Ständige Angst vor Krankheiten mit Symptomen

Hallo,
ich weiß gar nicht wie und wo ich anfangen soll. In letzter Zeit geht es mir psychisch leider sehr schlecht und ich war auch sehr häufig erkältet. Seit ein Paar Monaten ist es deutlich schlimmer geworden. Vorallem die Krankheitsangst. Alles fing damit an, dass ich Bauchschmerzen hatte und ich dachte natürlich gleich an etwas schlimmes, da ich schon mal ein Magengeschwür hatte, hab ich bald eine Magenspiegelung bekommen und die war bis auf einem Knoten im Magen in Ordnung. Der Arzt meinte ich müsse mir keine Sorgen machen aber mache es natürlich trotzdem. Danach hatte ich noch eine Darmspiegelung, bei der auch alles in Ordnung war. Allerdings hatte ich sowohl nach Magen- und auch nach Darmspiegelung Blutungen, dort wurde mir gesagt, dass dies von den Gewebsproben komme. Nach dem das mit dem Magen abgeklärt war fing ich wieder an Angst vor einem Herzinfarkt zu haben, da ich ständig hohen Puls habe. War dann die nächsten Tage immer wieder in der Notaufnahme weil ich so schreckliche Angst hatte. Es wurde ein 72h EKG durchgeführt und bis auf den hohen Puls kam nichts raus. Habe nächste Woche allerdings einen Termin für ein Event-Recorder, der implantiert wird, da mir das empfohlen wurde. Hat damit jemand Erfahrung? Durch die ganzen Ängste bin ich psychisch wirklich am Ende und mache mich total verrückt und bekomme mein Leben einfach nicht in den Griff, traue mich nicht mal mehr aus dem Haus oder allein zu Haus zu sein. Ich befinde mich momentan in einer Klinik, in der ich mich aber sehr unwohl fühle, hatte beispielsweise noch keine einziges psychologisches Gespräch und bin zu dem auch noch sehr erkältet. Auch auf Grund der Implantation des Event-Recorders muss ich am Donnerstag entlassen werden. Und gerade habe icj wieder schreckliche Angst vor einer Thrombose, da mein Bein weh tut und man Venen stark am Unterschenkel sieht und in die letzte Zeit durch meine Angst nur im Bett gelegen war. Die D Dimere waren vor einigen Tagen negativ, aber ich habe sogar Angst, dass der Test falsch gemacht wurde, bzw da die Thrombose noch nicht richtig da war. Ich bin so verzweifelt. Ich habe ständig schreckliche Angst, dass ich schwer krank bin oder werde. Es fühlt sich für mich ständig so an als würde mir jemand eine Pistole an den Kopf halten. Ich fühl mich total allein mit dem Problem, da ich niemanden kenne den es ähnlich geht. Ich weiß auch gar nicht mehr ob das nur meine Psyche ist oder ob ich wirklich etwas körperliches habe. Ich weiß einfach nicht wie ich diesen Teufelskreis durchbrechen kann oder wo ich mir Hilfe suchen kann. Geht es jemanden von euch ähnlich?

Ich denke das kennen viele von uns hier . So einen Werdegang und diese Gedanken hatten die meisten hier .
Ich kann dir nur raten die Hilfe zu suchen . Ich liege seit 3 Jahren zu 98% im Bett weil die Ängste gewonnen haben. Ich nehme nicht mehr am Leben teil weil ich 24/7 nurnoch in meinem Kopf gefangen bin und auf sämtliche Symptome in meinem Körper achte . Ich habe so sehr aufgegeben das ich nach 193829183 verschiedenen Ärzteb und Untersuchungen nichtmal mehr zum Arzt gehe . Schaffe ich auch garnicht mehr mich dahin zu bewegen . Ich garantiere dir , die Symptome die du hast sind noch relativ mild… das ist noch nichts schlimmes . Aber wenn du jetzt nicht die Zügel in die Hand nimmst wird es in den nächsten Jahren immer schlimmer werden und dann hast du Symptome die wirklich wirklich drastisch sind und dich in den Wahnsinn treiben können . Bei mir fing es vor 3 Jahren mit Schwindel und Herzrasen an , mittlerweile bin ich bei Halluzinationen und Lähmungserscheinungen. Ich bin so erschöpft das ich meine Augen kaum aufhalten kann . Alles dreht und bewegt sich um mich herum und trotzdem Klammer ich extrem an diesem Leben und habe Angst zu sterben .

Bitte mach nicht den selben Fehler .
Dein hoher Puls ist normal , du stresst dich durch die Angst . Selbst wenn du dir selber einredest dass dein Stress oder die Angst garnicht so schlimm sind das sie das alles auslösen können , so glaub mir wenn ich dir sage dass das alles unterbewusst abläuft . Du hast auch keine Thrombose. Dein Kopf schickt dir alle möglichen Katastrophengedanken. Die Psyche kann alles an Symptomen verursachen … das würdest du mir nicht glauben was ich dir alles aufzählen kann . Solange deine Symptome noch so am Anfang stehen Nutz die Chance und brich da aus …. Du schaffst das. Du musst anfangen den Ärzten und deinem Körper zu vertrauen .

@NaNaMi danke für deine Antwort
aber können denn sogar Beinschnerzen von der Psyche kommen?
Bist du aktuell in Psychotherapeutischer Behandlung? Gibts hier Leute die geschafft haben aus diesem Teufelskreis auszubrechen? Ich hab leider das Gefühl das mir niemand mehr helfen kann und weiß auch nicht mehr wohin ich mich wenden soll um ehrlich zu sein

Natürlich kann die Psyche das . Ich habe am ganzen Körper höllische schmerzen . Ohne körperlichen Befund. Hatte schon etliche MRT‘s , Röntgen und CT‘s . Und auch das Gefühl das dir niemand mehr helfen kann und wohin du dich wenden sollst ist ganz normal . So geht es mir und vielen anderen auch . Du musst aber leider erkennen das ausschließlich nur DU dir helfen kannst . Andere können dich unterstützen und dich begleiten aber DU bist der Mensch der sich selber helfen muss. Du hast das Vertrauen in dich selbst verloren, flüchtest quasi vor dir selbst und hoffst darauf das irgendwelche Ärzte irgendwelche Gründe finden und es jemanden gibt der dich da raus holt , aber das kannst ausschließlich wirklich nur du tun . Du musst an deiner Einstellung und deinen Gedanken arbeiten . Alte Muster auflösen… neue Gedankenwelt erschaffen .

Ich war die letzten Jahre schon in mehreren Psychiatrien und schon oft in Behandlung . Auch jetzt bin ich seit Februar wieder in Psychologischer Behandlung. Es bringt nur bedingt etwas weil wie gesagt … ich muss mir selber helfen . So weit bin auch ich noch nicht.

Ein Tipp von meiner Psychologin der eigentlich ganz gut ist .

Wenn dein Bein schmerzt ist dein erster Gedanke Thrombose . Dann geht es wahrscheinlich weiter Thrombose - Herzinfarkt / Schlaganfall- Pflegefall/Tod.
Das sind deine Gedanken die sich automatisiert haben. Eine schlechte Angewohnheit wenn man sie als solche bezeichnen möchte .

Versuche anders zu denken.
Sobald dein Bein schmerzt denkst du ab sofort das dein Muskel überansprucht worden ist . Wieso und weshalb ist egal .
Deine Gedanken werden dagegen halten und wieder die Thrombose in den Vordergrund stellen und du wirst dich immer wieder dazu zwingen müssen davon weg zu kommen und dir selbst zu sagen Nein , das ist keine Thrombose , ich habe bloß Steinen Muskel überansprucht . Und das machst du jetzt die nächsten Tage / Wochen / Monate . Das du dir das selber nicht glaubst ist ganz normal . Wir wollen das der harmlose Gedanke wieder automatisiert wird . Denn genauso wie schlechte Angewohnheiten sind auch die guten erlernbar . Man muss es nur oft genug und immer wieder tun bis dein Kopf demnächst automatisch an überanspruchung statt an Thrombose denkt .

Probier es mal . Selbst wenn du dabei denkst dass das nichts bringt und sich nichts ändert . Normale Gedankengänge .

Verstehe das du damit nicht alleine bist . JEDER von uns im Forum hatte schon den Gedanken das die anderen nicht wissen wovon man schreibt und das es bei einem selbst was ganz ganz anderes ist als bei den anderen . Auch dieser Gedanke ist normal aber kontraproduktiv

@NaNaMi danke für deine Antwort.
Da hast du recht das ich an mir selber arbeiten muss, dass weiß ich auch aber ist leider sehr schwer umsetzbar momentan. Habe immer Angst das es mir nie besser geht und immer Angst haben muss oder das doch was körperlich ist. Hat dir eine Therapie geholfen? Bzw kennst du Leute denen es besser geht? Man liest immer nur von der Krankheit, aber nicht ob jemand dort auch rausgekommen ist.

Mir persönlich hat noch keine Therapie geholfen… daran sind aber nicht die Therapien schuld sondern die Tatsache das ich durch heftige Schicksalsschläge die letzten drei Jahre einfach noch nicht die Möglichkeit hatte mich zu erholen und mich richtig zu 100% auf die Therapien einzulassen.
Immer wenn ich loslegen wollte kam wieder etwas was mich rausgehauen hat.

Aber schau dir mal die Erfolgsgeschichten im Forum an . Es gibt hier viele Leute die in welcher Art auch immer ihre Ängste in den Griff bekommen haben. Ich denke ganz ehrlich das diese Ängste niemals wieder komplett verschwinden werden … aber ich denke wir können lernen damit zu leben. So das sie erträglich werden und wir ein normales Leben führen können . Und das haben hier im Forum wirklich schon etliche Menschen geschafft die alle total stolz auf sich sein können .

@So4
Ich kann total nachvollziehen, wie Du Dich fühlst!
Vielleicht hilft Dir mein Thread ein wenig samt den Dingen, die mir geholfen haben:
agoraphobie-panikattacken-f4/was-mir-geholfen-hat-hilft-t120718.html

Gib nicht auf!