Also das mit dem Abwaschen ist auch erst seit Corona. Vorher hab ich auch gut und gerne sogar Mal Obst direkt so gegessen, ohne zu waschen.
Ich sage ja, Corona hat vieles schlimmer gemacht bei mir. Vorher war's nur mal ne Herzneurose, die mich ne zeitlang umtrieb. Aber seit Corona seh ich fast überall Gefahr vor einer Ansteckung.
Bezüglich Therapie: ja, vielleicht würde das helfen. Aber gerade solche psychischen Diagnosen sind insbesondere für Versicherungen und Co ein Todesurteil. Ich habe noch keine Berufsunfähigkeitsversicherung und da man dort wahrheitsgemäße Angaben über jemals erfolgte Behandlungen aller Art machen muss, wären solche psychischen Behandlungen natürlich gleich ein KO-Kriterium.
Ich kann schließlich nur das wahrheitsgemäß angeben, was man mir diagnostiziert hat. Wenn ich nie beim Arzt bin, kann auch nichts in meiner Akte auftauchen.
Ich finde dieses System total bescheuert, dass man mit psychischen Leiden in Deutschland immer noch so stigmatisiert wird - das ist in den USA zum Beispiel schon viel offener und akzeptierter. Da gibts bei jedem Arbeitgeber eine eigene psychologische Abteilung für mental health. Aber naja, solange die Dinge hier halt so sind, wie sie sind, muss man sich eben sehr gut überlegen, ob solche Behandlungen noch warten können, oder ob man sich vorschnell dauerhafte Steine in den (Karriere-)weg legen möchte. Traurig, aber wahr.
27.06.2020 21:28 •
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