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Calima
Zitat von Sarahh:
Soll ich mir genau in solchen Momenten dann sagen, dass es durch Stress oder Angst ausgelöst wird und wahrscheinlich erst wieder weg geht, wenn ich mich mit meinen inneren brennenenden Themen beschäftige?


Dein bewusstes Denken zu nutzen, anstatt dich von deiner Angst treiben zu lassen, ist ein guter Weg. Ob dir in der akuten Situation die Beschäftigung mit deinen Themen gelingt und hilft, musst du ausprobieren.

Ich persönlich bin immer skeptisch, was den Erfolg vom Rumkramen in der Tiefe der Psyche betrifft. Vermutlich lassen sich bei jedem Menschen Traumatisierungen und Verletzungen finden, die in der Folge bestimmte Probleme generieren. Oder aber auch nicht, und erst die Therapie stellt Zusammenhänge her, die so gar nicht stimmen müssen.

Manchmal macht Ursachenforschung Sinn, aber nach meiner Erfahrung nutzt sie nicht viel, wenn man auf der Verhaltensebene nicht aktiv wird. Heißt in deinem Fall, dass du konkrete Wege finden musst, Selbstliebe und Vertrauen zu entwickeln und verzeihen zu können.

Dich selbst lieben könnte z.B. bedeuten, anstatt deinen Körper auf Krankheiten hin zu beobachten, ihn gut zu behandeln: Gutes, gesundes, frisches Essen - was damit verbunden ist, dass man sich die Mühe wert ist, frisch zu kochen . Regelmäßig bewegen, möglichst an der frischen Luft und insgesamt aktiv sein, ist ebenfalls hilfreich.

Je weniger du der Angst Raum gibst, umso besser. Dazu gehört auch, nicht in dich reinzuhören. Ich hab dir ja schon geschrieben, wie ich mit *Symptomen* umgehe. Sie werden erst mal überhaupt nicht beachtet.

In einer akuten Situation kann helfen, dir ein imaginäres Stopschild hochzuhalten und dir zu verbieten, weiter an die Angst zu denken. Stattdessen werde aktiv und tu was, was dich gut ablenkt.

Ich finde es auch immer sinnvoll, dem Körper an genau der Stelle Gutes zu tun, mit der er sich bemerkbar macht. In deinem Fall also wirklich eine bewusste, langfristige Ernährungsumstellung.

Um es platt zu formulieren: Sich vor Lungenkrebs fürchten, aber weiterrauchen, ist schlicht dumm. Und wenn dein Magen meckert, wäre es unklug, ihn auf der Ernährungsebene nicht zu entlasten.

Das verleiht gleichzeitig ein Stückchen Kontrolle. Man kann schlimme Krankheiten nicht verhindern, aber man kann seinen Teil dazu tun, sich gesund zu erhalten.

Viele Angsthasen verlagern die Kontrolle auf das Überprüfen ihrer Körperreaktionen, ohne zu erkennen, dass sie damit überhaupt nichts kontrollieren können. Sie beobachten nur manisch, aber übernehmen die Kontrolle nicht. Sinnvoller ist es, alle Maßnahmen zu ergreifen, die der Gesunderhaltung dienen. Damit bewirkt man nämlich wirklich etwas.

Nur zu beobachten, zu messen und in Nichtstun verharren, macht immer nur kränker und ängstlicher. Selbstliebe heißt, gut mit sich und seinem Körper umzugehen - mit all den Mitteln, die man hat.

Und was das Vertrauen betrifft: Es beginnt immer da, wo die Kontrolle endet. Und es beinhaltet niemals die Garantie von Sicherheit. Interessanterweise vertrauen aber auch Menschen, die von sich sagen, sie könnten es nicht. Sie vertrauen meist nur in die falschen Dinge:

Darauf etwa, dass alle Menschen Vertrauen enttäuschen werden. Oder darauf, dass sie nichts können oder nichts durchhalten. Darauf, dass sie erfolglos sind. Und sie bemühen sich darum, dieses Vertrauen in die Unfähigkeit nicht zu enttäuschen.

Stattdessen könnte man es damit versuchen, dem Leben und der eigenen Selbstwirksamkeit zu vertrauen.

12.06.2020 08:24 • x 2 #121


S
Zitat von Calima:
Dein bewusstes Denken zu nutzen, anstatt dich von deiner Angst treiben zu lassen, ist ein guter Weg. Ob dir in der akuten Situation die Beschäftigung mit deinen Themen gelingt und hilft, musst du ausprobieren.Ich persönlich bin immer skeptisch, was den Erfolg vom Rumkramen in der Tiefe der Psyche betrifft. Vermutlich lassen sich bei jedem Menschen Traumatisierungen und Verletzungen finden, die in der Folge bestimmte Probleme generieren. Oder aber auch nicht, und erst die Therapie stellt Zusammenhänge her, die so gar nicht stimmen müssen. Manchmal macht Ursachenforschung Sinn, aber nach meiner Erfahrung nutzt sie nicht viel, wenn man auf der Verhaltensebene nicht aktiv wird. Heißt in deinem Fall, dass du konkrete Wege finden musst, Selbstliebe und Vertrauen zu entwickeln und verzeihen zu können.Dich selbst lieben könnte z.B. bedeuten, anstatt deinen Körper auf Krankheiten hin zu beobachten, ihn gut zu behandeln: Gutes, gesundes, frisches Essen - was damit verbunden ist, dass man sich die Mühe wert ist, frisch zu kochen . Regelmäßig bewegen, möglichst an der frischen Luft und insgesamt aktiv sein, ist ebenfalls hilfreich.Je weniger du der Angst Raum gibst, umso besser. Dazu gehört auch, nicht in dich reinzuhören. Ich hab dir ja schon geschrieben, wie ich mit *Symptomen* umgehe. Sie werden erst mal überhaupt nicht beachtet. In einer akuten Situation kann helfen, dir ein imaginäres Stopschild hochzuhalten und dir zu verbieten, weiter an die Angst zu denken. Stattdessen werde aktiv und tu was, was dich gut ablenkt.Ich finde es auch immer sinnvoll, dem Körper an genau der Stelle Gutes zu tun, mit der er sich bemerkbar macht. In deinem Fall also wirklich eine bewusste, langfristige Ernährungsumstellung. Um es platt zu formulieren: Sich vor Lungenkrebs fürchten, aber weiterrauchen, ist schlicht dumm. Und wenn dein Magen meckert, wäre es unklug, ihn auf der Ernährungsebene nicht zu entlasten.Das verleiht gleichzeitig ein Stückchen Kontrolle. Man kann schlimme Krankheiten nicht verhindern, aber man kann seinen Teil dazu tun, sich gesund zu erhalten.Viele Angsthasen verlagern die Kontrolle auf das Überprüfen ihrer Körperreaktionen, ohne zu erkennen, dass sie damit überhaupt nichts kontrollieren können. Sie beobachten nur manisch, aber übernehmen die Kontrolle nicht. Sinnvoller ist es, alle Maßnahmen zu ergreifen, die der Gesunderhaltung dienen. Damit bewirkt man nämlich wirklich etwas.Nur zu beobachten, zu messen und in Nichtstun verharren, macht immer nur kränker und ängstlicher. Selbstliebe heißt, gut mit sich und seinem Körper umzugehen - mit all den Mitteln, die man hat. Und was das Vertrauen betrifft: Es beginnt immer da, wo die Kontrolle endet. Und es beinhaltet niemals die Garantie von Sicherheit. Interessanterweise vertrauen aber auch Menschen, die von sich sagen, sie könnten es nicht. Sie vertrauen meist nur in die falschen Dinge: Darauf etwa, dass alle Menschen Vertrauen enttäuschen werden. Oder darauf, dass sie nichts können oder nichts durchhalten. Darauf, dass sie erfolglos sind. Und sie bemühen sich darum, dieses Vertrauen in die Unfähigkeit nicht zu enttäuschen.Stattdessen könnte man es damit versuchen, dem Leben und der eigenen Selbstwirksamkeit zu vertrauen.

Danke für deine zahlreichen Gedanken Anstöße. Ich finde mich in vielem wieder.

12.06.2020 08:44 • #122


A


Unheilbare Hypochondrie

x 3


kritisches_Auge
Es gibt nie nur einen Weg, jeder muss herausfinden was für ihn am besten passt.

12.06.2020 10:04 • x 1 #123


Abendschein
Zitat von Sarahh:
Danke für deine zahlreichen Gedanken Anstöße. Ich finde mich in vielem wieder.

Toll geschrieben. Danke

Dann arbeite daran @sarrah

12.06.2020 12:33 • x 1 #124


S
Zitat von Abendschein:
Toll geschrieben. DankeDann arbeite daran @sarrah

Ich versuche daran zu arbeiten und schreibe mir jetzt einfach alles von der Seele.

12.06.2020 15:57 • #125


Icefalki
Ich arbeite ganz anders an mir , als z.B. @Calima . Ich komme eher damit klar, als ich nach der Ursache gesucht habe. Mein Mechanismen, die aufgrund Traumata erlernt, oder in mir geschlummert haben, zu begreifen und quasi jedes Mal, wenn mich meine Hilflossigkeit überwältigt hat, mir klar zu werden, was mal wieder schief gelaufen ist und das dann anzugehen

Allerdings war ich nie hypochondrisch. Drum sucht sich jeder seinen Weg aus den Ängsten, und egal wie, wichtig ist, dass man aktiv wird.

Wenn du akut Sodbrennen hast, bin ich auch mehr in der Richtung unterwegs, das z.B. mit Retterspitz innerlich anzugehen, allerdings, je weniger du auf Ängste achtest, desto weniger ist dein Magen sauer.

12.06.2020 16:03 • x 2 #126


Sonja77
Jeder muss seinen eigenen weg finden...bei jedem ist es anders und jeder hatt sein eigenes Päckchen zu tragen..

Was bei mir hilft,muss bei einem anderen nicht auch helfen...
Jeder von uns hatt eine andere Krankheit,kein einziges Krankheitsbild ist gleich wie ein anderes...

Es ist auch schön sich mal einen Rat bei anderen zuholen,aber helfen kann sich jeder nur selbst....

Ich drücke dir die daumen

12.06.2020 16:08 • x 1 #127


S
Zitat von Icefalki:
Ich arbeite ganz anders an mir , als z.B. @Calima . Ich komme eher damit klar, als ich nach der Ursache gesucht habe. Mein Mechanismen, die aufgrund Traumata erlernt, oder in mir geschlummert haben, zu begreifen und quasi jedes Mal, wenn mich meine Hilflossigkeit überwältigt hat, mir klar zu werden, was mal wieder schief gelaufen ist und das dann anzugehen Allerdings war ich nie hypochondrisch. Drum sucht sich jeder seinen Weg aus den Ängsten, und egal wie, wichtig ist, dass man aktiv wird. Wenn du akut Sodbrennen hast, bin ich auch mehr in der Richtung unterwegs, das z.B. mit Retterspitz innerlich anzugehen, allerdings, je weniger du auf Ängste achtest, desto weniger ist dein Magen sauer.

Ich verstehe was du meinst und finde es auch wichtig seine Vergangenheit nicht auszublenden, aber trotzdem versuchen im hier und jetzt zu Leben. Mir fällt es oft schwer zu begreifen was eigentlich gerade mit mir los ist. Ich habe viele Traumas erfahren und weiß somit manchmal gar nicht wo ich ansetzen kann.

12.06.2020 16:15 • #128


S
Zitat von NIEaufgeben:
Jeder muss seinen eigenen weg finden...bei jedem ist es anders und jeder hatt sein eigenes Päckchen zu tragen..Was bei mir hilft,muss bei einem anderen nicht auch helfen...Jeder von uns hatt eine andere Krankheit,kein einziges Krankheitsbild ist gleich wie ein anderes...Es ist auch schön sich mal einen Rat bei anderen zuholen,aber helfen kann sich jeder nur selbst....Ich drücke dir die daumen

Danke dir...ich denke es ist ein Anfang, wenn ich an mir arbeite und versuche mich zu reflektieren. Vor allem aber darf ich nicht mehr meine Angst vor Krebs als mein Problem sehen sondern sollte die Gründe finden die dahinter stehen. Ich glaube und hoffe dass somit die Angst abflachen kann.

12.06.2020 16:17 • #129


Sonja77
Zitat von Sarahh:
Danke dir...ich denke es ist ein Anfang, wenn ich an mir arbeite und versuche mich zu reflektieren. Vor allem aber darf ich nicht mehr meine Angst vor Krebs als mein Problem sehen sondern sollte die Gründe finden die dahinter stehen. Ich glaube und hoffe dass somit die Angst abflachen kann.

Und vergiss vorallem nicht,jeden und wirklich jeden auch so kleinen guten Augenblick voll und ganz zu geniessen,dich darüber zu freuen....denn genau diese guten Augenblicke,Momente,Stunden und Tage geben uns die kraft um die schlechtern Tage zu meistern.....

12.06.2020 16:21 • x 1 #130


kritisches_Auge
Ich gehe eher wie Icefalki mit mir um und so seltsam wie es sich anhören mag, ich mache mir keine Vorwürfe wegen meiner Hypochondrie, ich kämpfe nicht gegen sie, eher wurden wir Freunde.

Und gerade weil ich nicht gegen sie kämpfe, verliert sie etwas von ihrer Macht.

12.06.2020 16:42 • x 3 #131


Icefalki
Zitat von Sarahh:
Ich habe viele Traumas erfahren und weiß somit manchmal gar nicht wo ich ansetzen kann.


Traumatas erleben bedeutet, dass man sich hilflos ausgeliefert gefühlt hat, egal, welches Trauma wir erlebt haben. Daraus hat sich dann eine Angst entwickeln können, immer wieder in eine Hilflosigkeit reinzugeraten, und wieder diese Gefühle erleben zu müssen. Ich bekam Panikattacken, du eben hypochondrische Ängste, beides fühlt sich aber lebensbedrohlich an. Da wir unsere eigene Vermeidungsstrategien entwickelt haben, ist uns dieses Gefühl aber gar nicht wirklich bewusst.

Klar, damals war es Mist, aber heute ist das doch vorbei und man will sich ja überhaupt nicht hilflos fühlen, weil hilflos so beknackt ist. Sodele, was passiert dann? Wer nicht auf sich hören will, der muss fühlen. Und fühlen tun wir dann gewaltig, so gewaltig, dass wir der Meinung sind, unser Leben wird bedroht und das Ende naht. Und weil unser Gehirn ja eine Erklärung braucht, weil der Körper rettungsmässig immens auf die Gefühle reagiert, bekommt man allerlei körperliche Probleme. Und nun hat man die Lösung: Hilfe, ich habe Krebs, Herzinfarkt, und und und.

Bei mir war es die Angst, jetzt total abzudrehen und als Monster eingesperrt zu werden. Typischerweise gefesselt und in einer Gummizelle dahinvegetieren. Also, auch kein Spass.
Alleine, dass ich mir meine Ängste angesehen habe, haben mich erkennen lassen, dass es um Hilflosigkeit, um Angepasstheit, um Unterdrückung meines Ich's gegangen ist. Ich bin so freiheitsliebend, so gerne wider der Norm, dass mich mein angepasstes und dressiertes Leben krank gemacht hat. Und natürlich noch eine ganze Menge eigener falscher Ansichten, die ich mir auch angesehen habe.

Und heute bin ich immer noch dabei, viel an mir zu arbeiten, denn ich habe den Fehler gemacht, typisch für mich, alles alleine hinkriegen zu wollen. Auch so ne Sache, die das Thema Vertrauen in andere betrifft. Musste ich auch noch lernen.

Was ich sagen möchte, da ich weiss, wie zerbrechlich ich eigentlich bin, was ich aber nicht sein möchte, kann ich mir vergeben. Ich habe alles Recht dazu, eine Macke zu haben, allerdings muss ich mir zuhören, damit das Fühlen nicht ausufert. Und deshalb rede ich auch so viel von Akzeptanz für diese Problematik, denn ja weniger man seine Befindlichkeiten fürchtet, desto leiser werden sie.

12.06.2020 16:56 • x 2 #132


S
Zitat von kritisches_Auge:
Ich gehe eher wie Icefalki mit mir um und so seltsam wie es sich anhören mag, ich mache mir keine Vorwürfe wegen meiner Hypochondrie, ich kämpfe nicht gegen sie, eher wurden wir Freunde.Und gerade weil ich nicht gegen sie kämpfe, verliert sie etwas von ihrer Macht.

Ja ich denke man darf die Hypochondrie nicht als seinen Feind ansehen, weil eigentlich möchte sie ja einem etwas zeigen oder auf etwas hinweisen was in Deinem Leben nicht stimmt oder wo man was verändern sollte.

12.06.2020 16:59 • #133


S
Zitat von Icefalki:
Traumatas erleben bedeutet, dass man sich hilflos ausgeliefert gefühlt hat, egal, welches Trauma wir erlebt haben. Daraus hat sich dann eine Angst entwickeln können, immer wieder in eine Hilflosigkeit reinzugeraten, und wieder diese Gefühle erleben zu müssen. Ich bekam Panikattacken, du eben hypochondrische Ängste, beides fühlt sich aber lebensbedrohlich an. Da wir unsere eigene Vermeidungsstrategien entwickelt haben, ist uns dieses Gefühl aber gar nicht wirklich bewusst. Klar, damals war es Mist, aber heute ist das doch vorbei und man will sich ja überhaupt nicht hilflos fühlen, weil hilflos so beknackt ist. Sodele, was passiert dann? Wer nicht auf sich hören will, der muss fühlen. Und fühlen tun wir dann gewaltig, so gewaltig, dass wir der Meinung sind, unser Leben wird bedroht und das Ende naht. Und weil unser Gehirn ja eine Erklärung braucht, weil der Körper rettungsmässig immens auf die Gefühle reagiert, bekommt man allerlei körperliche Probleme. Und nun hat man die Lösung: Hilfe, ich habe Krebs, Herzinfarkt, und und und. Bei mir war es die Angst, jetzt total abzudrehen und als Monster eingesperrt zu werden. Typischerweise gefesselt und in einer Gummizelle dahinvegetieren. Also, auch kein Spass. Alleine, dass ich mir meine Ängste angesehen habe, haben mich erkennen lassen, dass es um Hilflosigkeit, um Angepasstheit, um Unterdrückung meines Ich's gegangen ist. Ich bin so freiheitsliebend, so gerne wider der Norm, dass mich mein angepasstes und dressiertes Leben krank gemacht hat. Und natürlich noch eine ganze Menge eigener falscher Ansichten, die ich mir auch angesehen habe. Und heute bin ich immer noch dabei, viel an mir zu arbeiten, denn ich habe den Fehler gemacht, typisch für mich, alles alleine hinkriegen zu wollen. Auch so ne Sache, die das Thema Vertrauen in andere betrifft. Musste ich auch noch lernen.Was ich sagen möchte, da ich weiss, wie zerbrechlich ich eigentlich bin, was ich aber nicht sein möchte, kann ich mir vergeben. Ich habe alles Recht dazu, eine Macke zu haben, allerdings muss ich mir zuhören, damit das Fühlen nicht ausufert. Und deshalb rede ich auch so viel von Akzeptanz für diese Problematik, denn ja weniger man seine Befindlichkeiten fürchtet, desto leiser werden sie.

Du bist auf einem guten Weg für Dich. Hast du Dich dann auch nochmals in Deine Traumas bewusst reingefühlt? Mein Therapeut wollte nämlich vor Corona EMDR mit mir anfangen. Das ist eine Traumabeweltigung.

12.06.2020 17:06 • #134


Sonja77
Keine Krankheit ist ein Feind...
Jede Krankheit gehört zu einem egal was es für eine ist....
Desto besser man damit klar kommt desto weniger stört sie einem........

Jeder nagt an seinem Päckchen...egal ob Hypochondrie
Oder schmerzstörung
Oder Depressionen...

Desto mehr man es akzeptiert desto besser lebt man damit

12.06.2020 17:18 • x 1 #135


Icefalki
Zitat von Sarahh:
Du bist auf einem guten Weg für Dich. Hast du Dich dann auch nochmals in Deine Traumas bewusst reingefühlt? Mein Therapeut wollte nämlich vor Corona EMDR mit mir anfangen. Das ist eine Traumabeweltigung.


Ich wäre nicht ich, wenn ich das nicht selbst getan hätte, sagte doch, dieses Dingens alles selbst machen zu müssen. Allerdings war ich in meinem Leben immer im medizinisch und 20 Jahre im psychologischen Bereich tätig. Insofern, als ich endlich mal zur Therapie gegangen bin, Und! Medis bekommen habe, konnte ich prima alles einsetzen, was ich von unseren Psychologen gelernt habe.

Das Geheimnis ist ja, dass man nicht an den Symtomen rumdockert, sondern sich den Ruck gibt, hinter alles blicken zu wollen, was allerdings davon abhängt, in welcher Verfassung man ist. Ich habe über 17 Jahre gebraucht, mir überhaupt mal Hilfe zu holen. Bin schon ne harte Nuss, was Vertrauen anbelangt.

Damals war das aber gar nicht so bekannt. Heute darf man selbst im Film ne Panikattacke bekommen, also wird das gesellschaftsfähiger, bzw. normaler.

Und zum Trauma, meine ganze Kindheit war ein Trauma, und traumatisch war, nicht geliebt zu werden. Wenn die Antwort meiner Eltern auf meine Frage, ob ich als Kind geliebt worden wäre, dahingehend gelautet hat: Du warst ein sehr schwieriges Kind, bist einfach mit deinem Fahrrad deinen eigenen Weg gefahren, obwohl der verboten war, sagt das alles.

Sagt aber auch, dass ich wirklich sehr aufsässig und unangepasst war. Hatte natürlich immer grosse Konsequenzen, und deshalb, da ich nur schwarz oder weiss gedacht und gehandelt habe, war mein Leben auch immer hoch und runter. Also, auch ich habe das meinige dazu beigetragen.

Und das alles zu wissen und zu akzeptieren, selbst wenn die Ursache nicht unbedingt mein Problem war, (mein Vater war waschechter Narzisst), hilft immens, sich darüber klarzuwerden, dass ich mich als Persönlichkeit weiterentwickeln darf, und Selbstmitleid mich nicht vorwärts bringt.

12.06.2020 17:33 • x 1 #136


E
Da will ich mal psychosomatische Schmerzen erwähnen , wo man keine
organische Ursache findet und doch spürt man sie und manchmal ziemlich stark.
Bei mir war es so , dass die Schmerzen gewandert sind und ich ständig
neue Symptome hatte.
Die waren so diffus , dass ich bei meinem Arzt in Erklärungsnot geraten bin ,
weil ich sie einfach nicht beschreiben konnte.
Zu der Zeit wusste ich noch nichts von diesem Krankheitsbild und habe oft
an meinem Verstand gezweifelt.

12.06.2020 17:43 • x 3 #137

Sponsor-Mitgliedschaft

Sonja77
Zitat von evelinchen:
Da will ich mal psychosomatische Schmerzen erwähnen , wo man keine organische Ursache findet und doch spürt man sie und manchmal ziemlich stark.Bei mir war es so , dass die Schmerzen gewandert sind und ich ständig neue Symptome hatte.Die waren so diffus , dass ich bei meinem Arzt in Erklärungsnot geraten bin ,weil ich sie einfach nicht beschreiben konnte.Zu der Zeit wusste ich noch nichts von diesem Krankheitsbild und habe oft an meinem Verstand gezweifelt.

Das kann aber auch anders gehen...
Ich leide ja auch darunter aber bei mir sind es immer die gleichen...entweder starke Kopfschmerzen oder dann seit fast einem Jahr starke Unterleibsschmerzen...

Und obwohl es immer die gleichen Schmerzen sind und immer an der selben Stelle wurde bis Dezember 2019 nichts gefunden was diese Schmerzen rechtfertigen würde.....seitdem bin ich auch nicht mehr zum Arzt deswegen...ich habe alle Untersuchungen durch...ich fange doch nicht nochmals von vorn an....das ist unnötig...
Und ausserdem mag ich keine überdiagnostik.....

12.06.2020 17:49 • x 2 #138


kritisches_Auge
Tragisch ist es wenn Eltern und Kinder so unterschiedlich strukturiert sind, dass kaum eine Verständigung möglich ist.
Meine Kinder wurden ein wenig antiautoritär erzogen, sie durften widersprechen, gerade auch den Lehrern aber ich wäre nicht damit zurechtgekommen wenn sie wie Icefalki einfach mit dem Rad losgefahren wären, ich hätte das nicht verkraftet. Ich schrieb ja schon einmal, dass meine Exfreundin aus Erfahrungen nichts lernte, immer noch auf hohe Bäume kletterte und den Abstieg nicht schaffte.
Auch damit wäre ich nicht zurechtgekommen.

Gsd hatte ich keine Pippi Langstrumpf - Kinder, bei uns wurde diskutiert und argumentiert.

Mein Problem ist die Verlassenheit, ich hatte in den ersten sechs Lebensjahren mehr als zehn verschiedene Bezugspersonen, dies wegen äußerer Umstände, meistens waren es die Großeltern und die Mutter. Noch heute zehre ich davon, dass Mutter mich trotz Schnee, als kein Bus fuhr,mit dem Schlitten vom Kinderheim abholte.

Ich bezweifele aber, dass ich aufgrund dessen so anhänglich und ein Kleber bin, der Vater soll genauso gewesen sein. Aber bis heute bringe ich es nicht fertig, nachts allein zu sein, sogar Mutter sah dies als Folge der Verlassenheit an.

12.06.2020 17:52 • x 1 #139


E
Zitat von NIEaufgeben:
.seitdem bin ich auch nicht mehr zum Arzt deswegen.


Aber diese Einsicht braucht eben Zeit.

Ich zumindest dachte am Anfang immer an eine organische Krankheit ,
weil mir diese vielen , abwechselnden Symptome nicht bekannt waren
und natürlich auch Angst gemacht haben.

Inzwischen gehe ich (meistens) damit viel relaxter um und so haben sich
auch meine Arztbesuche sehr reduziert.

12.06.2020 17:55 • x 1 #140


A


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