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Hallo,

Anfang 2022 hat mir ein Psychologe bei welchem ich ca. 10x in Behandlung war die Diagnose Agoraphobie mit beginnender Depression gestellt.
Nach den 10 Sitzungen (es können auch 9 gewesen sein ), hat dieser allerdings die Praxis aus Altersgründen an einen Nachfolger abgebeben, mit welchem ich aber nicht klar kam.

In der Verzweiflung einen neuen Therapeuten zu finden (bis heute stehe ich bei 3 auf der Warteliste), bin ich bei einem wirklich kompetenten Mann hängen geblieben, welcher keine Kassenzulassung hat und sich als Heilpraktiker und Coach versteht und die Sitzungen online macht.

Man arbeitet dann außerhalb der Livecalls mit seinen Videos.
Das hat mich auch wirklich sehr sehr gut weiter gebracht, aber nicht vollends geheilt.

Nach Herz (s.u.) und Lungenproblemen (Asthma) im letzten Jahr, habe ich mich im November 24 dazu entschieden mit knapp 30 einen GdB zu beantragen, da vor allem bei der Herzkrankheit seit Kindheit an, ein chronischer Zustand vorliegt und dieser im Alter chirurgisch behandelt werden muss (Aortenisthmusstenose, bikuspide Aortenklappe, leichtes Aneurysma)

Beim GdB habe ich auch meine psychischen Probleme und den damals behandelnden Psychologen angegeben welcher sich ja in den Ruhestand verabschiedet hat.
Jetzt, nach 5 Monaten der Prüfung bekomme ich ein Schreiben vom Kreis zu der Sache.
Ich solle bitte meinen aktuellen Neurologen und Psychologen/Psychiater angeben.

Wie gehe ich am besten vor?
Die psychischen Probleme sind zwar nicht weg, aber deutlich besser und bei dem besagten Coach war ich seit 1,5 Jahren nicht mehr in Behandlung, da ich bei Fragen und neuen Problemen nur eine kurze WhatsApp schicke und er mir dann ein entsprechendes Video schickt um selber an meinem Problem arbeiten zu können.
Der Coach hat zwar lt. eigener Aussage auch eine Nachweispflicht und hat alles mitgeschrieben, da er die Sachen 10 Jahre aufbewahren muss, aber würde das Amt sowas überhaupt anerkennen?
Und in dem fast halben Jahr seit Antragsstellung, hat sich meine Situation auch schon weiter verbessert.

Danke vorab.

21.04.2025 17:16 • 28.04.2025 #1


7 Antworten ↓


@goldy12
Ja die können das tatsächlich auch schreiben.
War damals auch bei so jemandem in Behandlung.

Aber: dadurch dass die Behandlung anderthalb Jahre her ist, ist das nichts aktuelles mehr. Denen geht's darum, dass die wissen weswegen du aktuell in aktiver Behandlung bist.
Anderthalb Jahre alte Sachen werden da nicht gezählt.
Vielleicht kannst du ja mit ihm quatschen, ob er das dementsprechend schreiben kann.

A


Antrag GdB Nachweis Psychologe

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@goldy12 Hallo,

das Versorgungsamt würde den Coach vermutlich auch gar nicht anerkennen. Wenn es Dir psychisch besser geht, dann stelle doch den GdB Antrag anhand der beiden bereits bekannten Diagnosen, also bzgl. Asthma und Herz unter Angabe der behandelnden Fachärzte, damit dort die ärztlichen Befunde angefordert werden können.

Ich habe z. B. einen GdB 30 aufgrund der Agoraphobie mit Panikattacken und will damit nur sagen, dass aufgrund einer solchen Diagnose kein besonders hoher GdB festgelegt wird. Diesen könntest Du doch also evtl. mit den beiden anderen Erkrankungen erreichen?

LG Perle

Zitat von goldy12:
Ich solle bitte meinen aktuellen Neurologen und Psychologen/Psychiater angeben.

Hi goldy,
im Prinzip ist es ganz einfach. Wenn keine aktuellen Befunde seitens einer Behandlung Deiner Psyche bei dem zuständigen Gutachter vorliegen, wird auch diesbezüglich nichts bei der Bewertung des GdB einfließen. Dann wird sich der GdB danach richten, was Deine körperlichen Erkrankungen hergeben.

Du kannst also tatsächlich nur zu einem Facharzt für Psychiatrie oder einem Therapeuten gehen und Dich diagnostizieren lassen. Vermutlich wird Dir das in der kürze der Zeit wahrscheinlich nicht gelingen. Daher würde nach einer bestimmten Frist ein Bescheid bei Dir eingehen, der einen GdB nennt und auch aufgrund welcher Erkrankungen Dir dieser bescheinigt wird. Dem könntest Du dann widersprechen, was ich persönlich aber nicht machen würde, denn im Zweifelsfall landet das ganze vor Gericht mit offenem Ausgang, kostet aber meist sehr viel Zeit (gerne mal Jahre).

Aber Du könntest den GdB erstmal so akzeptieren wie er ist, Dich dann aktuell in psychische Behandlung geben und nach einem Halben oder Ganzen Jahr dann einen Verschlechterungsantrag stellen und dann Deine Behandler bezüglich der Psyche nennen, die dann ja Auskunft erteilen müssen, denn der Gutachter würde die bei einer entbundenen Schweigepflicht, die Du erteilen müsstest, ja kontaktieren und anfragen.

Um überhaupt einen unbefristeten GdB zu bekommen, müssen die Erkrankungen dauerhaft im Alltag (nicht nur im Job) zu einer Beeinträchtigung führen und aktuell vorhanden sein, mit der Prognose, dass das so bleiben wird.
Eine überwundene Depression beispielsweise, interessiert da niemanden. Eine Chronische aber schon. Dementsprechend müssten die Befunde das halt hergeben.
Mit 30 würde ich aber in jedem Fall auch erstmal nicht damit rechnen, direkt einen unbefristeten GdB zu bekommen, was aber natürlich nicht ausschließt, dass es einen geben könnte. Und wäre der GdB befristet, dann gilt es spätestens bei der Verlängerung genug Befunde zu haben, die eine Solche nebst erhöhtem GdB auch hergeben.

Es ist so wie die anderen schon schreiben. Im Prinzip geht es auch beim GdB nicht nur darum, welche Erkrankungen du hast sondern in wie weit dich die Erkrankungen im Alltag einschränken. Hast du kaum noch Einschränkungen durch deine Ängste und kommst du gut klar -womit auszugehen ist da du ja kaum Hilfe brauchst- wird das vermutlich keine Berücksichtigung beim GdB haben.

Ich würde denen ausführlich neben deinen organischen auch deine früheren psychischen Probleme mitteilen. Begründen würde ich den aktuellen Zustand der Nichtbehandlung mit dem Ruhestand des Therapeuten und der daraus folgenden notdürftigen Behandlung durch einen Heilpraktiker, weil eine Anschlussbehandlung bei einem Therapeuten durch lange Wartelisten unmöglich war. Du willst den GdB haben und solltest schon alles auffahren, was da ist. Und wenn du ihn bekommst, eventuell nochmal Widerspruch einlegen, denn oft wird er zu niedrig angesetzt.

https://www.enableme.de/de/artikel/grad...elle-10731

Am besten zusammen mit deinen Hausärztin.
Da läuft ja im Prinzip alles zusammen.
( meine Erfahrung )

Hallo Goldy,

ich würde dem Versorgungsamt schreiben, dass du aktuell keinen Psychologen oder Psychiater hast, denn ansonsten wartet das Amt mit der Festsetzung des GdB so lange, bis da etwas von dir kommt. Und da du aktuell keinen anerkannten Psychiater/Psychologen hast, verzögert das die Feststellung evtl. sehr.
(Du kannst ja Unterlagen von deinem Coach beilegen, aber ich fürchte auch, dass diese nicht weiter berücksichtigt werden, da er eben kein Facharzt oder Psycholge ist.)
Dann berücksichtigt das Amt entweder die alten Diagnosen oder der GdB wird ohne die psychischen Diagnosen gestellt, was in deinem Fall vielleicht sogar gar keinen so großen Unterschied macht, denn:

Es ist inzwischen ja so, dass das Versorgungsamt zwar alle Alltagseinschränkungen berücksichtigt, aber grundsätzlich von einer Haupt-Diagnose ausgeht, die dann den GdB begründet. Früher war es so, dass alle Erkrankungen zusammengerechnet wurden, das ist jetzt aber nicht mehr so. Von dem, was du bislang geschrieben hast, könnte ich mir gut vorstellen, dass du mit Asthma und einer chronischen Herzerkrankungen bereits einen GdB bekommen wirst, der durch deine psychischen Probleme vermutlich erstmal nicht deutlich höher ausfallen wird. Ich könnte mir vorstellen, dass deine chronische Herzerkrankungen die Hauptdiagnose werden wird, die dann durch das Asthma und ggf. psychische Probleme ergänzt wird. Aber es kann durchaus sein, dass die chronische Herzerkrankung die Höhe des GdB ausmachen wird.

Ich würde es so machen, wie Disturbed es auch geschrieben hat: den GbB erstmal akzeptieren, dann einen Psychologen und Psychiater suchen und dann mit deren Diagnosen einen Erhöhungsantrag stellen.
Mit Einsprüchen wäre ich eher vorsichtig, ich habe es so erlebt, dass man beim Amt mit Erhöhungsanträgen bessere Chancen hat als mit Einsprüchen.

Wenn der GdB unbefristet ausfällt, kannst du so einen Erhöhungsantrag stellen, wenn der GdB befristet ausfällt (wovon ich auch erstmal ausgehen würde), musst du eh in ein paar Jahren einen neuen Antrag stellen.

Es ist ja schonmal super, dass du bereits auf Wartelisten für Psychologen stehst, ich würde mir aber auf jeden Fall auch einen Psychiater suchen, deren fachärztliche Aussagen sind oftmals ausschlaggebend. Bei mir wollte das Amt z.B. von meinem Psychologen gar keine Unterlagen haben, die haben sich nur für die Aussagen des Psychiaters interessiert.

Ich würde mir an deiner Stelle auch nochmal die Befundberichte von deinen Fachärzten (Herz und Lunge) genau ansehen und prüfen, wie umfangreich diese Befundberichte sind und ob die Ärzte auch wirklich umfangreich und detailliert beschrieben haben, wie du im Alltag durch deine Diagnosen beeinträchtigt wirst, denn das ist für das Versorgungsamt entscheidend. Falls die Befundberichte nur kurz sind, würde ich diese Ärzte um ausführlichere Berichte bitten, und vielleicht kann dein Kardiologe ja sogar deine psychischen Probleme und deren Auswirkungen auf dein Herz beschreiben.

Und diese ausführlichen Befundberichte würde ich dann dem Amt schicken, zusammen mit der expliziten Erläuterung, dass aktuell keine weiteren Berichte von einem Psychologen oder Psychiater vorliegen, damit dein Antrag bearbeitet wird.




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