Danke ihr Lieben, das ist wirklich lieb von euch
Ob ich so leben will oder nicht, steht nicht zu Debatte. Ich weiß aus Erfahrung, dass Leben manchmal schlichtes irgendwie Überleben ist, bis bessere Zeiten kommen. Immerhin diese Erkenntnisse haben mir meine psychischen Probleme gebracht. Ich hab auch Momente, in denen ich denke: Nein!! SO NICHT!! So kann und will ich nicht! Aber ich weiß, dass ich nur durchhalten muss, dann kommt schon ein kleiner besserer Moment, den ich dann auskosten muss.
Mir geht es mal so, mal so. Ich kann das gar nicht in Worte fassen. In dem einen Moment trage ich den Kopf oben, schwelle die Brust und sage: Pff... ich habe schon ganz andere Dinge überstanden. Ich werde auch das schaffen. Brauche ich so einen Mistkerl? NEIN!Ich muss mich eben erstmal an das Alleinesein gewöhnen. Dann geht es mir erschreckend gut. Ich muss ja aber auch gestehen, dass mir die DP hilft. Ohne die wäre ich glaube ich zu nichts mehr in der Lage, als heulend in der Ecke zu liegen. Aber ich habe sie. Ich habe sie immer verteufelt, jetzt bin ich ihr dankbar. Sie macht alles erträglicher...
Dann wieder... merke ich, wie ich Hoffnung habe. Hoffnung, dass es eine Kurzschlussreaktion aus Stress war, dass er merken wird, was er getan hat, er wieder kommt und alles wieder gut wird. Aber ich merke dann auch, dass das so einfach nicht geht...
In wieder anderen Momenten habe ich das Gefühl, ich werde innerlich in Stücke gerissen... als wäre ich unvollständig... als wäre es ABSOLUT UNMÖGLICH, ohne ihn jemals wieder glücklich zu werden, jemals wieder zu lieben. Mein ganzes Leben liegt dann in Scherben vor mir und ich habe das Gefühl, diese Emotionen nicht länger als eine Minute ertragen zu können. Zum Glück habe ich gelernt, dass Emotionen sich konstant ändern. Ich muss dann durchatmen, durchhalten und weiter machen. Ich stand heute in dem Zustand vor der Klasse und meine Ausbildungslehrerin hat mir eine gute Rückmeldung gegeben. Das zeigt mir: Ja, ich kann es. Ich muss nur durchhalten...
Mit diesem Gefühlscocktail komme ich über die Runden. Ich hoffe, dass nicht irgendwann nur noch dieser schreckliche Schmerz da ist, aber auch wenn, werde ich ihn irgendwie durchstehen. Ich weiß so genau, dass nach dem schlimmsten Loch auch wieder Sonnenschein kommt. Vielleicht nur ein Strahl. Aber schon dafür lohnt es sich.....
@mermaid: Ich kann mir gut vorstellen, was du meinst. Darf ich dir was sagen? Sieh es positiv. Ja, das klingt erstmal dumm, aber das meine ich ehrlich... Wenn man sich pausenlos mit Liebeleien überhäuft, werden sie selbstverständlich, man stumpft dagegen ab. So sehr, dass man es wochenlang spielen kann (sorry, off topic ). Ihr habt noch ein ganzes Leben vor euch... teil es dir ein, umso länger bleibt es etwas Besonderes. Verstehst du etwa, was ich meine??
Ich möchte euch noch etwas schreiben, was mir jemand im Trennungsforum schrieb. Was bedeutet es, zu heiraten, ein Haus zu bauen, Kinder zu kriegen?! Richtig, es sind Lebenspläne. Was ist so wichtig daran, Pläne zu haben? Na ja, ich denke, die meisten brauchen etwas, worauf sie hinarbeiten können, damit ihr Leben einen Sinn hat. Aber mal ehrlich: Was macht es für einen Unterschied, ob man glücklich zusammen oder glücklich verheiratet ist? Eine Unterschrift und ein paar Euro mehr im Monat. Nothing more, nothing less. Wir sind so darauf getrimmt, unsere Ziele zu erreichen, damit wir sagen können: Ja, ich habe das Beste aus meinem Leben heraus geholt, dass wir vergessen, einfach zu leben. Man muss aufpassen, dass man nicht blind seinen Zielen nachjagt. Das Leben ist keine Checkliste, die man abhaken muss. Es passiert uns sowieso einfach (wie ich gemerkt habe ). Ich finde, aus diesem Blickwinkel ist es plötzlich egal, was man tut. Man muss zufrieden sein. Und ich weiß nicht, ob ein abgehakter Punkt auf der Lebensliste das wirklich garantiert...
03.12.2012 20:15 •
#4702