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K
Hallo Zusammen,

mir geht es heute auch wieder richtig schlecht. Wobei so eine Grund-panik seit 5 Monaten ununterbrochen da ist :'( ich kann bald nicht mehr. Gott sei Dank hab ich morgen mein erstes Gespräch mit einer Therapeutin. Ich brech bald zusammen. :'(

Ich würde so unglaublich gerne die Zeit zurück drehen und nie geheiratet haben das macht mich am allermeisten fertig. Dieses für immer gebunden zu sein. Ich kann das nicht.
Mit dieser schei. Hochzeit ist alles so kompliziert geworden. Und ich hab einfach vorher überhaupt nicht nachgedacht ..
Außerdem stelle ich so krass die Männlichkeit meines Partners (ich kann nicht Mein Mann sagen!) in Frage. Aber erst seit der Hochzeit! So viel ist schief gelaufen. Wir hätten schon niemals in die frühere Wohnung meiner Großeltern ziehen dürfen. Wir wohnen jetzt in einem Haus mit meinen Eltern und ich würde so gerne mal woanders wohnen und komm jetzt nicht mehr hier weg. Meine Eltern mischen sich gar nicht ein oder so. Aber ich fühle mich einfach so unwohl hier und es fühlt sich einfach nicht wie unseres an. Außerdem passt es mir scheinbar auf einmal nicht,, dass es halt nicht so klassisch läuft (Frau zieht zu Mann bzw Mann baut Haus) mein Partner kann da überhaupt nichts dafúr. Seine Mutter war alleinerziehend und hatte einfach nie Geld. Es war also nie so, dass er praktisch von Zuhause Geld und vll ein Grundstück bekommen hätte (wie es bei vielen bei uns in der Nähe ist). Das ist so oberflächlich, aber auf einmal stört es mich, dass er mir das nicht bieten kann. (ich hasse mich dafür) Außerdem hatten wir aufgrund dessen, dass wir hier eingezogen sind dann Riesen Probleme. Ich wollte unbedingt SEINEN Nachnamen annehmen. Für mich gehört das einfach so. Aber da hat uns dann mein Vater einen Strich durch die Rechnung gemacht. Er sagte, es ginge nicht dass wir hier wohnen bleiben wenn das bedeutet, dass das Haus irgendwann nicht mehr in Händen der Familie ***** ist. Wir waren dann so dumm und haben uns überreden lassen dass er meinen Namen angenommen hat. Er hat das für mich getan! Heute denke ich, dass wir genau da unbedingt ausziehen hätten sollen. Naja jetzt ist es leider so und das macht die Sache mit der Männlichkeit nicht leichter er ist auch immer Do verständnisvoll und wunderbar - früher war er perfekt für mich - jetzt weiß ich auf einmal nicht mehr ob das der Mann ist mit dem ich die Zukunft verbringen will und wünsche mir einen Mann, der auch mal auf den Tisch Haut. Ich bin so dumm echt!

Noch dazu kommt, dass ich ständig irgendwelche undefinierbare Wünsche hab. Heute haben wir einen Film gesehen, in der ein junges Mädchen allein mit Kamelen die Wüste durchquert hat. Und ich hab so geheult weil ich das Gefühl hab ich muss irgendwohin allein und mich selbst finden. Und zwar wirklich allein! Einfach nur für mich sein und rausfinden wohin ich will und wo mein Leben hinführt. Aber ich kann jetzt nicht einfach die Scheidung einreichen wenn ich nicht verheiratet wäre, könnte man sich trennen und vll würde man irgendwann wieder zusammenkommen. Aber such jetzt scheiden lassen.. und ich liebe ihn doch. Ich muss mich nur vorher selbst kennenlernen, allein sein.
Und mich vll sexuell austoben. Mich würde so interessieren wie es mit anderen ist.

Ich hab solche Panik. Ich weiß nicht was ich tun soll. Ich liebe ihn doch - oder? Was ist wenn ich trotzdem nicht glücklich werden kann? :'(

25.06.2017 22:02 • #11021


A
Hallo @körsl,
ein bisschen hat mich dein Bericht an mich erinnert, deshlab schreibe ich dir auch mal kurz. Ich habe vor 3Jahren geheiratet und kurz danach auch diesen furchtbaren Zustand bekommen. Ich habe immer gedacht, dass die Heirat das alles ausgelöst hat. Irgendwie ist das auch so, aber das Problem gibt es schon länger, die Hochzeit hat das nur ausgelöst.

Wenn ich deinen Text durchlese, habe ich wie du das Gefühl, dass du sehr nach Autonmie und Selbständigkeit strebst. Du willst du bleiben und sogar noch mehr: du werden! Nun hast du Angst, dass durch die Heirat eine Bindung entstanden ist, die dich eigentlich nur festbindet und dich an einer Selbstverwirklichung hindert. Eigentlich tut das eine Beziehung nicht. Und dein lieber Mann glaube ich schon dreimal nicht. Aber darüber musste ich auch sehr viel nachdenken. Ich hatte nämlich auch das Gefühl nun fest zu stecken und nicht mehr weiter zu kommen. dabei war ich bei der Hochzeit schon Ende 30 und hatte viel erlebt.

Ok, also nur kurz: es ist eine Aufgabe für sich und die geht vielleicht die ganze Beziehung lang, in einer Beziehung zum einen sich selbst treu zu bleiben, sich zu entwicklen und gleichzeitig mit dem Partner eine Verbindung einzugehen und sich auf einen Menschen einzulassen. Das ist nicht einfach. Denn das sind zwei Seiten: einmal ich mit meinen Wünschen, auf der anderen das Einlassen und Wahrnehmen und zusammen tun mit dem Partner. Lass dir Zeit! Ihr könnt das zusammen entwickeln. Das ist eine Entwicklung. Meiner Meinung nach.
Ich gaube dein Mann würde dich an nichts hindern, den er erscheint als sehr unterstützend, verständig und einfühlsam.

Überlege dir nach was es dir gerne ist. Willst du reisen? Noch mal in einer anderen Stadt wohnen? Mehr Hobbys kennen lernen....? Eine Weiterbildung machen? Endlich mal einen Hund haben?....? Und dann versuche mit deinem Partner diese Wünsche zu besprechen und umzusetzen. Gleichzeitig wird auch er Ideen haben wie sein/euer Leben aussehen soll. Und dann könnt ihr überlegen, was machen wir gemeinsam- was machen wir getrennt? OK, das klingt alles konstruiert, aber irgendwie ist das doch so.

Fakt ist: du musst es in deinem Leben niemandem recht machen. Du lebst dein eigenes Leben. Das heißt aber nicht grenzenloser Egoismus und nur du du du, sondern du im Austausch mit dem anderen. Das ist dann zusammen.

Ich kann den Wunsch einen Abstand zu deinen Eltern zu haben gut verstehen. Vielleicht ist das ja trotzdem möglich? Ausziehen und die Wohnung im Haus vermieten? Sie können doch nicht verlangen, dass du dein ganzes Leben da wohnst nur weil das so praktisch und gut ist. Manchmal ist einem einfach auch nach was anderem.

Der wunsch nach einem starken und patenten Mann kommt da schnell. Es wäre nämlich so schön, wenn er die Führung übernhemen würde. Damit hättest du eine sehr starke Rückendeckung für die Umsetzung von Ideen und Wünschen. Gegenüber deinen Eltern zum einen, zum anderen hättest du eine Linie an der du dich entlang hangeln kannst. Orientierung.
Jetzt macht er das nicht. Mmmhh, schade. Aber das ist deine Chance! Denn nun musst du! Und genau dann hast du Luft und Freiraum für deine Gedanken und musst den Hintern dafür hoch bekommen und sie umsetzten. Eigentlich bietet dir dein Partner mit dieser fairen Seite Freiraum.

Ich finde deine Gefühle, die dich gerade verwirren und dich beängstigen eigentlich gut! Sie zeigen dir um was es eigentlich geht: um dich! Esist gut, dass du Angst vor Enge und Fremdbestimmung bekommst. Es wäre auch kein so super gutes Leben, wenn man in diesem Zustand der Fremdbestimmung bleibt. Aber dafür musst du dich nicht trennen. Du schnappst dir einfach deinen Mann, der dich durch dick und dünn begleitet und setzt dein Leben um.

Ich habe gefühlt ewig an diesem Thema geknabbert und tue es immer mal wieder. Aber Selbstverwirklichung, ausleben, frei sein....alleine sein - das kann man auch in Beziehung. Klar trägst du auch Verantwortung für deinen Mann. Es wäre nicht schön wenn du ihm weh tust und ihn nur noch ausschliesst. Aber meistens ist es nicht das Auswandern, zig One-Night-Stands, ein komplett eigener Freundeskreis, eine eigene Wohnung für sich die dich weiter bringen....sondern eher kleine Dinge im Alltag oder einfach das starke Gefühl in sich selbst, dass man sehr gut alleine existieren kann und auch alleine alles schaffen kann. Dein Partner ist dein Gefährte dafür!

26.06.2017 13:00 • x 2 #11022


A


Angst den Partner nicht zu lieben

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K
@Anni75 Wow, vielen vielen lieben Dank für deine Worte. Ich kann gerade nicht so antworten, ich bin noch in der Arbeit.
Aber ich möchte dir von Herzen Danke sagen!

26.06.2017 14:55 • #11023


P
@Anni75
Danke für diesen tollen Beitrag. Diesen Weg möchte ich mich meinem Partner auch gehen. Bei mir besteht dieses Kernthema auch. Bei mir ploppen halt ständig irgendwelche Sachen auf die ich noch machen könnte. Zum einen habe ich Angst davor weil mein Partner halt viel zeit für die Uni brauch weshalb ich eh meistens auf mich alleine gestellt bin und ich hab angst, dass mir die Sachen irgendwann wichtiger werden als die Beziehung oder ich eben meistens eh auf mich allein gestellt bin dass ich angst hab das ich irgendwann sag ihr will nich immer auf dich warten bis wir was unternehmen. Wobei das auch wieder hohe Ansprüche sind. Andererseits ist mein Kopf so voller Sachen die ich sonst auch noch erledigen muss und dann wohnen wir zwar nicht weit auseinander aber in der Großstadt kann das schon mal dauern. Am liebsten würd ich ja mit ihm zusammenziehen aber das geht momentan nicht und das macht mich ganz verrückt irgendwie. Liebe grüße

26.06.2017 18:21 • #11024


S
Hallo,
ich hatte jetzt hier ein paar Mal gelesen, dass ihr Schwierigkeiten im sexuellen Bereich habt. Also dass ihr nicht wollt/könnt.
Ist hier auch jemand bei dem es ist wie bei mir, nämlich dass der Partner nicht will? Das ist natürlich Futter für die Angst sich trennen zu müssen. Es würde mir helfen damit nicht so allei zu sein.

26.06.2017 19:10 • #11025


K
@Anni75 wie schon geschrieben: vielen lieben Dank für deine Worte! Du hast auch vollkommen Recht. Auf der anderen Seite schreibst du ja selbst, dass du Ende 30 warst und schon deine Erfahrungen gemacht hast. Und genau das fehlt mir eben! Erfahrungen - und seien es auch nur schlechte Erfahrungen, die mir zeigen, dass mein Partner genau der Richtige für mich ist!
Naja aber es ist halt jetzt nun mal so bei mir und ich sollte aufhören das zu bereuen. Weil es nun mal so ist und ich die Zeit nicht zurückdrehen kann.

Ich setze mich halt selbst so unter Druck. Ich hab das Gefühl ich kann jetzt nicht mehr so einfach gehen - ich bin ja schließlich verheiratet. (obwohl ich ja jetzt im Moment gar nicht gehen will - es geht nur um das Wenn) es ist halt jetzt nicht mehr so einfach.

Mittlerweile versuch ich mir eben einzureden, dass ich mich eben doch trennen kann, wenn es für mich nicht mehr geht. Und es ist eben so dass es sexuell sehr schwierig ist. Und ich Angst habe, niemals mehr guten S** zu haben. Aber wenn das irgendwann nicht klappt, dann muss ich gehen. Ich möchte das erleben und dann muss ich mir das vll irgendwann eingestehen! Das ist dann auch wieder erleichternd obwohl ich im Moment halt noch nicht so weit bin dass ich gehen will.

Schlimm ist nur, dass er halt schon über 30 ist und halt bei so schlimmen Gesprächen sagt, dass er kein alter Vater sein will. Und ich mir denke, wenn ich noch gar nicht weiß wie es mit uns weitergeht, ist es nicht unfair ihm gegenüber? Gedanken über Gedanken...

War heute auch bei meiner ersten Therapie Sitzung und sie hat mir vorerst eine depressive Episode diagnostiziert. Was auch Sinn macht, weil ich an gar nix mehr Spaß habe und keinen klarem Gedanken fassen kann.
Das ist auch das Ding mit dem eigenen Leben leben wie du schreibst. Weil ich gar nicht WEIß was ich will! Ich will ins Ausland, ich will einen Hund, ich will einen anderen Job, Weiterbildung... Egtl alles. Aber was will ich wirklich? Ich weiß es nicht...
Vielleicht sollte ich jetzt einfach mal die Therapie abwarten.

Auch das mit dem ausziehen ist leider nicht so einfach weil mein Partner unbedingt hier bleiben will.

@PoohMaus eigentlich wirklich witzig - aber genau um deine Situation beneide ich dich so sehr! Du bist noch nicht verheiratet und lebst allein, hast deinen eigenen Raum. (ich wäre momentan so unglaublich gerne alleine und würde meinen Partner einfach treffen und schöne Dinge mit ihm machen - und hätte die andere Zeit komplett für mich), du hast (für mich gefühlt) noch viel mehr von deiner Jugend. Kannst einfach gehen und ihn verlassen, wenn du wirklich willst (ich weiß du willst nicht, und ich will ja auch nicht, aber der Druck den ich spüre, ist echt enorm) und du lernst es wie es ist auf dich allein gestellt zu sein. Ich hab noch nie alleine gelebt und denke das hätte ich unbedingt gebraucht...

Eines der tollsten Paare die ich kenne, machen das mal ganz anders: die leben beide ihren Traum - was momentan einfach bedeutet, dass sie wiedermal ewig weit auseinander wohnen (sie haben zwischenzeitlich schon zusammen gewohnt) und wenn am Wochenende mal was besonderes bei jemandem von Ihnen ist oder sie was mit Freunden machen, dann sehen Sie sich eben mal 2 Wochen lang nicht. Und die sind unfassbar glücklich miteinander..

26.06.2017 22:21 • #11026


Rosenroth
@Körsl

Ich kann mich da Anni75 nur anschließen, die Ängste sind super! Denn sie möchten, dass du diesen Widerstand bearbeitest und dann löst er sich wohl nach und nach auf Schlimmer ist doch, wenn man nie Zugang zu denen bekam und bestimmte Facetten des Lebens nie mitkriegt. Klar, wenn man voll drin ist, ist es ganz klar das Schlimmste, was man je erlebt hat und man denkt, man schafft es nie wieder da raus. Gleichzeitig hat man so einen Hass auf sich selbst, weil man nicht das hinkriegt, was man möchte und Trennen scheint der einzige Ausweg. Es wäre vielleicht auch der einfachste! Das Ding ist nur: Einfach will man ja auch nicht. Das was du machst, ist etwas verdammt schweres und Gutes. Du traust dich etwas. Gehen kannst du immer. Aber du WILLST ja nicht, weil zumindest ein Teil in dir sagt, dass du neue Schritte in Sachen Bindung gehen willst. Und DU darfst bestimmen, wie diese Bindung aussehen soll. Und dabei kann dir der männlichste oder sonstwie beste Partner der Welt nicht groß helfen. Nur kannst du dazu beitragen, dass aus euch etwas Schönes wird. Die Angst will das bestätigt wissen, dass es sich lohnt, in die Beziehung zu investieren. Wenn man das wüsste, DANN wäre die Bereitschaft grenzenlos und der Mut total groß. Das sind Ausreden. Und dieser Tag X, an dem man sich dann so fühlt, kann eben auch sehr spät kommen. Aber so oder so kommt es von dir. Es gibt dir ja nicht per se Glücksgefühle, wenn du mit einem Kamel in der Wüste rumtigerst. Nur du kannst bestimmte Handlungen ausführen, UM dich freier zu fühlen, langsam in Aktivitäten kommen, die dir Lebensfreude zurückgeben und eben Stück für Stück mehr das Gefühl der Freiheit, das gerade noch auf sich warten lässt. Alles Liebe!

P.S: Fühle mich gerade wieder an diesen Artikel hier erinnert: http://www.fabianries.de/gesetz-der-anziehung/

27.06.2017 13:00 • x 1 #11027


P
Tschuldi, wenn ich mal was dazwischenfrage, aber kennt irgendwer diesen Beichdrang? Ich hab das bei ganz banalen Dingen in der Beziehung, die mich im Kopf dann fix und alle machen vor lauter Schuldgefühlen, bis ich platze und ,,beichte. Und meistens sind das zwar unschöne Dinge, aber stinknormale. Bin in letzter Zeit mitten In der Prüfungsphase, hab wenig Schlaf und seit hier das Thema mit der Psychose besprochen wurde hab ich tierisch Angst selbst eine zu haben und dieses ständige beichten und Schuldgefühle eben genau diese psychotische Depression sind. Hab gestern mit nem befreundeten Psychiater geredet, der meinte, das wär wieder nur meine Angstgeschichte, also Angst vor Psychose. Hatte ich vor ca. 1 1/2 Jahren schonmal. Kennt sich jemand aus mit Kopplung Angst/Zwang vs. Psychose/Zwang oder kann man auch alles haben oder wie ist das genau aus psychologischer Sicht? Ist man ein Typ Mensch, der zu etwas neigt und dann das andere eher nicht haben kann oder kriegt man eine Psychose wenn man sich dauerhaft so selbst stresst/unter Druck setzt/depressive Verstimmungen hat?

27.06.2017 19:47 • #11028


A
Also, es gibt unterschiedliche Erkrankungen bei denen Psychosen auftreten können.
- Dro.induzierte Psychosen
- isolierter Wahn
- Psychosen bei Schizophrenie
- bei Depression
- bei Manie
- bei schozoaffektiven Störungen

Und das besondere an einer Psychose ist ja, dass es unumstÖßlich ist, man sich nicht vorstellen kann, dass es auch andres sein könnte! Man keine Beweise für seine Ideen benötigt und trotzdem 100 Prozent sicher ist....Schon, dass du es fragst, macht es unglaublich unwahrscheinlich, dass du eine hast Dein Thera würde das auch merken! Es gibt aber auch so randpsychotisches erleben, aber das ist nicht Psychose! Und die Angst vor einerPsychSe ist ja typisch bei Angststorungen....

27.06.2017 20:07 • #11029


P
Okay merci für die Rationalität aaah du hast so recht haha...ich hab nich mal psychotisches Erleben, dachte nur dieses Beichten und Schuldgefühle wär wahnhaft, aber ich denk wahrscheinlich grad eh nur Blödsinn, denn ich bin zwar vielleicht nicht ganz klar, weil ein Angstschub im Anmarsch ist, aber ich kann mich trotzdem noch wunderbar selbstreflektieren. Werd nur immer so schnell ganz unsicher wenn es um psychische Krankheiten geht, die in meiner Vorstellung katastrophal sind und dann denke ich gleich automatisch ,,oh das hab ich jetzt auch. Also danke für die rationale Erklärung, hat mich wieder auf den Boden geholt

27.06.2017 20:17 • #11030


P
Ich hab kurz ne Frage, vielleicht an die, die viel mit Autonomie Abhängigkeit zu tun haben. Wie findet man den richtigen Mittelweg. Ich war jetzt knapp 2 Tage allein und mir ging es soweit gut, mein Partner hat bei mir geschlafen heute Nacht. Gestern war ich so losgelöst dass ich emotional gar nich so bei ihm war, da is innerlich so eine grosse Distanz. Jetzt ist er weg und wir wissen noch nicht ob wir uns heute sehen und ich könnte nur weinen irgendwie, ich würd so gern zu ihm dann hab ich aber angst dass ich von mir zu viel aufgebe wieder. Ich hatte mich auch auf das Wochenende gefreut weil ich da etwas alleine mit Leuten von ihm daheim unternommen wollte und Samstag wären wir gemeinsam dann bei ihm auf einen Geburtstag gegangen. Daheim bei ihm fühl ich mich immer wie Zuhause, Teil einer liebevollen Familie. Jetzt is es so dass ich panische angst haben mitzufahren als würd ich von mir etwas aufgeben dadurch weil ich dann nicht das Gefühl habe Selbstbestimmt zu sein. Das ganze Wochenende allein sein möchte ich auch nicht weil er mir dann wieder fehlt. Hat jemand einen Rat?

28.06.2017 09:24 • #11031


A
@PoohMaus

Was würdest du dir selbst denn raten? Wenn du jetzt eine liebevolle Freundin von dir wärst, was würdest du dir für einen Rat geben? Und dann Probier das doch mal aus.
Dass sich das nicht alles gut anfühlt finde ich logisch, hat man ja noch nicht gelernt...ist neu

28.06.2017 09:39 • #11032


P
Zitat von Annelin:
@PoohMaus

Was würdest du dir selbst denn raten? Wenn du jetzt eine liebevolle Freundin von dir wärst, was würdest du dir für einen Rat geben? Und dann Probier das doch mal aus.
Dass sich das nicht alles gut anfühlt finde ich logisch, hat man ja noch nicht gelernt...ist neu

Ich Weiss es wirklich nicht. Ich hab angst vor Abhängigkeit, ich sehe Grad Abhängigkeit als was schlechtes an, wenn ich mich jetzt das ganze Wochenende entspanne und mal nichts tue bei ihm daheim bzw mit ihm was zusammen machen bekomm ich Panik. Andererseits hab ich jeder zeit die Möglichkeit zu sagen ich zieh mich zurück. Ich bin so verzweifelt

28.06.2017 10:06 • #11033


P
@Annelin was meinst du mit dem dass sich das nicht gut anfühlt? Wie würdest du handeln? Also letzten Endes muss ich es selbst entscheiden, dass Weiss ich aber ich weiß einfach gar nicht weiter

28.06.2017 10:51 • #11034


A
@PoohMaus
Ich meine, dass es ön der Vorstellung zwei Extreme gibt, die möglich sein könnten. Trennung oder für immer die große Liebe. Dass aber alles was dazwischen liegt, sich unsicher anfühlt. Es ist einfach nicht 100%. Und dass man da in einen Spannungszuständen kommt, der unangenehm ist.
Ich denke, dass nur du es wissen kannst, was gut für dich ist. Und wenn du es grad nicht weist, dann bleibt dir nichts übrig, als es auszuprobieren. Dann weißt du es hinterher...entscheide dich für eine Sache, sehe es als kleines Experiment herauszufinden, was du brauchst und guck nach dem WE wie es war. Ist doch eigentlich egal. Beides hat vor und Nachteile. Es sind zwei Tage, die du auf die eine oder andere Art gestalten kannst.

28.06.2017 10:56 • #11035


P
@Annelin
Danke für den Tipp!
Wenn du dich entschieden hast kennst du das dann das sich ein extremes Druckgefühl und brennen in der Brust breit macht und viel Angst und Panik? Was macht man da? Augen zu und durch ?

28.06.2017 11:51 • #11036


K
Hallo @PoohMaus Ich kenne das! Man weiß einfach auf einmal nicht mehr wie sich eine Beziehung anfühlt bzw. wie man eine Beziehung richtig FÜHRT oder? Bei mir war das von einem Schlag auf den anderen so..

Ich denke @Annelin hat da schon vollkommen recht. Irgendwie macht alles zwischen 100% Liebe und Trennung unsicher, ob es so passt oder ob es so richtig ist.

Ich von mir kann nur sagen, dass ich eigentlich 7 Jahre SEHR auf meinen Partner fixiert war. Das heißt, dass ich sogar wirklich geheult hab, wenn ich nur ein Wochenende mit meinen Mädls weggefahren bin. Und dass ich EXTREME Verlustangst hatte/habe. (Ich war auch ein Kind, dass ständig dachte seine Eltern sterben. Am Anfang der Beziehung hatte ich 2-3 x, da ist mein Freund später gekommen und ich hatte regelrechte Heulkrämpfe, weil ich dachte er hat einen Unfall gebaut und kommt nie wieder. Ich kann/konnte mich da so richtig richtig reinsteigern)
Und auch wenn ich immer noch mit dem Thema sehr zu kämpfen habe, so glaub ich doch, dass mir mein Körper einfach sagen will, dass es so nicht mehr weiter geht.
Dass ich nicht abhängig sein will/darf/soll. Irgendwas will uns unser Körper damit mit Sicherheit sagen!
Dass ich mich und mein Glück einfach nicht von ihm abhängig machen soll. Dass ich wieder Dinge für mich machen soll.

Nur dieses Gefühl, ihn jetzt auf einmal nicht mehr so heftig zu vermissen - das setze ich (klar - ich hatte das ja auch 7 Jahre lang) automatisch mit ich liebe ihn nicht mehr gleich. Andererseits - was wäre denn gewesen, wenn ich weiter mein Leben so verbracht hätte? Dann hätte ich definitiv mein Leben verpasst.

Abhängigkeit ist nicht Liebe - ich denke das müssen wir uns klarmachen!

Und ich hab das auch - wenn ich alleine bin, geht es mir meistens ganz gut. Dann stelle ich mir vor wie toll es wäre, wenn er da wäre. Weil er einfach wunderbar ist.
Wenn er kommt, dann reagiert mein Körper nicht gleich so, wie ich mir das vorstelle und SOFORT kommt mein Gehirn, das sagt das war doch früher nicht so - jetzt liebst du ihn nicht mehr.
Gestern hat er gesagt, dass er mit Pferden nicht so klar kommt. (ich bin eine absolute Tiernärrin) und mein Gehirn hat sofort gesagt dann ist er nicht der Richtige für dich. Was für ein Quatsch

Ich bin auch lange nicht über dem Berg und dieses noch mehr abhängig sein wegen der Hochzeit macht mich immer noch ganz wahnsinnig. (man wird von allen jetzt als verheiratet mit *** angesehen und kommt nicht so leicht aus allem raus) aber ich versuche einfach mir einzureden, dass ich IMMER gehen kann, wenn es nicht mehr passt. Und DASS ich definitiv auch ohne ihn leben kann. (er sagt das von sich auch - und das ist gut so!)
Ich bin ein eigenständiger Mensch, mit eigenen Interessen und verbringe gerne Zeit mit ihm.
Und wenn es nicht mehr so ist - dann gehe ich.

Nicht leicht sich das zu verklickern

so ich hoffe ich konnte vielleicht auch mal ein bisschen helfen und nicht nur alle aussaugen

übrigens bin ich stark am Überlegen für 1 Jahr 150 km weiter weg zu ziehen und dort in einem Tierhof zu arbeiten. Das ich einer meiner größten Wünsche und auch wenn meine Abhängigkeit irgendwie sagt, ich soll es nicht tun - hoffe ich, dass ich es tun werde. Dann mache ich wirklich mal nur das, was ich will und mache es nicht von jemandem abhängig.
Und wenn es dann wirklich nicht mehr klappen sollte in der Beziehung - dann sollte es wohl so sein. (ja - ich rede mir das ein, dass ich so denken kann )

28.06.2017 14:52 • x 1 #11037

Sponsor-Mitgliedschaft

P
@Körsl
Bei mir is es so ich hab das Gefühl ich hab bis jetzt selten in meinem Leben gemacht was wirklich total selbstbestimmt war und das möchte ich nun. Hab das Gefühl oder den großen drang mir selbst was aufzubauen unabhängig von meinem Partner. Ich weiß nur nich wo die Reise hingehen soll und ich will diese Beziehung unbedingt aber ich hab grosse angst dass es nicht hält oder ich mich dagegen entscheide. Aber wie Anni75 schon sagt man kann das auch mit dem Partner schaffen. Ich denk halt immer mir is es aber auch so wichtig mich mit meinem Partner zu besprechen. Weil ich will dass es funktioniert und trotzdem jeder seins hat. Irgendwie is mir dieses jeder hat seins sehr wichtig. Dann hab ich wieder angst wenn es aber um unser Leben geht. Kann man sich sozusagen auch lösen und trotzdem in Kontakt bleiben? Ist das vielleicht sogar der richtige Weg? Findet ihr es auch okay wenn der Partner einen unterstützt auf dem Lebensweg wenn es einem selbst mal nicht so gelingt in welche Richtung es jetzt gehen soll wie bei mir oder is das schon wieder Fremdbestimmung?

28.06.2017 15:55 • #11038


P
Kann mir jemand Mut machen mein Kobold hat fast gewonnen. Ich liebe meinen Freund so aber wie soll ich mir selbst was aufbauen und ohne Fremdbestimmung?

28.06.2017 18:04 • #11039


K
@PoohMaus ich glaube dass es wirklich der richtige Weg ist, sich zu lösen und trotzdem eben in Kontakt zu bleiben. Das Meiste andere ist doch Abhängigkeit und damit eher ungesund. Jeder muss da auch seinen eigenen Weg finden. Für den Einen passt mehr Enge und für den anderen ist mehr Freiheit wichtiger. Meinem Partner war es die ganze Zeit lang jetzt fast zu eng, er wollte immer dass ich endlich wieder mehr für mich mache.

Du bist auch sehr jung oder? Das denke ich bei mir auch, dass es vielleicht ein oder Das Problem ist. Weil ich auch mit 19 mit ihm zusammengekommen bin. Dass es eben vielleicht besser gewesen wäre, ich hätte mir vorher mein Leben selbst aufgebaut und gelernt, dass ich auch selbst klarkomme. Aber ich hab ihn nunmal so früh kennengelernt und das kann ich ja jetzt nicht mehr rückgängig machen und deswegen mich jetzt zu trennen wäre ja wohl mal übelster Käse..

Aber ich denke deshalb ist es auch umso normaler dass wir uns auch selbst etwas aufbauen wollen. Man soll sich ja auch selbst glücklich machen und es nicht dem Partner zur Aufgabe machen einen glücklich zu machen.

Ich hab diesen immensen Drang jetzt auch, Selbstbestimmt zu sein. Eigentlich ist es ja auch normal Selbstbestimmt zu sein oder? Und trotzdem in Kontakt mit dem Partner zu sein, natürlich auch Absprachen zu treffen.
Wir haben das nur wahrscheinlich später gemerkt, als viele andere und bewerten das als schlecht. Vielleicht bist du, wie ich, auch ein Mensch dem Veränderungen immer ziemlich zusetzen. Ich bin sehr sensibel. Wobei ich denke jeder hier in diesem Forum ist sensibel, sonst hätte man womöglich solche Probleme nicht.

Und klar ist es wichtig, dass jeder Seins hat! Was wäre denn sonst wenn der Partner wirklich mal mit einem Schluss macht? Dann hat man ja wirklich gar nix mehr! Und ich denke du hast auch einen Partner, der auch Sein eigenes Leben will! Also steht er dir auch nicht im Weg oder?

Ja ich glaube wir beide können es schaffen selbstbewusst und Selbstbestimmt auch innerhalb der Partnerschaft zu werden! Allerdings müssen wir uns von dem Gedanken lösen, dass wir unbedingt diese Beziehung wollen und Angst davor haben uns zu entscheiden uns zu trennen. Wenn man sich das so überlegt, ist es ja theoretisch auch eigentlich Käse oder? Wenn wir jetzt unser Leben Selbstbestimmt Leben und wirklich irgendwann an den Punkt kommen, wo wir uns wirklich trennen wollen, dann tun wir das auch! Aber dann haben wir den festen Entschluss für uns getroffen und empfinden es dann als richtig. Das fühlt sich dann sicherlich nicht so an wie jetzt. Sondern dann Wollen wir uns wirklich trennen! Momentan wollen wir es aber nicht.
Kein Mensch auf dieser Welt weiß wie lange die Beziehung hält, nur machen such die meisten einfach keine Gedanken darüber.

Zum Thema Fremdbestimmung kommt es wahrscheinlich darauf an wie das passiert. Wenn jmd dir einen Weg aufzwingen will (krass ausgedrückt) oder dich manipuliert, dann ist es natürlich nicht gut. Aber wenn du gute Gespräche mit deinem Partner oder jmd anderen führst und er dir Tipps gibt, die sich für dich gut anfühlen, dann ist es doch toll! Gute und tiefe Gespräche mit nem Glas Wein in der Hand - das liebe ich

So und jetzt schreib ich mir das alles hinter die Ohren und versuch das selbst zu verinnerlichen.

Grad geht's mir nämlich auch nicht so gut. Darf ich fragen ob es im sexuellen Bereich bei euch funktioniert? Das ist eins meiner größten Bauchschmerz-themen

28.06.2017 18:06 • #11040


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