Hallo Goldy,
ich würde dem Versorgungsamt schreiben, dass du aktuell keinen Psychologen oder Psychiater hast, denn ansonsten wartet das Amt mit der Festsetzung des GdB so lange, bis da etwas von dir kommt. Und da du aktuell keinen anerkannten Psychiater/Psychologen hast, verzögert das die Feststellung evtl. sehr.
(Du kannst ja Unterlagen von deinem Coach beilegen, aber ich fürchte auch, dass diese nicht weiter berücksichtigt werden, da er eben kein Facharzt oder Psycholge ist.)
Dann berücksichtigt das Amt entweder die alten Diagnosen oder der GdB wird ohne die psychischen Diagnosen gestellt, was in deinem Fall vielleicht sogar gar keinen so großen Unterschied macht, denn:
Es ist inzwischen ja so, dass das Versorgungsamt zwar alle Alltagseinschränkungen berücksichtigt, aber grundsätzlich von einer Haupt-Diagnose ausgeht, die dann den GdB begründet. Früher war es so, dass alle Erkrankungen zusammengerechnet wurden, das ist jetzt aber nicht mehr so. Von dem, was du bislang geschrieben hast, könnte ich mir gut vorstellen, dass du mit Asthma und einer chronischen Herzerkrankungen bereits einen GdB bekommen wirst, der durch deine psychischen Probleme vermutlich erstmal nicht deutlich höher ausfallen wird. Ich könnte mir vorstellen, dass deine chronische Herzerkrankungen die Hauptdiagnose werden wird, die dann durch das Asthma und ggf. psychische Probleme ergänzt wird. Aber es kann durchaus sein, dass die chronische Herzerkrankung die Höhe des GdB ausmachen wird.
Ich würde es so machen, wie Disturbed es auch geschrieben hat: den GbB erstmal akzeptieren, dann einen Psychologen und Psychiater suchen und dann mit deren Diagnosen einen Erhöhungsantrag stellen.
Mit Einsprüchen wäre ich eher vorsichtig, ich habe es so erlebt, dass man beim Amt mit Erhöhungsanträgen bessere Chancen hat als mit Einsprüchen.
Wenn der GdB unbefristet ausfällt, kannst du so einen Erhöhungsantrag stellen, wenn der GdB befristet ausfällt (wovon ich auch erstmal ausgehen würde), musst du eh in ein paar Jahren einen neuen Antrag stellen.
Es ist ja schonmal super, dass du bereits auf Wartelisten für Psychologen stehst, ich würde mir aber auf jeden Fall auch einen Psychiater suchen, deren fachärztliche Aussagen sind oftmals ausschlaggebend. Bei mir wollte das Amt z.B. von meinem Psychologen gar keine Unterlagen haben, die haben sich nur für die Aussagen des Psychiaters interessiert.
Ich würde mir an deiner Stelle auch nochmal die Befundberichte von deinen Fachärzten (Herz und Lunge) genau ansehen und prüfen, wie umfangreich diese Befundberichte sind und ob die Ärzte auch wirklich umfangreich und detailliert beschrieben haben, wie du im Alltag durch deine Diagnosen beeinträchtigt wirst, denn das ist für das Versorgungsamt entscheidend. Falls die Befundberichte nur kurz sind, würde ich diese Ärzte um ausführlichere Berichte bitten, und vielleicht kann dein Kardiologe ja sogar deine psychischen Probleme und deren Auswirkungen auf dein Herz beschreiben.
Und diese ausführlichen Befundberichte würde ich dann dem Amt schicken, zusammen mit der expliziten Erläuterung, dass aktuell keine weiteren Berichte von einem Psychologen oder Psychiater vorliegen, damit dein Antrag bearbeitet wird.
28.04.2025 03:46 •
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