@ Kokusnuss
Ähnlich hab ich es auch schon erlebt. Ich war drauf und dran mit meiner Freundin Schluss zu machen (gleichzeitig waren es aber auch die Momente wo es mir am schlimmsten ging) und eine Stimme in mir sagt mir mach es jetzt, es ist das richtige, sie hat das nicht verdient, du liebst sie nicht mehr und gleich bist du frei
Erschwerend kommt bei mir aber hinzu, dass es meine erste große Liebe ist und ich mir dann noch einrede, dass ich an ihr nur festhalte, weil es meine erste große Liebe ist (ich denke die vergisst kaum jemand) und es in Wahrheit keine Zwangsgedanken sind und ich sie einfach nicht verlieren möchte, der Wahrheit aber nicht aus dem Weg gehen kann. Ich kann nur sagen, dass diese Zwangsgedanken einfach total perfide und hinterhältig sind, jede kleine positive Emotion ins negative Licht rücken und wir ihnen ausgeliefert sind. Aber jetzt mal ehrlich - das ist doch nicht normal und es gab ja auch schon Leute in diesem Thread, die es da raus geschafft haben. Erst recht bei dir, du bist schon xJahre mit deinem mittlerweile Mann zusammen. Solche Gefühle und eine Bindung kann nicht von jetzt auf gleich einfach ohne Grund zu Ende sein. Und es ist doch erst so schlimm seit die ZG da sind, davor war doch alles in Ordnung? Ich möchte nochmal aufzeigen wie hinterhältig diese ZG sind und welche Dynamik sie entwickeln.
Es fing an von jetzt auf gleich, zu dem Zeitpunkt bin ich in Australien gewesen was noch erschwerend hinzu kam, ich habe Wochen lang nur geweint, im Bett gelegen, nichts gegessen etc. Die ersten paar Wochen habe ich stunden lang damit verbracht im Internet nach Gründen zu suchen warum ich sie nicht mehr liebe (Achtung, nehmen wir mal an dass der Gedanke dass ich sie nicht mehr liebe ein ZG ist) und kam darauf, dass aus Verliebtheit keine wahre Liebe geworden ist. Davon bin ich mehrere Wochen ausgegangen, bis dieses Feld komplett abgegrast war und ich alle Gedanken diesbezüglich 1000 mal in meinem Kopf durchgespielt habe. Dann fing es an, dass ich dachte, dass wir uns auseinander gelebt haben, gleiches Spiel, nach ein paar Wochen hat sich das gelegt und ich fing an zu glauben, dass ich mich von ihr trennen muss und ich meine Jugendliebe in ein paar Jahren wieder sehen muss und mich dann neu in sie verlieben muss um glücklich zu werden mit ihr. Diese Entwicklung ging weiter und durchlebte weitere Wandlungen und dann war ich auf dem Tripp, dass ich weitere Erfahrungen mit möglichst vielen Frauen sammeln muss und ich mir einfach meine Hörner noch nicht genug abgestoßen habe. Mittlerweile nehme ich AD, die diese Ängste verschwinden lassen - und wer hätte es gedacht nun denke ich ich hab nicht mal mehr Angst sie nicht mehr zu lieben, ich habe den Kampf verloren - Besonders schlimm ist es wenn ich merke Interesse an anderen attraktiven Mädchen/Frauen zu haben. Was ich damit zeigen möchte ist einfach was für eine Dynamik diese Zwangsgedanken entwickeln und alle diese Gedanken sich gegen das richten, was einem am liebsten ist. Hier mal ein Auszug aus einer wissenschaftlichen Arbeit über solche Zwangsgedanken There are also cases of people with Relationship OCD who have lefttheir partners or spouses. Generally, this does not solve the ROCDdilemma.
Was ich damit sagen will - alle diese Gedanken sind nur Ausgeburten und Entwicklungen von anderen Zwangsgedanken und haben nichts damit zu tun, was man vor den ZG für den/diejenige empfunden hat und können daher NICHT als Maßstab für die Realität verwendet werden. All das was du jetzt in Bezug auf deinen Mann denkst - hat kein gesundes sondern selbstzerstörerisches Denken als Grundlage und deshalb darf man diesen Gedanken keine große Bedeutung beimessen (ich weiß es ist leichter gesagt als getan)
Seid ihr anderen deshalb denn in therapeutischer Behandlung oder wart es mal?
03.11.2014 15:15 •
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