorher, wirkst du auf mich sehr verwirrt und zerstreut, also was machst du, um dich abzulenken?

Ich sage dir gleich und das meine ich auch so: Du wirst allein mit dem Denken KEINE LÖSUNG finden! Niemals!
Du reitest dich damit direkt ins Verderben.

Hast du dich schon mit Zwangsgedanken auseinandergesetzt? Ich meine so richtig! Hast du verstanden, wie ein Zwang funktioniert?

16.11.2018 11:05 • #14852


S
Zitat von w23:
Es müssten sich mal wieder ein paar alte hasen melden, die es geschafft haben.


Ich würde ja, aber ich hab's ja nicht direkt 'geschafft' (so wie ihr euch das vorstellt, mit zusammenbleiben und wieder glücklich sein). Ach, ich sag' jetzt trotzdem was.

Ich habe grundsätzlich das Gefühl, das einige hier ihre eigene Erwartungshaltung einmal überdenken sollten.

Das, was die alten Hasen so schreiben, wird - so scheint es für mich - kaum angenommen. Ich lese immer mal wieder still mit und einige drehen sich hier wirklich so richtig heftig im Kreis. Da ist es manchmal wirklich schwer, noch irgendwas sinnvolles zu sagen. Würde so gerne helfen aber die Arbeit beginnt in einem selbst und irgendwann muss man halt einfach mal irgendwo anfangen. Und das sehe ich hier ehrlich gesagt kaum.

Ich schreibe übrigens mit Absicht Arbeit. Es ist harte Arbeit. Und bei vielen hier habe ich immer noch das Gefühl, dass sie in ihrer Verzweiflung (die ich absolut nachvollziehen kann, bitte nicht falsch verstehen!) immer wieder auf der Suche nach diesem einen Schalter, diesem einen bislang unbekannten kleinen Mechanismus sind, der alles ganz schnell wieder gut macht. Die alten Hasen sagen immer wieder Aushalten, Unsicherheiten akzeptieren, aushalten, weitermachen, Gedanken vorbeiziehen lassen, durchhalten. ... dann wird gesagt Danke, toll geschrieben! und zwei, drei Seiten später geht's wieder los: Mir geht's sooo schlecht! (Das ist übrigens KEIN Angriff, bin seit Anfang 2016 hier und das ist ein wiederkehrendes Phänomen, was zum Gesicht der Krankheit gehört - ich spreche also niemanden direkt an, fühlt euch bitte nicht auf den Fuß getreten!)

Bis sich der Kopf zumindest ansatzweise entdröselt hat, kann es Wochen, manchmal sogar mehrere Monate dauern. Und selbst dann fühlt man sich noch nicht unbedingt wieder gut. Das Ganze ist nicht innerhalb von ein paar Tagen erledigt, leider. Um ansatzweise runterzukommen, muss man nicht drei Gedanken in Folge ziehen lassen, sondern gefühlte dreihunderttausend. Wir Menschen sind sehr komplex, das Gehirn braucht seine Zeit, um zu lernen. Arbeitet an euch, aber gebt euch doch auch mal Zeit. Es dauert und es wird sich noch sehr lange nicht gut anfühlen. Lasst euch also nicht so schnell entmutigen und haltet durch!

Wer auch nach langer Zeit immer wieder hier her kommt und sich beschwert, Ich hab das nun schon so lange, was soll ich denn noch machen?!, dem sei hier erneut gesagt - wer sich intensiv mit dem Thema Zwang (bzw dem OCD-Kreislauf) befasst und Stück für Stück lernt, Unsicherheiten auszuhalten, dem wird es über kurz oder lang besser gehen. Das ist einfach so. In diesem Fall ist das ein ganz einfacher Umkehrschluss: Wem es auch nach langer Zeit nicht mal ansatzweise besser geht, der hats einfach noch nicht richtig angepackt.

16.11.2018 11:08 • x 4 #14853


L
Zitat von suekre:

Ich würde ja, aber ich hab's ja nicht direkt 'geschafft' (so wie ihr euch das vorstellt, mit zusammenbleiben und wieder glücklich sein). Ach, ich sag' jetzt trotzdem was.

Ich habe grundsätzlich das Gefühl, das einige hier ihre eigene Erwartungshaltung einmal überdenken sollten.

Das, was die alten Hasen so schreiben, wird - so scheint es für mich - kaum angenommen. Ich lese immer mal wieder still mit und einige drehen sich hier wirklich so richtig heftig im Kreis. Da ist es manchmal wirklich schwer, noch irgendwas sinnvolles zu sagen. Würde so gerne helfen aber die Arbeit beginnt in einem selbst und irgendwann muss man halt einfach mal irgendwo anfangen. Und das sehe ich hier ehrlich gesagt kaum.

Ich schreibe übrigens mit Absicht Arbeit. Es ist harte Arbeit. Und bei vielen hier habe ich immer noch das Gefühl, dass sie in ihrer Verzweiflung (die ich absolut nachvollziehen kann, bitte nicht falsch verstehen!) immer wieder auf der Suche nach diesem einen Schalter, diesem einen bislang unbekannten kleinen Mechanismus sind, der alles ganz schnell wieder gut macht. Die alten Hasen sagen immer wieder Aushalten, Unsicherheiten akzeptieren, aushalten, weitermachen, Gedanken vorbeiziehen lassen, durchhalten. ... dann wird gesagt Danke, toll geschrieben! und zwei, drei Seiten später geht's wieder los: Mir geht's sooo schlecht! (Das ist übrigens KEIN Angriff, bin seit Anfang 2016 hier und das ist ein wiederkehrendes Phänomen, was zum Gesicht der Krankheit gehört - ich spreche also niemanden direkt an, fühlt euch bitte nicht auf den Fuß getreten!)

Bis sich der Kopf zumindest ansatzweise entdröselt hat, kann es Wochen, manchmal sogar mehrere Monate dauern. Und selbst dann fühlt man sich noch nicht unbedingt wieder gut. Das Ganze ist nicht innerhalb von ein paar Tagen erledigt, leider. Um ansatzweise runterzukommen, muss man nicht drei Gedanken in Folge ziehen lassen, sondern gefühlte dreihunderttausend. Wir Menschen sind sehr komplex, das Gehirn braucht seine Zeit, um zu lernen. Arbeitet an euch, aber gebt euch doch auch mal Zeit. Es dauert und es wird sich noch sehr lange nicht gut anfühlen. Lasst euch also nicht so schnell entmutigen und haltet durch!

Wer auch nach langer Zeit immer wieder hier her kommt und sich beschwert, Ich hab das nun schon so lange, was soll ich denn noch machen?!, dem sei hier erneut gesagt - wer sich intensiv mit dem Thema Zwang (bzw dem OCD-Kreislauf) befasst und Stück für Stück lernt, Unsicherheiten auszuhalten, dem wird es über kurz oder lang besser gehen. Das ist einfach so. In diesem Fall ist das ein ganz einfacher Umkehrschluss: Wem es auch nach langer Zeit nicht mal ansatzweise besser geht, der hats einfach noch nicht richtig angepackt.


Ich hätte es wirklich nicht besser sagen können! Danke dafür!

Es steckt so viel wahres in deinem Text. Ich möchte es auch nochmal sagen, fühlt euch deshalb nicht angegriffen, sondern nehmt die ganzen Tipps, die dort stehen an! Sie hat nämlich recht.

16.11.2018 11:20 • x 1 #14854


Frozen93
Zitat von L und L:

Ich glaube du hast meine Frage falsch verstanden...
Was genau tust du, um aus dem Gedankenkreislauf auszubrechen? Ich habe das Gefühl, du lässt dich immer weiter in den Sog des Zwanges hinunterreißen.
Wenn ich das so lese und auch dein Beitrag vorher, wirkst du auf mich sehr verwirrt und zerstreut, also was machst du, um dich abzulenken?

Ich sage dir gleich und das meine ich auch so: Du wirst allein mit dem Denken KEINE LÖSUNG finden! Niemals!
Du reitest dich damit direkt ins Verderben.

Hast du dich schon mit Zwangsgedanken auseinandergesetzt? Ich meine so richtig! Hast du verstanden, wie ein Zwang funktioniert?

Ja ich denke schon. Vllt will es nur nicht in meinem Kopf bleiben das es so ist und es kein anderen Grund gibt. Kannst du mir noch Bücher oder Beiträge dazu empfehlen ?

16.11.2018 11:22 • #14855


L
Zitat von Frozen93:
Ja ich denke schon. Vllt will es nur nicht in meinem Kopf bleiben das es so ist und es kein anderen Grund gibt. Kannst du mir noch Bücher oder Beiträge dazu empfehlen ?


Es gibt 1000 Bücher. Ich kann nur von mir sprechen... mich hat im Endeffekt fast jedes Buch, außer es war wirklich sachlich auf den Zwang bezogen, noch mehr verunsichert, da fast alle Ratgeber auch zum Nachdenken anregen. Das einzige Buch, welches ich für mich als lehrreich empfunden habe, was das Liebe dich selbst und es ist egal wen du heiratest. Das Buch hat mir aber erst geholfen, als ich auf dem Gröbsten raus war. Ich habe mich besser verstehen können. Es ging mir dabei nicht darum, mir Erleichterung zu suchen, dass ich meinen Partner doch irgendwie liebe, sondern wirklich um mich.

Ich wollte ganz lange verstehen, warum ich jetzt so denke und fühle, das hat mich wahnsinnig gemacht. In schlechten Phasen stellte ich mir nicht mehr die Fragen, Wer bin ich? Was will ich? Weshalb bin ich so? Warum hat es mich getroffen?...denn auch diese Dinge haben mich aus der Fassung gebracht, weil es auch da, meiner Meinung nach, keine endgültige Antwort gibt. Das kommt auch immer auf meine Tagesform an, sehe ich alles Schwarz/Weiß, dann lasse ich das Denken sein. Bin ich guter Verfassung und stabil, dann kann ich mir solche Fragen stellen, genauso ist es mit der Beziehung.

Wenn ich in guter Verfassung bin, kann ich mit einem klaren Kopf meine Beziehung bewerten. Gibt es Probleme bei uns in der Beziehung? - Ja SICHER, jeder Beziehung hat Probleme. Kann ich mit diesen Leben? Ja, SICHER und wenn nicht, dann muss ich gehen. Aber das alles findet dann ohne Angst statt. Das Leben ist nun mal so, eine Garantie gibt es nicht. Sicherheit in allen Belangen? Gibt es auch nicht! Woher weiß ich, ob ich morgen noch am Leben bin? - Weiß ich nicht, kann ich nicht wissen, ich kann es nur hoffen und das Beste daraus machen.

Bei dem Zwang geht es ja nicht nur um die Beziehung, das ist das Thema, was uns am Wichtigsten ist, aber es geht doch um viel mehr...nämlich, dass wir keine Unsicherheiten ertragen, dass wir für alles die absolute Sicherheit brauchen. Die gibt es aber schlichtweg nicht, also versuche ich jeden Tag zu genießen und wenn ich das mal nicht kann, ist das auch in Ordnung. Ich bin ein Mensch und nicht perfekt. Ich mache Fehler, wir machen Fehler, andere machen Fehler, haben Fehler.

Ich schweife völlig ab. Hach, ich würde euch einfach gerne helfen, weiß aber nicht wie. Ich habe lange Zeit gebraucht, um das erste Mal in meinem Leben, diese Gelassenheit zu spüren. Diese Gelassenheit, dass ich weiß, es kommt eben wie es kommt. Ich kann nur mein Bestes geben, gut zu mir sein, lieb zu mir zu sein, mich so akzeptieren, wie ich eben bin. Wenn ich das bin, kann ich alles Fühlen und Denken, was ich möchte, ohne Angst.

16.11.2018 11:45 • x 2 #14856


S
Zitat von Frozen93:
Möchte einfach wissen warum ich das und das denke oder fühle. Ich brauche eine Antwort.


Vertrau' mir, die brauchst du nicht. Dein Kopf sagt dir das jetzt, klar. Wenn ich erst mal weiß, warum, dann kann ich an der Lösung arbeiten! - klingt verlockend und auch beinahe irgendwie sinnvoll, ist aber ein Trugschluss. Denn genau darum geht es. Es ist für die Ersthilfe erst einmal völlig irrelevant, warum es so ist, wie es ist. Um wieder einmal meine heißgeliebte Beinbruch-Analogie auszugraben ( )... um einen Bruch zu heilen, ist es auch erst mal egal, wie es passiert ist. Da muss erst mal 'n Gips dran. Punkt, aus, Ende.

Das ist eine Unsicherheit, die du jetzt aushalten musst. Du wirst in deinem Zustand keine zufriedenstellende Antwort finden. Bitte nimm' das doch endlich an. Was du da gerade durchlebst, ist der reine Zwang: Muss eine Antwort finden!. Nein, musst du nicht. Du musst den Zwang angehen. Nur so wird es über kurz oder lang aufhören.

Sobald es dir besser geht und du klarer denken kannst, kannst du die Ursachen angehen. Aber erst dann. Du willst den Marathon laufen, bevor du überhaupt wieder schmerzfrei auftreten kannst. Geht nicht, wird auch in tausend Jahren nicht gehen.

16.11.2018 11:49 • x 1 #14857

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Frozen93
Zitat von L und L:

Es gibt 1000 Bücher. Ich kann nur von mir sprechen... mich hat im Endeffekt fast jedes Buch, außer es war wirklich sachlich auf den Zwang bezogen, noch mehr verunsichert, da fast alle Ratgeber auch zum Nachdenken anregen. Das einzige Buch, welches ich für mich als lehrreich empfunden habe, was das Liebe dich selbst und es ist egal wen du heiratest. Das Buch hat mir aber erst geholfen, als ich auf dem Gröbsten raus war. Ich habe mich besser verstehen können. Es ging mir dabei nicht darum, mir Erleichterung zu suchen, dass ich meinen Partner doch irgendwie liebe, sondern wirklich um mich.

Ich wollte ganz lange verstehen, warum ich jetzt so denke und fühle, das hat mich wahnsinnig gemacht. In schlechten Phasen stellte ich mir nicht mehr die Fragen, Wer bin ich? Was will ich? Weshalb bin ich so? Warum hat es mich getroffen?...denn auch diese Dinge haben mich aus der Fassung gebracht, weil es auch da, meiner Meinung nach, keine endgültige Antwort gibt. Das kommt auch immer auf meine Tagesform an, sehe ich alles Schwarz/Weiß, dann lasse ich das Denken sein. Bin ich guter Verfassung und stabil, dann kann ich mir solche Fragen stellen, genauso ist es mit der Beziehung.

Wenn ich in guter Verfassung bin, kann ich mit einem klaren Kopf meine Beziehung bewerten. Gibt es Probleme bei uns in der Beziehung? - Ja SICHER, jeder Beziehung hat Probleme. Kann ich mit diesen Leben? Ja, SICHER und wenn nicht, dann muss ich gehen. Aber das alles findet dann ohne Angst statt. Das Leben ist nun mal so, eine Garantie gibt es nicht. Sicherheit in allen Belangen? Gibt es auch nicht! Woher weiß ich, ob ich morgen noch am Leben bin? - Weiß ich nicht, kann ich nicht wissen, ich kann es nur hoffen und das Beste daraus machen.

Bei dem Zwang geht es ja nicht nur um die Beziehung, das ist das Thema, was uns am Wichtigsten ist, aber es geht doch um viel mehr...nämlich, dass wir keine Unsicherheiten ertragen, dass wir für alles die absolute Sicherheit brauchen. Die gibt es aber schlichtweg nicht, also versuche ich jeden Tag zu genießen und wenn ich das mal nicht kann, ist das auch in Ordnung. Ich bin ein Mensch und nicht perfekt. Ich mache Fehler, wir machen Fehler, andere machen Fehler, haben Fehler.

Ich schweife völlig ab. Hach, ich würde euch einfach gerne helfen, weiß aber nicht wie. Ich habe lange Zeit gebraucht, um das erste Mal in meinem Leben, diese Gelassenheit zu spüren. Diese Gelassenheit, dass ich weiß, es kommt eben wie es kommt. Ich kann nur mein Bestes geben, gut zu mir sein, lieb zu mir zu sein, mich so akzeptieren, wie ich eben bin. Wenn ich das bin, kann ich alles Fühlen und Denken, was ich möchte, ohne Angst.

Danke für eure Mühe. Aber kannst du mir was zum lesen empfehlen wo quasi der Zwang richtig erklärt wird wie er funktioniert ?

16.11.2018 11:54 • #14858


S
Google das doch einfach mal. Um das Grundprinzip des OCD-Kreislaufs zu verstehen, musst du nicht viele Bücher lesen.

Wichtig ist einfach zu begreifen, dass der Inhalt (und zunächst auch die Ursache) der Zwangsgedanken völlig egal ist. Ob es nun rOCD oder zOCD oder pOCD oder wie auch immer heißt - das OCD ist das entscheidende, der Rest spielt für den ersten weiteren Schritt keine Rolle. Der Kreislauf muss unbedingt durchbrochen werden.

Hab' zB nie irgendwelche Bücher gelesen. Hab' mir das wichtigste ergoogelt und dann irgendwann einfach (Spoiler: war ganz und GAR nicht einfach) angefangen, es anzugehen. Hat sich anfangs mega-falsch angefühlt. Als würde man gegen sich selbst arbeiten. Das Gehirn will Sicherheit (die es nicht gibt!) und bekommt auf einmal keine mehr. Das legt sich aber nach einer Weile, sobald es mehr und mehr mitkriegt, dass das nicht den Weltuntergang bedeutet. Das ist wirklich ein Lernprozess, der ganz schönes Durchhaltevermögen erfordert. Wir müssen tatsächlich nach und nach lernen, nicht mehr dem Impuls nachzugeben uns (in welcher Form auch immer) rückzuversichern. Wir müssen es bewusst NICHT tun. Das macht einen anfangs irre, wirklich. Aber es wird besser. Versprochen!

16.11.2018 13:06 • #14859


Frozen93
Zitat von suekre:
Google das doch einfach mal. Um das Grundprinzip des OCD-Kreislaufs zu verstehen, musst du nicht viele Bücher lesen.

Wichtig ist einfach zu begreifen, dass der Inhalt (und zunächst auch die Ursache) der Zwangsgedanken völlig egal ist. Ob es nun rOCD oder zOCD oder pOCD oder wie auch immer heißt - das OCD ist das entscheidende, der Rest spielt für den ersten weiteren Schritt keine Rolle. Der Kreislauf muss unbedingt durchbrochen werden.

Hab' zB nie irgendwelche Bücher gelesen. Hab' mir das wichtigste ergoogelt und dann irgendwann einfach (Spoiler: war ganz und GAR nicht einfach) angefangen, es anzugehen. Hat sich anfangs mega-falsch angefühlt. Als würde man gegen sich selbst arbeiten. Das Gehirn will Sicherheit (die es nicht gibt!) und bekommt auf einmal keine mehr. Das legt sich aber nach einer Weile, sobald es mehr und mehr mitkriegt, dass das nicht den Weltuntergang bedeutet. Das ist wirklich ein Lernprozess, der ganz schönes Durchhaltevermögen erfordert. Wir müssen tatsächlich nach und nach lernen, nicht mehr dem Impuls nachzugeben uns (in welcher Form auch immer) rückzuversichern. Wir müssen es bewusst NICHT tun. Das macht einen anfangs irre, wirklich. Aber es wird besser. Versprochen!

Okay danke dir. Wusste gar nicht das es da so viele verschiedene Abkürzungen gibt

16.11.2018 13:50 • #14860


A


x 4


Pfeil rechts



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