Das mit dem nichts fühlen kenne ich nur zu gut.
Aber ich denke immer öfter über das nach, was meine Therapeutin gesagt hat...
Wir haben Ansichten, Werte, Verhaltensweisen etc., die wir für richtig, normal und vernünftig halten.
Wir haben einen Freund und es ist - in unseren Gedanken und Köpfen - normal, das man sich freut und Herzklopfen bekommt, wenn man ihn sieht.
Es wurde uns so gesagt, wir haben es verinnerlicht und wir erwarten nun genau diese Verhaltensweise und vorallem diese Gefühle von uns. Kommt es anders, fühlen wir nicht genau das, was wir von uns erwarten, dann sind wir sauer und enttäuscht und damit beginnt der ganze Teufelskreis von vorne.
Aber warum muss man sich wie Bolle freuen, wenn der Partner kommt?
Warum kann man nicht auch einmal sagen, dass der andere einem auf die Nerven geht, das man seine Ruhe will (auch mal für länger)?
Weil es eben nicht normal ist. Wir halten uns für nicht normal/anders, setzen uns unter Druck und wollen mit Gewalt das fühlen, was man uns beigebracht hat, denn das sei ja richtig. Jedes Mal, wenn wir in solch eine Situation geraten, setzen wir uns mehr unter Druck und irgendwann kommt man aus dieser Misere nicht mehr heraus. Man wird unglücklicher und unglücklicher und hat das Gefühl, kein Land mehr zu sehen.
Wie man aus dieser Gedankenspirale rauskommt weiß ich auch noch nicht genau.
Ich für mich kann nur sagen, das ich an der Worten der Therapeutin noch verzweifel. Schreiben sie auf, was sie fühlen - und wenn es jeden Tag nur ein paar Sekunden sind, in denen sie ein Gefühl bewusst wahrnehmen.
Wie soll man etwas aufschreiben, was irgendwie nicht da ist?
Ich versuche seitdem jedes Mal, wenn mein Freund mich in den Arm nimmt einfach in mich reinzuhorchen, wie es mir geht, aber da ist nichts.
Ich fühle, das ich bewusst atme und ruhiger werde, aber alles andere fällt mich extremst schwer.
Es ist zum verzweifeln, dass man doch möchte, dass einem geholfen wird, man sich aber selbst am meisten im Weg steht...
@ Kokosnuss... Du kannst mit deinem Mann schlafen, ohne dabei Gefühle zu haben?
Versteh mich nicht falsch, aber ich bin, was Sex angeht, völlig blockiert, was körperliche Nähe und vorallem Sex angeht.
Wie ist das bei euch anderen?
Ich weiß, das ist jetzt sehr indiskret und intim, aber wie verhaltet ihr euch eurem Partner gegenüber?
Ich meine, ich fühle nichts, habe auch null Bock, sobald es auf Sex oder überhaut Nähe hinausläuft und wenn meine Beziehung nicht an meinen Launen zerbricht, dann wahrscheinlich an unserem nicht vorhandenen Sexleben...
Wie ist das bei euch?
11.11.2014 17:18 •
#10202