Zitat von Mondscheintarif:Hi,
wollte nur kurz updaten,dass ich mein heftiges Tief vom Wochenende halbwegs überwunden habe.
Ich sehe auch,dass die Gedanken,die die Beziehung und den Partner ausreden sich immer wieder ändern.
Teilweise ist die Absurdität sehr offensichtlich,manchmal schwieriger differenzierbar...
Ich kenne die Gedanken bzgl. Männern auch.
Es ist schon bedenklich,dass wir nicht mal andere attraktiv finden können ohne uns schuldig zu fühlen...hatte so eine Situation heute erst,ich kann die Männer dann nicht mal ansehen...Von der Vernunft her kann ich sagen,dass diese Reaktion verrückt ist,das Innere kann das aber irgendwie nicht annehmen...
Am meisten ist die Angst dann bei mir so,wenn sie weiterspinnt: wenn man sich verliebt/jemand attraktiv findet, sich dann nicht mehr zurückhalten kann und dann alles nicht kontrollieren kann und dann am ENDE: man muss sich trennen...Überraschung...
Was auch immer krass ist,dass die Gedanken einem ja eigentlich gar keine Chance geben,wie als würde man egal,wie man sich einlassen will,es dreht und wendet, immer nur eines zur Lösung stehen:Trennung?!....
Ich mein selbst wenn ein Mensch zweifelt,was jeder ab und an tut, dann läuft sein Zweifel nicht immer nur auf diese Option aus...unser Hirn entgegnet aber allem und jedem Gedanken und Gefühl für die Beziehung mit Gegenargument....das zeigt auch irgendwie,dass der Zweifel krankhafte Form angenommen hat.
Der Zweifel und die Gedanken wirken wie ein inneres Trennen, damit es nicht zu nah,zu tief, zu schön, zu intensiv, zu wenig kontrollierbar und und und wird...
Da sprichst du Dinge aus, die ich auch total empfand. Es ist total absurd, es ist manchmal schwer differenzierbar, aber dadurch, dass die Gedanken immer wieder eine neue Form annehmen, kann man das eben nicht immer identifizieren. Man kann eben Schritt für Schritt versuchen, sich von ihnen nicht völlig ausschalten zu lassen. Und irgendwie bin ich auch froh, mich nicht getrennt zu haben bisher. Schlägt der Zweifel zurück sagt er natürlich auch: Siehst du?! Was habe ich dir gesagt? Du musst dich einfach trennen, das war doch jetzt schon so lange klar?! Aber jede Beziehung hat ja ein paar Steinchen im Weg, die Frage ist ja, was ich daraus mache. Ich kann ja nicht immer wieder gehen, nur weil es mal schwierig war. Nur, wenn ich eben Angst habe, stehen logischerweise alle Zeichen auf Flucht. Bin jetzt immer wieder dabei angekommen, dass diese Beziehung wirklich das lebensgefährlichste ist, was ich so gemacht habe. Aber Mut zu haben ist ja irgendwie auch was Schönes
Ich denke, was das Krankhafte von dem Gesunden unterscheidet: Wenn eine gesunde Beziehung zu Ende geht, nimmt einfach das Gefühl der Liebe und Verbundenheit Schritt für Schritt ab. Und das ist das vorherrschende Gefühl, stabil abnehmend. Rocd ist glaube ich eher, dass es BEIDE Gefühle gibt, die angenehme Liebe und Zustimmung zum Partner und die komplette Abwertung und bodenlose Hilflosigkeit. Und das sind zwei komplette Gefühlspaletten, die man da abrufen kann.
In einer normalen Beziehung können nicht diese BEIDEN Gefühle nebeneinander existieren, natürlich hinterfragt man die Beziehung mal oder trennt sich fast, aber es ist kein unerträglicher Zustand. Und es wechselt nicht so schnell! Wenn ich mit jemandem zusammen bin, mit dem ich nicht sein will, dann mache ich Schluss, aber habe nicht permanent ein schlechtes Gewissen und tue gar nichts! Das schlechte Gewissen hätte ich dann, weil es mir leid tut, weiterziehen zu müssen. Aber es wäre kein so starkes Gefühl der Zerrissenheit da, sondern die ganz klare Sicht, gehen zu müssen und zwar längerfristig, nicht über einige Tage. Ich will jetzt nicht sagen, dass normale Beziehungen gefühlskalt und ohne Probleme beendet werden, sondern eben nur ansatzweise die Unterschiede herausfinden. Ich hoffe, ihr versteht, wie ich es meinte!