Ach Mädels, im Moment scheint es irgendwie schwierig zu sein, oder?
Die endgültige Entscheidung kann und soll euch natürlich niemand abnehmen, aber ich möchte euch trotzdem noch ein wenig meine Erfahrungen von der anderen Seite näherbringen. Vielleicht hilft es jemandem.
Ich weiß, wie belastend diese Situation sein kann und wie zermürbend es ist. Als mein Ex zu mir sagte, dass er geht, war da neben dem Schock und dem Schmerz eine große Erleichterung: Er hat mir die Entscheidung abgenommen. Es hat ein Ende. Ich bin frei. Es hört endlich auf.
Die Ernüchterung kam ziemlich schnell, denn ich stellte fest: Es ist alles andere als vorbei. Das Monster schläft nie. Es lässt sich selbst durch eine Trennung nicht ruhigstellen. Und so fragte es mich immer und immer wieder: Bist du froh, dass er geht? Dass dir diese und jene Geste jetzt egal war, heißt das, du hast ihn auch nicht mehr geliebt? Und selbst dann noch (!) war da dieses eklige widerliche Gefühl, wenn die Antwort war: Nein, ich liebe ihn nicht mehr. Selbst jetzt, wo es das allerbeste für mich wäre
Immer wieder waren da Momente, in denen ich sicher war, dass ich ihn auch nicht mehr liebte und die mich damit beruhigten: Alles ok, nichts Schlimmes passiert, es ist für dich auch das Beste... dann aber wieder... übermannte mich der Schmerz und es zerriss mich innerlich in 1000 Stücke. Wie konnte ausgerechnet ER mir das antun? Der Mensch, der mir am meisten bedeutete, dem ich am nähsten war, dem ich am meisten vertraute? Die Ungerechtigkeit und Hilflosigkeit ließ mich Wände hoch gehen. Ich wusste, ich konnte schreien, toben und wüten... das war nicht mehr wichtig. Denn ich war ihm plötzlich... egal.
Und es tut so weh....
Selbst als ich mich damit abfand, dass er mich nun einmal weggeworfen hat wie ein benutztes Taschentuch, hörte das Monster nicht auf. Ich weiß, dass er nicht wieder zurückkommen wird. Ich weiß es einfach. Und doch fängt mein Monster an, mich zu fragen: Was würdest du tun, wenn er zurückkäme?
Ich habe die Trennung längst hinter mir, aber immer noch nagt es an mir, immer noch lässt es mich nicht los. Na, was würdest du tun? Zurücknehmen? Zur Tür raus jagen? Warum? Liebe? Nicht Liebe? Gewohnheit? Angst vor dem Alleinsein? War er dein Mann fürs Leben? Hast du dir das nur eingeredet??
Wenn ich sagen kann: Nein, er war nicht der Mann meines Lebens, den werde ich noch finden, dann bin ich beruhigt. Wehe aber, ich spüre für einen Moment, dass er der Mann meines Lebens war. Dann zerreißt es mich in Stücke und das einzige, was mich dann noch beruhigt, ist der Gedanke:
Es war nicht deine Entscheidung. Du konntest nichts daran ändern.
Und in den Momenten bin ich unendlich dankbar, dass nicht ICH mich getrennt habe. Die Fragen würden mich in den Wahnsinn treiben, hätte ich noch eine Chance, alles rückgängig zu machen. Ich weiß es. Sie würden nagen und nagen und nagen... mich nicht mehr schlafen lassen... ich könnte ja nicht sagen, dass es nicht in meiner Hand liegt.
Ich wünsche mir meine Zwangsgedanken vom Anfang wieder. Sie waren nicht minder unerträglich, aber wenigstens hatte ich etwas, für das ich sie ertragen musste: Für IHN. Jetzt habe ich die Zwangsgedanken, aber niemanden, für den ich sie ertrage
15.12.2012 01:48 •
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