Moment mal, ich habe das auf Deinen Post bezogen. Jetzt geht es aber los.
Während die Tröpfchen höchstens bis zur Nase oder in den Rachenraum gelangen, schaffen es die Aerosole bis in die tiefen Atemwege. Wir haben darüber noch kein umfassend gesichertes Wissen, doch dass das Virus auf diese Weise direkt tiefer in den Körper gelangt, könnte womöglich zu einem schwereren Verlauf beitragen, sagt Hengel. Man kenne das von anderen Erregern wie Masern, Influenza, Windpocken oder Tuberkulose, die sich ebenfalls über Aerosole verbreiten und systemische Infektionen auslösen können also solche, die den ganzen Organismus und nicht nur einzelne Organe betreffen. Ein einfacher Mund-Nasen-Schutz verwehrt den Aerosolen keinen Zutritt, während eine richtig sitzende FFP2-Maske einen guten, aber nicht hundertprozentigen Schutz bieten kann.
Wie viele möglicherweise virusbeladene Aerosole sich um einen herum befinden, wird durch mindestens drei Faktoren bestimmt: Wie eng und geschlossen ist der Raum? Wie viele Menschen befinden sich darin? Über welchen Zeitraum? Man kann davon ausgehen, dass in engen, nicht oder schlecht gelüfteten Räumen mit zunehmender Personenzahl und zunehmender Aufenthaltsdauer die Konzentration an potentiell infektiösen Aerosolen steigt, wenn ein Sars-CoV-2-Träger unter den Leuten ist, sagt Hengel.
Mit diesem Wissen, den empfohlenen Abstands- und Hygieneregeln sowie einer Portion gesundem Menschenverstand lässt es sich gut durch den Corona-Alltag bewegen. Wer sein persönliches Risiko einer Infektion mit Sars-CoV-2 minimieren möchte, sollte abwägen, ob alles, was erlaubt ist, auch sinnvoll ist.
Der Besuch von Restaurants, Kneipen, Theatern, Kinos mag verlockend erscheinen, doch ein Check, wie die Räume dort belüftet sind, ist ganz sicher kein Fehler. Klimaanlagen oder Ventilatoren, die Luft umwälzen, verwirbeln die Aerosole lediglich. Einige Wissenschaftler argumentieren allerdings, dass bei diesem Prozess Viren auch austrocknen und dadurch unwirksam werden können. Andere Anlagen sind mit speziellen Filtern ausgerüstet oder arbeiten mit frischer Luft von draußen. Günstig sind beispielsweise Klimaanlagen in modernen Gebäuden, die die Raumluft innerhalb einer Stunde achtmal austauschen, das kommt der Frischluft schon sehr nahe, sagt Hengel.
Der beste Ort, sich derzeit aufzuhalten, ist also draußen. Denn weil draußen quasi immer ein Lüftchen weht, verdünnen sich die potentiell virusbeladenen Aerosole sehr schnell. Auch schnell genug, dass es Jogger ungefährlich macht? Vor Joggern habe ich wenig Angst, sagt Hengel, da bewegt sich ein Mensch an der frischen Luft schnell an mir vorbei, das ist ein recht geringes Risiko, dem ich mich aussetze, wenn der im Vorbeirennen neben mir ausatmet.
Quelle:
https://www.badische-zeitung.de/wo-das-...er-niedrig_________________
Worte sind wie Vögel: lässt man sie frei, kann man sie nicht wieder einfangen...