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Hallo liebe Leidensgenossen,

ich wende mich nun mal an euch und hoffe Ihr könnt mir evtl. einen Rat bzw. Tipps geben, wie ich mit meiner
Krankheitsangst umgehen kann bzw. Sie besiegen kann, da Sie mich schon sehr stark einnimmt.
Vielleicht erst einmal zur Erklärung meiner Problematik:
Ich bin 34 Jahre alt, männlich, verheiratet und habe 2 Kinder (7 und 11 Jahre alt).
Die Krankheitsangst fing vor ca.10 Jahren an und steigerte sich seit dem immer mehr, anfangs konnte ich mich selbst
immer wieder beruhigen, später wandte ich mich immer öfter an Familienangehörige mit meinen Problemen, später dann immer öfter Arztbesuche.
Mittlwerweile ist es so, dass ich selbst Arztdiagnosen anzweifel...
Ist bei mir eine Sache letztendlich definitiv abgeklärt, so suche ich mir an oder in meinem Körper schon wieder
automatisch das nächste und wenn es nur ein roter Fleck auf der Haut ist, den ich beobachte...
Das schlimmste ist, das die Krankheitsangst mein Privatleben derartig einnimmt, das alle anderen Interessen oder
auch meine Familie in den Hintergrund gedrückt werden...
Ich bin mometan in einer Tiefenpsychologische Therapie, die mir aber leider auch nicht wirklich hilft (eine Verhaltenstherapie habe ich auch bereits hinter mir), die grösste Angst, ist die Angst an Krebs zu erkranken und dann machtlos ausgeliefert zu sein.
Ein wichtiger Punkt ist wohl auch die Angst vor einem gewissen Kontrollverlust...
In meiner Kindheit, sogar teilweise heute noch leide ich unter meinem Vater, der mich als Kindheit ständig maßregelte und mir immer wieder aufzeigte, was ich alles falsch mache und wo meine Fehler liegen, jedoch nie was ich gut mache /machte...
Evtl. spielt auch dies eine gewisse Rolle...Ich hoffe Ihr könnt mir evtl. Tipps oder Hilfestellungen geben...

07.02.2018 08:57 • 10.02.2018 x 1 #1


13 Antworten ↓


L
Zitat von webe83:
Ein wichtiger Punkt ist wohl auch die Angst vor einem gewissen Kontrollverlust...
In meiner Kindheit, sogar teilweise heute noch leide ich unter meinem Vater, der mich als Kindheit ständig maßregelte und mir immer wieder aufzeigte, was ich alles falsch mache und wo meine Fehler liegen, jedoch nie was ich gut mache /machte...
Evtl. spielt auch dies eine gewisse Rolle...Ich hoffe Ihr könnt mir evtl. Tipps oder Hilfestellungen geben...


Lieber Webe,

einen Tipp kann ich dir leider nicht geben.

Mir geht es fast genauso wie dir.

Ich hatte einen sehr leistungsorientierten Vater, der mich oft und gern Versager nannte und dem nie ein Lob über die Lippen kam.
Fast immer, wenn er sich in seinen Erwartungen enttäuscht fühlte, schlug er zu.

Ich habe deshalb wohl nie ein gesundes Vertrauen in mich und meinen Körper aufbauen können.

In meinem Fall kommt noch hinzu, dass ich als Kind tatsächlich krank war.
Ich hatte eine angeborene Harnleiteranomalie, durch die es immer wieder zu Nierenbeckenentzündungen kam.
Meine Mutter hat oft gepredigt, dass der nächste Harnwegsinfekt mein Tod bedeuten könne.
Der Knick im Harnleiter hat sich verwachsen und abgesehen von einer dauerhaft verkleinerten und vernarbten linken Niere ist heute alles gut.

Trotzdem holt mich die Vergangenheit immer wieder ein.

Mir hat es in einer tiefenpsychologisch fundierten Therapie ein wenig geholfen, vergangene Geschehnisse noch einmal an die Oberfläche zu holen und darüber zu reden.

Es tat mir gut, die Bestätigung der Therapeutin zu erhalten, dass es meine Eltern waren, die sich schlecht verhalten haben und dass ich ein Kind war, das keine Schuld an dem trägt, was ihm widerfahren ist.

07.02.2018 11:45 • x 1 #2


A


Ständige Körperkontrolle und Suche nach veränderungen

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W
Hallo Lianna,

oje, da hast du ja als Kind sehr viel mitmachen müssen.
Das es die Schuld der Eltern bzw. des Vaters ist wurde mir in der
Therapie auch klar gemacht, jedoch hilft es mir leider irgendwie nicht weiter...
mittlerweile beobachte ich schon irgendwelche Hautrötungen oder Veränderungen
am Tahnfleisch, ob Sie wieder verschwinden und wenn Sie das nicht tun steigt meine
Angst immer höher...
Ich versuche es irgendwie dadurch unter Kontrolle zu halten um nicht böse überrascht zu werden,
traue meinem Körper irgendwie die Selbstheilung nicht zu, bzw. befürchte immer
das schlimmste.

07.02.2018 16:21 • #3


W
und das schlimmste ist, das es mich derartig einnimmt, dass alles andere
unwichtig erscheint und man praktisch kaum noch am normalen Leben teilnehmen kann.
Ich bekomme Probleme meinen Beruf auszuüben und kann mich kaum noch auf
meine Kinder bzw. meine Frau oder Freunde einlassen und mich Ihnen witmen.

07.02.2018 16:31 • x 1 #4


D
Hallo..mir geht es genau so.
Angefangen hat das ganze mit der Krebserkrankung meiner Mama..die letztlich daran verstorben ist.
Kann dir leider auch keinen Tipp geben

07.02.2018 18:41 • #5


S
Hallo,

Mir geht es ganz genau so! Und im Moment ganz stark. Vermeidungsverhalten wegen körperlichen Beschwerden und die dazu gehörigen Angstgedanken das es Krebs ist, warum man sich so schlecht fühlt. Ich kann in meiner aktuellen Angst Phase nur sehr erschöpft meinem Beruf nachgehen!

Ich kann dir sehr gut nachfühlen.. Bist nicht alleine! Auch wenn es dir nicht hilft. Lg

07.02.2018 18:50 • #6


guteFee
Eigentlich könnten wir zusammen ein Lied singen

07.02.2018 19:24 • #7


W
Nur ein kleines Beispiel:
Habe eine veränderung an meinem Zahnfleisch mit der Zunge ertastet, mein Zahnarzt meinte es sei eine entzündete Speicheldrüse was aber weggehen müsse also weiter beobachten...
Da geht bei mir natürlich schon wieder das Kopfkino los, da ich es schon seit ca.2 Wochen habe...grausam...

07.02.2018 19:42 • #8


L
Zitat von webe83:
Nur ein kleines Beispiel:
Habe eine veränderung an meinem Zahnfleisch mit der Zunge ertastet, mein Zahnarzt meinte es sei eine entzündete Speicheldrüse was aber weggehen müsse also weiter beobachten...
Da geht bei mir natürlich schon wieder das Kopfkino los, da ich es schon seit ca.2 Wochen habe...grausam...


Dein Zahnarzt hätte es sofort gesehen, wenn der geringste Verdacht bestehen würde, dass es was Bösartiges ist.
Entzündungen am Zahnfleisch sind oft hartnäckig, weil man die Stelle immer wieder durchs Essen oder Zähneputzen reizt.

Aber das Problem ist ja eigentlich, dass wir ständig auf der Suche nach etwas Neuem sind, das uns beunruhigt.
Sobald du dir keine Sorgen mehr um dein Zahnfleisch macht, wirst du etwas anderes entdecken, das dich in Angst und Schrecken versetzt.

Ich wünschte, ich hätte ein Patentrezept, um aus dieser Angstspirale auszusteigen, aber leider bin ich genauso wie du.

07.02.2018 20:27 • #9


koenig
Es wird einen Grund für deine Krankheitsängste geben. Da ist vielleicht was anderes.
Bist du in psychologischer Behandlung?

07.02.2018 20:49 • #10


W
Ja bin in tiefenpsychologischer Behandlung, wie bereits beschrieben ( siehe oben)

07.02.2018 20:57 • #11


koenig
Wer lesen kann...sorry.

07.02.2018 21:03 • #12


W
Ich denke man muss ein Stück weit lernen die Dinge zu akzeptieren und anzunehmen und nicht so dagegen anzukämpfen, aber das ist halt nicht so einfach....

07.02.2018 22:44 • #13


P
Hallo, hier ist es ebenfalls so.
Aktuell ist mal wieder eine schlimme Phase... jeden Tag ein neues leiden. Ich kann mich aber manchmal ganz gut selbst beruhigen, mir etwas Mut zu sprechen, aber es gelingt nicht immer.

Ich versuche mir immer vor Augen zu halten: wenn ich etwas ernsthafte oder lebensbedrohliches hätte, würde es mir mein Körper zeigen / sagen, und nicht nur hier ein seltsames zwicken spüren usw. Ich glaube dann hätte man so starke Schmerzen / Beschwerden, das man sich kaum rühren könnte.

Das schlimmste für mich, ist immer, zu googeln. Ich muss mich oft erinnern, es nicht zu tun.
Je mehr man sich rein denkt, desto stärker werden die Symptome.

Versuche dich bewusst abzulenken, etwas im Haushalt zu machen etc.
Durch meine zwei Kinder (Baby und Kleinkind) habe ich echt wenig Zeit zum nachdenken und muss immer wieder auf dem Boden bleiben. Da bin ich froh drüber.

10.02.2018 07:26 • x 1 #14


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