App im Playstore
Pfeil rechts
4

Hallo ihr Lieben,
da mich schon wieder eine permanente Angst plagt, will ich mir das hier Mal von der Seele schreiben und hoffe, dass ich vielleicht mit jemandem, der das auch kennt, austauschen kann.
Schon seit einigen Jahren habe ich immer wieder Angst vor schweren Erkrankungen, weil ich immer wieder irgendwelche Symptome hatte, die eigentlich perfekt zu genau dieser einen Erkrankung passen. Gefunden wurde bisher dabei aber nichts. Wenn es nach mir ging, hatte ich schon mehrfach Thrombosen, Blutvergiftungen (manchmal nur aus Angst,weil ich mir einen Dorn eingestochen hatte). schlimm war auch die Angst vor ALS , was sich sehr lange hingezogen hat und auch immer Mal wieder kam. Dabei war auch MS, letztens erst Lymphdrüsenkrebs oder Leukämie. Auch Herzerkrankungen waren schon einige Mal dabei.Der Lymphdrüsenkrebs ist erst ein paar Wochen her, auch die Leukämie. Natürlich wurde nie etwas gefunden. Nun habe ich aber extrem Angst einen Hirntumor zu haben,weil eben die Symptome alle passen und meiner Meinung nach nichts anderes in Frage kommt. Ich habe seit ein paar Wochen immer wieder vorallem nachts bzw. beim Aufwachen kopfschmerzen, die dann besser werden wenn ich aufstehe. Ein typisches Symptom. War bei meinem Arzt, der meinte er vermutet es läge an meinem sehr hohen Blutdruck. Er fragte mich, in ich andere Symptome hätte wie Empfindungsstörungen, kribbeln oder Geschmacksstörung. Das hatte ich da nicht. Tja, das war vorigen Donnerstag. Nun plötzlich seit Samstag habe ich Geschmacksstörung, ich schmecke alles was ich esse oder trinke bitter. Und habe plötzlich auch immer wieder überall das kribbeln. Und nun ist die Panik riesig. Die Kopfschmerzen sind seitdem nicht wieder aufgetreten . Ich bin echt verzweifelt und habe Angst, nochmal zum Arzt zu gehen weil ich Angst vor dem Ergebnis habe.
Ich denke, das kribbeln hatte ich schonmal phasenweise. Aber dieser bittere Geschmack? Was meint ihr dazu?
Was ich so komisch finde, ich habe die Symptome zwei Tage nachdem mich der Arzt danach gefragt bekommen. Aber die Angst ist trotzdem da! Denkt ihr es ist wieder nichts?
Ich fange schon an, mir wieder die ganze Zeit Gedanken darüber zu machen, wie mein Mann wenn ich nicht mehr da bin mit drei Kindern klarkommen soll, dazu einem großen Haus und Grundstück, dass er allein nicht halten könnte. Meine Tochter ist erst 4 Monate, ich Stille sie voll, Flasche will sie nicht. Wie soll das alles funktionieren, wenn es wirklich ein Hirntumor ist? Das macht mir dann noch mehr Angst!

Gibt es jemand, der ähnliches kennt? Ich würde mich sehr über einen Austausch freuen, denn bin momentan sehr verzweifelt und in meiner Hirntumor- Angst gefangen. .

Bitte entschuldigt den langen Text, aber ich musste mir meine Geschichte Mal von der Seele schreiben .

03.05.2022 08:44 • 07.05.2022 #1


7 Antworten ↓


@Winnilein, ich glaube ich kann Dich mit gutem Gewissen beruhigen. Ich bin sicher, dass Du keinen Hirntumor hast, zumal das Kopfweh ja verschwunden ist, und die Kribbeln- und Geschmackssymptome nach dem Arztbesuch auftraten. Und natürlich weil Du eine Geschichte von Dich-Vergeblich-Sorgen hast.

Falls sich Deine Angst vor einem Hirntumor steigert, fände ich es gut, wenn Du nochmals mit dem Arzt telefonierst. Die Ärzte wissen, dass es in Deinem Fall ( wie übrigens bei vielen anderen PatientInnen) sozusagen zum Service gehört zu beruhigen. Auch ich bin angstgestört, aber auf anderen Sektoren wie Du. Körperlich hat mir jedoch in den letzten Tagen der plötzliche Blutdruckabfall zu schaffen gemacht. Sofort schickte ich meinem Hausarzt ein Notmail mit den Angaben des tiefen Bluthochdrucks. Doch noch bevor er antworten konnte, sank der Blutdruck wieder auf die üblichen Werte. Trotzdem nahm mich der Hausarzt ernst und schrieb, ich solle ihn gestern ( Montag) über den Stand der Werte informieren. Was ich dann tat. Natürlich Entwarnung.

Ansonsten empfehle ich Dir unbedingt eine Psychotherapie , damit Du Deine Ängste angehen kannst und somit hoffentlich nach und nach verlierst. Manchmal braucht man bei der Suche nach einem chemisch passenden Therapeuten / in Geduld, doch es ist allemal den Versuch wert. Jedenfalls hilft mir meine Therapie auch in Sachen Angststörung.

A


Schon wieder diese Angst

x 3


Zitat von Winnilein:
die Angst ist trotzdem da! Denkt ihr es ist wieder nichts?
Ich fange schon an, mir wieder die ganze Zeit Gedanken darüber zu machen,

Hast du dich schon mal hinterfragt, was der Kern deiner Angst ist bzw. der Auslöser (nicht die Angst vor....). Ich kann dir schreiben, dass ich in meiner Angstphase sämtliche Befürchtungen vor Krankheiten hatte, weil sich die Symptome änderten -- immer mit dem Fokus auf den Symptomen, nicht dem Kern der Angst-.
Was bin ich zu den Ärzten gerannt, nur um sicher zu sein, dass nichts Ernstes ist. War es auch nie, es war einfach nur die Angst und meine ständigen negativen Gedanken. Irgendwann, als ich das begriffen hatte, habe ich mich intensiv mit mir und meinen Ängsten beschäftigt. Heute geht es mir gut und ich kann um einiges besser mit mir und meinen Ängsten umgehen.

@Winnilein

Hey du... Ich treib mich auch mal wieder hier rum und zwar genau wegen der gleichen Sache wie du...

Auch ich bin Mutter und habe seit 2 Jahren eine schlimme Krankheitsangst, mit Phasen, in denen ich sie auch gut im Griff habe.

Diese Angst, mein Kind nicht aufwachsen zu sehen, zerreißt mich förmlich und flammt immer wieder dann auf, wenn es mir grad wieder gut geht...

Hatte im Januar Corona (trotz Booster Impfung) und seit dem hab ich auch einen bitteren Geschmack im Mund. Meine auch neuartigen Mundgeruch zu haben, mein Freund sagt aber es wäre nicht so.

Jetzt plagen mich seit 5 Tagen so unterschwellige Kopfschmerzen, manchmal eher am Hinterkopf, überwiegend aber an der Stirn... Den ganzen Tag und auch nachts... Die ersten Tage gingen, hatte mir gesagt, kann ja mal vorkommen. Aber mittlerweile ist wieder diese Angst wegen dem Hirntumor da... Weil es einfach nicht weggeht. Hatte sich zeitweise so angefühlt wie Reisekrankheit im Auto... Kopf glühend, etwas flau im Bauch und eben leichte Kopfschmerzen... Fieber hab ich nicht...

Frag mich immer, woher dann plötzlich aus dem Nichts diese ganzen Symptome kommen? Ich war jetzt 3 Monate komplett Angst frei...

Ich kann deine Angst so sehr verstehen

Fühl dich gedrückt

Vielen Dank für eure lieben und beruhigenden Antworten. Es tut irgendwo gut zu spüren, dass man mit sowas nicht allein ist und auch andere das kennen.
@-IchBins-
Ich weiß nicht, was der Kern meiner Angst ist. Ich habe eine tolle Familie,3 Kinder und einen liebevollen Mann. Ich weiß es nicht, eigentlich sollte ich glücklich sein. Aber in Momenten wie jetzt die letzten Wochen wieder, kann ich das nicht. Meine Gedanken drehen sich seit voriger Woche und vorallem seit am Samstag plötzlich die Geschmacksstörung bekommen habeund Sonntag dann das kribbeln, bin ich in meinem Gedankenkarussell gefangen. Ich beobachte meine Symptome ganz genau und achte permanent darauf. Von frühs bis abends dreht sich alles um die Angst vor dem Hirntumor. Ich wache mit dem Gedanken auf und schlafe damit ein. Dabei kann ich nichtmal die Zeit mit meinen Kindern bzw. meiner Familie genießen. Ich habe nur im Kopf, dass ich bald vielleicht nicht mehr da bin und meine Kinder ohne Mama aufwachsen müssen.
Wie kommt man da raus? Hattest du auch solche starken Symptome?

@Vitus
Das tut mir leid, dass es dir wohl ähnlich geht.
Ich kann seit Samstag keinen Augenblick genießen, immer kreisen die Gedanken darum.

Woher weiß man denn, ob die Symptome real oder doch nur eingebildet sind? Es fühlt sich so echt an.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Einbildung sein soll, dass ich nur noch bitter schmecke oder das kribbeln habe.

Zitat von Winnilein:
Hattest du auch solche starken Symptome?

Ja, konnte kaum schlafen und hatte starke Panikattacken und stand ständig unter Strom, weil die Angst, die Energie so ausgeprägt war, dass ich schwer krank sein könnte. Von Hirntumor bis Krebs oder irgendeine Herzkrankheit, da war vieles dabei. Die Symptome verlagerten sich halt nach einer gewissen Zeit. Bis ich gecheckt habe, dass es nicht die Symptome sind, sondern tatsächlich etwas tiefer liegt. Manchmal muss man genau in sich hinein hören. Ich habe Jahre damit verschwendet, weil erst nach circa 47 Jahren der Kern zum Vorschein gekommen ist.
Ich habe daran gearbeitet, jeden Tag kontinuierlich und ich werde auch weiterhin am Ball bleiben. Jetzt geht es mir, was die Panik, Angst oder Ängsten und Symptome betrifft ziemlich gut. Ich habe kaum noch Symptome und auch mit meinen Ängsten bzw. nenne ich es heute Unruhe oder Anspannung kann ich super umgehen. Wie gesagt, das ist wirklich Arbeit, aber es lohnt sich und kann dauerhaft zu innerem Frieden führen.
Jeder hat seinen eigenen Weg, man muss ihn nur beschreiten.


Du hast sicher keinen Hirntumor! Glaub mir, sowas verursacht ganz andere Symptome! Aber ich verstehe dich total.. seit der Geburt meines Sohnes leide ich extrem unter diesen krankheitsängsten. Ich hatte auch schon alles. Blutvergiftung, Leukämie, Brustkrebs, ms, Hirntumor, sarkom etc.
Momentan ist es bei mir Lymphdrüsen Krebs, weil ich bei meinem letzten Blutbild nur einen Wert von 4200 Leukozyten erreicht habe und seitdem denke ich, dass das alles nur noch mehr runtergeht und ich kein immunsystem mehr habe. Momentan zwickt es manchmal unter der Rippe und ich habe Angst dass das die Mils sein könnte. Es ist wirklich zum verrückt werden. Erst letzte Woche war es bei mir MS, weil ich starkes Muskelzucken hatte und man im mrt des Schädels Narben im Gehirn gefunden hatte( die nicht schlimm waren, aber das glaubt man dann nicht und fängt leider an zu Googlen)
Ich hatte schon immer krankheitsängste und 3 Jahre eine angstfreie Phase, aber seit der Geburt meines Sohnes besteht mein Leben nur noch aus Angst.
Wie gehts dir mit deiner Angst denn heute?





Dr. Matthias Nagel
App im Playstore