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L
Huhu ihr Lieben,
was mich brennend interessiert ist, warum man nicht wie früher feststellen kann ob es sich nur um ein zippen irgendwo handelt oder ob es wirklich ein Problem gibt zb mit dem Herz usw. ?
Mir fehlt scheinbar komplett die Fähigkeit das zu unterscheiden. Bei jeden bisschen und wenns nur kalte Hände sind, beobachte ich das kritisch... werden sie zb blau, vermute ich gleich Durchblutungsstörungen usw
Versteht einer wie ich das ungefähr meine?

Kann man irgendwie wieder lernen seinen Körper richtig wahrzunehmen bzw Symptome normal zuzuordnen ohne gleich wieder Panikattacken auszulösen?

LG Lebenstraum

29.11.2017 15:01 • 04.12.2017 #1


16 Antworten ↓


Icefalki
Nee, kannst du nicht, weil du eine hypochondrische Störung hast. Dadurch reagierst du bei jedem Zipperlein mit Angst.

Hinzu kommt, dass Dr. Google dir heutzutage immer eine grässliche Diagnose beschert, an die du garantiert noch nie gedacht hast, nach googeln aber mit Kopfkino unterwegs bist.

Ängste haben was mit Befürchtungen zu tun. Man befürchtet, dass was schlimmes eintreten könnte. Und das bestimmt dann das gesamte Leben, bzw. das, was davon übrig bleibt. Drum ist das Wichtigste, die Angst selbst behandeln zu lassen und nicht die Symptome.

Übrigens ist der erste Schritt, sich einzugestehen, dass man jetzt psychisch erkrankt ist.

Gut, kannst auch 70 Jahre in Angst davor leben, dass sich irgendwann tatsächlich eine körperliche Erkrankung zeigt. Dann wirst du jedem sagen können, hab's schon immer gewusst, dass ich krank bin, jetzt ist es amtlich.

29.11.2017 15:33 • #2


A


Warum kann man nicht mehr richtig unterscheiden?

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BellaM85
Da du scheinbar ein Hypochonder bist wird es schwer das zu erlernen und nicht bei jedem Furz direkt die Alarmglocken zu aktivieren. Hast du die schon mal eine Therapie gemacht? Da könnte man das zB erlernen. Und sonst kann ich dir nur als Tipp geben einfach mal ein paar Tage abwarten und du wirst sehen die meisten Symptome verschwinden eh wieder. Geh zu den normalen Vorsorge Terminen und gut ist. Hypochondrie ist zwar nicht heilbar aber man kann es so hinbekommen das man damit leben kann

LG

29.11.2017 16:03 • #3


TomTomson
Also als Nicht-Hypochonder macht man im Prinzip genau das Gegenteil, man sagt sich zu allem, ach das ist bestimmt nichts schlimmes. Wenn es irgendwo schmerzt, denk ich mir meist nur bestimmt wieder ne blöde Bewegung gemacht. Und in 99,9% der Fälle liegt man auch richtig damit. Misstrauisch werde ich meistens erst, wenn etwas wirklich fest schmerzt oder länger anhält und bei Krankheiten in der Regel nur wenn das Fieber zu hoch wird. Aber bringt halt auch Nachteile mit sich, habs schon paar mal erlebt, dass ich gewisse Symptome zu lange ignoriert habe, wo ich dann doch besser zum Arzt wäre. So habe ich mir z.B. mal meinen grossen Zeh gebrochen, habs aber ignoriert und dachte ach bestimmt nur ein wenig verstaucht. Als es dann nach 2 Monaten immer noch schmerzte bin ich dann doch zum Arzt, leider war der Knochen dann schon fast geheilt, aber etwas schief. Ist jetzt nicht so dramatisch, aber wäre auch vermeidbar gewesen.

Stellt sich halt die Frage ob man sich wegen den 0,01% der Fälle, wo es doch mal was ernsteres sein könnte wahnsinnig machen will oder auf das viel wahrscheinlichere Szenario setzt, dass es wohl doch nichts ist. Also ich denke, auch als Nicht-Hypochonder kann man wohl meist auf Anhieb nicht unterscheiden, ob es was ernstes ist oder nicht, man geht einfach fast immer davon aus, dass es nichts ist. Natürlich achtet man aber auch viel weniger auf jede Kleinigkeit als ein Hypochonder.

29.11.2017 16:27 • x 1 #4


L
Ja,den Dr. Google hab ich mir schon weitgehnst verboten, weil man dann sofort irre wird...
Therapie ja, eigentlich wegen Angststörungen im allgemeinen, die hypochondrischen Züge sind sozusagen eine unschöne Begleiterscheinung die erst nur aufs Herz bezogen begann (herzmuskelentzündung und erste Panikattacken kamen vor 3 jahren zeitgleich) bzw. Wurde durch das durchchecken nach der ersten Panikattacke zufällig , dummerweise wirklich was gefunden, was die Sache für mich nicht einfacher macht
Seit dem ein Kampf mit mir selber und ich muss sagen, mit Abstand gesehen, geht es mir auch mittlerweile sehr viel besser was die Panikattacken angeht, ich konnte am Anfang garnix mehr alleine, kaum rausgehen usw...
Aber wie ich finde stellt sich wenn ich gerade denke, okay es scheint wieder aufwärts zu gehen, irgendwie immer ein neues Symptom ein...
Wenn dann noch einer irgendwas von einer Krankheit erzählt... ists gleich wieder vorbei
Mittlerweile hab ich schon Angst vor einer blöden Erkältung, weil könnte ja ne gefährliche Grippe sein und ich wohlmöglich wieder eine herzmuskelentzündung bekommen usw usw

29.11.2017 19:20 • #5


L
Was ich noch feststellen musste ist das sich das Angstbild ( so nenne ich es einfach mal) im Laufe der Zeit verändert hat... Das soll bedeuten erst aus dem nix die Panikattacken und dabei Todesangst alle paar tage und dann Wochenweise und dann über die Monate gesehen wurde daraus schleichend eine andauernde unterschwellige permanente Angst...
Kennt das jemand auch?

29.11.2017 19:31 • #6


F
Hallo,

Ich kenne das seit nunmehr sechs jahren und kämpfe jeden Tag. Klar weiß ich, dass ich die Angst zulassen soll usw. aber jeder, der das hat, weiß wie schwer das ist. Jedoch kann ich unterdessen wieder arbeiten gehen und meinen Alltag einigermaßen gut meistern. Wenn die Symptome kommen Versuche ich mich nicht darauf zu konzentrieren, sondern sage mir immer wieder, es ist nur meine Psyche und meistens funktioniert das und wenn's ganz schlimm kommt sage ich mir, dann stirbst du eben und damit geht's dann besser

Liebe Grüße

29.11.2017 20:04 • #7


L
Was ich total beruhigend finde, ist das man mit diesem Kram scheinbar wirklich nicht alleine ist... zeitweise dachte ich wirklich ich werde wirklich verrückt , was mir wiederum noch mehr Angst gemacht hat... Hier zu lesen beruhigt einen ungemein und hilft es ein bisschen besser zu verstehen

29.11.2017 20:46 • #8


R
Was mich momentan total wahnsinnig macht sind Schmerzen an der linken Brustseite. Ich hatte vor einer Woche echte Schmerzen schon das Atmen tat weh und ich konnte nicht mehr auf der linken Seite schlafen. Als echter Hypochonder Todesangst! Hausarzt - Schmerztabletten (so ein Idiot die Diagnose dauerte 30 Sekunden) das beruhigt gar nicht, am gleichen Abend noch ins Unfallkrankenhaus - Röntgen Lunge und Rippen OK - Sie werden sich die Rippen geprellt haben wie? was? im Schlafen oder wie? - Kurze Beruhigung -- nächster Tag wieder Schmerzen - Termin beim Orthopäden - Chiropraktische Behandlung - kurzzeitig Besser am Heimweg wieder Schmerzen - Todesangst - nächster Tag nochmals ins Unfallkrankenhaus - Arzt: schaut nach Herz oder Magen aus - ich hasse diese Ärzte was sind das für Diagnosen? Herz hatte ich aber, als bekennender Hypochonder erst vor 3 Monaten untersuch OK - Magen verdammt, der könnte was haben bei der täglichen Aufregung (letzte Magensiegelung ist ja schon fast 2 Jahre her) - wieder Termin beim Orthopäden - na ja, sagt die blöde Ärztin könnte doch was mit dem Herz sein. Ich sage ihr ich kenne mich nicht aus ich kann ihnen die Symptome schildern was soll ich tun? Wieder Chiropraktische Behandlung, das war gestern, ist nun deutlich besser. Aber bei jeder nur so kleinen Bewegung und minimalem Schmerz PANIK! Wie geht ihr in solchen Situationen um? Ich sage mir immer: Ich weis, ich kann es mir jetzt noch nicht vorstellen, aber irgendwann ist es vorbei. Im Moment geistige Schmerzen 9 (Skala von 1 - 10) und körperliche Schmerzen (2-3). So klassifiziere ich meinen Zustand immer.

29.11.2017 22:25 • #9


koenig
@Lebenstraum
Hier sind viele, denen es ähnlich geht. Einschließlich mir. Du hast einfach kein Vertrauen mehr in deinen Koerper. Deswegen beobachtest du ihn sehr genau und bewertest jedes Symptom als gefährlich.
Wichtig wäre dein Vertrauen aufzubauen. Mit Sport, Meditationen, Selbstakzeptanz und Therapie. Das braucht Geduld.

29.11.2017 23:21 • #10


L
Hey ronwood

Man kommt sich auch total Panne vor, schäme mich schon fast bei meiner Hausärztin wieder irgend nen wehwehchen vorzutragen
Aber die angst und der Druck ist meist einfach stärker

30.11.2017 11:58 • #11


S
Hallo in die Runde.

Ja...es tut gut, zu sehen, dass man nicht allein ist mit diesem Problem.

Nie hätte ich gedacht, dass ich irgendwann mal so die Empfindungskontrolle über meinen Körper verliere.

Das Googeln-Sein-Lassennach Symptomen und Krankheiten fällt mir immer noch sehr sehr schwer geb ich zu.
Bei mir ist wie bei vielen hier meistens die Angst vor irgendeinem Krebs oder Herz-Zeugs präsent.

Was mir zumindest ein bisschen hilft (manchmal):

Wenn ich google, dann versuch ich z.B. bei Krebserkrankrungen Statistiken zu googeln, wie wahrscheinlich es ist, dass ich in meinem Alter Krebs habe.
Man merkt dann, wie extrem unwahrschleinlich das ist...erst recht jetzt, wo man als Hypochonder diagnostiziert wurde (also sozusagen wären es dann zwei Krankheiten auf einmal...Angststörung und Krebs etc).

Klar...unmöglich ist es nicht, aber wenn man nun bedenkt, dass wir alle ungefähr 10x öfter und eher zum Arzt rennen als der Normalo, dann gibt das der Statistik auch nochmal nen positivien Touch, weil man ja (sofern was ist) sehr früh diagnostiziert wird. Und selbst wenn man mal was hätte....das heißt nicht, dass man gleicht stirbt. Bis wir also wirklich sterben an etwas, müssen so viele unwahrscheinliche Faktoren zusammen kommen.....für diesen absolut unwahrscheinlichen Fall versuch ich mir dann zu denken: Wenn es echt so kommt....diese 0,0001% also Wirklichkeit werden....dann ist es halt so und soll so sein...also pfeiff drauf und leb dein Leben!

Liest sich bissl kindisch meine Theorie, aber vielleicht hilft sie dem einen oder anderen zumindest ein bisschen hier.

30.11.2017 12:08 • #12


koenig
Ich verrate euch was:

Seit ich nicht mehr google, geht es mir viel viel besser! Ich lese dann lieber Internetseiten darüber wie ich mir helfen kann.

30.11.2017 12:42 • #13


S
Das glaub ich dir.
Wenn es eben nicht so schwer wäre, die Finger zu lassen von Dr. Google.
Bei mir hat das damals angefangen, als mein Dad die Diagnose Krebs erhalten hatte.
Ab da an hab ich mir alle Infos aus dem Netz besorgt, die es gibt und immer wieder aktualisiert je nach Behandlung und Untersuchung.
Das hatte damals auch viele Vorteile und man wird fast zum Spezialisten.
Dass mir das aber mal zum Verhängnis wird, konnte ich damals noch nicht ahnen.

30.11.2017 12:49 • #14


la2la2
Man muss einfach nur lernen mit Dr. Google richtig umzugehen, statt sich selbst googlen zu verbieten.
Statt sofort zum Arzt zu rennen das muss Krebs sein, doppelt so lange googlen warum es KEIN Krebs etc. sein kann. Fehlende Symptome, unpassende Symptome, Verlauf, Lebensgewohnheiten wie Sport und Rauchen, etc. pp.

Dann ist Dr. Google höchstens Zeitverschwendung, falls man nach jedem kleinen Symptom, das mal paar Tage bis Stunden besteht.

In anderen Fällen kann Dr. Google nützlich sein. Ein Beispiel wäre Borreliose. Viele Ärzte glauben mit 2-3 Wochen Antibiotika sei diese garantiert wieder weg und die Symptome, die noch bestehen, seien dann halt psychisch. Wer dem Arzt glaubt läuft dann halt die nächsten Jahre bis Jahrzehnte mit Gelenkschmerzen etc. durchs leben. Wer hingegen Dr. Google befragt, sucht intensiv und gezielt nach nem Arzt, der Ahnung von Borreliose hat und wird die Symptome los.
.....

30.11.2017 13:35 • #15


TomTomson
Schmerzen in der Brustgegend können auch häufig durch einen verspannten Nacken entstehen, also so wie eine Halskehre. Kannst mal versuchen dich in der Schulter/Nacken/Rückengegend zu massieren und schauen ob du was an der betroffenen Stelle spürst, wenn ja weisst du dass es von da kommt. Aber man muss natürlich auch zuerst ein bisschen suchen bis man den richtigen Ort am Rücken findet.

30.11.2017 13:48 • #16


S
Danke für die Brust-Tipps, ist mir aber schon alles bekannt.
Ich habe natürlich auch durch zu viel Glotzen in den Bildschirm in der Arbeit und auch ins Smartphone regelmäßig Nackenprobleme usw.

Das mit der Brust hat sich mittlerweile glaub ich wieder beruhigt - Schmerzen hatte ich eh nicht - eher so Missempfinden und ne leichte Schwellung ungefähr über der linken, obersten Rippe. Das kann aber eigentlich nur vom Krafttraining kommen (großer Brustmuskel)- meine linke Seite ist da irgendwie bissl ausgeprägter.

Ich hab schon wieder ein neues Thema ....und zwar hab ich trotz gut Essen minimal abgenommen und das hat mich natürlich wieder stutzig gemacht.
Totaler Witz an sich wieder (hatte das Thema vor knapp drei Jahren schonmal - da hab ich auch mehrere Kilo in kurzer Zeit verloren und dachte dann sofort, dass ich Krebs etc haben muss).
Diesmal weiß ich es ja besser, aber natürlich kann ich das Thema nicht ganz ausblenden und der Drang, nun jeden Tag auf die Waage zu steigen, ist schon groß.

Meine Frau hat mich entsprechend beruhigt usw....zudem versuch ich es halt wieder recht gut mit meiner Statistik-Methode in den Griff zu kriegen (Wie groß ist wohl die Wahrscheinlichkeit, dass du aufgrund Krebs Gewicht verlierst während deiner aktuell angespannten Situation und das auch noch in der Zeit, in der du eh versuchst, etwas auf das Essen zu achten und abzunehmen?).
Das hatte ich noch vergessen zu sagen...vor drei Monaten hatte ich noch einige Kilo mehr, hab dann aber nach Feststellung von zu hohem Cholesterin beim Doc entschieden, mehr auf das Essen zu achten und etwas abzunehmen....das gelang mir auch recht gut (3-4% abgenommen innerhalb drei Monate).
Tja....und jetzt krieg ich Angst, weil es sozusagen zu weit runter geht, obwohl ich die letzten 1-2 Wochen wieder eher gut gegessen habe.

Total bescheuert oder?

Wie der Titel hier schon sagt: Warum kann man nicht mehr richtig unterscheiden, was absolut ernst ist und was total lächerlich?

04.12.2017 11:23 • #17


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