Und genauso wie nichtneuhier gehts mir auch.
Hab manchmal gar keine Lust meinen Freund zu sehen, das erschreckt mich dann immer kurz aber dann denke ich: ja so ist es halt grad zur zeit und ich hab halt schon wieder Angst, dass die Gedanken da sind. Und Wenn er zu mir kommt, bin ich so mega nervös und stresse mich total und versuche, mich zu beruhigen. Meistens wenn er dann da ist, ist es besser aber sobald wir mal kurz n Augenblick nicht reden oder so denke ich gleich: omg ich langweile mich mit ihm! Aber dann sag ich mir wieder: nein, du machst dir grad wieder angst und ok, dann ist es jetzt mal 10 minuten langweilig, mit deinen besten freundinnen ist es das manchmal auch.
Als ich ihm das mal erzählte, meinte er: das ist total normal in beziehungen, sowas muss auch mal sein.
Also, wir empfinden alle so unglaublich gleich, dieses städige Schwanken der Gefühle, in einem Augenblick völlig verliebt sein (ich benutze hier bewusst den Ausdruck verliebt sein, weil es in dem Moment ein Glücksgefühl mit Kribbeln im Bauch ist und wir haben hoffentlich mittlerweile uns allen bewusst gemacht, dass Liebe nicht verliebt sein bedeutet) und dann wieder denken, dass ich Schluss machen MUSS.
Schlimm ist es bei mir mit Gerüchen. Wenn ich dieses eine Deo rieche, was ich mir damals im Urlaub mit ihm gekauft habe, als die Gedanken das erste mal richtig richtig schlimm waren, dann fühle ich mich sofort wieder in die Situation versetzt und die Angst komm schlimm hoch. Aber wisst ihr, was das komische ist? Ich kann es nicht wegschmeißen! Warum? Ich benutze es nicht mehr aber grad hab ich es in meinem Korb gefunden und dran gerochen, es aber wieder zurückgestellt und mir gesagt: Jetzt gehts dir schon viel besser als damals!
Ich wollte euch noch von einer Situation berichten, die ich neulich erlebt habe und die wirklich wahnsinnig war. Hatte ja so vor zwei Wochen eine ziemlich schlechte Phase, in der die Gedanken wieder voll da waren. Habe dann eines morgens im Theater gearbeitet und mir ein Kinderstück angeschaut, was meine Mitbewohnerin entwickelt hat. Das Stück basiert dramaturgisch auf einem Therapiekonzept für traumatisierte Kinder. Es geht darum, dass Trauma sprachlich nochmal zu erleben, um dann auf dem Jetzt heraus die Situation beurteilen zu können und keine Angst mehr davor zu haben. (Heißt Trauma First). Jedenfalls haben die dieses Kinderstück gespielt, man hat die Thematik nur erkannt wenn man es wusste, und es ging um die Königin, die ihre eigene Kiste nicht aufmachen konnte, mit der sie auf einer Insel gestrandet war. Sie hatte aber vergessen, wer sie war und ihre ganzen Sachen war in der Kiste. In der Kiste war aber auch der Sturm, der sie dahin gespült hat und vor dem hatte sie Angst. Sie wollte die Kiste nicht aufmachen, aber musste sie ja, weil da ihre ganzen Sachen drin waren. Mit Hilfe von einer Zauberin, die auf der Insel wohnte, hat sie es dann geschafft, die Kiste aufzumachen und den Sturm noch einmal zu erleben aber mit neuer Kraft.
Am Schluss des Stückes hat jedes Kind eine kleine Streichholzschachtel bekommen, darin war eine kleine Krone.
Ich sags euch, ich bekam die Kiste und mir wurde ganz mulmig, weil ich dachte, da ist etwas drin wovor ich Angst habe, die Trennung von meinem ersten Freund, meine eigenen Gedanken....
Und ich wollte so gerne an einen einsamen Ort und weinen aber das ging nicht, weil ich ja arbeiten musste. Bin dann später zu meinem Freund gefahren und hab die Kiste in meiner Tasche wiederentdeckt und noch im Bus soooo angefangen zu weinen...
Bin dann zu ihm und hab geweint und erzählt, wie sehr mich das berührt hat mit der Kiste und dass da meine ganzen Ängste drin sind. Und er hat mich getröstet und ab dem Tag gings mir wieder besser.
Immer, wenn ich jetzt die schlechten Gedanken habe, nehme ich die kleine Streichholzschachtel in die Hand und öffne sie und sehe die kleine Krone, das bin ich
18.12.2013 00:47 •
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