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Ich frage mich halt warum ich überall die 100 Prozent brauche. Und das kann mir nicht mal meine Therapeutin sagen weil sie meint es gibt keine 100 prozentige Antworten. Aber warum gibt es dann Diagnosen wenn man das auch nicht zu 100 Prozent bestätigen kann

Das ist alles richtig.

Das Ding ist aber ja einfach, dass es zum direkten Umgang mit dem Zwang an sich eigentlich kaum mehr als eine Meinung GIBT. Und die Meinung ist nicht einmal eine Meinung - es ist die auf lange Sicht einzig wirklich hilfreiche Therapie. Ganz trocken gesagt: So wie man einen Beinbruch zunächst erst mal richtet und schient, so sieht man bei Zwangshandlungen zunächst erst mal zu, dass man die Zwänge an sich los wird.

Hinterher, nach der Versorgung des Bruches, kann man sich Gedanken darüber machen, ob man nicht mal lieber vorsichtiger unterwegs ist, damit man sich das Bein nicht noch einmal bricht. Oder ob man nicht grundlegend mal seine Ansichten über lange Beziehungen überdenken sollte.

Es ist nicht so, dass das Thema 'unrealistische Erwartungen an die Beziehung' hier zum ersten Mal auftaucht. Das wurde schon x-mal diskutiert. Ich bin seit 2016 mal mehr, mal weniger hier unterwegs. Wirklich. X-mal. Dann geht's den Leuten hier für ein paar Seiten gut, man ist sich einig... und nur ein paar Tage später meldet sich jemand zurück. Irgendwie geht's mir heute nicht so gut... ich zweifel wieder alles an. ... na hallo, sowas aber auch.

Es geht hier nicht um verletzte Eitelkeit oder darum, Meinungen nicht zuzulassen. Das einzige, was ich Efabi immer wieder sagen höre (bzw lese) und was ich auch immer wieder nur unterstützen kann... analysieren, Meinungen haben, Diskussionen über die Lebensumstände, 'warum ist dies so, warum ist das so, kann es nicht sein, dass...?' - all das besiegt den eigentlichen Zwang nicht! Es hält einen nur im Klammergriff. Und das ist keine Meinung, das ist leider eine Tatsache.

A


Angst den Partner nicht zu lieben

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@Frozen93 Du bzw. dein Kopf ist so gepolt, dass er die 100% braucht. Erklär ihm ruhig und freundlich, dass das lieb von ihm ist, dass er auf Nummer sicher gehen will, aber dass du ihm die 100 niemals geben kannst

Als Nachtrag, weil ich nicht mehr editieren kann:

Zitat von suekre:
... analysieren, Meinungen haben, Diskussionen über die Lebensumstände, 'warum ist dies so, warum ist das so, kann es nicht sein, dass...?' - all das besiegt den eigentlichen Zwang nicht! Es hält einen nur im Klammergriff. Und das ist keine Meinung, das ist leider eine Tatsache.


All diese Dinge - das IST der Zwang. In Reinform. Der Kopf will ganz klare, eindeutige, unumstößliche Antworten auf Fragen, die man gar nicht eindeutig und klar beantworten KANN.

Das hat meine Psychologin MIR immer und immer wieder gesagt. Sie hat das Thema Beziehung fast vollständig ausgeklammert und ganz häufig nur gesagt: Es KANN so sein, es MUSS aber nicht so sein. Auch Psychologen können am Ende nur geschickt kombinieren und mutmaßen. Sie arbeiten immerhin mit dem, was WIR preisgeben.

Soll den Beruf nicht kleinreden, ganz im Gegenteil. Wenn ich könnte, würde ich meiner Psychologin eine All-Inclusive-Weltreise in all ihre Lieblingsländer spendieren. Ich verdanke dieser Frau unendlich viel und liebe sie. Fakt ist aber nun mal, dass sie nicht allwissend ist. Das ist niemand.

Und darum geht es am Ende. Manche Dinge wissen wir nicht. Ob das nun die Beziehung betrifft oder ob ich vielleicht in diesem Moment unheilbar krank bin oder morgen in meinem Job gekündigt werde. Mit dem Unwissen leben zu lernen ist der Schlüssel.

Zitat von suekre:
Als Nachtrag, weil ich nicht mehr editieren kann:



All diese Dinge - das IST der Zwang. In Reinform. Der Kopf will ganz klare, eindeutige, unumstößliche Antworten auf Fragen, die man gar nicht eindeutig und klar beantworten KANN.

Das hat meine Psychologin MIR immer und immer wieder gesagt. Sie hat das Thema Beziehung fast vollständig ausgeklammert und ganz häufig nur gesagt: Es KANN so sein, es MUSS aber nicht so sein. Auch Psychologen können am Ende nur geschickt kombinieren und mutmaßen. Sie arbeiten immerhin mit dem, was WIR preisgeben.

Soll den Beruf nicht kleinreden, ganz im Gegenteil. Wenn ich könnte, würde ich meiner Psychologin eine All-Inclusive-Weltreise in all ihre Lieblingsländer spendieren. Ich verdanke dieser Frau unendlich viel und liebe sie. Fakt ist aber nun mal, dass sie nicht allwissend ist. Das ist niemand.

Und darum geht es am Ende. Manche Dinge wissen wir nicht. Ob das nun die Beziehung betrifft oder ob ich vielleicht in diesem Moment unheilbar krank bin oder morgen in meinem Job gekündigt werde. Mit dem Unwissen leben zu lernen ist der Schlüssel.


Ja schon klar. Das sind Dinge die ich auch lernen musste, aber jetzt zwangsfrei betrachtet, kann ich doch meine Erfahrungen und meine Ursache preisgeben?

Und natürlich gibt es niemals eine endgültige Antwort. Ich kann auch morgen überfahren werden, wer weiß das schon... Ich kann auch morgen früh aufwachen und feststellen, dass ich mich trenne oder er sich. Das sind alles Sachen die passieren können, das habe ich nicht mit einem Satz widerlegt oder verneint.

Mein Therapeut,das kann ich wirklich sagen, weiß ALLES! Jeden Gedanken, jeden Fehler den ich gemacht habe, wirklich alles und deshalb vertraue ich ihm das ganz objektiv einschätzen zu können.

Ich weiß einfach, dass ich diesen Mann liebe (Jaja dieses Wort halt haha) und das obwohl mein Kopf mir 1000 mal und mehr etwas anderes vorgegaukelt hat. Und ich schwöre ich hatte gefühlsorientiertes Rocd und charakterfokussiertes Rocd. Es gibt keinen Gedanken, gefühlt, den ich noch nicht hatte und ich bin geblieben, weil ich tief in meinem Innersten wusste, dass er der Mann ist, den ich an meiner Seite haben möchte! Mit all seinen Fehlern und wunderbaren Seiten, mit all den kleinen Problemchen, die mein Kopf so groß hat werden lassen, dass ich am liebsten aus dem Fenster gesprungen wäre...

Preisgeben kannst du hier natürlich alles. Freut mich auch für dich, dass du 'raus' bist - dann allerdings solltest du uns wenigstens zugestehen können bzw wissen, dass Erfahrungen und das Preisgeben der Ursache eben langfristig niemandem zur Besserung verhelfen, der noch mitten in der Spirale drinsteckt.

Bitte versteh' mich nicht falsch, ich will wirklich keinen Krieg vom Zaun brechen oder auf Biegen und Brechen Recht haben. Es geht mir nicht um Besserwisserei.

Es geht darum, den Beinbruch zu schienen. So viele hier haben das noch nicht geschafft und laufen weiter auf ihrem gebrochenen Bein rum und das hört natürlich logischerweise nicht auf, wehzutun. Wenn du dann - grob gesagt - anfängst darüber zu erzählen, dass du dies und jenes gemacht hast, um sicherer unterwegs zu sein, dann bist du im Zweifel einen Schritt weiter und das, was du sagst wird ja auch wohlwollend angenommen. Es ist ja auch nicht falsch! Es kann lediglich zu diesem Zeitpunkt nicht verarbeitet werden.

Was vor allem Efabi hier seit langem und auf vielen, vielen Seiten sehr energisch versucht, ist, die Leute erst mal bildlich ins Krankenhaus zu schicken, damit sie sich endlich mal ihr schmerzendes Bein richten und eingipsen lassen! Da helfen Präventionsmaßnahmen nicht. Das ist ein akutes Gebrechen und man muss halt einfach mal handeln.

Zitat von L und L:

Ja schon klar. Das sind Dinge die ich auch lernen musste, aber jetzt zwangsfrei betrachtet, kann ich doch meine Erfahrungen und meine Ursache preisgeben?

Und natürlich gibt es niemals eine endgültige Antwort. Ich kann auch morgen überfahren werden, wer weiß das schon... Ich kann auch morgen früh aufwachen und feststellen, dass ich mich trenne oder er sich. Das sind alles Sachen die passieren können, das habe ich nicht mit einem Satz widerlegt oder verneint.

Mein Therapeut,das kann ich wirklich sagen, weiß ALLES! Jeden Gedanken, jeden Fehler den ich gemacht habe, wirklich alles und deshalb vertraue ich ihm das ganz objektiv einschätzen zu können.

Ich weiß einfach, dass ich diesen Mann liebe (Jaja dieses Wort halt haha) und das obwohl mein Kopf mir 1000 mal und mehr etwas anderes vorgegaukelt hat. Und ich schwöre ich hatte gefühlsorientiertes Rocd und charakterfokussiertes Rocd. Es gibt keinen Gedanken, gefühlt, den ich noch nicht hatte und ich bin geblieben, weil ich tief in meinem Innersten wusste, dass er der Mann ist, den ich an meiner Seite haben möchte! Mit all seinen Fehlern und wunderbaren Seiten, mit all den kleinen Problemchen, die mein Kopf so groß hat werden lassen, dass ich am liebsten aus dem Fenster gesprungen wäre...


Bedenke aber, dass du diese Dinge Menschen sagst, die noch drin stecken. Die das nicht mit klarem Kopf, wie Du jetzt, sehen können, sondern das in ihrem Zwangskreislauf nutzen. Ich widerspreche dir ja auch gar nicht bei deiner Meinung. Ich find's nicht ok Trennungen als überflüssig darzustellen, aber da sind wir einfach unterschiedlich Meinung.
Du kannst stolz sein den Zwang überwunden zu haben und diese Dinge JETZT für dich klar zu haben. So weit sind hier aber lange nicht alle und denen erweist du quasi einen Bärendienst. Lass uns nicht streiten

Wisst ihr denn mittlerweile alle den Hauptgrund warum ihr überhaupt 100 prozentige Sicherheit haben bzw. haben musstet ?

Es gibt nicht immer einen Hauitgrund, manchmal sind es viele Gründe, manchmal kann man keinen wirklichen Grund ausmachen. Auch bei den Gründen gibt es also keine Sicherheit. Psychologie ist ja keine Mathematik. Man kann Theorien aufstellen, die plausibel klingen. Aber es sind keine Fakten.

ZG? oder einfach keine Zuneigung?
woher wißt ihr das?
ZG oder einfach der falsche Partner? woher wisst ihr das?
würde mal geren eure Geschichten hören.

Zitat von Frozen93:
Wisst ihr denn mittlerweile alle den Hauptgrund warum ihr überhaupt 100 prozentige Sicherheit haben bzw. haben musstet ?

Das z.b. halte ich für einen sehr wichtigen, zu verstehen, warum und wieso, um zur Akzeptanz zu gelangen. Zu verstehen, warum man so tickt, wie man tickt hilft auch in allen anderen Bereichen zu Erkenntnis und Weiterentwicklung.
Aber auch hier denke ich, gibt es bei den meisten nicht die eine Ursache. Zudem ist jedes psychische Konstrukt sehr individuell. Ich für meinen Teil, weiß mittlerweile genau, wie, woher und warum. Ich habe alles akzeptiert und bin mit mir im Reinen, egal was passiert.

Zitat von Efabi12:
Da kann man noch so viel Eckart Tolle und das innere Kind muss Heimat finden lesen.
Das verbessert nicht die Zwangserkrankung.

Weißt du überhaupt, worum das Buch von S. Stahl handelt. Hast du es gelesen? Dann erläutere doch bitte mal genau die Diskrepanz zwischen der behandelten Thematik im Buch und der Rückversicherung.

Ich habe auch das Buch Liebe dich selbst und es ist egal wen du heiratest gelesen. Und das Buch hat wie ich finde nichts mit rückversichern zu tun, sondern zeigt auf, warum gewisse Verhaltensweisen bei dem Partner, negative Gefühle bei mir auslösen. Das Buch hat mich damals sehr nach vorne gebracht und mir wirklich die Augen geöffnet.

Ich gebe mal ein kurzes Beispiel: Mein Freund und ich sitzen mit Freunden auf der Terrasse und wir unterhalten uns. Es kommt zu einer Diskussion und mein Freund hat eine andere Meinung als sein Kollege. Ich habe die gleiche Meinung wie mein Freund und TROTZDEM fühle ich mich schlecht dabei, weil mein Freund ihm die Meinung sagt, WEIL die Meinung könnte ja auch doof, komisch, blabla sein...

Schlussendlich fühle ich mich nur so, weil ich mich NIE NIE NIE getraut habe offen meine Meinung zu sagen, wenn ich anderer Meinung war. Ich habe lieber meinen Mund gehalten, weil die anderen könnten ja schlecht über mich denken. Also projiziere ich das Gefühl auf meinen Freund. Eigentlich wäre ich aber gerne so selbstsicher wie er und würde am liebsten meine Meinung sagen, aber das konnte ich nicht, weil ich immer Angst vor der Reaktion der Menschen hatte. Das war aber MEIN Problem und nicht das Problem meines Freundes! Und selbst, wenn die Meinung für andere falsch ist, darf die gesagt werden ohne Angst haben zu müssen, abgewertet zu werden. Ich bin jahrelang die Vermeidungsstrategie gefahren, pass dich an, sei immer der Gleichen Meinung, dann mögen dich alle.

Da meinem Freund das ziemlich egal ist, ob jemand die Meinung schei. findet und es ihm auch ziemlich egal ist, ob ihn jemand in dem Moment für doof blabla hält, wurde ich damit konfrontiert und konnte daran wachsen. Mittlerweile kann ich das viel besser und merke richtig, wie ich kein Problem damit habe, auch mal anzuecken. Ich darf anderer Meinung sein. Großes Thema bei mir Selbstwert! Aus diversen Gründen, quasi keines vorhanden.

Mein Freund weiß er ist und ruht in sich selbst, auch eine Eigenschaft, die ich nie besitzt habe. Sie hat mich manchmal in den Wahnsinn getrieben, weil mein Kopf mir dann sagen wollte, er ist gefühlskalt, es ist ihm alles egal etc. Fakt ist, ich wollte immer so sein und mittlerweile bin ich auf einem guten Weg zu mir selbst zu finden und innerliche Ruhe zu haben.

Ich weiß nicht, ob man versteht was ich meine, aber mit diesem Buch gab es sooo viele AHA -Momente und das hatte absolut nichts mit der Rückversicherung zu tun, sondern hat mir geholfen, mich besser zu verstehen. Und zu erkennen, warum nervt mich das gerade, warum gibt mir das ein komisches Gefühl, warum ist mir das unangenehm wenn er dies oder das macht/sagt.

Klar es gibt auch Dinge, die haben nichts mit dieser Erkenntnis zu tun, aber bei manchen Dingen hat es mir wirklich geholfen mich besser zu verstehen.

Zitat von Frozen93:
Wisst ihr denn mittlerweile alle den Hauptgrund warum ihr überhaupt 100 prozentige Sicherheit haben bzw. haben musstet ?


Ich glaube einen Hauptgrund auszumachen, ist schwierig.

Ich habe ja bereits geschrieben, was der Auslöser war, warum es bei mir angefangen hat. Kindliche Vorstellung von Beziehungen etc.

Da ich aber eine Verhaltenstherapie gemacht habe, stand erst mal im Vordergrund, wie packe ich es die Gedanken, Gedanken sein zu lassen. War gut, aber nach einem Jahr dachte ich, ok, ich weiß was zu tun ist und jetzt? Dann fing die Gesprächstherapie bei einem Tiefenpsychologen an. Es gab Traumata in der Kindheit etc. hat bestimmt auch dazu beigetragen, dass ich ein Angstproblem habe.

Dann habe ich noch Hypnosetherapie gemacht mit Expositionsübungen.

Gründe gibt es 1000, genauso wie es 1000 Wege gibt.

Zitat von aldia249:
Weißt du überhaupt, worum das Buch von S. Stahl handelt. Hast du es gelesen? Dann erläutere doch bitte mal genau die Diskrepanz zwischen der behandelten Thematik im Buch und der Rückversicherung.


Das Buch ist super und die Arbeit mit dem inneren Kind eine gute Strategie, um Glaubenssätze und Verhaltensmuster zu verstehen. NACHDEM man die Zwangssymptomatik behandelt hat, also den Gips ans gebrochene Bein gelegt hat. Es hilft nicht, wenn man versucht mit Hilfe des Buches eine Antwort auf die sich einem zwanghaft aufdrängenden Fragen zu finden. Damit füttert man den Zwang. Man denkt - grob vereinfacht: oh, weil mein Schattenkind an Stelle XY nicht genug von diesem und jenem bekommen hat, habe ich jetzt die unrealistische Erwartung Z an meine Beziehung. Puh! Das entzieht meinem Gedanken ja die Grundlage! - und man ist erleichtert für eine kurze Zeit. Und dann geht es wieder von vorn los. Was wenn doch? Was wenn? Aber warum? What if....
Man kann sich mit diesen Büchern auseinandersetzen, um die eigenen Überzeugungen zu überdenken, aber das funktioniert erst, wenn man symptomfrei ist. Und das erreicht man nur mit Konfrontation ohne Rückversicherung.
Ich versteh nicht so Recht, liebe alida, warum ich bei dir so einen Nerv treffe? Trigger ich dich?

Zitat von aldia249:
Das z.b. halte ich für einen sehr wichtigen, zu verstehen, warum und wieso, um zur Akzeptanz zu gelangen. Zu verstehen, warum man so tickt, wie man tickt hilft auch in allen anderen Bereichen zu Erkenntnis und Weiterentwicklung.
Aber auch hier denke ich, gibt es bei den meisten nicht die eine Ursache. Zudem ist jedes psychische Konstrukt sehr individuell. Ich für meinen Teil, weiß mittlerweile genau, wie, woher und warum. Ich habe alles akzeptiert und bin mit mir im Reinen, egal was passiert.

Ja genau ich würde gerne wissen warum um zu lernen es zu akzeptieren

Zitat von Efabi12:

Das Buch ist super und die Arbeit mit dem inneren Kind eine gute Strategie, um Glaubenssätze und Verhaltensmuster zu verstehen. NACHDEM man die Zwangssymptomatik behandelt hat, also den Gips ans gebrochene Bein gelegt hat. Es hilft nicht, wenn man versucht mit Hilfe des Buches eine Antwort auf die sich einem zwanghaft aufdrängenden Fragen zu finden. Damit füttert man den Zwang. Man denkt - grob vereinfacht: oh, weil mein Schattenkind an Stelle XY nicht genug von diesem und jenem bekommen hat, habe ich jetzt die unrealistische Erwartung Z an meine Beziehung. Puh! Das entzieht meinem Gedanken ja die Grundlage! - und man ist erleichtert für eine kurze Zeit. Und dann geht es wieder von vorn los. Was wenn doch? Was wenn? Aber warum? What if....
Man kann sich mit diesen Büchern auseinandersetzen, um die eigenen Überzeugungen zu überdenken, aber das funktioniert erst, wenn man symptomfrei ist. Und das erreicht man nur mit Konfrontation ohne Rückversicherung.
Ich versteh nicht so Recht, liebe alida, warum ich bei dir so einen Nerv treffe? Trigger ich dich?


Nein du triggerst mich nicht. Ich bin schon lange symptomfrei. Mich nervt es tierisch, hier immer wieder zu lesen, wie andere Sichtweisen, Wege, Therapieansätze etc. deinerseits niedergeschmettert werden und wie du versuchst, vielen zwanghaft DEINE Meinung aufzuzwingen, oft in einer extrem unhöflichen Art. Es wirkt auf mich so, als ob du dich auf eine höhere Stufe stellen möchtest, auf der du nicht stehst. Darüber hinaus wirkt es auf mich, als ob du andere andauernd wieder zwanghaft belehren möchtest. Vermutlich hast du die Intention dahinter, zu helfen. Finde ich sehr cool und lieb, aber die Art und Weise manchmal geht m.E. mega daneben, wie z.B. als du sämtliche Horrorszenarien aufgezählt hast bzgl. Kinder verlieren etc (war es das?) Der Knochen wächst halt nun mal nicht sofort zusammen. Manchmal muss man erst operieren oder einfach akzeptieren, dass es dauert.
Ich wollte eigentlich dazu nichts mehr schreiben, aber schon wieder hab ich raus gelesen, dass du ein Buch als Therapiehilfe bzgl. schlecht machst und das regt mich auf, weil es eben Deine Meinung! ist und nicht allgemein gültig. Du generalisiert es aber für alle indem du dem Ganzen ein es ist so-Charakter gibst. Es ist aber eben nicht so, weil es mich z.B. auch in der akuten Phase unterstützt hat. Es geht nicht darum sich permanent rückzuversichern oder sich jeden Gedanken erklären zu lassen (ah cool, brauch ich mir keine Sorgen zu machen), es geht sehr wohl aber darum zu verstehen, warum ich eine derartige ANGSTsymptomatik entwickelt habe. Das half mir, diese Gedanken zuzulassen, sie zu akzeptieren und auch eine mögliche Trennung zuzulassen, wenn der Partner eben nicht passt. Ich spreche hier bewusst von Angstsymptomatik, weil z.b. in meinem Fall da neben dem Grübelzwang, der nicht permanent und belastend vorhanden war, noch ein anderer Batzen dranhängt. Aber auch auf Individualität nimmst du keine Rücksicht. Nicht jede psychische Symptomatik ist gleich und oft muss einfach das Große Ganze vorrangig betrachtet werden, bevor mit den Einzelheiten gearbeitet wird. Aber auch das ist nur meine Meinung, die ich niemandem aufzwingen möchte.
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Ich glaube nämlich auch @efabi, dass du das absolut nicht böse meinst. Du bist Verfechterin der Expositionsübung, das habe ich so rausgelesen. Das ist vollkommen in Ordnung. Ich halte auch viel davon, aber und das ist es was ich glaube, es hilft nicht Jedem zu jeder Zeit. Ich glaube, das kann auch viel verschlechtern, auch wenn es langfristig gesehen, die bessere Variante ist.

Du hast recht damit, dass man sich nicht so rückversichern soll, da das den Zwang aufrechterhält, sehe ich haar genauso. Aber es gibt auch Momente und Situationen, da kann einen das wirklich den Boden unter den Füßen wegziehen, das weißt du mit Sicherheit selber am Besten, denn du hast es getan.

Ich habe ja vorhin schon geschrieben, dass ich im Endeffekt vier Varianten der Therapie durchlaufen habe und alle haben mir ein Stückchen zur Genesung geholfen.

Nicht nur die Exposition, aber auch nicht nur die Verhaltenstherapie. Ich habe manchmal das Gefühl du möchtest am Liebsten hier jeden zur Trennung raten, kann aber auch sein, dass ich das völlig falsch aufnehme, korrigiere mich gerne, wenn es ein falscher Eindruck ist.

Aber nicht jeder hier hat die Gedanken, weil sie generell unglücklich in der Beziehung sind, sondern die Gedanken machen sie unglücklich.

LG

Zitat von L und L:
Ich glaube nämlich auch @efabi, dass du das absolut nicht böse meinst. Du bist Verfechterin der Expositionsübung, das habe ich so rausgelesen. Das ist vollkommen in Ordnung. Ich halte auch viel davon, aber und das ist es was ich glaube, es hilft nicht Jedem zu jeder Zeit. Ich glaube, das kann auch viel verschlechtern, auch wenn es langfristig gesehen, die bessere Variante ist.

Du hast recht damit, dass man sich nicht so rückversichern soll, da das den Zwang aufrechterhält, sehe ich haar genauso. Aber es gibt auch Momente und Situationen, da kann einen das wirklich den Boden unter den Füßen wegziehen, das weißt du mit Sicherheit selber am Besten, denn du hast es getan.

Ich habe ja vorhin schon geschrieben, dass ich im Endeffekt vier Varianten der Therapie durchlaufen habe und alle haben mir ein Stückchen zur Genesung geholfen.

Nicht nur die Exposition, aber auch nicht nur die Verhaltenstherapie. Ich habe manchmal das Gefühl du möchtest am Liebsten hier jeden zur Trennung raten, kann aber auch sein, dass ich das völlig falsch aufnehme, korrigiere mich gerne, wenn es ein falscher Eindruck ist.

Aber nicht jeder hier hat die Gedanken, weil sie generell unglücklich in der Beziehung sind, sondern die Gedanken machen sie unglücklich.

LG


Das nimmst du nun wirklich absolut falsch auf. Ich rate niemandem zur Trennung. Ich rate nur dazu über so etwas mit klarem Kopf nachzudenken. Und die Möglichkeit zuzulassen damit sie ihren Schrecken verliert. Ich habe/hatte selber rOCD und hab am eigenen Leib erfahren, wie man den Kreislauf aufrecht hält. Gerade wenn du Exposition gemacht hast, super Therapeut übrigens, dann müsstest du doch wissen, dass das ein wichtiger Baustein ist. Ich sage bewusst Baustein, denn ich streite ja nicht ab dass die Änderung der Denkmuster auch wichtig ist. Aber man kann nicht mit der Reha anfangen, wenn der Bruch noch nicht verheilt ist.

Zitat von Frozen93:
Ja genau ich würde gerne wissen warum um zu lernen es zu akzeptieren

Weil m.E. nach zwei Aspekte beachtet und akzeptiert werden müssen:

1. die Akzeptanz, dass du dich vielleicht von deinem Partner mal trennen wirst, wenn es nicht passt.

2. die Wurzel der Symptomatik. Warum hast du das entwickelt?

Und warum überhaupt? Ich denke, weil es wichtig ist, um mit dir ins Reine zu kommen und damit Ruhe einkehrt, ob mit oder ohne Partner. Wir möchten doch in erster Linie glückliche und selbstbewusste Frauen sein.

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Dr. Reinhard Pichler
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