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Hey Ihr Lieben,

Ich melde mich auch mal wieder. Mir ging es nun mehrere Wochen einigermaßen gut, ich war weitestgehend stabil. Trotzdem hatte ich natürlich weiterhin mit negativen Gedanken und Gefühlen zu kämpfen, aber sie haben nicht mehr den kompletten Alltag beherrscht. Ich konnte einigermaßen normal leben und hatte zumindest kleine gute Momente mit meinem Partner.
Meine Therapeutin sagte am Montag, dass ich langsam den Schritt gehen sollte mit ihm zusammenzuziehen, sie meint nämlich, dass das mein eigentliches Problem ist, dass ich mich von Zuhause nicht ablösen kann und zusätzlich unter extremer Verlustangst leide.
Gestern hat mich nun auch mein Partner drauf angesprochen. Das wir vll mal drüber nachdenken sollten so langsam. Sind nun 2,5 Jahre zusammen. Und seitdem hänge ich so in Panik. Ich habe heute den halben Vormittag nur gezittert und mir war schlecht und ich würde am liebsten flüchten habe ich das Gefühl. Kennt das eventuell jemand?

Zitat von Kuddel:
Hey Ihr Lieben,

Ich melde mich auch mal wieder. Mir ging es nun mehrere Wochen einigermaßen gut, ich war weitestgehend stabil. Trotzdem hatte ich natürlich weiterhin mit negativen Gedanken und Gefühlen zu kämpfen, aber sie haben nicht mehr den kompletten Alltag beherrscht. Ich konnte einigermaßen normal leben und hatte zumindest kleine gute Momente mit meinem Partner.
Meine Therapeutin sagte am Montag, dass ich langsam den Schritt gehen sollte mit ihm zusammenzuziehen, sie meint nämlich, dass das mein eigentliches Problem ist, dass ich mich von Zuhause nicht ablösen kann und zusätzlich unter extremer Verlustangst leide.
Gestern hat mich nun auch mein Partner drauf angesprochen. Das wir vll mal drüber nachdenken sollten so langsam. Sind nun 2,5 Jahre zusammen. Und seitdem hänge ich so in Panik. Ich habe heute den halben Vormittag nur gezittert und mir war schlecht und ich würde am liebsten flüchten habe ich das Gefühl. Kennt das eventuell jemand?


ICH BIN STOLZ AUF DICH!
Murmel, schrieb... ich suchs dir
beziehungsaengste-bindungsaengste-f64/angst-den-partner-nicht-zu-lieben-teil-2-t66307-1040.html#p859266
Das die Gedanken dann weg waren... (ausser bei Ihr hatte es der Partner dann auch noch )

Ja das Ablösen hat meine auch ganz gross geschrieben, ablösen und erwachsen werden.

A


Angst den Partner nicht zu lieben

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Danke @zero1916
Das mit Murmel ist interessant Mir macht nur das fluchtgefühl echt etwas Sorge. Es fühlt sich an, als würde ich nicht MIT IHM zusammenziehen wollen. Oder sind es doch nur einfach die allgemeinen Ängste davor? Er hat gestern sogar vorgeschlagen ein Haus zu bauen. Ich habe da sooo Angst bekommen und geweint, obwohl ich das doch immer wollte. Haben uns nun aber für den Anfang erstmal auf eine Wohnung geeinigt, wohnen ja beide noch Zuhause.

Zitat von Kuddel:
Danke @zero1916
Das mit Murmel ist interessant Mir macht nur das fluchtgefühl echt etwas Sorge. Es fühlt sich an, als würde ich nicht MIT IHM zusammenziehen wollen. Oder sind es doch nur einfach die allgemeinen Ängste davor? Er hat gestern sogar vorgeschlagen ein Haus zu bauen. Ich habe da sooo Angst bekommen und geweint, obwohl ich das doch immer wollte. Haben uns nun aber für den Anfang erstmal auf eine Wohnung geeinigt, wohnen ja beide noch Zuhause.


Ich glaube es ist einfach Angst.
Angst zeigt sich bei mir immer ganz verschieden. Aber bei unseren Gedanken und bei unseren Ängsten...
Ist es ja klar das wir flüchten wollen. Nicht?
Ich denke eher, du hast Angst das es mit den Gedanken wieder schlimmer wird!
Und davor hast du Angst und willst flüchten... ich denke nicht, dass deine Thera oder duuu so weit gekämpft hättest, wenn du das nicht wollen würdest.
Durch den Zwang, durch die Ängste siehst du einfach nicht mehr genau was DU willst.

Ich zum Beispiel bekomme immer noch ein komisches Gefühl wenn ich nach Hause fahre.
Egal ob mein Partner nun zu Hause ist, oder nicht... aber da ist auch das ablösen von zu Hause, nicht mehr in der Obhut meiner Eltern.
Auf eine Art frei zu sein, sich entfalten zu können... und auf der anderen Seite einfach Angst

@zero1916
Das ist auch eigentlich eher das was Sinn machen würde, weil es gibt ja positive Momente,wo ich einfach weiß, dass ich ihn liebe. Trotzdem denke ich manchmal ich will einfach nicht mehr! Aber irgendwie ist das doch unlogisch?

Zitat von Kuddel:
@zero1916
Das ist auch eigentlich eher das was Sinn machen würde, weil es gibt ja positive Momente,wo ich einfach weiß, dass ich ihn liebe. Trotzdem denke ich manchmal ich will einfach nicht mehr! Aber irgendwie ist das doch unlogisch?


klar, weil man Angst hat, dass es nicht besser wird.
ABER es wird schon viel besser.
Ab und zu, habe ich den Gedanken kann ich mir eine Zukunft vorstellen? will ich eine?
Der Gedanke macht mir noch ein schauriges Gefühl... aber ich weiss ja selber noch nicht genau, was ich will.
Und ein wo ich ich weiss, dass ich ihn liebe, wir super zusammenpassen, uns toll verstehen - wieso dann gehen?

Das sage ich mir ja auch immer wieder. Und es ist ja auch schon besser geworden. Aber grad ist einfach wieder schlimm :/

Zitat von Kuddel:
Das sage ich mir ja auch immer wieder. Und es ist ja auch schon besser geworden. Aber grad ist einfach wieder schlimm :/


Denk daran, zwei Schritte vor, einer zurück und irgendeinmal erreicht man das Ziel.

Zitat von zero1916:

ICH BIN STOLZ AUF DICH!
Murmel, schrieb... ich suchs dir
beziehungsaengste-bindungsaengste-f64/angst-den-partner-nicht-zu-lieben-teil-2-t66307-1040.html#p859266
Das die Gedanken dann weg waren... (ausser bei Ihr hatte es der Partner dann auch noch )

Ja das Ablösen hat meine auch ganz gross geschrieben, ablösen und erwachsen werden.


DER Beitrag von Murmel hat mich nun verunsichert, weil ich ja schon lange mit meinem Freund zusammen wohne und ich die Gedanken trotzdem habe?!

@Liliane01
Lass dich deshalb nicht verunsichern hier gibt es doch viele die mit ihrem Partner zusammen wohnen und die Gedanken haben. Wir mögen zwar alle ähnliche Gedanken und Befürchtungen haben aber ich denke es liegt an unterschiedlichen Dingen warum wir jetzt diese Gedanken haben, es gibt verschiedene Ursachen, jeder hat trotz der Überschneidungen ein individuelles Krankheitsbild denke ich

@Liliane01
ach mensch liliane... ich wohne auch schon länger mit meinem freund zusammen und habe die gedanken ein jahr später bekommen....

Sorry war dumm hab ich auch gemerkt!

Grübelt einer von euch auch über Autonomie-Abhängigkeits-Thematik ? Seitdem ich jetzt aktiv bin und ich wieder lachen kann und mich an Sachen erfreue kommt dieses Thema wieder auf. Es ist wie ein Wahn indem sich alles um Selbstbestimmung dreht und der Angst vor Fremdbestimmung. Je mehr ich darüber Grübel desto schlimmer wird es wohl ich wieder vor dem Punkt steh ich müsste mich entscheiden. Es ist wieder so ein ja aber ich muss mich um meine Leben kümmern und durch die Gedanken die präsent sind kann ich mich überhaupt nicht auf die Beziehung einlassen weil dann wieder diese kognitive Verzerrung kommt die mir sagt ja es geht nur das eine oder das andere. Ich habe auch gelesen dass die Depression häufig sich nach Bindung sehnt und Abhängigkeit während der Zwang nach Autonomie strebt. Wollte jetzt mit meinem Freund schwimmen gehen und hab mich voll gefreut aufs planschen aber mein Kopf sagt wieder du musst nach dem Glück in deinem eigenen Leben streben. Ich hab also Probleme mich trotzdem auf unsere gemeinsame Zeit einzulassen weil ich in Gedanken schon wieder in der Zukunft hänge

Zitat von Rosenroth:
Da sprichst du Dinge aus, die ich auch total empfand. Es ist total absurd, es ist manchmal schwer differenzierbar, aber dadurch, dass die Gedanken immer wieder eine neue Form annehmen, kann man das eben nicht immer identifizieren. Man kann eben Schritt für Schritt versuchen, sich von ihnen nicht völlig ausschalten zu lassen. Und irgendwie bin ich auch froh, mich nicht getrennt zu haben bisher. Schlägt der Zweifel zurück sagt er natürlich auch: Siehst du?! Was habe ich dir gesagt? Du musst dich einfach trennen, das war doch jetzt schon so lange klar?! Aber jede Beziehung hat ja ein paar Steinchen im Weg, die Frage ist ja, was ich daraus mache. Ich kann ja nicht immer wieder gehen, nur weil es mal schwierig war. Nur, wenn ich eben Angst habe, stehen logischerweise alle Zeichen auf Flucht. Bin jetzt immer wieder dabei angekommen, dass diese Beziehung wirklich das lebensgefährlichste ist, was ich so gemacht habe. Aber Mut zu haben ist ja irgendwie auch was Schönes

Ich denke, was das Krankhafte von dem Gesunden unterscheidet: Wenn eine gesunde Beziehung zu Ende geht, nimmt einfach das Gefühl der Liebe und Verbundenheit Schritt für Schritt ab. Und das ist das vorherrschende Gefühl, stabil abnehmend. Rocd ist glaube ich eher, dass es BEIDE Gefühle gibt, die angenehme Liebe und Zustimmung zum Partner und die komplette Abwertung und bodenlose Hilflosigkeit. Und das sind zwei komplette Gefühlspaletten, die man da abrufen kann.

In einer normalen Beziehung können nicht diese BEIDEN Gefühle nebeneinander existieren, natürlich hinterfragt man die Beziehung mal oder trennt sich fast, aber es ist kein unerträglicher Zustand. Und es wechselt nicht so schnell! Wenn ich mit jemandem zusammen bin, mit dem ich nicht sein will, dann mache ich Schluss, aber habe nicht permanent ein schlechtes Gewissen und tue gar nichts! Das schlechte Gewissen hätte ich dann, weil es mir leid tut, weiterziehen zu müssen. Aber es wäre kein so starkes Gefühl der Zerrissenheit da, sondern die ganz klare Sicht, gehen zu müssen und zwar längerfristig, nicht über einige Tage. Ich will jetzt nicht sagen, dass normale Beziehungen gefühlskalt und ohne Probleme beendet werden, sondern eben nur ansatzweise die Unterschiede herausfinden. Ich hoffe, ihr versteht, wie ich es meinte!


Hallo liebe Rosenroth,

Vielen dank für deinen tollen Beitrag und deine Sichtweise.
Aber genau hierbei habe ich Probleme einen normalen Trennungsgedanken von unseren Gedanken zu unterscheiden.
Ich weiß nicht wie es ist wenn man sich wirkich nicht mehr liebt und sich trennen will.
Ich war noch nicht in so einer Situation.
Da kommen ja dann immer Gedanken auf dass man es einfach nur nicht wahrhaben will usw.
Die Gedanken wechseln ständig, jedoch beschränkt es sich bei mir mittlerweile auf 4-5 verschiene Gedanken die immer wieder kommen.

Mein Freund ist öfter mal schlecht gelaunt und dann etwas pampig und distanziert. Das ist sehr schlimm für mich, fühle mich immer sooo sehr verletzt, zurückgewiesen und nicht geliebt. Denke dann immer dass ich mit ihm nicht zusammen sein kann weil er ab und zu so ist
Dabei bin ich doch oft genauso? Und umgekehrt bin ich dann soooo empfindlich und nehme es persönlich

@PoohMaus
Ja, klar, die Thematik kennt wahrscheinlich fast jeder. Immer wieder einen Mittelweg zu finden zwischen A. Totaler Abhängigkeit, Selbstaufgabe und B. Absoluter Autonomie, Freiheit, Einsamkeit...
Irgendwo dazwischen einpendeln und hin und herschwingen, je nach Bedürfnis. Finde ich auch unglaublich schwer. Irgendwie sind die Extreme einfacher zu leben, sich da in der Mitte inzupendeln ist bei mir mit hoher Anspannung verbunden, finde ich anstrengend. Ich denke vor allem, weil man da ständig in sich hineinspüren muss, was man grade für ein Bedürfnis hat. Und das habe ich bisher noch nicht so gut geübt! Und ich bin auch noch nicht so gut darin, meine eigenen individuellen Bedürfnisse nach Nähe und Distanz, bzw. Abhängigkeit und Autonomie so wahrzunehmen und anzunehmen, das auch zuzulassen. Dann springt mein Kopf sofort an: Darf das so sein? Was für eine Bedeutung hat das jetzt? Geht das dann noch alles?
@Liliane01
Ich wohne seit über 7 Jahren mit meinem Freund zusammen, mittlerweile sogar verheiratet... Gibt solche und solche Phasen... Aber Nähe ist in mir mit Angst gekoppelt und je nach eigener Stabilität und Stress, ist das dominant oder eben nicht. Aber ich denke, dass ich mit diesem Thema mein Lebenlang zu tun haben werde. Mal mehr mal weniger...und irgendwann hat es vielleicht einfach nicht mehr so eine hohe Bedeutung.
Ich habe grade auch wieder die Situation, dass plötzlich Gedanken kommen: Jetzt ist es soweit, jetzt trennst du dich gleich. Und dann die Gedanken, dass je öfter ich das Denke, desto normaler wird es und desto wahrscheinlicher ist es, dass ich mich wirklich trennen muss. Gedanken wie: Cll hast du es dir nur schön geredet, in Wirklichkeit wusstest du doch, dass das nichts ist....
Ichversuche diesen Gedanken so wenig Aufmerksamkeit wie möglich zu geben und zu akzeptieren, dass sie da sind und sehr wahrscheinlich auch wieder weggehen. Aber wir alle kennen das, manchmal ist einem die Angst fast lieber als die Gelassenheit bei solchen Gedanken..
Viele Grüße

Zitat von Liliane01:

DER Beitrag von Murmel hat mich nun verunsichert, weil ich ja schon lange mit meinem Freund zusammen wohne und ich die Gedanken trotzdem habe?!


@Liliane01 mach dir keine Sorgen, wir wohnen auch zusammen es ist meistens schön aber dennoch habe ich auch noch diese Phasen wo alles wiederkommt vorallem wenn wir nicht beieinander sind. Wir sind doch alle verschieden und haben verschiedene Geschichten das kann nicht alles gleich ablaufen wie geht es dir denn momentan? Ich hoffe doch gut!

Zitat von Mathilde87:

@Liliane01 mach dir keine Sorgen, wir wohnen auch zusammen es ist meistens schön aber dennoch habe ich auch noch diese Phasen wo alles wiederkommt vorallem wenn wir nicht beieinander sind. Wir sind doch alle verschieden und haben verschiedene Geschichten das kann nicht alles gleich ablaufen wie geht es dir denn momentan? Ich hoffe doch gut!

Hallo du Liebe, ich hatte einen herben Rückschlag, mir geht's zwar schon wesentlich besser, da die Angst weniger da ist und ich mich nicht so gelähmt fühle, aber die Ausläufer des Rückschlägs sind noch vorhanden. Aber trotzdem, 80% besser als in der Akutphase, 20% fehlen noch! ich hoffe es geht nun stetig bergauf! Ich versuche gelassen zu sein und die Gedanken zu akzeptieren. Gestern hatte ich das irgendwie voll drauf und dann gibt's Momente in denen ich merke, dass ich wieder dagegen ankämpfe und das verschlimmert es natürlich. Aber wie gesagt Tag für Tag, Schritt für Schritt. Das nimmt mir den Druck, wenn ich so denke, denn dann dramatisiere ich es kopfmäßig nicht alles! Wie geht's dir?
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@Liliane01
beziehungsaengste-bindungsaengste-f64/angst-den-partner-nicht-zu-lieben-teil-2-t66307-1110.html#p865617
stimmt nicht, sie hatte die Gedanken immer wieder auch nachdem zusammenziehen, ich wollt kuddel einfach mut machen

ich glaube fest daran, dass wir es schaffen! Kopf hoch... es geht stetig aufwärts, auch mit rückschläge... denn die gehören (LEIDER) dazu

Zitat von Liliane01:
Hallo du Liebe, ich hatte einen herben Rückschlag, mir geht's zwar schon wesentlich besser, da die Angst weniger da ist und ich mich nicht so gelähmt fühle, aber die Ausläufer des Rückschlägs sind noch vorhanden. Aber trotzdem, 80% besser als in der Akutphase, 20% fehlen noch! ich hoffe es geht nun stetig bergauf! Ich versuche gelassen zu sein und die Gedanken zu akzeptieren. Gestern hatte ich das irgendwie voll drauf und dann gibt's Momente in denen ich merke, dass ich wieder dagegen ankämpfe und das verschlimmert es natürlich. Aber wie gesagt Tag für Tag, Schritt für Schritt. Das nimmt mir den Druck, wenn ich so denke, denn dann dramatisiere ich es kopfmäßig nicht alles! Wie geht's dir?


Schade dass du nen Rückschlag hattest, aber davor ist wohl keiner sicher leider. Ich bewundere deine Art wie du damit umgehst dass du dennoch lachen kannst. Ich möchte auch gern so ein positiver Mensch sein wie du!
Ich frage mich wirklich wieso, wieso kommt der schei. immer wieder und wenn es der Richtige Partner ist wieso kann man dann nicht einfach ruhig und glücklich durchgängig leben? Ich glaube das ist die Art wie wir denken und wie wir uns von Gedanken beeinflussen lassen.

Ich habe aktuell auch einen kleinen Rückschlag aber der kommt jeden Monat zur selben Zeit. Ich glaube Hormone spielen da auch eine Rolle. Ich stelle mir mal wieder die Frage warum fängt das wieder an es war doch wieder 3 Wochen alles cool. Irgendwann lerne ich auch damit lockerer umzugehen und nicht auf die Gedanken zu hören aber es ist so schwer. Auf der einen Seite fühle ich mich so wohl und alles passt und auf der anderen Seite denkt man da müsste doch mehr sein riesige Schmetterlinge rosarote Brille etc. Aber das ist ja irgendwie auch nicht wirklich erwachsen dieser Drang verliebt sein zu müssen. Ich bin traurig darüber dass es wieder so ist aber auch voller Hoffnung dass es wieder besser wird. Sobald ich bei ihm bin ist auch alles wieder im Lot...es ist Kraftzehrend

Hallo einmal in die unbekannte Runde,

ich war in diesem Thread, nein eigentlich in dem Vorgängerthread (Teil 1), schon einmal vor 5 Jahren kurzzeitig aktiv.
Nun bin ich es erneut. Aber eigentlich nicht aufgrund der gleichen Thematik. Und ich hoffe vorab, dass ich hier NIEMANDEN
TRIGGERE. Das ist und wäre nicht meine Absicht. Also hier bitte ich schon einmal um Entschuldigung. Ich möchte betonen,
dass ich denke - und WEIß! -, dass es bei jedem Gemeinsamkeiten, es aber auch bei allen Unterschiede gibt.

Vor 5 Jahren (bin nunmehr 33 und m) war es so, dass ich eines Tages einfach wusste, dass ich sie nicht mehr liebe, und das fühlte ich auch. Ich wollte
dort einfach nicht mehr sein. Aber aus diversen Gründen wollte ich mir diese Niederlage nicht eingestehen. Es war eine furcht-
bare Beziehung. Was ich wollte, wer ich war, war für SIE nicht von Bedeutung und ich passte mich an, verbog mich und wurde
schlussendlich depressiv. Dann war ich in einer Klinik, wurde halbwegs wieder ich und trennte mich. ENDE der Gedanken. Ich
hatte danach sogar Angst davor, erneut mit ihr zusammen sein zu müssen, weil es mir mein Kopf befehlen könnte. Irreal.

Nun ja, gute 2 Jahre später war ich in einer Beziehung, die sehr gut lief. Ich war ich und sie war sie. Es harmonierte gut.
Kurz vor unserem Zusammenzug (nach 8 Monaten - damals viel zu schnell), bekam ich erneut Depressionen. SCHEINBAR
aus heiterem Himmel. Dabei hatte ich nicht gemerkt, dass ich schon seit 2 Jahren oder so depressiv war (ohne Partnerin).
Ich hatte mich sozial isoliert, machte mein Ding (bedeutet: ich ging arbeiten, fuhr nach Hause, schlief, wachte auf, sah fern,
schlief, ging arbeiten etc.).

Diese ganze Sache brachte mich dann in eine Tagesklinik. Hier wurde dann die Diagnose Dysthymie (http://www.netdoktor.de/krankheiten/dep ... dysthymia/)
+ gegenwärtige schwere depressive Episode (sprich: double depression) gestellt. Keine Ahnung, ob die hier schon einmal
angebracht wurde. Um es abzukürzen: Während des Zeit dort, merkte ich, dass wir a) nicht zusammen passten und b) dass
sie während der Krankheit nicht allzu sehr hinter mir stand. Ich trennte mich. Wieder die richtige Entscheidung.

Zwei Jahre später/Heute: Ich war 2 Jahre solo, meinte vermeintliche Änderung nach der Tagesklinik gemacht zu haben, hatte
die oben genannte Diagnose nicht mehr im Kopf und wurde wieder ICH (sprich: der melancholische Einzelgänger, der ich schon
seit der Jugend, frühen Kindheit war). Natürlich habe ich Freunde, aber ich empfinde in ihrer Gegenwart nur sehr wenig, ebenfalls
bei meinen Eltern und dem Rest der Familie. Ich weiß, woher das alles kommt (durch Therapie). Ich habe nur ein paar Leidenschaften:
schreiben (Bücher), mit Freunden Filme machen, lesen. Diese Leidenschaften sind es die mir - in wenigen guten Momenten - Freude
bereiten. Klappt aber nicht immer.
Die AD Citalopram und Escitalopram hielten nur etwas die Panikattacken im Zaum, allerdings wirkten sie bei mir nicht antidepressiv.

Nun zur aktuellen Situation: Vor 2 Monaten lernte ich eine Frau kennen. Und was soll ich sagen: Seit langer Zeit, fühlte ich mich tatsächlich
verliebt und nach einer gewissen Zeit nannten wir es Beziehung. 2 Tage danach ging es los. Angst, Gedankenrasen etc. Ich fühlte mich
wie im falschen Film. Es schrie aber nichts nach: DU MUSST DICH TRENNEN/KONTAKT ABBRECHEN. Das wollte ich auf keinen Fall. Denn
sie ist einfach super. Auch wenn ich das nicht immer fühlen kann. In wenigen Wochen werde ich wieder einen vollstationären Klinikaufenthalt
antreten. Hier will ich ein neues AD und die Dysthymie mal richtig angehen. Sie besser verstehen. Diesmal gehe ich nicht mit der
liebe sich sie/ liebe ich sie nicht - Thematik. Denn, dass ich etwas für sie empfinde (egal was das ist - ist mir schei.!) steht außer
Frage. Ich suche ihre Nähe, wir küssen uns, haben meistens tollen Sex (wenn die Gedanken die Fresse halten), lachen, quatschen und sie
schafft es jeden Abend meinen Tag zu retten.

Sicher - es ist nicht mit einigen eurer Geschichten vergleichbar. Ihr seid teilweise in jahrelangen Beziehungen. Warum ich all das schreibe ist,
weil ich denke, dass jede Geschichte irgendwo anders ist. Aber halt auch mit allen Gemeinsamkeiten. Es gab hier Leute, die sich trennten und
dann merkten, dass es das richtige ist. Es gab Leute, die kämpften. Es gab Leute, die es geschafft haben. Und ich denke - bei fast allen aktiven
hier (soweit ich es in den letzten Wochen still mitgelesen habe) - sind es tatsächlich nur die Gedanken. Mein Kopf ist seit der Jugend darauf
programmiert das Haar in der Suppe zu suchen. Und wenn es mir gut geht, läuft ein Automatismus ab. Es werden solange Dinge gesucht bis
etwas vermeintliches gefunden wird. Meistens absoluter Humbug. Und ihr kennt das ja: Ist dann diese eine Sache nicht akut, wird wieder etwas
anderes noch hanebücheneres gesucht.

Ich denke, dass es jedoch wichtig ist herauszufinden, welches Leiden man hat: Depression, Dysthymie, Bindungsängste durch traumatisierende
Erfahrungen, Angststörungen, ROCD oder was auch immer: Wenn man weiß, was man hat, kann man es besser verstehen, nicht mehr nur alles
an die Beziehung heften und ggf. auch merken, dass auch alles andere im Leben irgendwie brach liegt bzw. taub abläuft. Nur bei der Beziehung
legen wir natürlich einen ganz besonderen Wert drauf. Und ich spreche da jetzt aus MEINER Erfahrung. Seht die Sache oben mit den Freunden:
Ich empfinde kaum etwas für sie oder meine Familie (war schon immer so), aber breche ich da in Tränen aus? Mache ich mich da fertig? Nein!
Ich weiß ja, woran es jetzt bei mir liegt. Und glaubt mir, sollte ich jemals feststellen, dass die aktuelle Frau nichts für mich ist oder ich genau
benennen können, warum es nicht passt, dann bin ich weg. So etwas wie vor 5 Jahren mache ich nicht wieder mit und hat mich ganz sicher
zusätzlich traumatisiert. So ich beende das ganze aber jetzt einmal. Ich hoffe, ich habe nun niemanden getriggert. Aber ich musste mir manche
Dinge auch mal von der Seele schreiben. Wenn ihr fragen habt, fragt. LG

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Dr. Reinhard Pichler
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