Ich danke euch von ganzem Herzen für euren Zuspruch- ganz ehrlich. Bin richtig gerührt und ein bisschen sprachlos
Kennt ihr die Phasen des Trennungsschmerzes? Verleugnung, Schmerz, Wut, Neuorientierung und realistische Einschätzung der Beziehung. Seltsamerweise kommen diese Phasen bei mir nicht hintereinander, sondern wechseln sich immer wieder ab. Mal glaube ich fest, das ist ein böser Traum und er wird bald wieder vor meiner Tür stehen. Dann wieder muss ich so schlimm weinen, weil ich das Gefühl habe, das Beste in meinem Leben verloren zu haben. Dann wieder bin ich stinksauer und würde ihn am liebsten anschreien und ihm Vorwürfe machen. Kurze Zeit später sehe ich die positiven Dinge dieser Entwicklung und freue mich auf einen Neuanfang.... dann wieder habe ich Angst, mich nie mehr verlieben zu können, weil ich doch depersonalisiert bin Ein ständiges Hin und Her.
Im Moment denke ich: Es ist besser so. Die endlosen Gedanken, der Druck wegen des Kinderkriegens, die Ängste und Sorgen... dann der Vertrauensmissbrauch... lieber eine Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Bitte versteht mich NICHT falsch. Ich meine damit nicht, dass ich bei der nächsten Beziehung keine Gedanken haben werde und dass da alles super rosig ist. Aber wenn mir das nochmal passiert, weiß ich umso sicherer, dass es Zwangsgedanken sind. Und die werde ich nach dieser Erfahrung in einer neuen Beziehung wohl in jedem Fall noch verstärkt haben Aber ich bin darauf vorbereitet.
Nichtsdestotrotz fühle ich mich völlig verloren. Ich spreche immer noch von wir oder bei uns, obwohl es kein wir und uns mehr gibt... ich frage mich immer noch, wie er mich so leichtfertig ersetzen konnte nach all der Zeit und den endlosen Liebesschwüren. Waren sie alle gelogen? Wenn ja, wie konnte er es so gut spielen?? Wenn nein, was ist passiert? So plötzlich? Wieso hat er mir nichts gesagt, als es noch eine Chance gab? Ich wusste, er ist unzufrieden im Job, aber ich bin nur Auszubildende, ich kann ihm jetzt nicht helfen. Ich habe ihm versprochen, dass er kündigen kann, sobald ich so viel Geld verdiene, dass es für uns beide reicht und er sich dann etwas Neues suchen kann. Ich wusste, er hat es gehasst, dass er kein Hobby hat, wir quasi nur arbeiten wie verrückt und dann müde auf der Couch liegen. Ich habe -selbst wenn ich kaum noch stehen konnte- trotzdem Parties mitgemacht. Nicht immer voller Elan, aber wer kann mir das verübeln? Ich arbeite über 12h am Tag im Moment... Ich habe dutzende Male auf ihn eingeredet: Schatz, bitte wünsch DU dir etwas für das We. Ich liebe dich, wie du bist, egal, was du wills. DU musst nicht immer alles tun, was ich gerne tue. Ich wusste, es stört ihn, dass ich mit allem so lange brauche (Hochzeit, Kinder), aber ich habe dafür geackert wie verrückt. Und habe viel Geld dafür bezahlt.... es wurde... und ausgerechnet dann?!?!?
Na ja, jammern nutzt auch nichts. Meint ihr, wir können Freunde bleiben?! Oder ist das nur ein erbärmlicher Versuch von mir, ihn nicht ganz zu verlieren?!?!
Haltet durch! Glaubt mir, bei einer Trennung merkt ihr, wie viele Gefühle da im Spiel sind, die ihr vorher nicht fühlen konntet. Und die Gedanken folgen euch trotzdem- ihnen ist es egal, wie die Umstände sind. Sie lassen nicht los. Ihr müsst euch ihnen stellen, weglaufen geht nicht. Leider.
02.12.2012 13:12 •
#4671