Julchen69
- 33
- 11
Zwangsgedanken, welche sich gegen den Partner richten, bekam ich erst seit kurzem. Ich bin froh nach ca. 2 Wochen schon den Entschluss getroffen zu haben, meine Psychologin wieder zu besuchen (3 Jahre zuvor eine Depression gehabt). Sie konnte zu meinem Glück, schnell herauskristallisieren, womit ich zu kämpfen habe.
Der Auslöser für alles, fand vor 6 Wochen statt. Mein Freund und ich führen seit 1 Jahr und 8 Monaten eine Fernbeziehung, aus welchem Grund wir (fast) jeden Tag, meist am Abend skypen. Ich kann mir immer noch nicht erklären, wie aus einem einzigen Satz in meinem Kopf, so ein großes Ding werden konnte... Ich ging an diesem Tag eigentlich sehr glücklich ins Bettchen, wofür ER der Grund war, bis ich mir ganz zufällig die Frage stellte Liebe ich ihn eigentlich wirklich?. Also etwas unbedeutendes, etwas, was jeder einmal denkt. Es war nicht das erste mal, dass mir das mal kurz im Kopf herumschwirrte, jedoch war es mir sonst schlicht und ergreifend egal, denn schließlich war ich doch glücklich. Aber an diesem Abend, versetzte mich der Gedanke in einen Schockzustand und ich bekam ein schmerzendes unwohles Gefühl im Bauch und ab da fing alles an. Mein Kopf sagte sofort Aha, was ist denn das? An diesem Gedanken MUSS etwas dran sein!. Ich dachte mir dann darauf So ein Blödsinn, er ist doch mein Engel, erstmal eine Nacht darüber schlafen.. Nun ya, gedacht, getan. Jedoch war nichts besser, oder so wie es vorher war... Im Gegenteil, es verschlimmerte sich und meine Gedanken wurden immer verzweigter und meine Tage waren und sind fast immer mit Angst, ihn zu verlieren, verbunden. Selbst wenn ich einmal nicht nachdenke, habe ich meist ein sehr schweres, unwohles Gefühl im Bauch (kennt es jemand?) , sodass ich immer wieder auf unangenehme Gedanken, wie ihn bald zu verlieren oder das, wenn ich das alles nicht bekommen hätte, ich weiter alles ohne Probleme mit ihm weiter genießen könnte, komme. Meine Gefühle wechseln leider auch immer so schnell. In einem Moment fühle ich die Liebe wieder total, dann (für mich schlimmstes Gefühl) habe ich totale Gefühlslosigkeit, dann wiederum totale Angst. Ich meine, ich glaube jedem hier ist natürlich klar, dass man nicht den ganzen Tag total krasse Liebe spüren kann und das das auch so sein soll und gut so ist, jedoch ist man in der ganzen Sache so festgefahren, dass einen nur noch diese eigentlich so unsinnigen Zweifel und negativen Gefühle einholen.
Allerdings muss ich sagen, dass es vereinzelt auch gute Tage gibt. Letztes Wochenende dachte ich tatsächlich ich hätte den Berg erklommen, ich war so glücklich MIT und WEGEN ihm, sobald die Woche aber wieder anfing, ging alles von vorne los.
Was mich jetzt am meisten plagt ist, dass ich morgen wieder für 10 Tage zu ihm fahre. Ein ganz kleiner Teil in mir, freut sich riesig, wie sonst auch, jedoch spüre ich davon kaum etwas, da meine große Angst alles überwiegt. Ich lege immer noch große Hoffnung darauf, dass wenn ich wieder mit ihm bin, alles super ist, aber mein Kopf schaltet nicht aus. Was wenn es nicht besser wird? Was, wenn es noch schlimmer wird?
Ich hasse es. Ich will doch einfach nur genießen und das könnte ich auch, wenn das alles nicht so gekommen wäre. Mein Bauchgefühl verbunden mit meinen Gedanken geben mir ya so gut wie nie, bis selten und vllt auch mal eins zwei Tage, die Chance dazu!
Dazu kommt, dass ich mit meiner Psychologin beschlossen habe, ihn jetzt morgen endlich dann auch komplett einzuweihen. Komplett, da ich das Thema schon einmal angesprochen hatte, währenddessen einen Zusammenbruch hatte und darum gefleht hatte, mir zu glauben, dass ich ihn wirklich liebe und mein Kopf irgendwie eine Fehlzündung bekommen hat (Mir ging es danach erstmal sehr viel besser, da wir ein inniges Gespräch geführt hatten). Zu dem Zeitpunkt wusste ich aber über das genaue Problem noch nicht bescheid und aus dem Grund werde ich versuchen, ihm mithilfe eines Stichpunktzettels, morgen alles so verständlich wie möglich zu erklären... Ich denke, für ihn ist das ganze Thema eigentlich schon gegessen, ich erwähnte ya auch nichts mehr.
Leider fange ich ya auch immer so schnell an, schon bei Kleinigkeiten zu weinen... Diese ständige Verlustangst und nicht zufrieden sein zu können, machen mich so fertig, mein Kopf lässt mir viel zu selten eine Verschnaufpause...
Tut mir leid, dass ich jetzt alles mit diesem wahrscheinlich riesigem Text zugeflutet habe, aber vllt erkennt sich ya der ein oder andere darin wieder.
Mir geht es für meinen Teil zumindest ein wenig besser, mich einmal ausgelassen zu haben.
07.04.2017 17:39 • #10581