Hey ihr,
Mir geht es im Moment recht gut, hatte heute Thera und kann euch vielleicht ein bisschen Mut machen:
Ich erzählte ihr also von der sache mit den negativen Eigenschaften. Sie sagte, dass hat was mit meiner Zufriedenheit mit mir selbst zu tun. Und natürlich ist, auch wenn es mir gut geht das grundlegende Problem, also meine Depression, nicht weg. Nur wenn wir die angehen würde es mir an guten Tagen auch wieder so gut gehen, dass ich diese 'möchtegern' negativen Eigenschaften gar nicht mehr sehen würde. Das hat mich etwas beruhigt
Dann fragte ich sie auch zu der Geschichte mit was ist, wenn ich wieder gesund bin und dann alles wahr ist und ich ihn wirklich nicht mehr will. sie verstand das zuerst gar nicht und erklärte es mir dann so: Trotz der Tatsache, dass es mir im Moment nicht richtig gut geht darf mein Freund bei mir bleiben. Trotz der Tatsache, dass ich mich von meinen Freunden zurückziehe und mich wie ein Außenseiter fühle darf er der einzige sein, der bei mir ist. Wenn es mir dann tatsächlich gut geht (irgendwann mal), wird das auch noch so sein, denn wir reden ja von einer verbesserung nicht von einer Verschlechterung. Ich weiß nicht, ob das für irgendjemand anderen Sinn macht, aber ich finde das schon logisch und es hat mich ebenfalls beruhigt.
Eins noch:
Die Geschichte mit der Pille? Ernsthaft? Viele von euch gehen doch zum Therapeuten und dann glaubt ihr wirklich, dass man durch das absetzten einer minimalen hormondosis in irgendeiner form was an seinen Gefühlen ändert? Meine Thera hat es mir damals so erklärt, dass es in der Psychologie um zwei extreme geht. die einen sagen, es ist alles hormonell und biologisch zu erklären, Ängste, Depressionen etc. sind alle genetisch vorprogrammiert und werden durch unsere biologische Lebensentscheidung (ernägrung, Sport, Medikamente) beeinflusst. die andere Strömung sagt, dass alles angelernt ist und mit traumatischen lebensereignissen oder Belastenden situationen zu tun hat.
Die Wahrheit liegt laut meiner Thera in der Mitte. Bei meiner Pille ist es so, dass die Statistik sagt, das eine Frau in 100.000 über Depressionen durch die Pille klagt. Das ist noch geringer als die Wahrscheinlichkeit trotz der Pille schwanger zu werden. Die Pillen, die wir heutzutage kriegen (erklärte mir mal mein Frauenarzt) sind auch bei meilen nicht so stark, wie die teile, die unsere Mütter damals nahmen. Ich glaube, dass es sich bei diesem Gerücht um ein relikt handelt, dass aus der Zeit stammt, als Pillen noch hormonelle Raketen waren.
Es ist also ein weiterer Versuch der Angst uns klar zu machen, dass wir vor dieser Beziehung fliehen müssen, ein Schutzmechanismus. Was ich damit sagen will: die Pille verhütet vor Schwangerschaft und das ist es. Erfahrungsberichte zur Pille auf foren sind rein subjektive geschichten und niemand weiß, wer diese Mädels sind und was bei denen noch alles im Leben los ist.
Also, ganz ruhig.
Oh man, der post soll nicht so hart klingen, wie er es jetzt tut, ich will auch niemanden beleidigen, aber ich gehe zur Therapie, weil ich glaube, dass ich nur über änderungen in meinem Denkmuster aus der Sache heile mit meinem Freund wieder heraus komme und nicht dadurch, dass ich die Pille absetze. sorry, wenn ich mit meinem Post irgendjemanden angekarrt habe.
07.09.2012 19:23 •
#4148