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Hallo meine Lieben,

ich bin neu hier und dies isdt mein erster Post.

Ich habe im Moment mit anhaltenden Ängsten gepaart mit Panikattacken zu kämpfen.

Auslöser ist, dass sich mein Verlobter vor 2 1/2 Monaten von mir getrennt hat. Der Grund hierfür ist meine Borderline Erkrankung und meine Unbeherrschtheit wenn es zum Streit kommt.
Nach einem Streit hat sich mein Ex einfach nicht mehr gemeldet, mich weggedrückt, auf SMS nicht reagiert. Und mir letztendlich in einer SMS erklärt, dass er für unsere Beziehung keine Zukunft sieht. Dies führte aufg meiner Seite zu einer massiven depressiven Episode.

Seit knappen 3 Wochen reden wir nun wieder miteinander (muß dazu sagen, dass er in Indien lebt und daher nur telefonischer Kontakt in Frage kommt). Er meint, dass er mich noch lieben würde, sich wünscht, dass ich an meinen Wutausbrüchen arbeite und wieder mit mir zusammen kommen wolle. Auch sagt er, dass er mich im Januar besuchen wolle.

Nun mein Problem. Ich glaube ihm nicht. Ich unterstelle ihm, dass er mich anlügt um mich zu beruhigen, nur darauf wartet, dass ich mich stabilisiere um mich dann zu verlassen. Ich wache morgens mit diesem Gedanken auf und gehe abends damit ins Bett. Habe Panick ihn anzurufen, wenn er nicht direkt drangeht gehe ich die Wände hoch, schreibe ich eine SMS und dauert die Antwort länger stelle ich mir sonst was vor.

Ich bin momentan ein richtiges Wrack: zittere, habe Schweißausbrüche, Kloß im Hals, ständig angespannt, Muskelbeschwerden, Übelkeit, esse kaum noch etwas, Konzentrationsschwäche...

Er weiß von meinem Zustand, sagt, dass er mich verstehen würde, dass alles wieder in Ordnung kommen würde, dass wir dem Ganzen Zeit geben müßen, dass er mich liebt. Das beruhigt mich dann für eine Sekunde...dann aber fangen die Gedanken wieder an...dass er das alles nur sagen würde, weil er sieht wie schlecht es mir geht, weil er nicht für meinen Zustand verantwortlich sein will, weil er ein netter Kerl ist, aber mich eigentlich nicht mehr liebt...nur auf den richtigen Moment für den Absprung wartet.

Sorry, wenn das jetzt etwas lang wurde.

Kennst sich jemand mit solchen Zwangsgedanken aus? Und weiß wie ich die nächsten 3 Wochen rumbekommen kann? Da ist der nächste Termin beim Psychiater.

Vielen Dank im Vorraus.

hyro

03.11.2011 10:21 • 05.11.2011 #1


4 Antworten ↓


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Hallo Hyro, ich kann so etwas gut nachfühlen. Ich glaube, das Problem liegt ganz tief in dir, dass du dein ganzes Lebensglück von einer einzigen Person abhängig machst. Hast du manchmal das Gefühl, wenn er nicht mehr da ist, bleibt dir irgendwie gar keine Freude und alles hat keinen Sinn. Ich glaube das ist das Problem, dass ich übrigens auch so ähnlich habe. Ein Bekannter hat mir mal das Buch schei. empfohlen, fand ich ganz interessant. Nach dem Lesen war mir wenigstens klar, dass es nichts bringt, sich immer die rosarote Brille aufzusetzen, wenn in einer Beziehung schon alle Warnlichter blinken.
Wenn ich nicht weiß, wie ein Mann zu mir steht, macht mich das auch total wahnsinnig, dann denke ich den ganzen Tag drüber nach, vernachlässige meine Pflichten und lege jedes Wort in einer SMS auf die Golwaage, Z.B. ob da heute steht LG oder Kuss. Schon Übel, wenn man von diesen Gedanken so besessen ist, oder? Manchmal denke ich, man sollte sich besser darauf konzentrieren, die anderen Bereiche seines Lebens anders zu gestalten, damit das Leben auch ohne ihn lebenswert erscheinen kann.

LG Hanna

03.11.2011 13:59 • #2


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Angst, dass er Liebe vortäuscht. Zwangsgedanken?

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Hallo Hanna,

danke für Deine Antwort...

Mein Leben anders sinnvoll zu gestalten ist eine Aufgabe der ich mich gerade annehme.
Mein Ex und ich hatten eigentlich in Indien eine Firma gegründet und ich wäre vor 2 Monaten dorthin ausgewandert. Wir hatten auch schon einige Zeit in Indien zusammen gelebt.
Also versuche ich gerade mir in Deutschalnd einen Job zu verschaffen und eine Wohnung zu suchen...Hätte ich hier eine Perspektive wäre ich evt. etwas ruhiger, v.a. beschäftigter.

Nun meinte er in einem Gespräch, dass er schon lange darüber nachgedacht hätte, wie wir meine Wutanfälle unter Kontrolle bekommen können...und letztendlich wußte er keinen Ausweg mehr außer sich mir zu entziehen. Er habe Angst davor, dass ich mir vor seinen Augen etwas antun könnte (typisch für Borderliner)...Daher verstehe ich seine Reaktion partiell. Bis auf meine Wutanfälle hatten wir aber eine echt tolle Beziehung und waren glücklich miteinander. Dementsprechend gab es auch keine wirklichen Warnzeichen.

Und das er so weit weg ist und wohl nicht im November kommen kann (weil er angeblich zu viel zu tun hat [auch schon wieder so eine Sache: ich vertraue ihm nicht mehr!]) macht es nicht besser.

LG hyro

03.11.2011 14:46 • #3


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Dann ist die ganze Sache ja noch viel schwieriger, wenn von der Beziehung oder Nicht-Beziehung abhängt, wo man lebt. Und die räumliche Distanz ist ja echt gewaltig. Wenn sich das jetzt wieder bei euch einrenkt, würdest du dann wieder nach Indien gehen? Wenn nicht, wie oft könntet ihr euch denn dann sehen? Reicht dir das? Wie alt seid Ihr denn? Denkst du schon an eine Familie?
Und ohne Job hier, da hast du ja echt Zeit zum Grübeln und gleich mehrere Probleme nebeneinander, o weh. Mir geht das im Urlaub schon immer so, dass ich schlechte Laune bekomme, weil ich über so viele Sachen zu viel nachdenke.

LG Hanna

03.11.2011 17:49 • #4


H
Aaaaalso, wir (eigentlich ja er) haben beschlossen, dass ich vorerst in Deutschland bleibe und mir hier Hilfe hole (DBT - eine eigens für Borderliner entwickelte Therapieform). Die Therapie wird mind. ein Jahr dauern (plus Wartezeit). Daher auch meine momentane Jobsuche. Sobald ich einen Job habe kann ich mich an die Krankenkasse wenden, etc.

Dannach würde ich dann wieder nach Indien. Aber nur abgesichert (Heirat). Wir sind übrigens 28 und 31 Jahre. Und ja, es besteht ein Kinderwunsch. Bis zu meiner Auswanderung würden wir uns wohl alle 6 Monate sehen.

Eigentlich sehe ich kein Problem darin, Distanzbeziehungen zu führen: Hatte das in der Vergangenheit und da ich eine treue Seele bin - und bei den Männern Glück hatte - klappt es auch. Nur diesmal mache ich mir halt Sorgen. Weil ich Panik bekomme, sobald er sich nicht innerhalb von 2 Minuten bei mir meldet. Rufe dann teilweise 10 mal in 30 min bei ihm an...obwohl ich weiß, dass er wegen seines Jobs ziemlich beschäftigt ist.

Ich muß gestehen, dass ich eigentlich während unserer Beziehung immer wenn er nicht direkt erreichbar war Ängste ausstand...aber eben nicht so stark. Doch durch sein Vehalten in den letzten Wochen (mich wegdrücken, sich von mir distanzieren, etc.) haben meine Ängste Nahrung bekommen.

Und eigentlich ist es ziemlich absurd, dass er seine Gefühle nur vortäuscht um mich zu schonen. Aber da ist halt ständig diese Stimme im Kopf. Und all seine Beteuerungen, seine Liebesbekundungen, die Nutzung meines Spitznamens helfen nur ein paar Minuten...dann kommen die Zweifel wieder.

Hätte ich einen Job wäre ich zumindest abgelenkt. Aber so habe ich natürlich viel zu viel Zeit mich meinen Ängsten hinzugeben.

LG
hyro

05.11.2011 15:36 • #5





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