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Hallo,

ich leide unter Angstzuständen. Ich habe große Angst an Krebs zu erkranken. Ich traue mich nicht, die Zukunft in Angriff zu nehmen. Immer wieder schwelge ich in der Vergangenheit, schaue mir alte Fotos und Videos, interessiere mich über die Dinge, die bereits geschehen sind. Wenn ich mir vornehme, endlich in die Zukunft zu schauen und im Hier und Jetzt zu leben, klappt das meist nur ein zwei Tage und die Vergangenheit holt mich wieder ein.

Ich habe einfach Angst, demnächst zu erkranken und traue mich deshalb nicht zu leben. Ich verschenke somit mein komplettes Leben das noch vor mir liegt. Die Ängste wurden zwar durch eine Therapie eingedämmt aber trotzdem spielt sie immer wieder, jeden Tag eine Rolle.

Wie geht ihr mit diesen Ängsten um und was kann man dagegen tun?

18.06.2019 15:47 • 18.06.2019 x 1 #1


6 Antworten ↓


Hallo, worüber grübelst Du denn genau nach aus der Vergangenheit? Gibt es da ungelöste Konflikte, einen Verlust oder ein schlimmes Erlebnis?
Deine Angst demnächst zu erkranken spielt sich ja in der Zukunft und im Hier und jetzt ab.

Dein Ziel z.B. etwas gegen Deine Ängste unternehmen zu wollen ist doch schon die richtige Einstellung in die Zukunft zu schauen.

Du könntest Dir einen Therapeuten suchen.

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Wie geht Ihr mit der Angst um?

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Ich verdränge meine Ängste, sonst kann ich mich ja direkt erschießen. Klappt gut. Immer schön ablenken, nicht so reinsteigern. Symptome ignorieren. Wenn es wirklich länger andauert, natürlich mal abchecken lassen. Generell alle Vorsorgeuntersuchungen machen lassen. 1 bis 2x jährlich ein Blutbild. Nach 15 Jahren Hypochondrie wiederholen sich auch die ein oder anderen Beschwerden. Und ich lebe immer noch. Schwere Phasen habe ich immer wieder zwischendurch. Seitdem mein Vater vor fast 2 Jahren so plötzlich und vor allem so jung verstorben ist, habe ich auch nicht mehr soviel Angst vorm Tod. Dann bin ich nicht alleine. Alles Gute für Dich!

Hallo talentfreier,

Zitat von talentfreier:
Hallo,

ich leide unter Angstzuständen. Ich habe große Angst an Krebs zu erkranken. Ich traue mich nicht, die Zukunft in Angriff zu nehmen. Immer wieder schwelge ich in der Vergangenheit, schaue mir alte Fotos und Videos, interessiere mich über die Dinge, die bereits geschehen sind. Wenn ich mir vornehme, endlich in die Zukunft zu schauen und im Hier und Jetzt zu leben, klappt das meist nur ein zwei Tage und die Vergangenheit holt mich wieder ein.

Auch ich schaue gerne in die Vergangenheit. Ich bin zwar Jahrgang ´85, aber ich interessiere mich trotzdem sehr für die 50er, 60er und 70er Jahre. Vielleicht, weil meine Eltern Jahrgang ´56 sind und sie somit diese Zeit erlebt haben. Auch alte Filme schaue ich sehr gerne. Da ich Eisenbahnfan bin, interessiert mich natürlich auch die Eisenbahn ab den 50er Jahren. Besonders aber die der späten 80er und 90er Jahre. Denn da hat bei mir alles mit dem Hobby angefangen und ich schwelge auch hier gerne ein Erinnerungen.
Im Hier und Jetzt zu leben fällt mir relativ schwer. Zwar kann ich sehr gut den Moment geniessen, aber es kommen halt auch immer Erinnerungen und Sorgen vor der Zukunft. Nicht nur die Gesundheit betreffend, sonder auch Arbeitstechnisch.


Zitat:
Ich habe einfach Angst, demnächst zu erkranken und traue mich deshalb nicht zu leben. Ich verschenke somit mein komplettes Leben das noch vor mir liegt.

Diese Angst quält mich auch. Entweder befürchte ich schon erkrankt zu sein oder eben irgendwann mal zu erkranken. Man steht sich irgendwie selber im Weg herum. Durch diese ganzen Sorgenmacherei vergisst man zu leben! Ich versuche immer mich irgendwie abzulenken. Immer gelingt mir dies aber nicht. Interessant fand ich mal einen Artikel zum Thema, den ich gelesen habe. Darin hiess es Sinngemäss: Stell dir vor, du bist 90 und denkst an dein Leben zurück. Dabei stellst du fest, dass du dir die ganze Zeit nur Sorgen gemacht hast und vergessen hast zu leben. Du weisst wo du jetzt bist? Du bist noch keine 90 und sitzt vor dem PC. Fang an dein Leben zu ändern. JETZT! Ist nicht wörtlich, aber sinngemäss wiedergeben. Hat mir etwas geholfen, als ich das gelesen hatte.


Gruss
Markus

Zitat von Safira:
Hallo, worüber grübelst Du denn genau nach aus der Vergangenheit? Gibt es da ungelöste Konflikte, einen Verlust oder ein schlimmes Erlebnis?
Deine Angst demnächst zu erkranken spielt sich ja in der Zukunft und im Hier und jetzt ab.

Dein Ziel z.B. etwas gegen Deine Ängste unternehmen zu wollen ist doch schon die richtige Einstellung in die Zukunft zu schauen.

Du könntest Dir einen Therapeuten suchen.


Ich grübel eigentlich über alles nach. Je länger es her ist, desto spannender ist es dann für mich. Denke über schöne Zeiten nach aber auch manchmal über schlechte Zeiten. Sage mir dabei aber immer wieder früher war alles einfach schöner und unbeschwerter.
Klar, gab es in der Vergangenheit sehr unschöne Zeiten. Aber auch schöne.
Wie gesagt, eine Therapie habe ich ja schon hinter mir

Zitat von Franse:
Ich verdränge meine Ängste, sonst kann ich mich ja direkt erschießen. Klappt gut. Immer schön ablenken, nicht so reinsteigern. Symptome ignorieren. Wenn es wirklich länger andauert, natürlich mal abchecken lassen. Generell alle Vorsorgeuntersuchungen machen lassen. 1 bis 2x jährlich ein Blutbild. Nach 15 Jahren Hypochondrie wiederholen sich auch die ein oder anderen Beschwerden. Und ich lebe immer noch. Schwere Phasen habe ich immer wieder zwischendurch. Seitdem mein Vater vor fast 2 Jahren so plötzlich und vor allem so jung verstorben ist, habe ich auch nicht mehr soviel Angst vorm Tod. Dann bin ich nicht alleine. Alles Gute für Dich!


Danke für die schöne Antwort. Du hast ja recht. Ich bin gesund und mache mir mein Leben dennoch zur Hölle mit diesen Angstgedanken. Ich lasse regelmäßig mein Blut untersuchen, gehe zu Vorsorgeuntersuchungen und mach eigentlich viel. Nur reicht mir das wohl noch nicht.
Wie meinst du das mit 15 Jahren Hypochondrie und dem wiederholen von Beschwerden.
Das mit deinem Vater tut mir leid, meiner starb 2006, eben an Krebs.
Glaubst du an ein Leben nach dem Tod?

Zitat von Der Sorgenmacher:
Hallo talentfreier,


Auch ich schaue gerne in die Vergangenheit. Ich bin zwar Jahrgang ´85, aber ich interessiere mich trotzdem sehr für die 50er, 60er und 70er Jahre. Vielleicht, weil meine Eltern Jahrgang ´56 sind und sie somit diese Zeit erlebt haben. Auch alte Filme schaue ich sehr gerne. Da ich Eisenbahnfan bin, interessiert mich natürlich auch die Eisenbahn ab den 50er Jahren. Besonders aber die der späten 80er und 90er Jahre. Denn da hat bei mir alles mit dem Hobby angefangen und ich schwelge auch hier gerne ein Erinnerungen.
Im Hier und Jetzt zu leben fällt mir relativ schwer. Zwar kann ich sehr gut den Moment geniessen, aber es kommen halt auch immer Erinnerungen und Sorgen vor der Zukunft. Nicht nur die Gesundheit betreffend, sonder auch Arbeitstechnisch.



Diese Angst quält mich auch. Entweder befürchte ich schon erkrankt zu sein oder eben irgendwann mal zu erkranken. Man steht sich irgendwie selber im Weg herum. Durch diese ganzen Sorgenmacherei vergisst man zu leben! Ich versuche immer mich irgendwie abzulenken. Immer gelingt mir dies aber nicht. Interessant fand ich mal einen Artikel zum Thema, den ich gelesen habe. Darin hiess es Sinngemäss: Stell dir vor, du bist 90 und denkst an dein Leben zurück. Dabei stellst du fest, dass du dir die ganze Zeit nur Sorgen gemacht hast und vergessen hast zu leben. Du weisst wo du jetzt bist? Du bist noch keine 90 und sitzt vor dem PC. Fang an dein Leben zu ändern. JETZT! Ist nicht wörtlich, aber sinngemäss wiedergeben. Hat mir etwas geholfen, als ich das gelesen hatte.


Gruss
Markus


Ich kann dich da gut verstehen, stehe mir selbst auch oft im Weg. Und dein Abschlusssatz finde ich auch sehr zutreffend. Wenn alles normal verläuft, bin ich wirklich eines Tages mal 90 Jahre und sage zu mir selbst, wie ich mein Leben mit unnötigen Ängsten nur so vergeuden konnte.

Viele Grüße





Dr. Matthias Nagel
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