Was das Thema Angst angeht, kann ich natürlich auch nur von meiner eigenen Erfahrung erzählen.
Und was das Thema Corona anbelangt, hier zittert die ganze Welt davor, weil es real ist. Gut ist, dass diese Angst für unsere Politiker nicht lähmend ist, wie wir das kennen. Sie tun etwas, was wir als Angstpatienten mühsam erlernen müssen, sie handeln nämlich. Handeln nach bestem Wissen und Gewissen. Und auch, wenn sich viele davon eingeschränkt fühlen, anderer Meinung sind, es besser zu wissen glauben, es geht um die Verantwortung, allen Menschen einigermassen gerecht zu werden.
Und wie bei uns, bedeutet das, dass man die Gefahr erkennen muss. Wissen, was dahintersteckt, wissen, wie man vorgehen muss, um einigermassen handlungsfähig zu bleiben. Nix anderes, wie das bei jedem von uns der Fall ist oder war.
Auch wir treffen mit und während und nach der Therapie für andere u.U. harte Entscheidungen. Entscheidungen, die von anderen nicht verstanden werden können, denn ohne eine gefühlte oder erlebte Angst kann man einfach nicht mitreden.
Ich bemerkte jetzt in dieser aktuellen Krise unheimlich viele Paralellen, die ich als Einzelperson auch gehen musste:
Zuerst musste ich begreifen, was da mit mir geschieht. Habe genauso alles negiert, denn was nicht sein soll, kann auch nicht sein. Thema: Pandemie
Um logisch denken zu können, mussten Medis her. Also ein Schutz meiner Psyche. Thema: Lockdown
Dann musste ich die Angst in ihrer ureigensten Form erstmals verstehen, was sie generell mit meinem Körper anrichtet. Thema: Forschung
Dann die Frage, warum und vor was fürchte ich mich wirklich. Thema: überlastetes Gesundheitssystem.
Und anschliessend dieser Balanceakt für mich, was geht, was geht nicht, was will ich, was kann ich, ohne wieder zu sehr in der Problematik zu landen. Thema: Lockerung des Lockdowns.
Hier erleben wir weltweit, wie man eine Krise versucht zu händeln. Für mich total spannend, da ich das als Einzelperson genauso getan habe.
Ok, bin ehrlich, ich habe dazu extrem lange gebraucht, da wäre die Herdenimmunität mit all ihren Opfern schon 100mal durch, aber im Grossen und Ganzen war dies auch mein ureigenster Schritt, und deshalb habe ich keinerlei Probleme mit den Massnahmen.
Und wie ich mir meine Sichtweisen erarbeite, sehen das andere anders. Im Prinzip auch vollkommen egal, wichtig ist, für was man sich letztendlich entscheidet, es sollte auf eine akzeptable Lebensqualität hinauslaufen. Thema: Wirtschaft und Gesundheit in Balance.
20.04.2020 11:28 •
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