Sorry, wenn ich jemand damit runterziehe, dann bitte nicht weiterlesen.
Dicke Luft im Hause Dreispitz.
Mir ging es in den letzten Wochen (fast schon Monaten) überwiegend gut, zwischendurch die ein oder andere Krise. Mit Rückfällen etc., aber unter dem Strich ging es mir gut. Leider hat dann vor ca. 2 Wochen der selbe Mist von vorne angefangen. Ich habe bewusst Fehler an meiner Frau fokusiert, das gleichzeitig bemerkt und versucht zu ignorieren. Statt die Gedanken, Gefühle und Nicht-Gefühle zu begrüssen, bin ich damit wieder in alte Muster gefallen.
Das ging dann so weiter, dass ich dann immer mehr Kraft in das Ignorieren gesteckt habe. Die Folge davon ist, dass ich viel empfindlicher als so schon bin und dass ich dann noch an meiner Frau herummeckere, wenn sie sich nicht nach meinen Vorstellungen verhält. Ich weiß, das sind alles No-Gos und man sollte das nicht tun, aber so entwickelt sich das dann und schaffe es im Moment nicht damit vernünftig umzugehen.
Im Gegenzug kann man sich dann vorstellen, dass meine Frau, die gerade ihr Antidepressivum auf die Hälfte reduziert hat auch nicht freudestrahlend reagiert und selbst sehr dünnhäutig geworden ist. Mit anderen Worten wir sind ein Pulverfass und ich habe die brennende Lunte in der Hand. Heute ist dann passiert was passieren muss: Sie ist sehr sehr sauer geworden, hat mich angeschnauzt und dann stehen lassen. Und jetzt haben wir hier dicke Luft. Und irgendwie ist das genau das Gift, dass wir beide nun nicht gebrauchen können und ich auch nicht weiß, wie das weitergehen soll. Das war heute. Am Freitag hatte ich wieder diese sichere Gefühl der absoluten Wahrheit (wir müssen uns trennen). Das hat in mir regelrechte Panikattacken ausgelöst. Immer wenn ich am Einschlafen war, bin ich kurze Zeit später mit Panikgefühlen aufgewacht. Sehr schrecklich.
Andererseits verstehe ich sie auch nicht. Sie will das Medikament ausschleichen und hat die Dosis auch schon halbiert. Dabei kommt nach Weihnachten die schwierigste Zeit für sie, wenn die Tage noch dunkel sind, die Adventszeit vorbei ist und der Frühling noch weit weg ist. Da gehe ich doch nicht jetzt das Risiko ein, einen Rückfall zu haben. Dazu sagt sie von sich aus, dass sie unbedingt abnehmen will und dass es mit dem AD nicht funktioniert. OK, dann muss ich aber doch nicht unnötig Kalorien in mich hineinstopfen. So wie gestern z.B. als wir Besuch hatten und sie zunächst kein Eis will (und ich dann solidarisch auch kein Eis nehme), dann aber doch heimlich Eis isst. Da komme ich mir veräppelt vor, und dann gebe ich halt die Hoffnung auf, dass sie ihr Gewicht wenigstens etwas reduziert. Ich wäre ja schon froh, wenn sie nicht so viele unnötige Dinge essen würde. Das ist noch weit weg von einer Diät. Und wahrscheinlich ist das der einzige Weg, aber irgendwie kann sie diesen Weg nicht gehen. Ihr fehlt dazu die Konsequenz. Und das ärgert mich.
Dabei vergesse ich natürlich meine ganzen Fehler. Und ich vergesse, dass ich hier den falschen Grundsatz vorlebe, dass es mir gut geht, wenn sie alles richtig macht. Eigentlich sind das alles schreckliche Vorstellungen, aber dieser dunkle Begleiter, den wir alle haben, der bringt einen dazu, so zu denken. Jedenfalls mich.
15.12.2013 16:06 •
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